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Mainova Kontakt September 2008 (pdf | 3,76 MB - Mainova AG

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6<br />

Hätten Sie’s<br />

gewusst?<br />

340 Millionen Tonnen<br />

Kohlenstoff sind in Deutschlands Wäldern<br />

ge bunkert. Wären sie mit einem Schlag frei,<br />

w ürden über 1,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid<br />

in die Erdatmosphäre entweichen.<br />

mainovakontakt 3/<strong>2008</strong><br />

1,6 Tonnen Kohlendioxid<br />

speichert eine hundertjährige Fichte im Laufe ihres<br />

L e bens – und entlastet damit die Atmosphäre von dem<br />

Treibhausgas.<br />

3,2 Millionen Liter Sauerstoff<br />

produziert eine einzige Buche pro Jahr – und versorgt<br />

so 24 Menschen mit sauberer Luft.<br />

200 000 Blätter<br />

trägt eine Buche im Durchschnitt. Abgezupft und nebeneinander<br />

gelegt bedecken sie eine Fläche von 1 200 Quadratmetern.<br />

Wie ein f einmaschiges Sieb filtern Blätter und<br />

Nadeln Dreck aus der Luft – 99 von 100 Teilchen.<br />

50 Tonnen Staub<br />

und Ruß<br />

filtert ein Hektar Wald jährlich aus<br />

der Luft. Das entspricht dem Gewicht<br />

eines Sattelschleppers.<br />

Waldbewohner im Glas: Zakia mit einem Laufkäfer.<br />

Warum die kleinen Krabbler für den Wald unersetzlich<br />

sind, lernen die Schüler mit allen Sinnen: an<br />

einem ausgehöhlten Baumstamm.<br />

„Kein Dreck“, sagt Rainer Berg, „sondern<br />

die Voraussetzung für nahezu alles<br />

Leben.“ Es knackt und raschelt, als die<br />

Schüler den Waldboden durchstreifen.<br />

„Schaut mal dort“, Rainer Berg deutet<br />

auf einen morschen, hüfthohen Baumstumpf.<br />

„In zwanzig Jahren ist der nicht<br />

mehr da. Irgendetwas zerkleinert ihn,<br />

aber was?“<br />

Das wollen die Kinder genauer wissen.<br />

Von Birken und Buchen umringt,<br />

liegt ein Stück Eiche wie eine Bank auf<br />

dem Waldboden. Mit vereinten Kräften<br />

rollen die jungen Naturforscher den<br />

Baumstamm zur Seite. Das Holz ist dunkel,<br />

nass und porös wie ein Schwamm.<br />

In den tiefen Furchen zwischen der Rin-<br />

400 Liter Wasser<br />

verdunstet eine aus ge wachsene Buche pro<br />

Tag. Das braucht Energie und senkt die<br />

L u fttemperatur. Im Sommer ist es im Wald<br />

meist zwei bis drei Grad Celsius kälter als in<br />

der Stadt.<br />

de fressen sich winzige Tierchen durchs<br />

Holz: Asseln. „Die Assel ist ein Landkrebs“,<br />

erklärt Rainer Berg. „Die liebt<br />

feuchte Stellen.“<br />

DIE BAUMSTAMM-WG<br />

„Igitt“, schreit die zehnjährige Zakia, als<br />

ein pechschwarzer Käfer über ihren Finger<br />

klettert. Um die Kleintiere einzufangen,<br />

verteilt Rainer Berg schmale Forschungsgläser.<br />

Marcel hält sein Glas<br />

gegen die Rinde. Mit einem schmalen<br />

Stück Holz schubst Naturpädagoge Berg<br />

vorsichtig einen der winzigen Landkrebse<br />

hinein. „Noch jemand an Bord?“<br />

Konzentriert inspizieren die Schüler den<br />

Stamm. Plötzlich sind kleine Tierchen<br />

überall: Würmer, Käfer, Schnecken und<br />

Asseln bearbeiten das modrige,<br />

nasse Holz.<br />

„Ein Baumstamm<br />

ist wie eine große<br />

Wohngemeinschaft“,<br />

erzählt Rainer Berg.<br />

Auf einem Hektar<br />

Wald tummeln sich<br />

mehr als eine Tonne<br />

Klein- und Kleinstlebewesen. Für den<br />

Wald sind die kleinen Krabbler unverzichtbar:<br />

Sie zersetzen Blätter und Äste,<br />

sogar ganze Bäume, und hinterlassen<br />

Humus, den die Bäume als<br />

Nährstoff wieder aufnehmen. Sie lockern<br />

den Boden auf und sorgen so<br />

dafür, dass das Regenwasser besser<br />

ablaufen kann. „Der Waldboden rei nigt<br />

das Wasser“, weiß Rainer Berg. „So ähnlich<br />

wie ein Filter.“ Das Ergebnis: sauberes<br />

Trinkwasser.<br />

Ein paar hundert Meter weiter finden<br />

die Schüler einen Baum, zersetzt<br />

in Dutzende Einzelteile. Wie die Mauerreste<br />

einer zerfallenen Ruine liegen<br />

sie verstreut im Laub. Die Bakterien<br />

haben das Holz im Laufe der Zeit ausgehöhlt<br />

und an der Oberfläche sanft<br />

geschwungene, wellenförmige Reliefs<br />

hinterlassen. Mit den Handkuppen<br />

schaufelt Rainer Berg weiches, morsches<br />

Holz zur Seite. „Nehmt es mal in<br />

die Hand und riecht daran.“ Neugierig<br />

schnuppern die Schüler. „Das riecht wie<br />

Wald boden“, findet Marcel. Aus einem<br />

Baumriesen ist eine Handvoll Humus<br />

geworden. ■<br />

Das Frankfurter<br />

StadtWaldHaus<br />

Im StadtWaldHaus nahe der Oberschweinstiege<br />

können kleine und große Forscher das<br />

Leben im Wald erkunden. Das Informationszentrum<br />

des Grünflächenamtes sieht selbst<br />

aus wie ein Stück begehbare Natur: Auf den<br />

gegeneinander versetzten Pultdächern wuchern<br />

hüfthohe Gräser, aus dem Dach lugt<br />

eine Eiche hervor. Die kostenlose Ausstellung<br />

informiert über den Lebensraum Wald,<br />

Pflanzen, Tiere und Naturkreisläufe. Beispiele<br />

zeigen, was aus Holz entstehen kann:<br />

Pflüge, Musikinstrumente oder Papier. Auf<br />

einem nahe gelegenen Erlebnispfad wandeln<br />

die Besucher barfuß über den Waldboden<br />

oder erkennen Baumarten am Klang.<br />

Biologe Rainer Berg bietet für größere Gruppen<br />

und Schulklassen spannende Exkursionen<br />

an. Die Themen reichen vom Waldboden<br />

bis hin zum Staatenleben der Bienen.<br />

StadtWaldHaus, Kuhpfadschneise<br />

60528 Frankfurt<br />

Telefon 069 683239<br />

www.stadtwaldhaus-frankfurt.de<br />

Das Magazin für die Kunden der<br />

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