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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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204 Jan-Hendrik Olbertz<br />

versitäten kooperieren nach unseren Ergebnissen die Projekte der Schul- und Unterrichtsforschung,<br />

die sich vor allem auf Schulen als Kooperationspartner konzentrieren.<br />

In Bezug auf die Frage nach der Intentionalität der Projekte und der Wahl der<br />

Kooperationspartner stellt sich heraus, daß primär theorieintendierte Forschungsprojekte<br />

typischerweise keine Kooperationspartner haben (wenn überhaupt kooperiert<br />

wird, dann mit anderen Universitäten) sowie daß – quasi im Gegenzug – praxisintendierte<br />

Vorhaben typischerweise kooperieren, vorzugsweise mit Schulen.<br />

5. Konsequenzen und Empfehlungen<br />

Zum Abschluß ihrer Arbeit hat die Enquête-Kommission "Erziehungswissenschaft<br />

in den neuen Bundesländern" einen Katalog von Empfehlungen zusammengestellt,<br />

die dieser Abschnitt aufgreift und in wesentlichen Punkten erweitert. (Vgl. Kell/Olbertz<br />

1997)<br />

Innerhalb der Wissenschaftspolitik ist die Erziehungswissenschaft im Vergleich<br />

zu den Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Technik- und Naturwissenschaften<br />

u.a. nicht zu der Bedeutung gelangt, die der Problemlage im Bereich<br />

der pädagogischen und sozialen Praxis im vereinigten Deutschland angemessen<br />

wäre, insbesondere was die Probleme in den neuen Ländern anbelangt. Die in<br />

den alten Ländern während der letzten 30 Jahre entstandenen "Beziehungsstörungen"<br />

zwischen Bildungspolitik und Erziehungswissenschaft auf der einen Seite und<br />

die Erfahrungen mit der ideologiefixierten <strong>DDR</strong>-Erziehungswissenschaft auf der<br />

anderen haben offensichtlich eine spürbare Zurückhaltung der Wissenschaftspolitik<br />

in bezug auf die Erziehungswissenschaft und deren Einbeziehung bzw. Förderung<br />

auch in den neuen Ländern zur Folge.<br />

Von der erziehungswissenschaftlichen Fachgesellschaft DGfE (mit immerhin<br />

rund 1.700 Mitgliedern, 22 wissenschaftlichen Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften)<br />

ist im Rahmen des Umbaus des Bildungssektors von Seiten der Wissenschafts-<br />

und Bildungspolitik in der Regel kein Rat eingeholt worden. Ein gewisser<br />

Einfluß auf die Entwicklung ist allerdings über die meist zugleich in der DGfE engagierten<br />

Gründungsdekane bzw. -direktoren (mit einer Ausnahme allesamt aus<br />

den alten Ländern) genommen worden.<br />

Politischen Verantwortungsträgern ist daher zu empfehlen, häufiger auf erziehungswissenschaftlichen<br />

Sachverstand zurückzugreifen und vor wesentlichen bildungs-<br />

bzw. wissenschaftlichen Entscheidungen durch Begutachtungen, Expertisen<br />

usw. fachlichen Rat einzuholen. Überregionale wissenschaftspolitische Gremien

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