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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Militär- und Polizeihochschulen 123<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (EMAU) gebildete Militärmedizinische<br />

Sektion übernahm als zentrale Lehr- und Forschungseinrichtung der NVA die<br />

Hauptverantwortung für die Ausbildung von Militärärzten, -zahnärzten und -<br />

apothekern in einem sechs- bzw. fünfjährigem Studium, die militärmedizinische<br />

Fachschulausbildung, die Weiterbildung von Militärmedizinern und die militärmedizinische<br />

Forschung. Sie verfügte als Militärmedizinische Fakultät von 1970 bis<br />

zu ihrer erneuten Umwandlung in eine Sektion 1981 über das Promotionsrecht A<br />

und B auf medizinischem Gebiet. Die Ausbildung wurde arbeitsteilig organisiert.<br />

Während Universitätsklinika und -institute die medizinische, stomatologische und<br />

pharmazeutische Grundlagenausbildung leisteten, führte die Militärmedizinische<br />

Sektion die gesellschaftswissenschaftliche , militärische und spezialfachliche Ausbildung<br />

durch. Des weiteren zeichnete sie für die obligatorische Fremdsprachenausbildung<br />

und die "Militärische Körperertüchtigung" verantwortlich.<br />

1981 ging die Führungsrolle an die neu gegründete Militärmedizinische Akademie<br />

Bad Saarow-Pieskow (MMA) über. Als Krankenhaus mit Sonderversorgungsauftrag<br />

fungierte sie zum einen als Ausbildungsstätte für den praktischen Teil<br />

der militärmedizinischen Ausbildung, zum anderen wurde sie – ausgestattet mit<br />

dem Promotionsrecht A und B – mit der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

betraut.<br />

Militärmedizinisches Grundlagenwissen wurde darüber hinaus auch an den anderen<br />

Militärhochschulen vermittelt. So war an der Militärakademie Dresden das<br />

Lehrfach "Medizinische Sicherstellung" obligatorischer Bestandteil der Grundausbildung<br />

in allen Fachrichtungen. Die Offiziershochschule der Landstreitkräfte bildete<br />

Offiziere für den Einsatz als Hochschulingenieure im medizinischen Dienst<br />

der NVA und der Grenztruppen aus (Zöllner 1981, S. 162).<br />

Für die Weiterbildung des militärmedizinischen Personals und die Schulung<br />

ziviler Kräfte war die 1971 gegründete Gesellschaft für Militärmedizin zuständig.<br />

Ab 1974 übernahm die Abteilung für Militärmedizin an der Akademie für Ärztliche<br />

Fortbildung die Koordinierung der militärmedizinischen Weiterbildung.<br />

Die Integration militärmedizinischer Aspekte in den zivilen Bereich erfolgte ab<br />

den 60er Jahren u.a. durch entsprechende Schulungen im Rahmen des Reservistendienstes<br />

oder die Einberufung von Medizinern als Offiziere auf Zeit. Beginnend<br />

mit dem Studienjahr 1975/76 wurde schrittweise das Lehrprogramm Militärmedizin<br />

in das zivile Medizinstudium integriert und innerhalb eines Jahrzehnts als fester<br />

Bestandteil der medizinischen Lehre und Forschung etabliert.

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