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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Erziehungswissenschaften 201<br />

Die meisten Transformationsthemen sind so angelegt, daß sie die "Transformationspraxis"<br />

voranbringen – die Entwicklung der erziehungswissenschaftlichen<br />

Theorie scheint dagegen von den Transformationsprozessen weniger zu profitieren.<br />

Das hohe Interesse an praxisgeleiteten Themen in diesem Zusammenhang ist verständlich.<br />

Geht man davon aus, daß der Umbau der pädagogischen Praxis in den<br />

neuen Ländern auch entsprechend praxis<strong>bezogene</strong> wissenschaftliche Fragestellungen<br />

aufwirft, so ist das vergleichsweise weniger ausgeprägte Interesse an Themen<br />

mit in engerem Sinne theoretischem bzw. historiographischem Gewinn zwar verständlich<br />

(und sicherlich auch an den Zeitpunkt der Erhebung im Kontext mit der<br />

Umgestaltung der pädagogischen Praxis gebunden), muß aber im Hinblick auf die<br />

erziehungswissenschaftliche Theorieentwicklung wohl auch als defizitär angesehen<br />

werden.<br />

4.6. Methodische Präferenzen<br />

Zunächst fällt auf, daß insgesamt überwiegend mit empirischen Methoden gearbeitet<br />

wird (74% "überwiegend empirisch" gegenüber 26% "überwiegend theoretisch").<br />

Im Hinblick auf die jeweils dominierenden methodischen Präferenzen in<br />

den einzelnen Forschungsgebieten ergibt sich zunächst folgendes Bild.<br />

Danach überwiegen Projekte mit vorrangig empirischem Zugriff vor allem in<br />

der Sozialpädagogik (97%), im Bereich der Schul- und Unterrichtsforschung (87%)<br />

sowie in der Sozialisationsforschung (85%). Historische und vergleichende Themen<br />

bedienen sich dagegen überwiegend (zu fast 79%) theoretischer Forschungsmethoden.<br />

Der im Zusammenhang mit der Intentionalität bereits konstatierte Trend<br />

zu primär praxisorientierten Forschungsvorhaben bestätigt sich auch im Hinblick<br />

auf die bevorzugten forschungsmethodischen Ansätze.<br />

Signifikant ist der Zusammenhang zwischen der primären Intention der Projekte<br />

und ihrer jeweiligen methodischen Präferenz. Die Vorhaben, die sich mit der<br />

Intention Praxisaufklärung/Evaluation verbinden, werden überwiegend (zu 93%)<br />

mit empirischen Methoden bearbeitet, ähnlich wie die Vorhaben, die als Entwicklungs-<br />

bzw. Begleitforschung identifiziert wurden (zu 86%). Selbst die primär<br />

mit einem Theoriemotiv verknüpften Themen bedienen sich zu zwei Dritteln (66%)<br />

empirischer Methoden, die zum Zwecke des Theoriegewinns eingesetzt werden.<br />

Die Forschungsprojekte mit historiographischer Intentionalität nutzen hingegen<br />

ganz überwiegend theoretische Methoden (78%).<br />

Hinsichtlich der methodischen Präferenzen gibt es zwischen "West-" und "Ostprojekten"<br />

zunächst kaum nennenswerte Unterschiede. Auch innerhalb der überwiegend<br />

empirischen Projekte sind die konkreten, zum Einsatz gelangenden Me-

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