06.12.2012 Aufrufe

Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erziehungswissenschaften 195<br />

lerdings verständlich – ist diese Intention mit nur 3% in der Sozialisationsforschung<br />

mit 2% in der historischen & vergleichenden Forschung.<br />

Die Intention des historiographischen Gewinns, insgesamt von 19% der Projektthemen<br />

beansprucht, finden wir mit 77 % natürlich vor allem bei den historischen<br />

& vergleichenden Themen vertreten, während sie in den übrigen Forschungsgebieten<br />

keine herausragende Rolle spielt: Sozialisationsforschung – 15%, Rehabilitationspädagogik<br />

– 13%, Schul- und Unterrichtsforschung – 11%, Pädagogische<br />

Psychologie – 0%.<br />

Interessant ist auch die Verteilung der Forschungsintention "erziehungswissenschaftlicher<br />

Theoriegewinn". Diese Intention findet sich interessanterweise mit<br />

44% vor allem im Bereich der Pädagogischen Psychologie, in der Sozialisationsforschung<br />

sind 30% der Themen primär mit dieser Intention verknüpft, in den allgemein-pädagogischen<br />

Projekten 20%. Alle anderen Forschungsgebiete bewegen<br />

sich in dieser Beziehung zwischen 3% (Sozialpädagogik sowie Rehabilitationspädagogik)<br />

und 10% (Themen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung).<br />

Faßt man die (verwandten) Intentionen Entwicklungs- und Begleitforschung<br />

sowie Praxisaufklärung/Evaluation als "praxis- bzw. anwendungsorientierte Forschung"<br />

zusammen, so stellt sich insbesondere für die Sozialpädagogik (hier ergibt<br />

die Zusammenfassung beider Intentionen 92%!), die Rehabilitations-/Integrationspädagogik<br />

(84%) und die Schul- bzw. Unterrichtsforschung (82%) eine ausgesprochen<br />

hohe Praxisorientierung heraus. Ähnliches gilt für die Erwachsenenbildung/<br />

Weiterbildung (78%), und auch für die Projekte bzw. Themen, die in den Bereich<br />

einer "allgemeinen" Pädagogik eingeordnet wurden, ist ein solcher Trend charakteristisch<br />

(75%).<br />

Offensichtlich hat sich in der ostdeutschen Erziehungswissenschaft, und zwar<br />

insbesondere in den "neuen" Disziplinen wie Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung<br />

(aber nicht nur dort) ein Forschungstyp etabliert, der als Entwicklungs-<br />

bzw. Anwendungsforschung vor allem auf die pädagogische Praxis und deren Analyse<br />

bzw. Veränderung gerichtet ist. Dabei handelt es sich insbesondere um Praxisfelder,<br />

die in der <strong>DDR</strong> nicht (jedenfalls nicht in der heutigen Form) vorhanden und<br />

wissenschaftlich kaum erschlossen waren. Der hier beschriebene Trend ist auch an<br />

den jeweiligen methodischen Präferenzen der Vorhaben abzulesen, denn in eben<br />

diesen Gebieten überwiegen auch deutlich die empirischen Forschungsansätze.<br />

Nicht minder interessant sind die Zusammenhänge zwischen intentionaler Ausrichtung<br />

und forschungsmethodischer Präferenz (s.u.).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!