Mainova Kontakt September 2008 (pdf | 3,76 MB - Mainova AG

Mainova Kontakt September 2008 (pdf | 3,76 MB - Mainova AG Mainova Kontakt September 2008 (pdf | 3,76 MB - Mainova AG

06.12.2012 Aufrufe

8 RUBRIK NATUR Das grüne Kraftwerk Ohne grüne Pflanzen gäbe es kein Leben auf der Erde. Bäume gehören zu den wichtigsten Ener gielieferanten. Doch Sonne und Wald sind kein so harmonisches Team, wie es zunächst scheint. Über eine Beziehung mit Sonnen- und Schattenseiten. Von Christian Offer, BioFrankfurt mainovakontakt 3/2008 Hochsommer, ein Uhr mittags, wolkenfreier Himmel, gleißende Sonne. Brennt d i ese uns auf den ungecremten Pelz, stöhnen wir – und auch die grünen Pflanzen leiden leise. Sie können nämlich nicht sämtliche eintreffendeSonnenstrahlung in zelleigene Energie umwandeln, es gibt einfach zu viel davon. Besonders für Pflanzen und Blätter im Schatten wird es brenzlig, wenn plötzlich die pralle Sonne auf sie einstrahlt. Bevor das Sonnenlicht auftaucht, sind die Energiezentren der grünen Blätter, die sogenannten Photosyntheseapparate, noch ganz an die Lichtstärke des Schattens angepasst. Sie Pho|to|syn|the|se, die: Aufbau organischer Sub- stanzen aus anorganischen Stoffen in Pflanzen unter Mitwirkung von Sonnenlicht [Quelle: Duden] nehmen die rare Sonnenenergie nahezu vollständig auf und wandeln sie in einen maximalen Fluss von Elektronen um. In den Zellen entstehen damit in komplizierten Reaktionen energiereiche Verbindungen, auf die die Pflanze für ihr Wachstum zurückgreifen kann. Was passiert nun, wenn plötzlich ein Sonnenstrahl auf ein Blatt trifft? Das Blatt fällt quasi in einen Schockzustand, der Elektronenfluss verlangsamt sich stark. Der Photosyntheseapparat ist auf so viel zusätzliche Energie nicht eingestellt. Könnte sämtliche einfallende Sonnenenergie in die Reaktionszentren des Photosystems eindringen, würden die Minikraftwerke in Netzwerk für die Natur Wussten Sie, dass auf einer einzigen Eiche im Frankfurter Stadtwald bis zu 150 Käferarten leben? Oder dass im Rhein-Main-Gebiet über 1 500 Pflanzenarten vorkommen? Das Netzwerk „BioFrankfurt“ will die biologische Vielfalt (Biodiversität) und ihre Bedeutung wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und setzt sich für ihren Erhalt ein. Das deutschlandweit einzigartige Netzwerk umfasst zwölf Institutionen aus dem Rhein-Main-Gebiet. Internationale Experten aus Forschung, Bildung, Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit suchen gemeinsam nach Strategien zum Schutz der Biodiversität. Das Netzwerk veranstaltet Ausstellungen, Symposien, Exkursionen und Fortbildungen, führt Forschungsprojekte durch und stärkt den Dialog mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Noch das ganze Jahr über läuft die Kampagne „Biodiversitätsregion Frankfurt/Rhein-Main“, die mit vielfältigen Aktionen die Tier- und Pflanzenwelt in Frankfurt vorstellt. Mainova unterstützt das Projekt, denn die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen ist eine der w i chtigsten Zukunftsaufgaben. Kontakt: BioFrankfurt – Geschäftsstelle Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main, Telefon 069 75421545, E-Mail: info@biofrankfurt.de. Weitere Infos unter www.biofrankfurt.de den Blättern schwere Schäden erleiden. Im schlimmsten Fall kann das Gewebe absterben. DIE SONNENABWEHR Um solche Strahlungsschäden gering zu halten, hat sich die Natur mehrere Verfahren ausgedacht. Die Blätter entledigen sich der überschüssigen Strahlung zum Beispiel, indem sie vermehrt Wärmestrahlung abgeben. Wer die Hand direkt über die Oberfläche eines sonnenbeschienenen Blattes hält, kann es spüren. In den grünen Zellen finden außerdem Prozesse statt, durch die Elektronen „ins Leere laufen“, ohne die Reaktionszentren zu belasten. Der wichtigste Mechanismus, das Zuviel an Strahlung loszuwerden, läuft aber schon in den Antennenmolekülen der Photosyntheseorgane ab. Dort entsteht eine interessante, unschädliche Strahlungsform: Fluoreszenzlicht. Je weniger von der eingestrahlten Energie durch die Photosynthese verwertet werden kann, desto höher ist die Fluoreszenzabstrahlung. Diese lässt sich mit empfindlichen Geräten messen. Forscher stellen so fest, wie gut eine Pflanze mit Starklicht umgehen kann. Erlangt sie nach einem Sonnenfleck schnell ihre ursprüngliche Leistung zurück, hat sie ein effektives Unterwegs mit Mainova Durch den Klima Partner Wald Der Mainova Klima Partner Wald ist rund einen Hektar groß und liegt mitten im Frankfurter Stadtwald. Seine Wiederaufforstung mit mehreren tausend Setzlingen ist den Mainova-Kunden in Frankfurt zu verdanken, die sich an der Förderaktion „Ein Baum für jede Erdgas-Heizung“ von Mai 2003 bis Mai 2004 beteiligt hatten. Bei der Führung durch den Forst gibt es viel zu entdecken. Kunsthistorikerin Silke Wustmann begleitet mit allerhand Geschichten im Gepäck die Teilnehmer auf ihrem Spaziergang. Christian Offer ist Waldökologe. Seit Oktober 2007 ist er bei B i oFrankfurt für die Bildungs- und Medienarbeit der Kampagne „ B iodiversitätsregion Frankfurt/ Rhein-Main“ zuständig. Kontakt: offer@biofrankfurt.de Photosynthesesystem und ist frei von Stress. Von den heimischen Baumarten können Buchen am besten mit stark wechselnden Lichtstärken umgehen. Das Kraftwerk Wald ist komplex genug, um hunderte von Forschergruppen über Jahrzehnte zu beschäftigen. Ihre Forschungen sollen eines Tages das Unmögliche möglich machen: künstliche Pflanzen herzustellen, die uns auf natürlichem Weg mit Energie versorgen. Alternativ könnte auch ein Weg gefunden werden, die Photosynthese von Pflanzen oder Einzellern direkt zur Stromerzeugung zu nutzen. Einige Wissenschaftler sehen diesen Traum zum Greifen nah. ■ Termine: 30. September, 1. und 2. Oktober, je weils um 17 Uhr Kosten: 5 Euro. Die Teil nehmer zahl ist begrenzt, das Los entscheidet. Die Teilnehmer werden bis zum 25. September benachrichtigt. Anmeldung (max. 2 Personen) mit Adresse und Alter bitte bis 19. September an: Mainova AG, M2-MK, 60623 Frankfurt, Fax 069 213-82350 oder unter www.mainova.de/events Das Magazin für die Kunden der 9

8<br />

RUBRIK NATUR<br />

Das grüne Kraftwerk<br />

Ohne grüne Pflanzen gäbe es<br />

kein Leben auf der Erde. Bäume<br />

gehören zu den wichtigsten<br />

Ener gielieferanten. Doch Sonne<br />

und Wald sind kein so harmonisches<br />

Team, wie es zunächst<br />

scheint. Über eine Beziehung mit<br />

Sonnen- und Schattenseiten.<br />

Von Christian Offer, BioFrankfurt<br />

mainovakontakt 3/<strong>2008</strong><br />

Hochsommer, ein Uhr mittags,<br />

wolkenfreier Himmel,<br />

gleißende Sonne. Brennt<br />

d i ese uns auf den ungecremten<br />

Pelz, stöhnen wir – und auch<br />

die grünen Pflanzen leiden leise. Sie<br />

können nämlich nicht sämtliche eintreffendeSonnenstrahlung<br />

in zelleigene Energie<br />

umwandeln, es gibt<br />

einfach zu viel davon.<br />

Besonders für Pflanzen<br />

und Blätter im Schatten<br />

wird es brenzlig, wenn<br />

plötzlich die pralle Sonne<br />

auf sie einstrahlt.<br />

Bevor das Sonnenlicht auftaucht,<br />

sind die Energiezentren der grünen<br />

Blätter, die sogenannten Photosyntheseapparate,<br />

noch ganz an die Lichtstärke<br />

des Schattens angepasst. Sie<br />

Pho|to|syn|the|se, die:<br />

Aufbau organischer Sub-<br />

stanzen aus anorganischen<br />

Stoffen in Pflanzen unter<br />

Mitwirkung von Sonnenlicht<br />

[Quelle: Duden]<br />

nehmen die rare Sonnenenergie nahezu<br />

vollständig auf und wandeln sie in einen<br />

maximalen Fluss von Elektronen um.<br />

In den Zellen entstehen damit in komplizierten<br />

Reaktionen energiereiche<br />

Verbindungen, auf die die Pflanze für<br />

ihr Wachstum zurückgreifen kann.<br />

Was passiert nun,<br />

wenn plötzlich ein<br />

Sonnenstrahl auf ein<br />

Blatt trifft? Das Blatt<br />

fällt quasi in einen<br />

Schockzustand, der<br />

Elektronenfluss verlangsamt<br />

sich stark.<br />

Der Photosyntheseapparat<br />

ist auf so viel zusätzliche Energie<br />

nicht eingestellt. Könnte sämtliche einfallende<br />

Sonnenenergie in die Reaktionszentren<br />

des Photosystems eindringen,<br />

würden die Minikraftwerke in<br />

Netzwerk für die Natur<br />

Wussten Sie, dass auf einer einzigen Eiche im Frankfurter Stadtwald bis zu 150 Käferarten<br />

leben? Oder dass im Rhein-Main-Gebiet über 1 500 Pflanzenarten vorkommen? Das<br />

Netzwerk „BioFrankfurt“ will die biologische Vielfalt (Biodiversität) und ihre Bedeutung<br />

wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und setzt sich für ihren Erhalt ein.<br />

Das deutschlandweit einzigartige Netzwerk umfasst zwölf Institutionen aus dem<br />

Rhein-Main-Gebiet. Internationale Experten aus Forschung, Bildung, Naturschutz und<br />

Entwicklungszusammenarbeit suchen gemeinsam nach Strategien zum Schutz der Biodiversität.<br />

Das Netzwerk veranstaltet Ausstellungen, Symposien, Exkursionen und Fortbildungen,<br />

führt Forschungsprojekte durch und stärkt den Dialog mit Partnern aus<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Noch das ganze Jahr über läuft die Kampagne „Biodiversitätsregion<br />

Frankfurt/Rhein-Main“, die mit vielfältigen Aktionen die Tier- und Pflanzenwelt<br />

in Frankfurt vorstellt. <strong>Mainova</strong> unterstützt das Projekt, denn<br />

die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen ist eine der<br />

w i chtigsten Zukunftsaufgaben.<br />

<strong>Kontakt</strong>: BioFrankfurt – Geschäftsstelle<br />

Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main, Telefon 069 75421545,<br />

E-Mail: info@biofrankfurt.de. Weitere Infos unter www.biofrankfurt.de<br />

den Blättern schwere Schäden erleiden.<br />

Im schlimmsten Fall kann das Gewebe<br />

absterben.<br />

DIE SONNENABWEHR<br />

Um solche Strahlungsschäden gering<br />

zu halten, hat sich die Natur mehrere<br />

Verfahren ausgedacht. Die Blätter entledigen<br />

sich der überschüssigen Strahlung<br />

zum Beispiel, indem sie vermehrt<br />

Wärmestrahlung abgeben. Wer die<br />

Hand direkt über die Oberfläche eines<br />

sonnenbeschienenen Blattes hält, kann<br />

es spüren. In den grünen Zellen finden<br />

außerdem Prozesse statt, durch die<br />

Elektronen „ins Leere laufen“, ohne die<br />

Reaktionszentren zu belasten. Der<br />

wichtigste Mechanismus, das Zuviel an<br />

Strahlung loszuwerden, läuft aber<br />

schon in den Antennenmolekülen der<br />

Photosyntheseorgane ab. Dort entsteht<br />

eine interessante, unschädliche<br />

Strahlungsform: Fluoreszenzlicht. Je<br />

weniger von der eingestrahlten Energie<br />

durch die Photosynthese verwertet<br />

werden kann, desto höher ist die Fluoreszenzabstrahlung.<br />

Diese lässt sich mit empfindlichen<br />

Geräten messen. Forscher stellen so<br />

fest, wie gut eine Pflanze mit Starklicht<br />

umgehen kann. Erlangt sie nach einem<br />

Sonnenfleck schnell ihre ursprüngliche<br />

Leistung zurück, hat sie ein effektives<br />

Unterwegs mit <strong>Mainova</strong><br />

Durch den Klima Partner Wald<br />

Der <strong>Mainova</strong> Klima Partner Wald ist rund einen<br />

Hektar groß und liegt mitten im Frankfurter<br />

Stadtwald. Seine Wiederaufforstung mit mehreren<br />

tausend Setzlingen ist den <strong>Mainova</strong>-Kunden<br />

in Frankfurt zu verdanken, die sich an der Förderaktion<br />

„Ein Baum für jede Erdgas-Heizung“ von<br />

Mai 2003 bis Mai 2004 beteiligt hatten. Bei der<br />

Führung durch den Forst gibt es viel zu entdecken.<br />

Kunsthistorikerin Silke Wustmann begleitet<br />

mit allerhand Geschichten im Gepäck die Teilnehmer<br />

auf ihrem Spaziergang.<br />

Christian Offer ist Waldökologe.<br />

Seit Oktober 2007 ist er bei<br />

B i oFrankfurt für die Bildungs- und<br />

Medienarbeit der Kampagne<br />

„ B iodiversitätsregion Frankfurt/<br />

Rhein-Main“ zuständig.<br />

<strong>Kontakt</strong>: offer@biofrankfurt.de<br />

Photosynthesesystem und ist frei von<br />

Stress. Von den heimischen Baumarten<br />

können Buchen am besten mit stark<br />

wechselnden Lichtstärken umgehen.<br />

Das Kraftwerk Wald ist komplex<br />

genug, um hunderte von Forschergruppen<br />

über Jahrzehnte zu beschäftigen.<br />

Ihre Forschungen sollen eines Tages<br />

das Unmögliche möglich machen:<br />

künstliche Pflanzen herzustellen, die<br />

uns auf natürlichem Weg mit Energie<br />

versorgen. Alternativ könnte auch ein<br />

Weg gefunden werden, die Photosynthese<br />

von Pflanzen oder Einzellern direkt<br />

zur Stromerzeugung zu nutzen.<br />

Einige Wissenschaftler sehen diesen<br />

Traum zum Greifen nah. ■<br />

Termine: 30. <strong>September</strong>,<br />

1. und 2. Oktober, je weils um 17 Uhr<br />

Kosten: 5 Euro. Die Teil nehmer zahl ist<br />

begrenzt, das Los entscheidet.<br />

Die Teilnehmer werden bis zum<br />

25. <strong>September</strong> benachrichtigt.<br />

Anmeldung (max. 2 Personen) mit<br />

Adresse und Alter bitte bis 19. <strong>September</strong><br />

an: <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, M2-MK, 60623 Frankfurt,<br />

Fax 069 213-82350 oder unter<br />

www.mainova.de/events<br />

Das Magazin für die Kunden der<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!