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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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182 Jan-Hendrik Olbertz<br />

es das Gebiet praktisch nicht. Allerdings konnte man – anders als heute – das im<br />

Rahmen des Lehrerstudiums zu erwerbende Diplom auf einem erziehungswissenschaftlichen<br />

Gebiet ablegen, d.h. die Erziehungswissenschaft war in bezug auf die<br />

(schriftliche und mündliche) Diplomprüfung wie eines der beiden im Lehrerstudium<br />

zu kombinierenden Fächern als Abschlußgebiet wählbar.<br />

1.1. Lehrerausbildung und Integration der Pädagogischen Hochschulen<br />

Nach der Wende wurden – mit zwei Ausnahmen – alle erziehungswissenschaftlichen<br />

Sektionen der Universitäten bzw. Hochschulen abgewickelt. An den meisten<br />

Standorten, wie z.B. an der Pädagogischen Hochschule "N.K. Krupskaja" in Halle,<br />

begann man 1990 zunächst mit dem Neuaufbau erziehungs- bzw. sozialwissenschaftlicher<br />

Fachbereiche, bis sich alle Länder gegen das PH-Modell der Lehrerausbildung<br />

entschieden und die Pädagogischen Hochschulen schlossen oder in die<br />

Universitäten (derselben Stadt oder der Region) integrierten. In Halle beispielsweise<br />

war der Aufbau des neuen Fachbereiches Erziehungs- und Sozialwissenschaften<br />

bereits weit fortgeschritten (fünf erfolgte Neuberufungen), als sich das Land – in<br />

diesem Falle gegen eine Empfehlung der Hochschulstrukturkommission – zur Integration<br />

der Pädagogischen Hochschulen entschied. So wurde dieser Fachbereich<br />

– ebenso wie in Magdeburg – mitsamt dem neuen Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft<br />

zum 1. April 1993 mit dem ebenfalls im Neuaufbau befindlichen<br />

Fachbereich Erziehungswissenschaften der Martin-Luther-Universität, der ein nahezu<br />

identisches Angebotsprofil konzipiert hatte, zusammengelegt. Damit ist der in<br />

Ostdeutschland übliche Regelfall beschrieben. Ausschlaggebend war die Grundsatzentscheidung<br />

für eine universitäre Lehrerbildung, die von allen neuen Ländern<br />

getroffen wurde.<br />

Praktisch ist die Umwandlung bzw. Einbindung der Pädagogischen Hochschulen<br />

in Universitäten in den neuen Ländern innerhalb weniger Monate vollzogen<br />

worden – ein Prozeß, der sich in der alten Bundesrepublik z.T. über Jahrzehnte erstreckte<br />

und bis heute kontrovers diskutiert wird, z.B. in Baden-Württemberg (Ministerium<br />

für Wissenschaft und Forschung Baden-Württemberg 1993). Dieser<br />

Schritt verband sich mit der Hoffnung auf die Entwicklung einer wissenschaftlichen<br />

und zugleich professionsorientierten Lehrerbildung für alle Schulstufen. Im<br />

Kontext mit den ohnehin prinzipiellen Umstrukturierungen der Universitäten und<br />

der Kurzfristigkeit des Integrationsprozesses gab es kaum Anlässe für die ansonsten<br />

typischen akademischen Ressentiments zwischen den universitären Erziehungswissenschaften<br />

und ihren PH-Pendants.

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