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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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120 Anke Burkhardt<br />

18monatiges Externenstudium eingerichtet, das Absolventen des ehemals dreijährigen<br />

Hochschulstudiums die Möglichkeit der Nachdiplomierung bot.<br />

Allgemeine Zugangsvoraussetzung für ein Offiziersstudium war das Abitur<br />

(Abschluss der Erweiterten Oberschule oder der Berufsausbildung mit Abitur). Im<br />

Interesse der Gewinnung junger Facharbeiter führten die Offiziershochschulen für<br />

Bewerber mit 10-Klassen-Abschluss und Berufsausbildung einjährige Hochschulreifelehrgänge<br />

durch. Diesen Weg ging etwa ein Drittel der Offiziersschüler.<br />

Die Ausbildung vermittelte im wesentlichen Kenntnisse folgender Fachgebiete:<br />

� Gesellschaftswissenschaften (Marxismus-Leninismus),<br />

� Mathematik/Naturwissenschaften und Informationswissenschaften,<br />

� Fremdsprachen (Russisch als Pflichtfach, Englisch für Piloten und Marineoffiziere,<br />

um die Teilnahme am internationalen Funkverkehr zu ermöglichen),<br />

� militärische Körperertüchtigung (Sport),<br />

� Militärwissenschaften,<br />

� allgemeine Ingenieurwissenschaften und<br />

� Militärtechnik.<br />

Zur Sicherung einer einheitlichen Ausbildung gab das MfNV für Lehrgebiete, die<br />

an allen Offiziershochschulen vertreten waren, verbindliche Rahmenprogramme<br />

vor. Die marxistisch-leninistische und physische Ausbildung verteilte sich über die<br />

gesamte Studienzeit. Das mathematisch-naturwissenschaftliche, ingenieurtechnische<br />

und fremdsprachliche Grundlagenstudium wurde im wesentlichen am Ende<br />

des zweiten Studienjahres abgeschlossen. Die militärische und militärtechnische<br />

Ausbildung wurde – schrittweise ausgebaut – bis zur Diplomphase im 4. Studienjahr<br />

geführt. Etwa ein Fünftel der Studienzeit diente der marxistisch-leninistischen<br />

Ausbildung. Das Studium allgemeine militärischer Fächer nahm einen Anteil von<br />

ca. 45 Prozent ein. Weitere 15 Prozent des Zeitbudgets wurden auf die militärtechnische<br />

Spezialausbildung verwandt. Der Studienplan für das Profil Politoffiziere<br />

sah für die marxistisch-leninistische Ausbildunger einen 50prozentigen Anteil vor.<br />

Die Festlegung des Studienablaufs erfolgte in Anlehnung an den zivilen Hochschulbereich.<br />

Das Studium gliederte sich in Studienjahre, die jeweils im September<br />

begannen. Die Lehrprogramme sahen die für Hochschulen üblichen Veranstaltungsformen<br />

wie Vorlesungen, Übungen, Seminare, Kolloquien und Konsultationen<br />

vor. Im Zusammenhang mit der Einführung des Diplomstudiums wurde das<br />

Selbststudium in den 80er Jahren ausgebaut. Das Anforderungsniveau der Ingenieurausbildung<br />

entsprach im wesentlichen dem ziviler Hochschulen. Kennzeichnend<br />

war ein starken Praxisbezug, einschließlich der Befähigung zur Führung von Truppeneinheiten.<br />

Im ersten Studienjahr absolvierten die Offiziersschüler die mehrwöchige<br />

Grundausbildung zum Soldaten. Da allgemeinbildende Schulen ebenso wie Be-

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