Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Erziehungswissenschaften 209<br />
Forschungsprofil zu entfalten und damit die Hochschulentwicklung durch Sicherung<br />
von Wissensbeständen, Strukturanalysen, Reflexion der sozialen<br />
Probleme der Umgestaltung und durch die wissenschaftliche Begründung und<br />
Begleitung von Reformprozessen zu stimulieren. Von den Hochschulen selbst<br />
werden entsprechende Impulse erwartet, und gerade eine auf solche Erwartungen<br />
angelegte und deshalb zu fördernde <strong>Hochschulforschung</strong> setzt bildungswissenschaftliche<br />
Kompetenz voraus, die von u.a. den erziehungswissenschaftlichen<br />
Fachbereichen eingeholt werden kann. Überdies ergeben sich hier neue<br />
Chancen differenzierter Profilentwicklung der Fakultäten und Hochschulen im<br />
Wettbewerb.<br />
� Für die Lehrerbildung insgesamt wird empfohlen, ihre erziehungswissenschaftlichen<br />
Grundlagen in Forschung und Lehre auszubauen. Dazu gehört,<br />
daß die Landesprüfungsordnungen für Lehrämter zum Examen (Hausarbeit)<br />
auch erziehungswissenschaftliche Themen zulassen.<br />
� Die derzeitige demographische Entwicklung (Schülerzahlen) sollte nicht "linear"<br />
in einen Stellen- und Ressourcenabbau übersetzt werden (hier ist längerfristig<br />
zu denken und die prognostizierte Tendenz einer Angleichung der Geburtenzahlen<br />
zwischen Ost und West zugrunde zu legen).<br />
� Die Fachdidaktiken sollten entgegen einer anderslautenden Empfehlung der<br />
Hochschulrektorenkonferenz (1995) angemessen mit Professuren ausgestattet<br />
werden. Der Auf- und Ausbau interdizisplinärer Zentren für die Schul- und<br />
Unterrichtsforschung an den Universitäten ist nachhaltig zu empfehlen.<br />
� Für die Grundschullehrerausbildung ist auf die Empfehlungen der DGfE<br />
(1993) und ihrer Vorstandskommission (vgl. Kell 1994, S. 104-121) zu verweisen.<br />
Statt Verlagerungen an Fachhochschulen und Einschränkungen wird<br />
eine stufenübergreifende wissenschaftliche Grundschullehrerausbildung in<br />
zumindest einem Fach in Verbindung mit einer niveauvollen Befähigung in<br />
spezieller Grundschulpädagogik empfohlen (einschließlich der Gestaltung des<br />
Anfangsunterrichts sowie der Befähigung in grundschultypischen Lernbereichen).<br />
Außerdem sollte die Berufsbezogenheit der Grundschullehrerausbildung<br />
durch die Möglichkeit zusätzlicher Qualifikationen ergänzt werden, um die Berufschancen<br />
auch in außerschulischen pädagogischen Tätigkeitsfeldern zu erhöhen.<br />
5.3. Erziehungswissenschaftliches Personal<br />
Die gegenwärtigen Entwicklungsprogramme der erziehungswissenschaftlichen Fakultäten<br />
bzw. Fachbereiche sind durch Haushalts- und Stellenbesetzungssperren<br />
(selbst im Falle von Wiederbesetzungen) ins Stocken geraten. Die staatlichen<br />
Sparmaßnahmen im Hochschulbereich, die bevorstehende Pensionierungs- und<br />
Emeritierungswelle und erste Rückwanderungen von Ost nach West gefährden in