06.12.2012 Aufrufe

Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

114 Anke Burkhardt<br />

Wiedervereinigung durch die Anerkennung der entsprechenden Abschlüsse Rechnung<br />

(vgl. Punkt 4).<br />

2. Hochschuleinrichtungen des Ministeriums für<br />

Nationale Verteidigung<br />

2.1. Geschichte und Kontext<br />

Die 1956 auf Beschluss der Volkskammer der <strong>DDR</strong> gegründete NVA bildete eine<br />

tragende Säule des "Systems der Landesverteidigung der <strong>DDR</strong>", dessen Gestaltung<br />

in grundsätzlichen Fragen durch das Politbüro und die Abteilung Sicherheitsfragen<br />

des Zentralkomitees der SED über den 1960 gebildeten Nationalen Verteidigungsrat<br />

gesteuert wurde. Für die Administration war das MfNV zuständig. Innerhalb der<br />

NVA lag die höchste Kommandogewalt beim Minister für Nationale Verteidigung,<br />

der den Rang eines Armeegenerals inne hatte. Er führte auch die Zivilverteidigung<br />

über den Leiter der Zivilverteidigung der <strong>DDR</strong> (Gesetz zur Verteidigung).<br />

Mit dem 1962 beschlossenen Wehrpflichtgesetz wurde die bisher als Freiwilligenarmee<br />

geführte NVA in eine aus vereidigten Wehrdienstpflichtigen, Zeit- und<br />

Berufssoldaten bestehende Gesamtstreitkraft umgewandelt. Sie gliederte sich in die<br />

Teilstreitkräfte – Land-, Luft- und Seestreitkräfte – und die gesondert geführten<br />

Grenztruppen. Die NVA unterstand dem Oberkommando der Vereinten Streitkräfte<br />

des Warschauer Vertrages und war an die gemeinsame Militärdoktrin gebunden.<br />

Da Verteidigungsbereitschaft und Schlagkraft der Vereinten Streitkräfte nicht zuletzt<br />

von der Passfähigkeit der nationalen Armeen abhingen, waren sowohl Organisations-<br />

und Kommandostrukturen als auch die militärischen Aus- und Weiterbildungssysteme<br />

der paktgebundenen Staaten aufeinander abgestimmt. Bedingt durch<br />

die politische Vormachtstellung der UdSSR fungierten die sowjetischen Streitkräfte<br />

insbesondere in den Aufbaujahren als verbindliches Leitsystem.<br />

Durch Entsendung von Gastlektoren, Bereitstellung von Ausbildungsdokumenten<br />

und Fachliteratur, Personalaus- und -weiterbildung sowie Beratertätigkeit<br />

steuerte die sowjetische Seite auch die Entwicklung des Militärbildungswesens in<br />

der <strong>DDR</strong>. In dem Maße wie sich die NVA zu einer personell und materiell hochwertig<br />

ausgerüstete Armee entwickelte, die ihren Platz im Warschauer Vertrag begrenzt<br />

eigenständig ausfüllte, wurde das einst prägende sowjetische Aus- und Weiterbildungsmodell<br />

im Interesse einer strukturellen Annäherung von zivilem und<br />

militärischem Bereich <strong>DDR</strong>-spezifisch modifiziert. Von einer selbstbestimmten<br />

Gestaltung kann jedoch zu keinem Zeitpunkt gesprochen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!