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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Idee der Hochschule 21<br />

� Selbsterhaltungsfunktion zur Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit des eigenen<br />

Systems durch ein zentral vorgegebenes Maß an akademischer Selbstverwaltung<br />

und durch gezielte Nachwuchsentwicklung;<br />

� Standortfunktion zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des regionalen<br />

Umfeldes der Hochschule;<br />

� Substitutionsfunktion als Übernahme insbesondere von Erziehungsfunktionen,<br />

die andere gesellschaftliche Bereiche nicht (mehr) leisten konnten.<br />

Die kurzen Erläuterungen zu den einzelnen Funktionsbereichen lassen schon erkennen,<br />

dass Hochschule in der <strong>DDR</strong> nicht vorrangig aus einer systemimmanenten<br />

Verantwortung für das Wissenschaftssystem einerseits und aus einer Verantwortung<br />

für die Individualentwicklung von Bildungssuchenden andererseits wirksam<br />

werden sollte, sondern in erster Linie aus ökonomischen und staatspolitischen Erwägungen<br />

heraus, in die erstgenannte Verantwortungsbereiche – durchaus nicht<br />

abwertend – integriert worden sind.<br />

2.3. Programmauftrag:<br />

Staatspolitische Programme haben in der <strong>DDR</strong> die Akzente im Ideengehalt<br />

der Funktionen gesetzt, wobei damit nicht nur staatlich notwendige Steuerung<br />

im Rahmen gesamtgesellschaftlicher Erfordernisse gesichert, sondern vor allem<br />

auch ideologische Bevormundung und politische Überwachung ausgeübt<br />

werden sollten.<br />

Diese doppelte Zielrichtung staatspolitischer Programme ist in der Idee des <strong>DDR</strong>-<br />

Hochschulsystems deshalb besonders zu betonen, weil nicht Vorgaben nur allein<br />

dadurch, dass sie vom Staat kamen, zu Verwerfungen in den Aufgaben des <strong>DDR</strong>-<br />

Hochschulsystems geführt haben, sondern dadurch, dass nicht wenige Vorgaben<br />

mit ideologischer Indoktrination verbunden waren. Hierin verwirklichte sich in besonderer<br />

Weise die ‚führende Rolle der Partei’ für die Lenkung der Tätigkeit des<br />

Staates. Sie betraf sowohl die wissenschaftlich-berufs<strong>bezogene</strong> als auch die pädagogisch-didaktische<br />

wie die soziale Dimension der Leistungsprozesse an Hochschulen.<br />

Zu den wesentlichen Akzentsetzungen durch staatspolitische Programme<br />

gehörten:<br />

� bedarfsorientierte Planung der Hochschulleistungen in Aus- und Weiterbildung,<br />

in Forschung und in Nachwuchsentwicklung nach volkswirtschaftlichen<br />

Erfordernissen, eingebunden in das staatliche System zentraler Planung<br />

aller gesellschaftlichen Aufgaben;<br />

� kontinuierliche Einflussnahme auf die Persönlichkeitsentwicklung von Heranwachsenden<br />

vom Kindergarten bis zum Berufseinstieg durch Integration<br />

des Hochschulsystems in ein einheitliches sozialistisches Bildungssystem;

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