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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Erziehungswissenschaften 205<br />

(KMK, HRK, BLK, BMBF, Bundes- und jeweilige Landeskommissionen, parlamentarische<br />

Arbeitsgruppen usw.) sollten stärker als bislang anerkannte Erziehungswissenschaftlerinnen<br />

und Erziehungswissenschaftler in ihre Arbeit einbeziehen<br />

und hierfür entsprechende Personalvorschläge von der DGfE einholen. Auch<br />

die Initiierung von wissenschaftlichen Begleitprojekten zu bildungs- oder strukturpolitischen<br />

Innovationen unter Nutzung des an den Fachbereichen Erziehungswissenschaften<br />

vorhandenen Potentials ist zu empfehlen. Auf diese Weise könnte die<br />

Verbindung zwischen Bildungs- bzw. Wissenschaftspolitik und der wissenschaftlichen<br />

Fundierung bevorstehender Entscheidungen besser gelingen.<br />

5.1. Forschung und Forschungsförderung<br />

Die Transformationsprozesse von Konzepten und Strukturen der Erziehungswissenschaft<br />

in den neuen Ländern und der Blick auf gesamtdeutsche Entwicklungsimpulse<br />

für die Disziplin haben die Anlässe zur disziplinären Selbstreflexion der<br />

Erziehungswissenschaft verstärkt. Hierzu gehört vor allem, sich systematisch und<br />

differenziert mit der <strong>DDR</strong>-Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft auseinanderzusetzen.<br />

Anders kann die Disziplin ihren Gegenstand, der in Ostdeutschland gravierende<br />

inhaltliche Veränderungen erfährt und sich auf oft gänzlich andere biographische<br />

Muster, Sozialisationskontexte, Wertvorstellungen usw. der Menschen gründet,<br />

nicht angemessen abgebildet werden.<br />

Die Erforschung der <strong>DDR</strong>-Pädagogik ist daher explizit wie immanent eine<br />

vordringliche Aufgabe nicht nur der Erziehungswissenschaft, sondern auch Verpflichtung<br />

der Wissenschafts- und Bildungspolitik. Sie ist deshalb stärker als bisher<br />

zu fördern.<br />

Folgende Thesen sollen diese Empfehlung begründen und erhärten:<br />

� Mit der Abwicklung der meisten erziehungswissenschaftlichen Universitäts-<br />

bzw. Hochschulsektionen und sonstigen pädagogischen Forschungseinrichtungen<br />

der <strong>DDR</strong>, unvermeidliche Folge der systemfunktionalen politischen Einbindung<br />

des Faches, droht zugleich ein Abbruch von Forschungstraditionen (in<br />

Gestalt spezifischer Sichtweisen, Paradigmen, theoriegeschichtlichen Bezugnahmen,<br />

Konzepten etc.), die Teil der Disziplingeschichte bzw. "disziplinären<br />

Zeitgeschichte" sind. Damit ist nicht nur der Verlust von dokumentiertem wissenschaftlichem<br />

Erbe schlechthin zu befürchten, der durch spätere Arbeit in<br />

Archiven noch partiell zu beheben wäre, sondern auch von Reflexions-, Begründungs-<br />

und Verständigungspotential im Hinblick auf aktuelle erziehungswissenschaftliche<br />

und pädagogisch-praktische Fragestellungen.

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