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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Militär- und Polizeihochschulen 125<br />

auf das Qualifikationsniveau des wissenschaftlichen Personal und den Hochschullehreranteil<br />

entsprach die Militärakademie – nicht zu letzt auf Grund ihrer 30jährigen<br />

Existenz – weitestgehend dem Standard ziviler Universitäten.<br />

Für die zweite, 1970 gegründete militärakademische Einrichtung, die Militärpolitische<br />

Hochschule "Wilhelm Pieck" Berlin-Grünau, zeichnete sich eine ähnliche<br />

Entwicklung ab. Das Leistungsspektrum dieser Spezialeinrichtung für die parteipolitische<br />

Schulung von Offizieren mit Truppenpraxis umfasste anfangs im wesentlichen<br />

das vierjährige Diplomstudium von Politoffizieren, einjährige Politschulungen<br />

von Führungskräften und diverse Weiterbildungslehrgänge. In den 80er Jahren<br />

profilierte sich die Hochschule zu einer militärakademischen Lehr- und Forschungseinrichtung,<br />

die zugleich als SED-Parteischule der Streitkräfte fungierte.<br />

Das bisherige Diplomstudium wurde an die Offiziershochschulen verlagert und<br />

durch dreijährige postgraduale Studiengänge mit Abschluss als "Diplomgesellschaftswissenschaftler",<br />

"Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus" und "Diplomkulturwissenschaftler"<br />

ersetzt. 1985 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht A<br />

auf dem Gebiet der Philosophie. Die Anerkennung des Promotionsrechtes B war<br />

für Anfang der 90er Jahre konzipiert. Das Forschungspotential wurde planmäßig<br />

zur Realisierung zentraler Forschungsvorhaben der NVA und der SED herangezogen,<br />

wobei der thematische Schwerpunkt im Bereich der nationalen und internationalen<br />

Militärpolitik lag. Über die Mitgliedschaft in zentralen wissenschaftlichen<br />

Gremien war die Hochschule fest in das wissenschaftspolitische System der <strong>DDR</strong><br />

integriert. Sie unterhielt Arbeitsbeziehungen zu zahlreichen militärischen und zivilen<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen, gab eine eigene Publikationsreihe<br />

heraus und vergab einen Forschungspreis. Das Qualifikationsniveau des wissenschaftlichen<br />

Personals lag deutlich über dem der Offiziershochschulen. Es erreichte<br />

mit einem 50prozentigen Anteil promovierter Wissenschaftler jedoch nicht das<br />

Niveau der Militärakademie Dresden.<br />

Neben der Militärakademie und der Militärpolitischen Hochschule, die als militärakademische<br />

Einrichtungen im Sinne der Qualifizierung von Führungskräften<br />

für die oberste Befehlsebene einzustufen sind, existierte mit dem Militärgeschichtlichen<br />

Institut der <strong>DDR</strong> in Potsdam eine zentrale Spezialeinrichtung, deren Auftrag<br />

u.a. die weiterführende Qualifizierung und Forschung auf militärhistorischem Gebiet<br />

beinhaltete. An dem 1970 zur "wissenschaftlichen Einrichtung mit Hochschulcharakter"<br />

avancierten Institut konnte aufbauend auf einem Diplomabschluss als<br />

Gesellschaftswissenschaftler oder Historiker in einem dreijährigen postgradualen<br />

Fernstudium die zusätzliche Berufsqualifikation “Militärhistoriker“ erworben werden.<br />

Weitere Schwerpunkte des mit Promotionsrecht A und B (Dr. phil. bzw. Dr.

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