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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Militär- und Polizeihochschulen 117<br />

Studium an eine sogenannte militärakademische Einrichtung im In- oder Ausland<br />

delegiert. Für die militärakademische Schulung von Politoffizieren unterhielt die<br />

NVA eine Spezialhochschule, ebenso für die weiterführende Ausbildung von Militärmedizinern.<br />

Die militärakademischen Einrichtungen waren auch für die Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses, im Regelfall über die Aspirantur, verantwortlich. Im<br />

Unterschied zu den Offiziershochschulen verfügten sie über das Promotionsrecht.<br />

Darüber hinaus stand NVA-Angehörigen die Möglichkeit der Promotion an zivilen<br />

Hochschulen offen.<br />

Das Weiterbildungsspektrum umfasste im wesentlichen postgraduale Studien,<br />

akademische Kurse sowie Weiterbildungslehrgänge (z.B. Verwendungslehrgänge<br />

zur Vorbereitung für den Einsatz in höheren Offiziersdienststellungen, Fremdsprachenlehrgänge,<br />

gerätetechnische Schulungen, Informatikkurse, Vorbereitungslehrgänge<br />

für Studienbewerber an Militärakademien und Einweisungslehrgänge für<br />

Absolventen von Militärakademien und ausländische Militärangehörige) für Berufsoffiziere,<br />

Reservisten und zivile Kräfte. Im Rahmen eines postgradualen Studiums<br />

– mit oder ohne Fachabschluss – erfolgte die Qualifizierung von Offizieren für<br />

den Einsatz in höheren Dienststellungen oder Spezialverwendungen. Dazu zählte<br />

auch die hochschulpädagogische Qualifizierung der eigenen Lehrkräfte. Die Regelstudiendauer<br />

war auf zwei Jahre begrenzt. Militärische Führungskräfte machten<br />

sich in Spezialseminaren, den "Höheren akademischen Kursen", mit dem neuesten<br />

Stand der militärwissenschaftlichen oder gesellschaftswissenschaftlichen Forschung<br />

vertraut.<br />

Zum Zeitpunkt der NVA-Gründung besaßen nur knapp drei Prozent der Offiziere<br />

Hochschulbildung. Bis 1961 hatte sich der Anteil durch die Ausbildung an<br />

sowjetischen Militärakademien und zivilen <strong>DDR</strong>-Hochschulen auf fast 5 Prozent<br />

erhöht. Die Studienmöglichkeiten an der 1959 gegründeten Militärakademie Dresden<br />

ließen den Anteil bis Mitte der 60er Jahre auf 10 Prozent steigen. Mit der Umwandlung<br />

der Offiziersschulen in Hochschulen Anfang der 70er Jahre wurde das<br />

militärische Hochschulsystem wesentlich erweitert, so dass 1975 ein Fünftel der<br />

NVA-Offiziere über einen Hochschulabschluss verfügte (Jahn 1975, S. 201). Ende<br />

der 80er Jahre stellte der Offizier mit einem – zumeist an einer militärischen Bildungseinrichtung<br />

erworbenen – Hochschulabschluss den Regelfall dar.

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