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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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124 Anke Burkhardt<br />

Militärakademische Qualifizierung<br />

Die weiterführende Qualifizierung (postgraduales Studium, Promotion) im Truppendienst<br />

bewährter Berufsoffiziere mit Hochschulabschluss, die für den Einsatz in<br />

höheren Dienststellungen vorgesehen waren, erfolgte über Delegierungen an militärakademische<br />

Einrichtungen im In- oder Ausland 3 .<br />

Die 1959 als erste militärische Hochschuleinrichtung gegründete Militärakademie<br />

"Friedrich Engels" Dresden war anfangs fast ausschließlich mit der Ausbildung<br />

von Führungskräften für die Landstreitkräfte befasst. Innerhalb weniger Jahre<br />

wurde sie zur fachlichen und politischen Ausbildungsstätte für das gesamte Spektrum<br />

der Teilstreitkräfte ausgebaut. Im Kontext der Entwicklung von Offiziersschulen<br />

zu Offiziershochschulen gab sie einen Teil ihres ursprünglichen Ausbildungsauftrages<br />

an diese ab und widmete sich ab Mitte der 70er Jahre der weiterführenden<br />

Qualifizierung von Hochschulabsolventen.<br />

Zum einen bot sie "Offiziershörern", darunter auch ausländischen Militärangehörigen,<br />

die Möglichkeit, über ein dreijähriges Direktstudium bzw. vierjähriges<br />

Fernstudium den Abschluss eines "Diplommilitärwissenschaftlers", "Diplomgesellschaftswissenschaftlers"<br />

oder "Diplomingenieurs" zu erwerben. Zum anderen<br />

zeichnete sie weiterhin für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses –<br />

im Regelfall in Form der Aspirantur – verantwortlich. Im Unterschied zu den Offiziershochschulen<br />

verfügte der Wissenschaftliche Rat der Militärakademie über das<br />

Promotionsrecht A und B, und zwar auf den Gebieten Gesellschafts-, Militär- und<br />

Ingenieurwissenschaften, in genehmigungspflichtigen Einzelfällen auch auf wirtschaftswissenschaftlichem<br />

Gebiet.<br />

Bis zu ihrer Auflösung im vereinten Deutschland stellte die Militärakademie<br />

die hochrangigste Forschungs- und Bildungseinrichtung des MfNV dar, was u.a. in<br />

der Besetzung der Chefposition mit einem Offizier im Rang Generalmajor oder<br />

Generalleutnant, einer engen Kooperation mit zivilen wissenschaftlichen Akademien,<br />

zahlreichen Auslandskontakten sowie einer intensiven Publikations- und<br />

Veranstaltungsaktivität zum Ausdruck kam. Die Forschung konzentrierte sich laut<br />

ministerieller Vorgabe auf "die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

für die Weiterentwicklung der Landesverteidigung der <strong>DDR</strong> und für die Erfordernisse<br />

der sozialistischen Verteidigungskoalition" (Hoffmann 1982, S. 52). Bezogen<br />

3 Den Absolventen der <strong>DDR</strong>-Militärakademie Dresden (jährlich rd. 200) stand in der Regel<br />

eine Beförderung bis zum Rang Oberst offen. Generale wurden dagegen zumeist an sowjetischen<br />

Militärakademien ausgebildet. Bis 1990 absolvierten rd. 4.800 <strong>DDR</strong>-Militärangehörige<br />

ein Auslandsstudium an militärischen Lehreinrichtungen (Offiziershochschulen,<br />

Militärakademien und Militärpolitische Hochschulen) der Staaten des Warschauer Vertrages,<br />

vor allem der Sowjetunion (Nagel, S. 300).

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