Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

Erziehungswissenschaften 187
wesentlich verändert haben, weil durch Wegberufungen und Wiederbesetzungssperren
an vielen Fachbereichen der Neuaufbau in Stocken geraten ist.
Daraus ergibt sich: 148 Professuren sind im engeren Sinne der Erziehungswissenschaft
zuzuordnen (also Allgemeine Erziehungswissenschaft einschl. historische
und vergleichende Pädagogik, Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Rehabilitations-
bzw. Sonderpädagogik, Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Berufs- bzw.
Wirtschaftspädagogik), die verbleibenden 50 Professuren vertreten für die Erziehungswissenschaft
wichtige Ergänzungsdisziplinen wie Pädagogische Psychologie,
Bildungssoziologie, empirische Bildungsforschung, Medienpädagogik und Fachdidaktiken
(letzteres in der Regel nicht an den erziehungswissenschaftlichen Fachbereichen).
Auf die bis 1994 besetzten 150 Professuren wurden 47 Erziehungswissenschaftlerinnen
und Erziehungswissenschaftler aus der DDR berufen (Anteil 31 %),
davon 14 auf C4-Stellen (Anteil 15 %) und 33 auf C2/C3-Stellen (Anteil 56 %). 23
% dieser erfolgreichen Bewerbungen aus Ostdeutschland betrafen Frauen (bei C4-
Professuren 7%, bei C2/C3-Professuren 30 %). (Kell 1994, S. 31)
Insgesamt wurden 30 Professuren mit Erziehungswissenschaftlerinnen besetzt
(rund 20% der Gesamtstellenzahl), davon 12 auf C4-Professuren (Anteil 13%) und
18 auf C2/C3-Professuren (Anteil 31%). Von diesen Erziehungswissenschaftlerinnen
waren 11 aus der DDR (37%); darunter eine C4-Professorin (Anteil 8%) und
zehn C2/C3-Professorinnen (Anteil 56%). (Vgl. auch Macha u.a. 1994)
120 C-Stellen sind mit Männern besetzt worden (80%), davon 79 auf C4-Professuren
(Anteil 87%) und 41 auf C2/C3-Stellen (Anteil 69%). Von diesen Erziehungswissenschaftlern
kamen insgesamt 36 aus der DDR (30%); 13 wurden auf
C4-Professuren berufen (Anteil 16%) und 23 auf C2/C3-Professuren (Anteil 56%).
(Kell 1994, S. 31)
3. Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Studiengänge
Im Mittelpunkt der erziehungswissenschaftlichen Ausbildung stand an allen elf
Universitäten bislang die Lehrerausbildung. Es gibt jedoch angesichts der rapide
sinkenden Nachfrage (Folge der demographischen Entwicklungen und Prognosen
in den neuen Ländern) einen deutlichen Trend der Verschiebung hin zu den erziehungswissenschaftlichen
Hauptfachstudiengängen (Diplom und Magister).