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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Militär- und Polizeihochschulen 133<br />

Wissenschaftler war das Qualifikationsniveau höher als an Offiziershochschulen,<br />

erreichte jedoch nicht das Niveau der Militärakademie Dresden.<br />

Offiziershochschule des MdI-Bereitschaften<br />

Entwicklung und Leistungsprofil der Offiziershochschule des MdI-Bereitschaften<br />

„Arthur Becker“ Dresden wiesen deutliche Parallelen zu den Offiziershochschulen<br />

der NVA auf. Dienstverpflichtung, Zugangswege, Studiendauer und -organisation,<br />

Leitungsstrukturen und Begrifflichkeiten stimmten weitgehend überein. Markante<br />

Entwicklungsschritte erfolgten zeitgleich (z.B. Einführung des vierjährigen Direktstudiums<br />

und des Diplomabschlusses). Die Hochschule besaß kein Promotionsrecht.<br />

Mit den Forschungsvorhaben sollte in erster Linie ein Beitrag zur Verwirklichung<br />

des Ausbildungs- und Erziehungsauftrages geleistet werden.<br />

Das praxisnahe Studium vermittelte die Qualifikation für eine klar umrissene<br />

berufliche Verwendung. Ausgebildet wurden Berufsoffiziere für die Volkspolizei-<br />

Bereitschaften und die Kompanien der Transportpolizei. Die Zulassung setzte das<br />

Abitur voraus. In Übereinstimmung mit der Praxis an NVA-Offiziershochschulen<br />

konnten Bewerber ohne Abitur die erforderliche Qualifikation in einem einjährigen<br />

Hochschulreifelehrgang erwerben. Das zunächst dreijährige Direktstudium schloss<br />

mit dem Grad "Hochschulingenieurökonom" ab. Ab Mitte der 80er Jahre erstreckte<br />

sich das Studium über vier Jahre. Die Absolventen verließen die Hochschule als<br />

"Diplomstaatswissenschaftler". Das Studium beinhaltete die auch an zivilen Hochschulen<br />

obligatorische Ausbildung in den Fächern Marxismus-Leninismus, Fremdsprachen<br />

und Sport (BMI-B, 25.2.1986). Die fachspezifische Ausbildung trug paramilitärische<br />

Züge (Studienfächer z.B.: Kampfeinsatz, Taktik, Ordnungs- und Sicherungseinsatz,<br />

Artillerie- und Schießausbildung, Pioniereinsatz, Nachrichtenwesen,<br />

Kfz-Technik). Sie war auf Vorbereitung und Durchführung bewaffneter Einsätze<br />

ausgerichtet.<br />

Die Lehre wurde im wesentlichen durch Offiziere getragen. Lediglich für die<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer, die obligatorische<br />

Fremdsprachenausbildung und den Studentensport war die Beschäftigung ziviler<br />

Lehrkräfte vorgesehen (BMI-B, 25.2.1986 und 1.7.1989). Die Relation von wissenschaftlichem<br />

und nichtwissenschaftlichem Personal lag bei 1 : 2,1. Gegenüber dem<br />

zivilen Hochschulwesen (ohne Medizin: 1 : 1,2) war der nichtwissenschaftliche Bereich<br />

personell überproportional vertreten. Dies erklärt sich aus dem erhöhten Versorgungsaufwand<br />

der kasernierten Unterbringung der "Offiziershörer" und der Erfüllung<br />

militärischer Dienstpflichten.

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