Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Militär- und Polizeihochschulen 119<br />
� Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung für Militärflieger<br />
"Otto Lilienthal", Bautzen (ab 1986 durch Ausgründung)<br />
� Offiziershochschule der Volksmarine "Karl Liebknecht", Stralsund<br />
� Offiziershochschule der Grenztruppen der <strong>DDR</strong> "Rosa Luxemburg", Suhl.<br />
Berufsoffiziere der Zivilverteidigung erhielten am Institut der Zivilverteidigung<br />
"Otto Grotewohl" in Beeskow, dem 1979 der Hochschulstatus zuerkannt wurde,<br />
eine dem Studium an Offiziershochschulen vergleichbare Ausbildung. Anfang der<br />
80er Jahre wurde das institutionelle Netz um die Offiziershochschule "Otto Winzer",<br />
Prora erweitert. Dabei handelte es sich um eine Spezialeinrichtung für die<br />
gefechtsnahe und kriegs<strong>bezogene</strong> Aus- und Weiterbildung ausländischer Militärangehöriger,<br />
insbesondere aus den sogenannten befreundeten Nationalstaaten.<br />
Der Leistungsschwerpunkt der neu gegründeten Offiziershochschulen – mit<br />
Ausnahme der Ausländereinrichtung in Prora, für die Sonderregelungen galten –<br />
lag im Bereich der Ausbildung von "Offizierschülern" in einem vorerst dreijährigen<br />
Direktstudium mit Abschluss als "Hochschulingenieur", "Hochschulingenieurökonom"<br />
oder "Hochschulökonom". Die Hochschulabsolventen wurden zum Leutnant<br />
ernannt und in die erste Offiziersdienststellung eingesetzt.<br />
Prägend für die Entwicklung in den 80er Jahren war der Beschluss des Politbüros<br />
des ZK der SED vom 18.3.1980 über die "Aufgaben der Universitäten und<br />
Hochschulen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft" und die nachfolgende<br />
V. Hochschulkonferenz (4./5.9.1980). Sie zogen auch im militärischen Bereich<br />
Veränderungen nach sich. Im Interesse einer Angleichung an das zivile Hochschulwesen<br />
griff der Minister für Nationale Verteidigung die von der V. Hochschulkonferenz<br />
vorgelegten Konzepte auf. Das unter seiner Leitung auf der ersten<br />
Hochschulkonferenz der NVA 1982 in Dresden erarbeitete "Leitbild des sozialistischen<br />
Offiziers" forderte von den Hochschulabsolventen "Eigenverantwortung, Urteilsfähigkeit,<br />
Schöpfertum, Problembewusstsein und Risikobereitschaft". Die Offiziershochschulen<br />
erhielten den ministeriellen Auftrag, ab September 1983 das<br />
vierjährige Diplomstudium einzuführen und eine "neue Generation von Politoffizieren"<br />
heranzubilden (Sachse, S.109). Am 18.5.1982 verlieh der Minister für<br />
Hoch- und Fachschulwesen den Offiziershochschulen der Teilstreitkräfte der NVA<br />
und der Grenztruppen sowie dem Institut der Zivilverteidigung das Diplomrecht.<br />
Mit Beginn des Studienjahres 1983/84 wurde die dreijährige Ausbildung durch das<br />
vierjährige Diplomstudium abgelöst. Es schloss mit der Ernennung zum Leutnant<br />
und der Verleihung eines zivilen akademischen Grades – "Diplomingenieur", "Diplomingenieurökonom"<br />
oder "Diplomökonom" bzw. "Diplomstaatswissenschaftler"<br />
(Grenztruppen, Zivilverteidigung) – ab. Zusätzlich aufgenommen wurde die Ausbildung<br />
von Politoffizieren mit Abschluss als "Diplomgesellschaftswissenschaftler".<br />
1989 wurde auf Anordnung des Ministers für Nationale Verteidigung ein