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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Erziehungswissenschaften 211<br />

Rechte durch erweiterte Mitbestimmungsmöglichkeiten, finanzielle Ausstattung<br />

und angemessene Freistellungen auszubauen sind.<br />

� Ein weiteres Problem betrifft die Mobilität des ostdeutschen wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses. Neueste Untersuchungen der DGfE haben gezeigt, daß bei<br />

der Einstellung von erziehungswissenschaftlichem Personal aus Ostdeutschland<br />

in den alten Ländern noch nicht überall "Normalität" eingetreten ist (vgl.<br />

Lehnhardt 1994). Dies gilt für die bescheidenen Zahlen geglückter Einstellungen<br />

ebenso wie für die nach wie vor praktizierten Überprüfungsverfahren,<br />

selbst wenn die gesamte wissenschaftliche Ausbildung der Bewerberinnen<br />

bzw. Bewerber bereits nach der Wende erfolgte. Ein unbegrenztes Festhalten<br />

an diesen Verfahren wird von den jüngeren Stellenanwärterinnen und -<br />

anwärtern aus den neuen Ländern zunehmend als diskriminierend empfunden.<br />

Sieben Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands sollte sich eine konsequente<br />

Gleichbehandlung aller Bewerberinnen und Bewerber für den öffentlichen<br />

Dienst durch die Einstellungsbehörden, Hochschulen, wissenschaftlichen<br />

und beruflichen Fachverbände durchsetzen.<br />

5.4. Institutionelle Strukturen<br />

Gleichwohl es aus vielen Gründen nicht möglich ist, für die erziehungswissenschaftlichen<br />

Fachbereiche aller elf Hochschulen in den neuen Ländern zusammengefaßt<br />

Empfehlungen zu ihrer institutionellen Struktur zu entwickeln, kann allen<br />

erziehungswissenschaftlichen Institutionen in den neuen und alten Bundesländern<br />

empfohlen werden, zu den eigenen Überlegungen über die Weiterentwicklung ihrer<br />

institutionellen und personalen Struktur externen erziehungswissenschaftlichen<br />

Sachverstand hinzuzuziehen.<br />

Im Angesicht der entstandenen Vielfalt der Erziehungswissenschaft in den<br />

neuen Ländern gibt es heute kaum noch etwas, das sie von der entsprechenden Situation<br />

in den alten Ländern unterscheidet. Die Verständigung auf inhaltliche und<br />

personale Struktur- und Entwicklungspläne oder gar die Entwicklung einer eigenen<br />

"Corporate identity" ist für die Erziehungswissenschaft in Ost und West allenfalls<br />

die Ausnahme. Dieser Zustand hat nach den Erfahrungen mit den Vereinnahmungen<br />

der Erziehungswissenschaft durch die Politik in unserer Vergangenheit zweifellos<br />

eine positive Seite, weil sie Pluralität ermöglicht. Unsere Geschichte zeigt<br />

aber auch, wie wenig plurale Vielfalt einmal erreichte Entwicklungsfreiheiten sichert.<br />

Deshalb sollte versucht werden, durch längerfristig angelegte Struktur- und<br />

Entwicklungspläne wichtige Forschungs- und Lehrgebiete, Theorie- und Forschungstraditionen<br />

gegen zufällige, tagespolitische und willkürliche Entscheidungen<br />

zu sichern. Mittelfristig angelegte Struktur- und Personalentwicklungspläne<br />

und entsprechende Initiativen auf der Basis eigener Evaluationen sind zu empfeh-

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