Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

Erziehungswissenschaft im Transformationsprozeß
Jan-Hendrik Olbertz
Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten haben sich mit der strukturellen
Entwicklung in den neuen Ländern (der gesellschaftlichen Grundstrukturen und
ihrer Subsysteme, der Institutionen und auch im Hinblick auf die personelle Dimension)
die Bedingungen von Sozialisations- und (Aus)Bildungsprozessen im
Erziehungs- und Bildungssystem gravierend geändert. Die Erziehungswissenschaft
ist in diese Entwicklungsprozesse vielfältig eingebunden. Dies war u.a. der Deutschen
Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) Anlaß, die Transformationsprozesse
von der DDR-Erziehungswissenschaft zur Erziehungswissenschaft in
den neuen Ländern mit entsprechenden Untersuchungen wissenschaftlich zu begleiten
und die relevanten Prozesse zu dokumentieren. 1992 setzte die wissenschaftliche
Fachgesellschaft zunächst eine Vorstandskommission und zwei Jahre
darauf eine Enquête-Kommission "Erziehungswissenschaft in den neuen Bundesländern"
ein (letztere unter dem gemeinsamen Vorsitz von Adolf Kell und dem Autor).
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1. Institutionelle Transformation
Das Fach Erziehungswissenschaft wurde an den Universitäten und Hochschulen
der DDR nahezu ausschließlich im Zusammenhang mit dem Lehrerstudium gelehrt,
als eigenständige akademische Lehrdisziplin (mit eigenen Abschlüssen) gab
1 Der Text nimmt auf die von diesen Kommissionen vorgelegten Arbeitsberichte und Analyseergebnisse
vielfach Bezug (vgl. Kell 1994 sowie Kell/Olbertz 1997).