Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
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Erziehungswissenschaften 183<br />
Im Zuge der Integration der Pädagogischen Hochschulen haben sich zwei verschiedene<br />
Wege herauskristallisiert. Einerseits gab es Übernahmen von pädagogischen<br />
Hochschulen im Sinne einer Umwandlung zu neuen Fachbereichen der Universität,<br />
zum anderen wurden die Fächer der pädagogischen Hochschulen analogen<br />
bzw. affinen Fächern der Universität zugeordnet (Fach-zu-Fach-Zuordnung). Nicht<br />
zu unterschätzen schließlich sind die Auswirkungen des Übergangs vom <strong>DDR</strong>-Modell<br />
einer einheitlichen und vor allem einphasigen Lehrerbildung hin zum alt-bundesdeutschen<br />
Modell der zweiphasigen Lehrerbildung, die zu gravierenden Änderungen<br />
auch im Studiengangs- und Curricularsystem der Lehrerstudiengängen<br />
führten (vgl. Bayer/Wildt 1994).<br />
Im Regelfall wurden die ursprünglich „Unterrichtsmethodiken“ genannten,<br />
fachdidaktischen Bestandteile der Lehrerausbildung den entsprechenden Fachbereichen<br />
(die für die wissenschaftliche Fachausbildung aufkommen) zugeordnet,<br />
während die pädagogisch-psychologische Ausbildung der Lehramtsstudierenden<br />
(erziehungswissenschaftliches Begleitstudium) an den Fachbereichen Erziehungswissenschaften<br />
zu absolvieren ist. Man erhoffte sich davon eine höchstmögliche<br />
Nähe von fachlicher und fachdidaktischer Ausbildung und nahm die potentiellen<br />
Risiken dieses Modells („Assimilation“ fachdidaktischer Ansätze und Identitäten<br />
durch die Dominanz der Fächer und ihrer Vertreter) in Kauf.<br />
Die Integration der meisten Pädagogischen Hochschulen war in den neuen<br />
Ländern von der Besonderheit geprägt, daß die <strong>DDR</strong>-Lehrerbildung an Pädagogischen<br />
Hochschulen und Universitäten nach strengen, einheitlichen Studienplanvorgaben<br />
völlig identisch verlief (häufig an ein und dem selben Ort mit weitgehend<br />
übereinstimmenden Angebotsprofilen), so daß die Integration der Pädagogischen<br />
Hochschulen immer auf bereits vorhandene „Anschlußstrukturen“ in den Universitäten<br />
zurückgreifen konnte. Praktisch wurde sie über eine strukturelle Expansion<br />
vorhandener Lehrerbildungsstrukturen an den Universitäten bewerkstelligt, stets<br />
parallel mit der grundsätzlichen Strukturreform der Lehramtsstudiengänge. Sonderfälle<br />
innerhalb dieses weitgehend übereinstimmenden Bildes sind die Pädagogische<br />
Hochschule Erfurt, die erst jetzt in eine – allerdings neugegründete – Universität<br />
eingebunden wird, sowie durch das sogenannte „Potsdamer Modell“, das gegenüber<br />
der Lehrerbildung in den übrigen Ländern eine Reihe von Besonderheiten<br />
aufweist. Potsdam ist in Bezug auf die Lehrerbildung insofern ein Sonderfall, als<br />
an diesem einzigen Standort der Lehrerbildung im Lande Brandenburg (seit 1991<br />
in der ebenfalls neugegründeten Universität) als Kern des „Potsdamer Modells“<br />
Stufenlehrämter und stufenübergreifende Lehrämter gebildet wurden. Das bedeutet,<br />
daß unabhängig vom jeweiligen Lehramtsabschluß die Grundlagen des Studiums<br />
im lehrerbildenden Bereich für alle Studierenden gleich sind und die Ausbildung