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Trade Talk - Das Wirtschaftsclub Magazin Herbst 2015
Trade Talk - Das Wirtschaftsclub Magazin
Herbst 2015
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AUSGABE HERBST 2015<br />
Trade<br />
Talk<br />
Das Wirtschaftsclub Magazin<br />
Wirtschaft<br />
Wo steht die Commerzbank<br />
Martin Blessing im Gespräch<br />
Reise<br />
Upper East Side<br />
Die feine Seite von New York<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
Business verbinden<br />
DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ - LIECHTENSTEIN
When heart meets business. Dann trifft unsere Erfahrung<br />
auf Ihre Neugier. Dann geht die Zukunft als Vorbild voran.<br />
Dann ist Wandel im Handel. Dann ist die Fachwelt bei uns zu<br />
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Business
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
verstehen Sie die Welt noch? Was ist eigentlich auf unserem Globus<br />
los? Die verzweifelt aus ihrer Heimat flüchtenden Menschen verdrängen<br />
zurzeit als Top-Meldung sogar das anscheinend zeitlich<br />
unbegrenzte griechische Finanzdrama im TV. Und das will was<br />
heißen. Aber bei den Diskussionen um Hilfspakete und Rettungsschirme<br />
scheinen sowieso nur noch Wenige so richtig durchzublicken.<br />
Auch bei den Begriffen Pressefreiheit und Landesverrat<br />
herrscht wohl noch reichlich Diskussionsbedarf in diesem, unseren<br />
Lande. Derweil rütteln Wirtschaftsmeldungen aus China die<br />
Finanzmärkte kräftig durch. Lesen Sie dazu auch den hochinteressanten<br />
Gastkommentar der Bestseller-Autoren Matthias Weik und<br />
Marc Friedrich.<br />
Was für ein Sommer – statt Flaute in den Medien jeden Tag neue<br />
brisante Meldungen. Aber hatte der Sommer 2015 nicht auch<br />
viele schöne und sonnige Momente? Sicher gab es die, und dementsprechend<br />
lesen Sie in unserer aktuellen Herbstausgabe auch spannende<br />
Reise-Reportagen über das einsame Spanien in der Sierra de<br />
Gredos und die Metropole Barcelona. Außerdem entführen wir Sie<br />
zur Upper East Side in New York und lassen Sie in Österreich<br />
erleben, wie die Welt Kopf steht.<br />
In unserer Rubrik Wirtschaft berichten wir darüber, wo die<br />
Commerzbank steht und erzählen, welche Ziele Vorstandschef<br />
Martin Blessing verfolgt. „Wer braucht noch die Post?“ – diese Frage<br />
hat uns Dr. Achim Dünnwald, CEO Deutsche Post AG, beantwortet<br />
und uns über die Zukunft des Briefes informiert.<br />
Um Mode als Wirtschaftsfaktor ging es beim ersten Fashiontalk im<br />
Wirtschaftsclub und eine Willkommenskultur für Start-ups wurde<br />
bei der Diskussionsrunde der Veranstaltung „Düsseldorf Digital<br />
gefordert. In unserer Rubrik Clubleben lernen Sie auch wieder<br />
Mitglieder Ihres Wirtschaftsclubs kennen und sehen wie entspannt<br />
es sich bei Currywurst und Altbier networken lässt.<br />
Themen aus Ihrem<br />
Club, Düsseldorf<br />
und der ganzen Welt<br />
Kurz, freuen Sie sich auf viele interessante Themen aus Ihrem Club<br />
und aus der ganzen Welt in <strong>TradeTalk</strong>.<br />
Melanie Goll & Dieter Knaut<br />
Herausgeber<br />
<strong>TradeTalk</strong> 3
INHALT<br />
16 30 34<br />
CLUBLEBEN<br />
7 Vorwort<br />
Rüdiger Goll / Hans-Joachim Driessen<br />
8 Who is who<br />
10 Networking<br />
bei Currywurst & Altbier<br />
13 Inside<br />
14 Das schwierige deutsch-russische<br />
Verhältnis<br />
Alexandra Gräfin Lambsdorff<br />
16 Düsseldorf Digital<br />
Willkommenskultur für Start-ups<br />
18 Fashiontalk · Wirtschaftsfaktor Mode<br />
20 Zigarrenlounge<br />
Kuba zu Gast im Wirtschaftsclub<br />
21 Meldungen<br />
22 Golf<br />
23 Capital Club · Dubai<br />
WIRTSCHAFT<br />
24 China<br />
Gastkommentar<br />
Matthias Weik & Marc Friedrich<br />
27 Forschung<br />
Digitale Demenz<br />
28 Wir wollen wachsen<br />
Martin Blessing, Commerzbank AG<br />
30 Eine Erfolgsstory – Messe Düsseldorf<br />
Werner M. Dornscheidt<br />
33 Immobilien<br />
Kaufen oder Mieten<br />
34 Wer braucht noch die Post?<br />
Dr. Achim Dünnwald<br />
36 Die Zukunft des TV heißt OLED<br />
Martin Winkler, LG<br />
38 Es gilt mit jeder Veranstaltung sich<br />
immer wieder neu zu erfinden<br />
Ulrike Kähler, Igedo<br />
39 Businesstalk<br />
4 <strong>TradeTalk</strong>
42 46 50<br />
KULTUR<br />
42 Glenmere Mansion<br />
Die feine Art Kunst zu zeigen<br />
44 Termine<br />
REISE<br />
46 Upper East Side<br />
Die feine Seite von New York<br />
48 Sierra de Gredos<br />
Ein Herz aus Stein und gelbe Blüten<br />
50 Barcelona<br />
Auf den Spuren Gaudis<br />
52 Österreich<br />
Die Welt steht Kopf<br />
54 Hoteltalk<br />
56<br />
58<br />
56 Messen 58 Medizin<br />
21 Impressum<br />
<strong>TradeTalk</strong> 5
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CLUBLEBEN<br />
Vorwort<br />
Liebe Clubmitglieder und Freunde<br />
des Wirtschaftsclubs Düsseldorf,<br />
in den letzten Tagen sprachen wir mit einem<br />
unserer Mitglieder, der in der Lebensmittelindustrie<br />
tätig ist. Nikolaus und Co. werden<br />
bereits in KW 35 an den Handel ausgeliefert.<br />
Unseres Erachtens ist dies viel zu früh. Auf<br />
der anderen Seite ist es ein klares Zeichen<br />
für die Jahreszeit, die uns nun bevorsteht.<br />
Der Sommer war geprägt von sehr heißen<br />
und schwülen Tagen. Gehen wir einfach davon<br />
aus, dass uns Spätsommer und auch<br />
Herbst noch einige schöne Tage bescheren<br />
werden. Hoffentlich hatten Sie eine traumhaft<br />
schöne und erholsame Sommerzeit.<br />
Nach den Ferien hat uns der Alltag immer<br />
sehr schnell wieder. Versuchen Sie, Ihre Erholung<br />
so lange es geht zu konservieren.<br />
Kurz vor unseren Clubferien haben wir das<br />
Clubteam nochmals erweitert. Seit dem<br />
1. Juli 2015 verstärkt Andreas Dümig als<br />
stellvertretender Geschäftsführer den Club.<br />
Eine der primären Aufgaben von Herrn<br />
Dümig wird die Gewinnung von weiteren<br />
Clubmitgliedern sein. Zuvor hat Herr Dümig<br />
bereits Erfahrungen im Clubleben bei unserem<br />
Kölner Partnerclub sammeln können.<br />
Unter anderem hat uns alle das Thema Griechenland<br />
in letzter Zeit sehr stark beschäftigt.<br />
Ob nunmehr eine endgültige und auch<br />
vernünftige Lösung gefunden wurde, bleibt<br />
abzuwarten. Wir befürchten, dass ein Teil<br />
der Problemlösung nur in die Zukunft verschoben<br />
wurde. Die nächsten Generationen<br />
werden noch lange an uns denken!<br />
Eine unseres Erachtens viel größere Herausforderung<br />
ist die aktuelle Flüchtlingssituation.<br />
Die Anzahl der Asylbewerber steigt täglich.<br />
Die Kommunen, die Länder und auch der<br />
Bund sind, unserer Einschätzung nach, mit<br />
der Situation überfordert. Die sich hieraus<br />
ergebenden Herausforderungen können nur<br />
gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft<br />
angenommen und gemeistert werden.<br />
Mit dieser Thematik haben wir uns in den<br />
letzten Wochen intensiv beschäftigt. Wir<br />
Rüdiger Goll<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
haben uns auch unter anderem Flüchtlingswohnheime<br />
angeschaut und mit deren<br />
Bewohnern Gespräche geführt. Das Leid,<br />
das viele Flüchtlinge aus dem Irak, Afghanistan,<br />
Syrien etc. erleben mussten, ist für<br />
uns unvorstellbar. Diese Menschen benötigen<br />
unsere Unterstützung. Wir müssen versuchen,<br />
die berechtigt Asylsuchenden so schnell<br />
wie möglich zu integrieren. Hier sind wir<br />
alle gefordert!<br />
Ihr Club hat verschiedene Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Lebensumstände dieser<br />
Menschen geplant, die wir gemeinsam mit<br />
Ihnen und den Betroffenen umsetzen möchten.<br />
Hierüber werden wir Sie noch detailliert<br />
informieren.<br />
Auch bleibt festzuhalten, dass wir hier in<br />
Deutschland jährlich bis zu 500.000 Menschen,<br />
die von außerhalb der EU zu uns<br />
kommen, aufnehmen müssten, um unter<br />
anderem unsere Sozialsysteme aufrechterhalten<br />
zu können. Diese Zahlen stammen<br />
Hans-Joachim Driessen<br />
Geschäftsführer<br />
von einer äußerst seriösen Forschungsstelle.<br />
Insoweit kann man es auch durchaus als Geschenk<br />
sehen, dass wir derzeit die Chance<br />
haben, viele neue Mitbürger in unserem<br />
Land aufzunehmen.<br />
Darüber hinaus freuen wir uns wieder auf<br />
viele spannende Veranstaltungen, interessante<br />
Gastredner und gute Gespräche mit<br />
Ihnen in Ihrem und unserem Club.<br />
Bis dahin wünschen wir Ihnen eine gute<br />
Zeit.<br />
Auf ein baldiges Wiedersehen!<br />
Rüdiger Goll<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Hans-Joachim Driessen<br />
Geschäftsführer<br />
Fotos: © Oliver Güth<br />
<strong>TradeTalk</strong> 7
CLUBLEBEN<br />
Who is who<br />
Victoria Gerards<br />
„Am Wirtschaftsclub Düsseldorf schätze ich die wunderbaren Räumlichkeiten<br />
und die interessanten vielseitigen Veranstaltungsangebote. Das ist eine sehr<br />
gute Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken mit spannenden Menschen.<br />
Personen, Teams und Organisationen auf<br />
ihren Entwicklungswegen zu begleiten – das<br />
bereitet Victoria Gerards in ihrem Beruf die<br />
größte Freude. „Es ist immer wieder faszinierend<br />
dabei zu sein, wenn der sprichwörtliche<br />
Knoten platzt und neue Perspektiven<br />
und Lösungen möglich werden.“<br />
Im Sommer 2011 hat Victoria Gerards ihre<br />
Unternehmensberatung „Energie durch Entwicklung“<br />
eröffnet und begleitet seitdem<br />
mit Herz und Leidenschaft Menschen und<br />
Organisationen auf ihren individuellen Veränderungs-<br />
und Entwicklungswegen.<br />
“<br />
„Stetige Entwicklung – fachlich sowie persönlich<br />
– ist das, was mich antreibt. Ich<br />
glaube an das Bestreben eines jeden Menschen,<br />
sich weiterzuentwickeln. Daraus<br />
ergeben sich zugleich Herausforderungen<br />
und Chancen für die Entwicklung von<br />
Unternehmen“, berichtet die versierte Beraterin.<br />
„Meine Vision ist es deshalb, die<br />
Entwicklung von Menschen, Teams und<br />
Organisationen zu fördern und so eine Entfaltung<br />
des vollen Potenzials zugunsten<br />
einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung<br />
zu ermöglichen.“<br />
Victoria Gerards ist Unternehmensberaterin,<br />
Trainerin und Coach. Seit Frühjahr 2015 ist sie<br />
Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Bei ihrer ganzheitlichen Unternehmensberatung,<br />
die alle Faktoren mit einbezieht,<br />
steht der Mensch im Mittelpunkt. Denn – so<br />
ihr Credo –, es sind die sichtbaren und unsichtbaren<br />
Faktoren, die über den Erfolg einer<br />
Lösung und damit auch über den Unternehmenserfolg<br />
entscheiden. In ihrer Freizeit<br />
findet man Victoria Gerards häufig in der<br />
Küche, denn sie ist eine leidenschaftliche<br />
Köchin. Dabei kommt sie auch immer wieder<br />
auf neue Ideen.<br />
Michael Schmittmann<br />
Michael Schmittmann ist Rechtsanwalt und<br />
Partner bei Heuking Kühn Lüer Wojtek,<br />
einer der Top-10-Kanzleien in Deutschland.<br />
Er ist bereits seit April 2006 Mitglied im<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Mindestens genauso wichtig sind dem<br />
Rechtsanwalt der Kontakt zu den anderen<br />
Mitgliedern und das inspirierende Programm<br />
mit den Abendveranstaltungen, wie<br />
zum Beispiel der Neujahrsempfang, das<br />
Sommerfest und die Frühstück-Events.<br />
„Künftig möchte ich auch verstärkt die<br />
„Schon der alte Wirtschaftsclub Düsseldorf an der Königsallee hatte eine besonders<br />
angenehme Atmosphäre, die sich von Restaurants oder anderen Vereinslokalitäten<br />
wunderbar abhob. Die neuen Räume in den Schadow Arkaden sind einfach umwerfend.<br />
Diese nutzt man, um privat oder geschäftlich Gäste einzuladen und zu betreuen,<br />
in angenehmer Gesellschaft, mit gehöriger Distanz zum Nachbartisch und den<br />
dort stattfindenden Gesprächen, in bester Qualität speisen und trinken zu können.<br />
Tagungsräume nutzen, wenn Gespräche ,auf<br />
neutralem Boden’ stattfinden müssen.“ An<br />
seinem Beruf reizt Michael Schmittmann<br />
die Vielfältigkeit der Mandanten und der<br />
Lebenssachverhalte, mit denen er es zu tun<br />
hat. Über mangelnde Abwechslung kann der<br />
Jurist nicht klagen, denn die Wirtschaftskanzlei<br />
Heuking Kühn Lüer Wojtek mit<br />
mehr als 300 Rechtsanwälten, Steuerberatern<br />
und Notaren ist an acht Standorten in<br />
Deutschland und mit Büros in Brüssel und<br />
Zürich vertreten. Michael Schmittmann leitet<br />
“<br />
die Praxisgruppe IP, Media & Technology.<br />
„Wir beraten in Branchen wie Medien, Telekommunikation<br />
und Informationstechnologie<br />
und versuchen, es unseren Mandanten<br />
in der Rechtsberatung gleich zu tun, so<br />
innovativ wie eben möglich zu sein.“<br />
Nach einem arbeitsreichen Tag kann er gut<br />
zu Hause zusammen mit seiner Frau und seinen<br />
elfjährigen Zwillingssöhnen abschalten.<br />
Ein Spaziergang oder eine kurze Radtour ist<br />
dann immer drin oder im Sommer der Gang<br />
zum Golfplatz.<br />
8 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Marc H. Dieluweit<br />
„<br />
Die Räumlichkeiten des Wirtschaftsclubs Düsseldorf haben mich vollkommen<br />
überzeugt. Hier kann ich in sehr angenehmer Atmosphäre Gespräche führen<br />
oder Workshops veranstalten und gleich anschließend in einem exklusiven<br />
Ambiente mit meinen Mandanten Essen gehen. Dabei schätze ich es, dass die<br />
“<br />
Tische so angeordnet sind, dass man sich in Ruhe unterhalten kann.<br />
Der Austausch mit anderen Mitgliedern und<br />
Veranstaltungen, wie das Business-Frühstück,<br />
der Dinnertalk oder die Kunstausstellungen,<br />
haben es dem engagierten Rechtsanwalt<br />
angetan. In seinem Beruf ist er viel<br />
in Deutschland, Europa, Nord- und Südamerika<br />
sowie Asien unterwegs. Der<br />
Schwerpunkt der hochspezialisierten Kanzlei<br />
liegt im Wirtschaftsbereich. Ob Arbeits-,<br />
Handels- und Vertriebs-, Produkthaftungsoder<br />
Vergaberecht sowie Compliance, Marc<br />
H. Dieluweit liebt das Abwechslungsreiche<br />
an seinem Beruf. „Der enge Kontakt zu den<br />
Unternehmern ist mir wichtig. Ich verhandele<br />
gern für meine Mandanten. Sei es bei<br />
Vertragsgestaltungen oder zur Vermeidung<br />
eines Rechtsstreits. Wenn ich noch mal<br />
wählen sollte, ich würde immer wieder Jura<br />
studieren.“<br />
Marc H. Dieluweit ist jemand, der die<br />
Dinge anpackt, deshalb kandidiert er im<br />
September für das Amt des Bürgermeisters<br />
in Wermelskirchen. Eine Stadt mit 36.000<br />
Einwohnern. „Das ist meine Stadt und ich<br />
möchte, dass sie künftig ein Vorbild im<br />
Bergischen Land wird.“<br />
Marc H. Dieluweit ist Rechtsanwalt in eigener<br />
Kanzlei. Seit Frühjahr 2015 ist er wieder<br />
Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Bei dem Arbeitspensum bleibt abends nicht<br />
viel Freizeit. In seiner Jugend lief Marc H.<br />
Dieluweit begeistert Ski. Im Bereich Slalom<br />
und Riesenslalom zählte er zu den 50 Besten<br />
in Deutschland. Später verlegte er sich aufs<br />
Tennisspielen und heute ist Golf seine große<br />
Leidenschaft. Und das Kochen. Am 2. Oktober<br />
2015 veranstaltet er übrigens im Wirtschaftsclub<br />
ein unterhaltsames Koch-Event.<br />
„Im Wirtschaftsclub gefällt mir der unaufdringliche und perfekte Service<br />
des Teams. Ich nutze die Clubräume für Workshops und die „Leadership-<br />
Coachinghour“. Hier tanken Führungskräfte Power und gehen mit<br />
neuen Handlungsoptionen an ihre Führungsaufgaben. Ob Unternehmer-<br />
Jenny Schubert ist Inhaberin der<br />
Frühstück oder Dinnertalk, ich lerne auf jeder Veranstaltung interessante<br />
Unternehmensberatung „Die KonturManager“. Menschen kennen. Wie jeder seine Erfolgsstory verfolgt und damit sein<br />
Seit 2014 Mitglied im WCD.<br />
Leben farbig ausmalt – das fasziniert mich immer wieder auf ’s Neue.<br />
Jenny Schubert liebt die Herausforderung.<br />
Seit 12 Jahren unterstützt sie mit ihrem<br />
Team Geschäftsführer und Abteilungsleiter<br />
dabei, Kunden- und Serviceorientierung in<br />
den Köpfen und Herzen ihrer Führungskräfte<br />
und Mitarbeiter zu verankern. „Unser<br />
Ziel ist es, dass sich Unternehmen kundenorientiert<br />
und nachhaltig aufstellen“, so die<br />
engagierte Unternehmensberaterin. „Oft berichten<br />
Geschäftsführer, sie hätten bereits in<br />
Jenny Schubert<br />
Trainingsmaßnahmen investiert, aber nach<br />
einiger Zeit verfielen doch alle wieder in den<br />
alten Trott. Mit Weitblick, Einfühlungsvermögen<br />
und der richtigen Portion Hartnäckigkeit<br />
sorgen wir dafür, dass nachhaltig all das<br />
umgesetzt wird, was schon längst als richtig<br />
und wegweisend erkannt worden ist.“<br />
„Die KonturManager“ setzen dabei auf drei<br />
Erfolgsfaktoren: 1. Sog-Zielbilder entwickeln;<br />
2. Potenziale schärfen; 3. Impuls-Begleitung<br />
“<br />
bei der Umsetzung. Schema F gibt es nicht:<br />
Für jedes Unternehmen, ob aus der Automobil-,<br />
IT- oder Dienstleistungsbranche,<br />
wird eine individuell passende Strategie<br />
entwickelt.<br />
Auch in ihrer Freizeit liebt es Jenny Schubert,<br />
Herausforderungen anzunehmen und konsequent<br />
dranzubleiben. Sie trainiert regelmäßig<br />
ihre Muskelkraft, joggt gern und mag<br />
dicke Bücher.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 9
CLUBLEBEN<br />
After Work Currywurstlounge<br />
Fotos: © Oleksander Voskresnskyi<br />
10 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Networking<br />
bei Currywurst & Altbier<br />
Draußen noch sommerlich warm, drinnen angenehm klimatisiert. Mehr als 250 Mitglieder<br />
genossen am letzten Ferientag in NRW die Möglichkeit zum gemeinsamen Networking in<br />
lockerer Atmosphäre bei netten Gesprächen mit Currywurst, scharfen Saucen und Bier. Als<br />
Haupt-Sponsor hat die Anwaltskanzlei FPS, vertreten durch Dr. Georg-Peter Kränzlin,<br />
diesen ausgesprochen gelungenen Abend unterstützt. Weitere Sponsoren waren Thomas Kern<br />
(Food&Fire) und die Brauerei Schumacher Alt.<br />
Rüdiger Goll, Geschäftsführer des Wirtschaftsclubs, nutzte das Get-together, um das neue<br />
Engagement des Wirtschaftsclubs beim Thema Flüchtlingshilfe anzusprechen. „Ihr Wirtschaftsclub<br />
freut sich über Spenden. Wir möchten zunächst das Flüchtlingsheim in der<br />
Lacombletstraße unterstützen. Unsere diesbezüglichen Aktionen haben wir unter das Motto<br />
„Perspektive Heimat“ gestellt“, so Goll. An dem Abend kam bereits spontan ein erster Betrag<br />
von 714,50 Euro zusammen, der zur<br />
Renovierung der Küche im Flüchtlingsheim<br />
Lacombletstraße genutzt werden soll. Viele<br />
Mitglieder haben schon weitere Spenden<br />
angekündigt, die dann auch für andere<br />
Projekte innerhalb der Flüchtlingshilfe<br />
verwendet werden sollen. Informationen<br />
zum Thema „Perspektive Heimat“ erhalten<br />
Interessierte jederzeit im Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf. <br />
<strong>TradeTalk</strong> 11
CLUBLEBEN<br />
After Work Currywurstlounge<br />
Fotos: © Oleksander Voskresnskyi<br />
12 <strong>TradeTalk</strong>
CLUBLEBEN<br />
Inside<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
Exklusive Räumlichkeiten<br />
Der Wirtschaftsclub ist nicht nur ein Ort für<br />
geschäftliches Networking und interessante<br />
Veranstaltungen aus dem politischen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Bereich. Mitglieder<br />
des WCD haben auch die Möglichkeit,<br />
die exklusiven Räumlichkeiten in den<br />
Schadow Arkaden für private Feierlichkeiten<br />
wie Geburtstage, Jubiläen oder Familienfeste<br />
zu nutzen. Selbst an Wochenenden.<br />
„Ja zur gemeinsamen Zukunft“, sagten im<br />
Wirtschaftsclub vor rund 100 geladenen<br />
Gästen unsere Mitglieder Marita und Horst<br />
Engelkes. „Alle Gäste waren voll des Lobes<br />
für den Koch und das gesamte Team. Vom<br />
Loungebereich bis zum Restaurant boten die<br />
Räumlichkeiten ideale Voraussetzungen für<br />
unser Fest“, so Marita Engelkes.<br />
Falls auch Sie eine private Feierlichkeit planen,<br />
helfen wir Ihnen gerne bei der Organisation<br />
– sprechen Sie uns unter der Ihnen<br />
bekannten Rufnummer 0211-8632 26 86 an.<br />
... auch für<br />
private Anlässe<br />
Fotos: © Engelkes<br />
Ihr Wirtschaftsclub lädt ein:<br />
02.09.2015 Mittwoch Dinnertalk<br />
19 Uhr Prof. Dietrich Grönemeyer „Fit bis 100“<br />
10.09.2015 Donnerstag Impulse Rhein Ruhr<br />
17 Uhr Vortragsveranstaltung und Networking<br />
18.09.2015 Freitag Craft-Beer Tasting<br />
18:30 Uhr<br />
01.10.2015 Donnerstag Vortragsveranstaltung & Flying Dinner<br />
19 Uhr Stefan Pichler, CEO, Air Berlin<br />
20.10.2015 Dienstag Falstaff Champagner Gala<br />
18:30 Uhr<br />
23.10.2015 Freitag Unternehmer-Frühstück<br />
8:30 Uhr Theo Goßner, Sprecher der Geschäftsführung West Lotto<br />
29.10.2015 Donnerstag Business Lunch<br />
12–14 Uhr IMD-Professor Arturo Bris<br />
Thema: Company Agility and Competitiveness<br />
05.11.2015 Donnerstag Immobilien-Lunch<br />
12 Uhr Andreas Gräf<br />
Veranstaltungskalender<br />
Foto: © Oleksander Voskresnskyi<br />
<strong>TradeTalk</strong> 13
CLUBLEBEN<br />
Russland<br />
Das schwierige<br />
deutsch-russische Verhältnis<br />
Eine persönliche Bilanz<br />
von Dr. Eike Birck<br />
Deutliche Worte fand Alexandra Gräfin Lambsdorff bei ihrem Vortrag<br />
„Das emotionale deutsch-russische Verhältnis“ im Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf. Die Mitbegründerin des „Deutsch-Russischen<br />
Forums“ warnte vor einer romantischen Verklärung Russlands, wenn<br />
diese auf Kosten anderer Staaten und Völker ging. Der Vortrag<br />
bewegte die Zuhörer sichtbar und führte zu kontroversen, aber<br />
immer fairen Diskussionen.<br />
Die studierte Volkswirtin berichtete von der Aufbruchstimmung, die<br />
es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Beitritt der<br />
DDR zur Bundesrepublik auch in Russland gegeben habe. Demokratie,<br />
Rechtsstaatlichkeit und soziale Marktwirtschaft waren die Schlüsselbegriffe.<br />
Aber auch Dezentralisierung, Föderalismus und kommunale<br />
Selbstverwaltung. „Denn es war mir klar, dass der Verlust der<br />
Großmachtstellung, der Verlust weiter Teile des historischen Kernlands<br />
bei gleichzeitiger völliger Verarmung großer Teile der Bevölkerung<br />
und Statusverlust der bis dahin führenden Eliten zu gefährlichen<br />
Frustrationen führen mussten, die wir aus Schilderungen über<br />
die Weimarer Republik nur zu wohl kannten. Ich wollte dabei helfen,<br />
eine russische Zivilgesellschaft aufzubauen“, führt die studierte Volkswirtin<br />
aus. Unterstützung für ihre Ideen fand sie im Auswärtigen<br />
Amt, im Kanzleramt, bei Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Kultur. Das Deutsch-Russische Forum war geboren.<br />
Anfänge eines Demokratisierungsprozesses<br />
Die Bemühungen der Witwe des verstorbenen ehemaligen FDP-Parteivorsitzenden<br />
und Wirtschaftsministers Otto Graf Lambsdorff waren<br />
14 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Fotos: © Juri Betger<br />
zunächst erfolgreich. Seminare, Vorträge und<br />
Reisen wurden organisiert; es fanden Young-<br />
Leader-Treffen von deutschen und russischen<br />
Nachwuchskräften statt. Und nicht selten erwuchsen<br />
daraus Freundschaften. Doch die<br />
hoffnungsfrohen Anfänge, die zum Entstehen<br />
einer Zivilgesellschaft beitragen sollten, gingen<br />
bald dem Ende entgegen. Alexandra Gräfin<br />
Lambsdorff, die selbst einer Ostseefamilie<br />
entstammt und familiäre Wurzeln in St. Petersburg<br />
hat, vermutet, dass der Einfluss des<br />
Forums auf alle relevanten Teile der russischen<br />
Gesellschaft dem Kreml zu groß gewesen<br />
sei. Also schlug Putin dem damaligen<br />
Bundeskanzler Schröder die Gründung einer<br />
Einrichtung vor, um den zivilgesellschaftlichen<br />
Austausch zwischen Bürgern aus<br />
Russland und Deutschland zu fördern. Ob<br />
Gerhard Schröder nichts von der Existenz des<br />
Forums wusste oder es nicht wissen wollte,<br />
das ist bis heute fraglich. Schließlich einigten<br />
sich die Staatschefs auf die Etablierung des<br />
„Petersburger Dialogs“. Augenscheinlich wollte<br />
dieser Dialog dasselbe wie das Forum, allerdings<br />
mit dem entscheidenden Unterschied,<br />
dass der Kreml die russischen Teilnehmer<br />
und letztlich auch die Agenda bestimmte.<br />
Der Kreml übernimmt die Kontrolle<br />
Das hatte Konsequenzen: Die russische Opposition<br />
und auch Vertreter der Zivilgesellschaft<br />
wurden nicht mehr eingeladen. „Der<br />
Petersburger Dialog wurde so, nach anfänglichen<br />
Erfolgen, letztlich zu einer traurigen<br />
Veranstaltung“, bilanzierte Alexandra Gräfin<br />
Lambsdorff.<br />
In Russland gab es immer mehr Anzeichen<br />
dafür, dass der Kreml in Richtung Autokratie<br />
steuerte. Oppositionelle Politiker wurden<br />
ermordet oder bedroht. Vertreter der Zivilgesellschaft<br />
durch untergeschobene Drogenfunde<br />
diskreditiert und Fernsehsender geschlossen.<br />
Ganz deutlich wurde Russlands<br />
Machtstreben durch die völkerrechtswidrige<br />
Einvernahme der Krim und das Führen eines<br />
Hybridkrieges, in dem russische Soldaten –<br />
ohne Hoheitszeichen an der Uniform – die<br />
Rebellen in der Ostukraine unterstützten.<br />
Diese Vorgehensweise hat die baltischen Staaten<br />
in Alarmbereitschaft versetzt. Die Angst<br />
vor einem Cyberkrieg ist groß. Alexandra<br />
Gräfin Lambsdorff vermutete, dass das Großmachtsgehabe<br />
die schwierige innenpolitische<br />
Situation kompensieren soll, denn noch<br />
immer leben große Teile der Bevölkerung in<br />
sehr armen Verhältnissen. „Russland ist eine<br />
Diktatur“, stellte sie zum Ende des Vortrags<br />
fest. Man müsse sich, wenn man auf das<br />
großstädtische Publikum in Russland setze,<br />
um dieser nach Osten gewandten Politik, die<br />
Menschenrechte mit Füßen tritt, Einhalt zu<br />
gebieten, leider auf negative Überraschungen<br />
einstellen.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 15
CLUBLEBEN<br />
Düsseldorf Digital<br />
Malte Siewert, Dr. Lorenz Gräf, Hanns Tappen, Daniel Fiene (v.li.)<br />
WILLKOMMENSKULTUR<br />
für Start-ups<br />
von Thorsten Breitkopf<br />
Start-up-Dorf und die Rheinische Post luden zum<br />
Treffen der Neu-Unternehmer in den Wirtschaftsclub<br />
ein. Laut Oberbürgermeister Geisel soll die<br />
Sparkasse die Start-ups mehr fördern.<br />
Bei der Förderung und der Finanzierung von Start-up-Unternehmen sieht<br />
Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) die Stadtsparkasse Düsseldorf in<br />
der Pflicht. „Es kann nicht Aufgabe der Stadt selbst sein, als Kapitalgeber<br />
für digitale Existenzgründer aufzutreten. Das ist die Aufgabe der Stadtsparkasse“,<br />
sagte der SPD-Politiker. Die öffentliche Bank solle diese Aufgabe<br />
neben der NRW.Bank „hoffentlich auch wieder übernehmen“, sagte Oberbürgermeister<br />
Geisel vor mehr als 130 Jungunternehmern.<br />
Der Wirtschaftsclub hatte mit der Gründervereinigung Start-up-Dorf<br />
und der Rheinischen Post zur Podiumsdiskussion unter dem Motto<br />
„Start-ups in Düsseldorf – jetzt geht es los! Kapital, Köpfe, Kooperationen“<br />
eingeladen. Moderator war der Social-Media-Redakteur Daniel<br />
Fiene. Die Liste der Interessierten war länger als die Zahl der verfügbaren<br />
Plätze. Auch viele etablierte Unternehmer waren zu der Veranstaltung<br />
in den Wirtschaftsclub gekommen.<br />
16 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Thomas Geisel, David Jetel (v.li.)<br />
Hauptthema war auch der von Geisel und<br />
Wirtschaftsförderer Uwe Kerkmann auf den<br />
Weg gebrachte Startplatz, eine Art Gründerzentrum<br />
im Düsseldorfer Medienhafen. Das<br />
Projekt wird von Dr. Lorenz Gräf geleitet,<br />
der bereits in Köln einen solchen Startplatz<br />
etabliert hat. Die häufig geäußerte These,<br />
Köln habe Düsseldorf als Start-up-Metropole<br />
abgehängt, wollte er nicht gelten lassen.<br />
„Köln hat Pluspunkte, aber denken Sie an<br />
ein Vorzeige-Unternehmen wie Trivago aus<br />
Düsseldorf, da gucken die Kölner neidisch.<br />
So weit liegt Düsseldorf also nicht zurück“,<br />
sagte Gräf. Trivago-Gründer Malte Siewert<br />
gestand dagegen ein, sich für Düsseldorf als<br />
Standort entschieden zu haben, hätte auch<br />
damit zu tun gehabt, dass die Gründerszene<br />
dort damals nicht so ausgeprägt war. Dadurch<br />
sei es leichter gewesen, die richtigen<br />
Fachkräfte an Trivago zu binden und sie zu<br />
halten. Oberbürgermeister Geisel bekräftigte<br />
seinen Plan, Düsseldorf zu einer Gründermetropole<br />
machen zu wollen. „Wir brauchen<br />
dazu vor allem eine Willkommenskultur für<br />
Start-ups“, so Geisel. Allerdings müsse die<br />
Hilfe für Gründungswillige zielgerichtet und<br />
individuell sein. Lob erhielt das Stadtoberhaupt<br />
von Trivago-Gründer Siewert für<br />
den Plan, Englisch zur Verkehrssprache in<br />
der Verwaltung zu machen. Das sei besonders<br />
für ausländische Investoren wichtig.<br />
Start-up-Dorf-Vorsitzender Hanns Tappen<br />
lobte das Engagement der Stadt.<br />
An diesem Abend stellten auch sechs Startups<br />
aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
jeweils ihr Konzept in einem zwei Minuten<br />
Pitch den Zuhörern vor: zum einen Hellow<br />
fellow. Dies ist eine location-basierte Community<br />
für Expats, Auswanderer, Reisende<br />
und andere, die sich im Ausland aufhalten.<br />
Außerdem ein Immobilienportal für provisionsfreie<br />
Mietwohnungen in Deutschland<br />
(Salz & Brot Internet GmbH). Die Mapudo<br />
GmbH ist ein Marktplatz für Werkstoffe.<br />
Hier können Metallwerkstoffe händlerübergreifend<br />
gefunden, verglichen und beschafft<br />
werden. Dann noch die QPM Quality Personnel<br />
Management GmbH. Sie bietet Beratungsund<br />
Softwarelösungen für zeitgemäßes Personal-Management<br />
im Mittelstand. Darüber<br />
hinaus ging es noch um Die abendtüte. Sie<br />
liefert frische, regionale Zutaten und ein Rezept<br />
für ein gesundes Abendessen. Das Startup<br />
MINTANO bietet eine Software, die aus<br />
Social Media Daten markenrelevante Inhalte<br />
filtert und sie in die reale Welt überträgt.<br />
Fotos: © Peter Wiedeking<br />
<strong>TradeTalk</strong> 17
CLUBLEBEN<br />
Fashiontalk<br />
WIRTSCHAFTSFAKTOR<br />
Mode<br />
von Barbara Russ<br />
‘9 nach 9 im Wirtschaftsclub’ ist das neue Veranstaltungsformat<br />
von <strong>TradeTalk</strong> im Wirtschaftsclub Düsseldorf, bei dem sich<br />
Vertreter der Düsseldorfer Wirtschaft während eines gemeinsamen<br />
Frühstücks über wechselnde Themen informieren und<br />
austauschen können. Den Anfang macht die – für manche –<br />
zweitschönste Nebensache der Welt: die Mode.<br />
Als Podiumsgäste waren beim ersten Fashiontalk dabei: Philipp Kronen,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Igedo Company, Uwe Kerkmann,<br />
Leitung der Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf sowie<br />
die Macherinnen des Blogs ‚The Fancy Lifestyle’, Katharina Bansemer<br />
und Constance Simon.<br />
Seinen Vortrag begann Philipp Kronen mit der Historie der 1949 gegründeten<br />
Igedo. ‚Interessengemeinschaft Damenoberbekleidung’ –<br />
ein, wie er sagt „wunderbar sperriger Deutscher Nachkriegsbegriff “,<br />
den er „nie im Leben ändern lassen würde.“ Die Düsseldorfer Messe,<br />
die in Westdeutschland lange der Inbegriff der Mode war, war nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg von seinem Großvater gegründet worden,<br />
um „den Menschen wieder ein bisschen Freude in den Nachkriegsalltag<br />
zu bringen“, so Kronen. Heute ist die Igedo neben Düsseldorf<br />
auch in Russland und Kasachstan erfolgreich vertreten.<br />
Milliardenumsätze in Düsseldorfer Modewirtschaft<br />
Wie groß die Bedeutung der Modewirtschaft für Düsseldorf ist,<br />
wurde klar als Uwe Kerkmann seine Zahlen vorstellte: Mehr als<br />
3.000 Unternehmen, die sich mit Mode und Modewirtschaft beschäftigten,<br />
gibt es demnach in Düsseldorf. Sie verzeichneten im vergangenen<br />
Jahr einen Jahresumsatz von zwölf Milliarden Euro, so Uwe Kerkmann,<br />
der außerdem auch Pressesprecher des Fashion Net ist.<br />
Zusammengenommen mit dem Bereich ‚Beauty’, der insbesondere<br />
durch den Sitz von L’Oreal Deutschland in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens<br />
eine starke lokale Präsenz habe, mache der erweiterte<br />
Wirtschaftszweig ‚Lifestyle’, runde 18 Milliarden Euro jährlich aus.<br />
Diese Umsätze, so Kerkmann weiter, generierten sich vornehmlich aus<br />
Einnahmen des Großhandels, Einzelhandels und der Messen und<br />
Showrooms zu den Orderzeiten. Dementsprechend sei der Wirtschaftsfaktor<br />
Mode also sowohl steuerlich als auch in Sachen Arbeitsplätze nach<br />
wie vor „hochrelevant“ für Düsseldorf, zieht er sein Fazit.<br />
Die Stimmen der digitalen Generation rundeten schließlich den Modemorgen<br />
ab. Die beiden Bloggerinnen, Katharina Bansemer und<br />
Constance Simon, beschrieben ihre Tätigkeit, die sie derzeit noch<br />
studienbegleitend ausführen. „Wir verdienen mittlerweile gut, insbesondere<br />
mit Kooperationen“, sagten sie auf die Frage hin, wie sich<br />
das Geschäft finanziere, „etwa wie in einem ziemlich gut bezahlten<br />
Nebenjob – aber wir studieren ja noch“.<br />
Bei der anschließenden Fragerunde und dem darauf folgenden Networking<br />
wurden Fragen zur aktuellen Krise des Einzelhandels, Möglichkeiten<br />
der Digitalisierung des Modehandels und der Positionierung<br />
Düsseldorfs als Messestandort gegenüber Berlin diskutiert. Einig<br />
blieb man sich über die Wichtigkeit Düsseldorfs als Ort des Mode-<br />
Business, denn „hier werden nach wie vor die Order geschrieben“.<br />
18 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Foto: © Igedo Düsseldorf<br />
Uwe Kerkmann, Katharina Bansemer, Constance Simon, Philipp Kronen (v.li.)<br />
Fotos: © Stefanie Siegel<br />
<strong>TradeTalk</strong> 19
CLUBLEBEN<br />
Zigarrenlounge<br />
Karibisches Flair im Wirtschaftsclub<br />
Feine Zigarren und edle Getränke standen Mitte Juni bei der Eröffnung des neuen separaten<br />
Raucherbereichs im Mittelpunkt.<br />
An diesem Abend begegneten die Zigarrenfreunde einem kleinen Stück Kuba und erlebten<br />
aus nächster Nähe wie edle Zigarren in gekonnter Handarbeit gefertigt wurden.<br />
Bei kubanischer Live-Musik, exotischen Cocktails und guten Gesprächen wurden die frisch<br />
gedrehten Zigarren vor Ort genossen.<br />
Fotos: © Stefanie Siegel<br />
20 <strong>TradeTalk</strong>
CLUBLEBEN<br />
Meldungen<br />
ANDREAS DÜMIG Neues Gesicht im Wirtschaftsclub<br />
„Ich möchte Start-ups<br />
für den Club gewinnen<br />
und internationale<br />
Verbindungen aufbauen“.<br />
Andreas Dümig ist seit Juli stellvertretender Geschäftsführer im<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf. Der 39-jährige gebürtige Berliner hat<br />
sich einiges vorgenommen. „Ich möchte Start-ups für den Club gewinnen<br />
und internationale Verbindungen aufbauen“. Daneben möchte<br />
Dümig mehr Mitglieder gewinnen sowie weitere Veranstaltungen wie<br />
Geburtstage, Hochzeiten oder Weihnachts- und Betriebsfeiern etablieren.<br />
Auch der Aufbau eines regelmäßigen Modetalks soll vorangetrieben<br />
werden.<br />
Erfahrungen im Clubmanagement konnte Dümig bereits in unserem<br />
Partnerclub Rotonda in Köln sammeln. Zuvor war er während seiner<br />
dreijährigen Ausbildung zum Hotelökonom auch im Fünf-Sterne-Hotel<br />
Frankfurter Hof tätig.<br />
KUNSTPAUSE<br />
KUNSTPAUSE<br />
im Wirtschaftsclub<br />
Der renommierte Fotokünstler Thomas Wrede hat im Sommer gemeinsam<br />
mit der Kunstexpertin Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt<br />
(Galerie Beck & Eggeling) seine Werke interessierten Wirtschaftsclubmitgliedern<br />
im Rahmen des Veranstaltungsformates „Kunstpause“<br />
präsentiert. Gemeinsam führten sie durch die aktuelle Foto-Ausstellung<br />
„Manhattan Picture Worlds“ in den Räumen des Düsseldorfer<br />
Wirtschaftsclubs. Wredes bunte kosmopolitische Werkserie aus<br />
New York spiegelt den Puls der Metropole wider und bringt frische<br />
Impulse. In vielen bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen<br />
sind Thomas Wredes Arbeiten vertreten, unter anderem in<br />
der Sammlung der Bundesrepublik Deutschland. Wrede fotografiert<br />
analog. Es geht ihm nicht um digitale, am Rechner gebaute Bilder.<br />
Die Ausstellung „Manhattan Picture Worlds“ ist noch bis Ende September<br />
im Wirtschaftsclub zu sehen.<br />
Foto: © Stefanie Siegel<br />
IMPRESSUM<br />
VERLAG:<br />
<strong>TradeTalk</strong> Goll & Knaut GbR<br />
Vautierstrasse 80a<br />
40235 Düsseldorf<br />
Telefon 0211 636551<br />
Mobil 0163 5974121<br />
0157 83271052<br />
m.goll@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />
d.knaut@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />
www.tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />
HERAUSGEBER / CHEFREDAKTION:<br />
Melanie Goll und Dieter Knaut<br />
VERLAGSLEITUNG:<br />
Melanie Goll und Dieter Knaut<br />
GRAFIK:<br />
Sabine Hartmann<br />
Nachdrucke und Vervielfältigungen (gleich welcher Art) sind – auch auszugsweise – nur<br />
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar.<br />
Für Beiträge, die als ,Anzeige’ gekennzeichnet sind, für Terminangaben sowie unverlangt<br />
zugesandte Beiträge und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
REDAKTION:<br />
Dr. Eike Birck<br />
Maike Doege<br />
Jessica Hellmann<br />
Regina Knaut-Schmüser<br />
Eric Mansfeld<br />
Jutta von Quest<br />
Barbara Russ<br />
Marie-Isabelle Simon<br />
Nadja Thom/Redaktion London<br />
Titelfoto:<br />
Oliver Franke/Tourismus NRW e.V.<br />
Editorialfoto:<br />
Oleksander Voskresenskyi<br />
PRODUKTION:<br />
Staudt Lithographie GmbH<br />
Kohlenstraße 34<br />
44795 Bochum<br />
www.staudt-online.de<br />
ERSCHEINUNGSWEISE:<br />
4 Ausgaben im Jahr<br />
COPYRIGHT:<br />
<strong>TradeTalk</strong> Goll & Knaut GbR<br />
<strong>TradeTalk</strong> 21
CLUBLEBEN<br />
Golf<br />
WENIGER STRESS –<br />
MEHR FLOW<br />
von Barbara Russ<br />
Allein schon der Ausblick von den Hängen des neuen Kosaido Golf<br />
Clubs auf den malerischen Sonnenuntergang über dem Rheinland<br />
hätte diesen Abend für die Teilnehmer des Workshops „Weniger<br />
Stress – Mehr Flow“ lohnenswert gemacht. Veranstalter war die Düsseldorfer<br />
Sektion des weltweit größten Coachverbandes ICF.<br />
Unser WCD-Mitglied Karl-Heinz Stumpf, Personalberater und Business-Coach,<br />
leitete den Workshop, bei dem er beide Leidenschaften,<br />
Coaching und Golfen, verbindet.<br />
Als Entdecker des sogenannten Flow-Erlebens gilt Mihaly Csikszentmihalyi.<br />
„Flow“ beschreibt das Gefühl, das einen überkommt, wenn<br />
man vollkommen in eine Aufgabe vertieft ist. Dies kann in vielen<br />
Situationen entstehen – beim Spielen, beim Lesen, beim Arbeiten –<br />
einerseits entrückt und gleichzeitig hochkonzentriert, könnte man<br />
es wohl am besten umschreiben.<br />
Stress dagegen ist etwa das genaue Gegenteil – hoher Blutdruck, erhöhte<br />
Cortisolwerte, Muskelanspannung – ein Fluchtmodus eben, der uns als<br />
steinzeitliches Erbe geblieben ist. Dies setzt beispielsweise dann ein,<br />
„wenn wir das Steuer nicht selbst in der Hand haben“, sagt Stumpf.<br />
Strategien auf dem Golfplatz<br />
Er hat sich eingehend mit den Stressquellen der heutigen (Arbeits-)<br />
Welt befasst. In Anlehnung an die ‚Inner Game’ Theorie von Timothy<br />
Gallwey zeigt der Referent Handlungsansätze auf, mit deren Hilfe<br />
Stress verringert und ein Burnout vermieden werden kann. Diese<br />
Strategien gibt er den Teilnehmern auf dem Golfplatz an die Hand,<br />
zusammen mit einem Putter und vier Golfbällen.<br />
Beim Workshop wurde in Zweierteams aus 50 Zentimetern Abstand<br />
auf das Loch gezielt, später aus zwei Metern. Mal klappt es, mal, der<br />
Natur der Dinge geschuldet, nicht. „Selbst Profis schaffen es nur in<br />
etwa 50% der Fälle“, so Stumpf.<br />
Doch das Treffen ist gar nicht das Ziel der Übung. Wie beim Bogenschießen<br />
und beim Meditieren geht es vielmehr um das Hineinhören<br />
in sich, das im Hier-und-Jetzt-Verweilen, das Beobachten der<br />
Haltung, des Atems, der Bewegung – zur Stressreduzierung. Mit dem<br />
malerischen Sonnenuntergang fiel’s noch leichter.<br />
Fotos: © Barbara Russ<br />
22 <strong>TradeTalk</strong>
CLUBLEBEN<br />
Dubai<br />
WUNDERBARE<br />
AUSSICHTEN IM<br />
CAPITAL CLUB IN DUBAI<br />
Der 2008 eröffnete Club befindet sich inmitten<br />
des „Dubai International Financial<br />
Centers“ (DIFC), direkt neben den „Dubai<br />
Towers” und dem „Ibis World Trade Center<br />
Dubai” und ist somit schnell und einfach<br />
von allen Geschäftsvierteln und Hauptstadtinstitutionen<br />
zu erreichen. Aufgrund seiner<br />
exklusiven Lage in einem der Penthäuser<br />
des Gate Village kann der Club mit einer<br />
einzigartigen Sicht auf Dubai City und den<br />
clubeigenen Yachthafen begeistern.<br />
Mitglieder und deren Gäste erwartet in drei<br />
verschiedenen Restaurants sowohl arabische<br />
als auch internationale Küche der<br />
Extraklasse. Im „The Signature“ vereinen<br />
sich moderne europäische und internationale<br />
Küche zu wahren Gaumenfreuden. Im<br />
„Al Hamra“ werden arabische, libanesische<br />
und mediterrane Gerichte angeboten und<br />
„The Bistro“ verwöhnt unter anderem mit<br />
Internationalen Buffets. Unbedingt besuchen<br />
sollte man auch den hervorragend<br />
ausgestatteten Weinkeller.<br />
Geschäftstermine und Meetings können<br />
in sechs, mit dem neuesten Standard ausgestatteten,<br />
Konferenzräumen abgehalten werden.<br />
Die Räume bieten Platz für fünf bis 35<br />
Personen. Der Capital Club Dubai veranstaltet<br />
darüber hinaus regelmäßige Events<br />
für Mitglieder zum Ideenaustausch.<br />
Neben den hervorragenden Businessgegebenheiten<br />
und kulinarischen Genüssen,<br />
steht der Club auch für optimale Entspannung<br />
und Zeitvertreib. Elegante Lounges,<br />
Outdoor-Terrassen auf der 4. und 5. Etage,<br />
eine Members Bar und ein Zigarrenraum<br />
erfüllen die Bedürfnisse aller Art, um<br />
sich entweder ungestört zu erholen oder<br />
private Gespräche zu führen. Auch sportliche<br />
Aktivitäten kommen nicht zu kurz.<br />
Ein modern eingerichtetes Fitnessstudio<br />
für persönliche Trainingsstunden oder ein<br />
Besuch im Wellness-Center bringen Mitglieder<br />
und deren Gäste wieder in Schwung.<br />
Die Bibliothek und das Billardzimmer runden<br />
das umfangreiche Unterhaltungsangebot ab.<br />
Für längere Aufenthalte in Dubai hält der<br />
Club clubeigene luxuriöse Gästezimmer mit<br />
24-Stunden-Butler-Service bereit. Das Team<br />
um General Managerin Emma Cullen<br />
macht einen Besuch im Capital Club Dubai<br />
zum unvergesslichen Erlebnis.<br />
CAPITAL CLUB DUBAI<br />
Gate Village Building 3<br />
Dubai International Financial Centre<br />
P.O.Box 506536, Dubai<br />
United Arab Emirates<br />
Tel: 971 4 3640111<br />
Fax: 971 4 3637259<br />
Email: info@capitalclubdubai.com<br />
Website: www.capitalclubdubai.com
WIRTSCHAFT<br />
Aktienmärkte<br />
CHINA<br />
ein Börsencrash lässt<br />
die Welt erzittern<br />
Gastkommentar von Matthias Weik und Marc Friedrich<br />
Mehr Grund zur Sorge als das Griechenlandproblem bereitet uns<br />
China. Im größten „kommunistischen“ Land der Erde herrscht seit geraumer<br />
Zeit etwas sehr unkommunistisches – der Turbokapitalismus<br />
in seiner perversesten Form. Ironischerweise haben gerade in China<br />
die pure Gier und der Turbokapitalismus auf seinem destruktiven<br />
Beutezug ihr neues Zuhause gefunden.<br />
Das Land hat drei gewaltige Probleme:<br />
1. eine immense Immobilienblase<br />
In China zählte, auf Grund der minimalen Zinsen der staatlichen<br />
Geldinstitute, eine Eigentumswohnung zu der Wertanlage Nummer<br />
eins. Über 70 Prozent der Chinesen, welche bereits selbst eine<br />
Wohnung besitzen, haben auch deshalb ihr Vermögen in weiteren<br />
Immobilien angelegt.<br />
Aus diesem Grund sind bereits Geisterstädte in der Größe von Stuttgart<br />
entstanden in denen fast niemand lebt. Mittlerweile verliert der<br />
Immobilienmarkt an Fahrt. Bereits 2014 sind die Verkäufe von Wohnimmobilien<br />
um zehn Prozent zurückgegangen. Mittlerweile beeinflusst<br />
der Immobiliensektor bereits zwischen 15 und 25 Prozent der<br />
lokalen Wirtschaft. Ein implodieren des Immobilienmarktes würde<br />
die chinesischen Banken vor gravierende Probleme stellen, denn seit<br />
2008 ist das Volumen an Hypothekenkrediten exorbitant gestiegen.<br />
Für zahlreiche Banken machen Hypothekenkredite bereits etwa<br />
40 Prozent des gesamten Kreditvolumens aus.<br />
2. ein gigantisches Schattenbankensystem<br />
Neben den trägen Staatsbanken hat sich in China ein großer Markt<br />
von nicht-registrierten Geldinstituten etabliert – sogenannte Schattenbanken.<br />
Ein Großteil des chinesischen Schattenbanksektors ist<br />
heute kaum noch zu durchschauen geschweige denn zu kontrollieren<br />
und reglementieren.<br />
Allein das Kreditvolumen der chinesischen Schattenbanken beträgt<br />
laut dem McKinsey Global Institute (MGI) 6,5 Billionen USD. Sie stehen<br />
für rund 30 Prozent aller chinesischen Schulden. Zahlreiche Institute<br />
treten heute wie reguläre Banken auf. Das heißt: Sie sammeln<br />
Geld von Sparern ein, um dieses dann weiterzuverleihen, zu investieren<br />
oder eben damit an der Börse zu spekulieren. Der Schattenbanksektor<br />
prosperiert, das Kreditvolumen vermehrt sich seit 2007 jährlich<br />
um 3 Prozent.<br />
Schattenbanken erfreuen sich unter der Bevölkerung immer noch<br />
großer Beliebtheit, da die zugesagte Rendite oft ein Vielfaches von<br />
dem beträgt, was die staatlichen Banken an Zinsen bieten.<br />
Diese befeuern auch den Aktienboom, wo wir schon beim dritten<br />
Problem wären:<br />
3. Heiß gelaufene Aktienmärkte<br />
Seit einigen Jahren herrscht der Irrsinn an den chinesischen Aktienmärkten.<br />
Das gesamte Land ist vom Börsenfieber erfasst. Die Aktienstimmung<br />
war bis vor kurzem wie zu Zeiten des Neuen Markts in Deutschland.<br />
Ein jeder möchte an dem ‚großen Spiel‘ teilhaben und schnellstmöglich<br />
reich werden. Es benötigt keinerlei hellseherische Fähigkeiten,<br />
dass dies über kurz oder lang mächtig schief geht. Denn es geht nie<br />
lange gut, wenn immer mehr Menschen ohne Arbeit am Rechner<br />
durch Spekulation an den Märkten reich werden anstatt zu arbeiten.<br />
Seit Juni 2014 sind die Kurse an der Shanghaier Börse um 150 Prozent<br />
gestiegen, in Shenzhen haben sie sich sage und schreibe verdreifacht.<br />
Von gesundem Wachstum kann hier keine Rede mehr sein. Unvorstellbare<br />
sechs Billionen Euro legten chinesische Aktien binnen eines<br />
Jahres an Wert zu – das entspricht der doppelten Wirtschaftsleistung<br />
Deutschlands eines Jahres. Gegenwärtig ist Chinas Aktienmarkt ungefähr<br />
zehn Billionen Euro wert. Das entspricht rund 40 Prozent des<br />
24 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Foto: © fotolia<br />
US-Marktes – 2014 waren es lediglich 14<br />
Prozent. Nicht zu verkennen ist, dass jedoch<br />
parallel das Wachstum stockt und die Unternehmensgewinne<br />
kaum steigen. Im Mai 2015<br />
sank das Exportvolumen bei Waren und Gütern<br />
um –2,5 Prozent zum Vorjahresmonat,<br />
auf 190,752 Mrd. Dollar. Waren und Güter<br />
im unbereinigten Wert von 131,264 Mrd.<br />
Dollar wurden im Mai 2015 importiert – ein<br />
Einbruch von –17,6 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat. In den ersten fünf<br />
Monaten 2015 sanken die Importe um –17,3<br />
Prozent zum Vorjahresmonat, auf 663,609<br />
Mrd. Dollar. Dem Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex<br />
zur Folge ist Chinas Industrie<br />
im Juli so stark geschrumpft wie seit zwei<br />
Jahren nicht mehr. Der Markit-Einkaufsmanagerindex<br />
lag bei 47,8 Punkten, dem tiefsten<br />
Stand seit Juli 2013.<br />
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Aktienblase<br />
platzt. Es gibt kein ewiges, staatlich<br />
vorgeschriebenes Wachstum von 7–10 Prozent<br />
pro Jahr – auch nicht in der Planwirtschaft<br />
China. Anfang Juli musste die chinesische<br />
Börsenaufsicht wegen Panik 1.400<br />
Unternehmen vom Handel aussetzen. Binnen<br />
drei Wochen verlor die Shanghaier Börse,<br />
in den letzten beiden Juniwochen und in der<br />
ersten Juliwoche trotz staatlicher Eingriffe<br />
ca. ein Drittel an Wert. Das ist der größte<br />
Kursrutsch seit mehr als 20 Jahren. Chinas<br />
Aktienmarkt verlor binnen weniger Tage<br />
bis zu vier Billionen Dollar an Wert. Die chinesische<br />
Regierung reagierte mit erheblichen<br />
Eingriffen wie der Erhöhung der Liquidität<br />
im Handel, Senkung der Zinsen auf ein<br />
Rekordtief, Aussetzung von fast 50 Prozent<br />
aller Aktien, dem Beschluss von Konjunk-<br />
turspritzen und Stützungsmaßnahmen. Zudem<br />
erhielten an der Börse notierte<br />
Unternehmen die Genehmigung, sich<br />
selbst vom Handel auszusetzen.<br />
Also Planwirtschaft vom allerfeinsten.<br />
Kurzfristig konnte die Regierung<br />
den Kursrutsch zunächst erfolgreich<br />
stoppen und eine Gegenbewegung<br />
erreichen. Der Leitindex erholte sich<br />
von seinem Tief am 8. Juli 2015 um<br />
16 Prozent. Am 27. Juli 2015 war es<br />
dann vorbei mit der „Erholung“.<br />
Am diesem besagten Tag kannte der<br />
Leitindex Shanghai Composite nur<br />
noch einen Weg – den nach unten.<br />
Innerhalb nur eines Tages ist der Aktienmarkt<br />
um 8,5 Prozent eingebrochen.<br />
An der Börse in Shanghai<br />
wurden fast 630 Milliarden Dollar,<br />
das entspricht ungefähr der dreifachen<br />
Wirtschaftsleistung Griechen-<br />
Matthias Weik und Marc Friedrich<br />
Foto: © Christian Stehle, Asperg<br />
Die beiden Ökonomen, Querdenker und<br />
Honorarberater Matthias Weik und Marc<br />
Friedrich schrieben 2012 den Bestseller “Der<br />
größte Raubzug der Geschichte – warum die<br />
Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer<br />
reicher werden“. Es war das erfolgreichste<br />
Wirtschaftsbuch 2013.<br />
Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die<br />
Lösung – Warum der finale Kollaps kommt<br />
und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie es<br />
bis auf Rang 2 der Spiegel Bestsellerliste<br />
geschafft sowie auf Rang 1 im Manager<br />
Magazin und Handelsblatt. In ihm haben sie<br />
u.a. die EZB Leitzinssenkung und Minuszinsen<br />
für die Banken, die Absenkung des Garantiezins<br />
bei den Lebensversicherungen sowie den<br />
Ausgang der EU-Wahl richtig prognostiziert.<br />
Der Crash ist die Lösung war das erfolgreichste<br />
Wirtschaftsbuch 2014.<br />
Weitere Informationen über die Autoren<br />
finden Sie unter: www.friedrich-weik.de<br />
und bei Facebook.
WIRTSCHAFT<br />
Aktienmärkte<br />
lands, vernichtet. Es ist der größte Tagesverlust<br />
des Shanghai Composite seit Februar<br />
2007. Im Juli 2015 ist der Shanghai Composite<br />
Index um 13,4 Prozent gefallen. Trotz<br />
beispielloser Interventionen der Regierung<br />
zur Stützung des Marktes war es der schlechteste<br />
Monat für chinesische Aktien seit Oktober<br />
2009.<br />
Nicht zu verkennen ist jedoch, dass selbst<br />
nach dem Absturz vom 27. Juli .2015 der<br />
Shanghai Composite auf 12-Monats-Sicht<br />
Märkte intervenieren, wird ein Margin<br />
Call-Desaster drohen. Unter einem Margin<br />
Call bezeichnet man den Anruf eines Brokers<br />
an einen Kunden mit Margin Account<br />
(Depot mit dem Wertpapiere auf Kredit gekauft<br />
werden). Unterschreitet der Wert der<br />
gekauften Papiere eine bestimmte Grenze<br />
und ist der Investmentkredit somit nicht<br />
mehr gedeckt, hat der Inhaber des Margin<br />
Accounts zwei Möglichkeiten: entweder er<br />
schießt neues Kapital nach, was für viele<br />
Anleger voraussichtlich schwierig sein wird,<br />
Euro) aufgebracht, um einen fatalen Crash<br />
abzuwenden. Wir sagen ganz klar: dies wird<br />
lange nicht genug sein.<br />
Laut dem weltgrößten Hedgefonds Bridgewater<br />
beliefen sich allein die Margin<br />
Account-Positionen am Markt vor dem<br />
Crash auf knapp drei Billionen Yuan (circa<br />
441 Milliarden Euro). Logischerweise sind<br />
all diejenigen Investmentpapiere nicht dabei,<br />
welche mit Eigenkapital gekauft wurden,<br />
und eventuell von verunsicherten Anlegern<br />
Foto: © Creative Collection<br />
noch immer 78,44 Prozent im Plus liegt.<br />
Dies nützt vielen Privatanlegern jedoch<br />
reichlich wenig. Denn sie haben einen groben<br />
Kapitalfehler begangen. Fataler Weise<br />
haben viele von der Gier getriebenen Anleger<br />
ihre Aktien auf Pump gekauft. Viele von<br />
ihnen stehen jetzt vor dem finanziellen Ruin.<br />
Äußerst verheerend ist nicht nur, dass auf<br />
Kredit spekuliert wurde, sondern, dass bis<br />
dato nicht bekannt ist in welcher Höhe<br />
und insbesondere mit welchem Hebel. Die<br />
Regierung in Peking wird gezwungen sein<br />
Billionen an Yuan bereitstellen zu müssen,<br />
um den großen Crash verhindern zu können.<br />
Das Vertrauen in die Regierung und die<br />
Stützungsmaßnahmen erodiert aber weiter<br />
– auch am folgenden Tag ging es weiter abwärts<br />
– um über 4 Prozent. Auch am ersten<br />
Handelstag im August ging es weiter Berg<br />
ab an den Aktienmärkten<br />
Das Margin Call-Desaster<br />
Sollte die Regierung nicht massiv in die<br />
oder er muss Wertpapiere verkaufen – egal,<br />
ob das für ihn einen Gewinn oder Verlust<br />
bedeutet.<br />
In China könnte dies zu einer Kettenreaktion<br />
astronomischen Ausmaßes führen. Diese<br />
wird folgendermaßen aussehen, sollte die<br />
Regierung in Peking nicht massiv und<br />
mit unvorstellbar viel Geld eingreifen. Die<br />
Kurse fallen weiter, mehr und mehr Margin<br />
Accounts fallen unter einen kritischen Wert,<br />
folglich müssen immer mehr Anleger verkaufen,<br />
um das erforderliche Geld an ihre<br />
Broker nachschießen zu können. Dies<br />
wiederum drückt die Preise weiter in den<br />
Keller und löst neue Margin Calls beziehungsweise<br />
Stop-Losses (der Anleger bestimmt<br />
einen Kurs unterhalb der aktuellen<br />
Notierung, bei dem ein Verkaufsauftrag für<br />
das Papier ausgelöst werden soll) aus.<br />
Bisher hat die chinesische Regierung knapp<br />
860 Milliarden Yuan (circa 126 Milliarden<br />
veräußert werden. Der Banker David Cui<br />
von der Bank of America Merrill Lynch<br />
spricht sogar von einem Margin-Volumen in<br />
der Größe von 3,7 Billionen Yuan (circa<br />
544 Milliarden Euro), welches durch einen<br />
einfachen Hebel doppelt wirkt. Cuis Schätzungen<br />
zufolge werden am Markt insgesamt<br />
Positionen im Wert von sage und schreibe<br />
7,5 Billionen Yuan (über eine Billion Euro)<br />
mit geliehenem Geld gehalten. Dies entspricht<br />
knapp 13 Prozent der gesamten<br />
Marktkapitalisierung aller auf dem chinesischen<br />
Festland notierten Aktien. Nirgendwo<br />
auf der ganzen Welt wird – in Relation zur<br />
Marktkapitalisierung – derart massiv auf<br />
Kredit investiert. Unserer Ansicht nach ist<br />
der chinesische Aktienmarkt gegenwärtig<br />
eine tickende Zeitbombe. Chinas Aktienmarkt<br />
steht auf verdammt dünnem Eis und<br />
es ist lediglich eine Frage der Zeit bis es zum<br />
gigantischsten Margin Call kommen wird.<br />
Tritt dieser Fall ein, wird China global die<br />
Aktienmärkte in den Abgrund ziehen.<br />
26 <strong>TradeTalk</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Forschung<br />
Digitale Demenz in Deutschland<br />
LÄSST UNSER<br />
GEDÄCHTNIS NACH?<br />
Hand aufs Herz: Haben Sie Ihre eigene Handy-Nummer im Kopf?<br />
Und wie viele Geburtstage Ihrer Lieben fallen Ihnen ohne Hilfsmittel<br />
ein? Die digitale Technik macht unser Leben leichter. Ein<br />
Klingelton des Handys erinnert uns an wichtige Termine. Aber<br />
macht uns diese Technik nicht auch ein klein wenig dümmer?<br />
Von<br />
„Digitaler Demenz“<br />
wird gesprochen, wenn jemand auf<br />
Grund von zu viel Umgang mit elektronischen<br />
Geräten aufhört selbst zu denken und sein<br />
Gedächtnis nicht mehr benutzt. Noch ist<br />
sich die Wissenschaft nicht einig darüber, ob<br />
Smartphone, Tablet, GPS und Co. unsere<br />
Gedächtnisleistung beeinträchtigen.<br />
Das Institut myMarktforschung.de hat im<br />
Rahmen einer repräsentativen Umfrage mit<br />
1.000 Teilnehmern untersucht, wie es um<br />
die Merkfähigkeit der Deutschen bei wichtigen<br />
Terminen, Geburtstagen und Telefonnummern<br />
bestellt ist. Demnach gab jeder<br />
siebte der Befragten an, dass er keine Rufnummer<br />
von Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern<br />
auswendig kennt, fast ein<br />
Drittel der deutschen Handybesitzer kennt<br />
weder die Handynummer des Partners noch<br />
seine eigene Handynummer auswendig. Die<br />
Handynummer der besten Freundin bzw.<br />
des besten Freundes hat nur noch etwa jeder<br />
Sechste im Kopf.<br />
Zettel oder Smartphone?<br />
Wenn es um die Geburtstage von Freunden,<br />
Bekannten und Familie geht, ist<br />
es scheinbar sehr gut um das Erinnerungsvermögen<br />
bestellt: Die Deutschen<br />
schätzen, dass sie durchschnittlich vierzehn<br />
Geburtstage aus ihrem persönlichen<br />
Umfeld auswendig kennen, dabei meinen<br />
Frauen, im Schnitt sechzehn Geburtstage zu<br />
kennen, Männer hingegen nur elf.<br />
Über drei Viertel der Deutschen sind<br />
Besitzer eines Notebooks/Laptops und eines<br />
Smartphones und nutzen mindestens einmal<br />
am Tag das Internet. Wichtige Termine<br />
werden von einem Viertel der Befragten<br />
direkt in das Smartphone oder den PC eingetragen,<br />
ein Fünftel nutzt die digitale Erinnerungsfunktion<br />
mindestens ein Mal am Tag.<br />
Die Mehrheit der Deutschen vertraut allerdings<br />
auf nostalgische Gedächtnisstützen<br />
wie den handschriftlichen Vermerk im Kalender<br />
oder auf einem Notizzettel. Knapp<br />
jeder Zehnte behält wichtige Termine sogar<br />
im Kopf. Im geschlechtsspezifischen Vergleich<br />
ist festzustellen, dass nur jede fünfte<br />
Frau ihre Termine digital vermerkt, bei den<br />
Männern geht fast jeder Dritte so vor.<br />
Wann ist der Kopf frei?<br />
Ob diese Zahlen alarmierend sind, wird<br />
sich wohl erst in einigen Jahren oder gar<br />
Jahrzehnten herausstellen. Inzwischen gibt<br />
es auch Studien, die besagen, dass die Furcht<br />
vor digitaler Demenz unbegründet sei. Vielmehr<br />
müsse sich das Gehirn durch die technischen<br />
Hilfsmittel mit weniger Ballast<br />
herumschlagen und es würden Hirnkapazitäten<br />
frei, die insbesondere das kreative<br />
Denken beflügelten. Wichtig scheint hierbei<br />
jedoch, dass der Mensch seiner Technik<br />
auch vertraut, d. h., dass er jederzeit auf<br />
seine E-Mail-Kontakte, Telefonnummern und<br />
Wegbeschreibungen zurückgreifen kann. Fehlt<br />
dieses Vertrauen, dann ist auch der Kopf<br />
im wahrsten Sinne des Wortes nicht frei.<br />
Der Hirnforscher Hans-Peter Thier hält den<br />
Begriff der digitalen Demenz für verfehlt. In<br />
einem Interview mit „Der Welt“ sagte er:<br />
„Unter Demenz versteht die Medizin einen<br />
Verlust ursprünglich verfügbarer kognitiver<br />
Fertigkeiten – einen Verlust des Gedächtnisses,<br />
eine Einschränkung des Denkvermögens,<br />
Orientierungsstörungen und letztendlich<br />
einen Zerfall der Persönlichkeitsstruktur.<br />
Was immer die Nutzung digitaler Medien<br />
im Gehirn machen mag – es gibt keinerlei<br />
Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften<br />
Veränderungen im Gehirn führt.“<br />
Fest steht, dass noch viele Studien nötig sind,<br />
um den Einfluss digitaler Medien auf den<br />
Einzelnen und die Gesamtgesellschaft zu<br />
erforschen.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 27
WIRTSCHAFT<br />
Commerzbank AG<br />
Martin Blessing im Gespräch<br />
von Dr. Eike Birck<br />
Es war wieder ein höchst interessanter Abend im Wirtschaftsclub Düsseldorf. Der Vorstandschef<br />
der Commerzbank AG Martin Blessing stellte sich den zum Teil kritischen Fragen des Chefredakteurs<br />
der Rheinischen Post Michael Bröcker. Das Publikum erlebte einen aufgeschlossenen und<br />
schlagfertigen Vorstandschef, der sich im Anschluss an die Podiumsdiskussion noch viel Zeit für<br />
Fragen und Gespräche nahm.<br />
Michael Bröcker, Martin Blessing (v.li.)<br />
Hans-Joachim Driessen, Nazif Destani, Martin Blessing (v.li.)<br />
vorne: Rüdiger Goll<br />
Foto: © Hans-Jürgen Bauer<br />
Fotos: © Stefanie Siegel<br />
28 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Nicht nur für die Banken stellt das Jahr<br />
2008 eine Zäsur dar. Auch viele Unternehmer<br />
und Bürger erinnern sich mit<br />
Schrecken an die Banken- und Finanzkrise<br />
mit ihren weitreichenden negativen Konsequenzen.<br />
Auch für die Commerzbank war<br />
die Krise ein schwerer Schlag, wie Martin<br />
Blessing offen einräumte. Betrug die Bilanzsumme<br />
Ende 2008 noch 1.100 Milliarden<br />
Euro, so sind es heute noch 600 Milliarden<br />
Euro. „Es waren schwierige Zeiten“, erinnert<br />
sich der Vorstandsvorsitzende, der<br />
aus einer alteingesessenen Banker-Familie<br />
stammt. „Meine Kollegen und ich sind<br />
viele wichtige Themen angegangen und<br />
haben vieles richtig gemacht. Wir haben die<br />
Kapitalsituation der Bank verändert und<br />
Risiken abgebaut.“<br />
Gesundes Wachstum<br />
In der Krise stieg der Bund als Aktionär ein<br />
und erwarb ein Viertel der Aktien, damit<br />
war die Commerzbank gerettet. Ein Schritt,<br />
für den sich der 52-Jährige noch heute<br />
dankbar zeigt. Er denkt dabei insbesondere<br />
an die Steuerzahler. Für 2015 und 2016<br />
ist Martin Blessing zuversichtlich, dass die<br />
Commerzbank Gewinne einfahren wird.<br />
„Vertrauen“ ist für ihn ein ganz wichtiger<br />
Schlüsselbegriff. „Wir müssen darüber reden,<br />
was wir anders machen als andere“,<br />
betont er. „Früher wurde der Erfolg nur am<br />
Umsatz gemessen. Heute haben wir drei<br />
Faktoren: Qualität, Wachstum und Umsatz,<br />
der jetzt aber nur noch lediglich ein Drittel<br />
ausmacht.“ Unter Qualität versteht der Banker<br />
Kundenzufriedenheit, die bei 12.000<br />
Kunden abgefragt wird. Die Kunden sollen<br />
Auskunft darüber geben, ob sie die Commerzbank<br />
weiterempfehlen würden. Wachstum<br />
bedeutet die Gewinnung von Neukunden.<br />
Seit Ende 2012 ist die Commerzbank<br />
netto um 600.000 Kunden gewachsen. Im<br />
vergangenen Jahr konnte ein operatives<br />
Ergebnis von 420 Millionen Euro erzielt<br />
werden. Für das kommende Jahr hat es sich<br />
der Vorstandsvorsitzende auf die Fahnen<br />
geschrieben, mindestens 500 Millionen Euro<br />
vor Steuern zu verdienen.<br />
Filialen vs. online?<br />
Ein wichtiger Aspekt ist für den Vorstandsvorsitzenden<br />
das Thema Filialen und online.<br />
Auch wenn Martin Blessing davon<br />
ausgeht, dass von den bundesweit weit über<br />
30.000 Banken und Sparkassen in den<br />
nächsten Jahren etwa ein Drittel schließen<br />
wird, will er die Filialen nicht missen.<br />
„Etwa 15 Prozent unserer Kunden sind reine<br />
Online-Kunden. Ich gehe davon aus,<br />
dass der Anteil dieser Kunden noch weiter<br />
steigen wird. Allerdings gibt es immer auch<br />
einen Teil – und den wird es wahrscheinlich<br />
immer geben –, der sich für bestimmte<br />
Geschäftsbereiche lieber in einer Filiale<br />
beraten lassen möchte. Das kann eine Baufinanzierung<br />
oder auch ein Anlagegeschäft<br />
sein. Wenn jedoch die Kunden tendenziell<br />
seltener in die Filialen gehen, dann werden<br />
Größe und Lage der einzelnen Filiale immer<br />
wichtiger. Diese Faktoren müssen an<br />
die veränderte Situation angepasst werden,<br />
denn die Auslastung muss letztlich durch<br />
das Wachstum gesteigert werden.“<br />
Früher haben Kunden ihre Bank danach<br />
ausgewählt, ob sie in der Nähe lag. Zu<br />
Zeiten des Internets ist dieser Aspekt<br />
zweitrangig, denn im Netz ist jede Bank<br />
gleich nah oder eben gleich weit weg.<br />
„Entscheidend ist dann das Angebot. Wir<br />
können<br />
mittlerweile<br />
viele unserer Produkte<br />
online anbieten, sodass<br />
der Kunde die<br />
Möglichkeit hat, den<br />
Abschluss dann zu tätigen,<br />
wenn er möchte.<br />
Wir haben in<br />
diesem Bereich den<br />
strategischen Vorteil,<br />
dass wir oft schneller<br />
Zur Person<br />
Martin Blessing<br />
und flexibler sind als andere Banken und<br />
Sparkassen. Allerdings sehe ich weiterhin<br />
die Notwendigkeit von Filialen. Die Menschen<br />
möchten sehen, wo ihr Geld ist. Und<br />
falls es mal Schwierigkeiten geben sollte,<br />
möchte man mit einem vertrauten Mitarbeiter<br />
sprechen. Das finde ich sehr nachvollziehbar.“<br />
Die Prognosen, dass künftig<br />
gar kein Bargeld mehr benötigt wird und<br />
alles mit Karte bezahlt wird, hält Martin<br />
Blessing zwar für möglich, glaubt aber eher<br />
an eine schrittweise Veränderung im Verhalten<br />
der Kunden.<br />
Welche Anlage ist die richtige?<br />
Beratungsbedarf besteht nach wir vor bei<br />
den Anlagemöglichkeiten – gerade auch in<br />
Zeiten von geringer Rendite, wobei Martin<br />
Blessing darauf aufmerksam macht, dass<br />
ein Unterschied zwischen der nominellen<br />
und der realen Rendite besteht. Welche<br />
Anlagemöglichkeit empfiehlt der Profi? „Es<br />
gibt nicht die eine richtige Strategie“, betont<br />
der Banker. „Momentan ist nur eine hohe<br />
Rendite zu erzielen, wenn mehr Risiko in<br />
Kauf genommen wird und längere Laufzeiten<br />
vereinbart werden. Das ist aber nicht<br />
für jeden Anleger der Königsweg. Man<br />
muss genau gucken, welche Strategie zu<br />
welchem Kunden passt. Generell sollte man<br />
eine gemischte Anlagestrategie fahren, die<br />
über eine gute, das heißt breite Streuung<br />
verfügt. Und nach Möglichkeit sollte das<br />
Geld langfristig angelegt werden.“<br />
geboren am 6. Juli 1963 in Bremen<br />
verheiratet, drei Töchter<br />
1983 – 1984 Banklehre bei der Dresdner Bank AG<br />
1984 – 1987 Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Universität Frankfurt und der<br />
Hochschule St. Gallen<br />
1988 MBA an der University of Chicago<br />
1989 – 1996 McKinsey, Frankfurt am Main und New York<br />
Berater, 1994 Wahl zum Partner<br />
1997 – 2000 Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main,<br />
Mitleiter des Geschäftsbereiches Private Kunden<br />
2000 – 2001 Advance Bank AG, München, Vorstandssprecher<br />
seit 01.11.2001 Mitglied des Vorstands Commerzbank AG,<br />
Frankfurt am Main<br />
seit 15.05.2008 Sprecher des Vorstands<br />
seit 07.05.2009 Vorsitzender des Vorstands<br />
zuständig für<br />
• Business Segment Central & Eastern Europe<br />
• Group Communications<br />
• Group Development & Strategy<br />
• Group Legal
WIRTSCHAFT<br />
Messe Düsseldorf<br />
EINE ERFOLGSSTORY<br />
Dieter Knaut im <strong>TradeTalk</strong>-Interview<br />
mit Werner M. Dornscheidt<br />
Seit über elf Jahren ist Werner Matthias Dornscheidt Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH. Einer der führenden<br />
Messen weltweit. Mit <strong>TradeTalk</strong> hat der „Messe-Macher“ über<br />
Umsätze und internationale Entwicklungen gesprochen – und verraten,<br />
was aus dem Marzipan-Pullmann zu seinem Geburtstag wurde.<br />
Der Konzernumsatz der Messe Düsseldorf GmbH wurde im vergangenen<br />
Jahr auf 412 Millionen Euro gesteigert. Woran lag das?<br />
An uns (lacht). Im Ernst: das lag am nachhaltigen Wirtschaften und<br />
am Messezyklus. Nicht jedes Jahr finden alle Fachmessen statt. Treffen<br />
einige aufeinander, können wir das Ergebnis steigern. Faustregel:<br />
der Umsatz in geraden Jahren ist höher als in ungeraden. 30 Prozent<br />
des Umsatzes machen wir im Ausland. In 2014 haben wir 58 Millionen<br />
Euro Gewinn erzielt. Positiv für unsere Eigentümer und für uns.<br />
Denn unser größtes Pfund ist, dass wir am Messeplatz Düsseldorf<br />
ohne Subventionen arbeiten können. Investitionen beispielsweise ins<br />
Gelände stemmen wir aus eigener Kraft. Diese wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />
garantiert Handlungsfähigkeit – gerade mit Blick auf die<br />
nationale und internationale Konkurrenz. Und bringt uns gleichzeitig<br />
in die Lage, unseren Anteilseignern etwas zurückzugeben.<br />
In welche Projekte wollen Sie künftig den erwirtschafteten Gewinn<br />
investieren?<br />
Wir investieren in unser bestehendes Programm, das bereits sehr<br />
ausgewogen ist. Wir investieren in neue Veranstaltungen, von denen<br />
wir Wachstum erwarten, wie die Energy Storage – Energiespeicherung<br />
ist ein großes Thema. Wir investieren in den Kundenservice –<br />
Stichwort Digitalisierung – und natürlich in das Gelände, rund 600<br />
Millionen Euro. Unser Konzept „Messe Düsseldorf 2030“ zielt auf die<br />
Optimierung des Auslandsgeschäfts und des internationalen Vertriebs.<br />
Damit wir unseren Kunden ausgewählte Messethemen in den<br />
wichtigsten Märkten der Welt anbieten können, und zwar auf Düsseldorfer<br />
Niveau. Dazu gehört auch die Stärkung unseres Netzwerks von<br />
Töchtern, Beteiligungen und Auslandsvertretungen. Die Bevölkerung<br />
nimmt uns eher durch die boot oder den CARAVAN SALON<br />
wahr, aber unsere Innovations- und Umsatzträger sind größtenteils<br />
internationale Fachmessen aus dem Maschinenbau- bzw.<br />
Investitionsgüterbereich.<br />
Wie ist die momentane Situation in Russland?<br />
Mit 73 Auslandsvertretungen sind wir in 134 Ländern präsent. Wir<br />
haben acht Tochtergesellschaften, die Kontinente abdecken, u.a. in<br />
China, ASEAN und Indien. In Russland sind wir schon seit 51 Jahren<br />
vertreten, übrigens als erste westliche Messegesellschaft überhaupt.<br />
Mit diesen Erfahrungen im Rücken heißt es also erstmal: Ruhe<br />
bewahren. Die russische Wirtschaft ist momentan in der Krise, ja.<br />
Zur Person<br />
Werner Matthias Dornscheidt<br />
Der Dipl.-Betriebswirt begann seine Laufbahn 1979 als<br />
Referent im Zentralbereich Auslandsmessen der<br />
damaligen Düsseldorfer Messegesellschaft mbH – NOWEA. Nach<br />
kurzer Tätigkeit bei der Tochtergesellschaft Internationale Messe<br />
Marketing GmbH war Werner Matthias Dornscheidt von 1984 bis<br />
1986 bei der NOWEA International GmbH zuständig für die<br />
neuen Projekte in Drittländern. Zwischen 1986 und 1990 war er<br />
als Abteilungsleiter zuständig für Messen und Verkaufsförderungsveranstaltungen<br />
im Auftrag der Centralen Marketing-Gesellschaft<br />
der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), bevor er 1990 als Stellvertreter<br />
des Geschäftsführers der Messe Düsseldorf International GmbH<br />
für alle Auslandsveranstaltungen der Gesellschaft verantwortlich<br />
zeichnete. 1999 wechselte Dornscheidt als Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung zur Messe Leipzig GmbH. Als Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH kehrte der Vater<br />
von zwei Söhnen am 1. Januar 2004 in seine Heimat an den<br />
Niederrhein zurück.<br />
30 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Messe Düsseldorf<br />
in Zahlen<br />
• 19 Hallen<br />
• Gesamtfläche: 305.400 m²,<br />
davon verfügbare<br />
Hallenfläche: 262.400 m²,<br />
Freifläche: 43.000 m²<br />
• Vermietung 2014 / netto: 1.315.625 m²<br />
• 50 Fachmessen am Standort Düsseldorf,<br />
darunter 24 Weltleitmessen<br />
• 36 Messen in Düsseldorf in 2014,<br />
davon 21 Eigenveranstaltungen und<br />
15 Partner- und Gastveranstaltungen<br />
• 73 Internationale Vertretungen für<br />
134 Länder<br />
• mehr als 60 Jahre Auslandsmesseerfahrung<br />
weltweit<br />
• rund 100 Veranstaltungen<br />
im Ausland jährlich<br />
• 31.269 Aussteller 2014 in Düsseldorf,<br />
70 % aus dem Ausland<br />
(Eigenveranstaltungen)<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
Mehrwert<br />
für Düsseldorf<br />
Fotos: © Messe Düsseldorf<br />
<strong>TradeTalk</strong> 31
WIRTSCHAFT<br />
Messe Düsseldorf<br />
Viele Unternehmen haben keinen Zugang<br />
zu Devisen und können nicht investieren.<br />
Importe verschieben sich wegen der Sanktionen<br />
von der EU auf China. Wenn die<br />
schlechte Absatzsituation so bleibt, wird sie<br />
auf längere Sicht auch die einzelnen Messen<br />
beeinflussen, ganz klar. Aber wir sind gut<br />
aufgestellt und genießen in Russland großes<br />
Vertrauen unsere Partner und Kunden. Die<br />
Ereignisse in der Ukraine haben sich schon<br />
auf das Messegeschäft ausgewirkt. Drei Messen<br />
im Umfeld von Donezk mussten wir aus<br />
Sicherheitsgründen absagen.<br />
Wie stark ist der Wettbewerb unter den<br />
deutschen Messegesellschaften?<br />
Der Wettbewerb ist stark. Wir haben in<br />
Deutschland 68 Messegesellschaften, davon<br />
sieben große. Diese sind in der Gemeinschaft<br />
Deutscher Großmessen (GDG) organisiert.<br />
Die anderen im Ausstellungs- und<br />
Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft<br />
(AUMA). Weltweit gibt es 140 Leitmessen,<br />
allein 90 finden in Deutschland statt. Davon<br />
24 in Düsseldorf. Unsere Messegesellschaft<br />
ist Marktführer. Als Vize-Vorsitzender des<br />
AUMA sage ich das durchaus mit einer<br />
kleinen Prise Stolz. Diese Position müssen<br />
wir halten.<br />
Was bedeutet aus Ihrer Sicht die Messe<br />
Düsseldorf für die Stadt Düsseldorf?<br />
Umwegrendite und internationales Flair!<br />
Die Messe ist ein Mehrwert für Düsseldorf:<br />
der siebenfache Umsatz, den die Messe erwirtschaftet,<br />
kommt der Region zugute.<br />
Heißt: wenn die Messe Düsseldorf GmbH<br />
350 Million erwirtschaftet, hat die Region<br />
einen Umsatz von über 2,4 Milliarden Euro.<br />
Sei es durch Hotelübernachtungen, Taxifahrten<br />
oder Restaurantbesuche, Einzelhandel,<br />
Subunternehmer, Auf- und Abbaukräfte,<br />
die übernachten müssen, etc. Bedeutet: hohe<br />
Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt. Sie<br />
profitiert von den Synergieeffekten einer<br />
international tätigen Messegesellschaft: bis<br />
zu 80 Prozent der Aussteller und 60 Prozent<br />
der Besucher kommen aus dem Ausland an<br />
den Rhein. Und im Ausland selbst agieren<br />
unsere Töchter als „Botschafter“ der Stadt.<br />
Welche Messen begeistern Sie?<br />
Jede. Messen haben alle ihren eigenen<br />
Charakter und ihren eigenen Charme. Besonders<br />
interessant finde ich unsere Maschinenbaumessen<br />
oder die MEDICA als weltgrößte<br />
Medizinmesse, natürlich hängt mein Herz<br />
auch an der boot und der ProWein. Wir haben<br />
im Grunde alle Innovationsträger der Welt<br />
hier vor Ort. Ein faszinierender Schmelztigel.<br />
Die Messe Düsseldorf spielt in der 1. Liga.<br />
Was tun Sie, damit das so bleibt?<br />
Weitermachen wie bisher. International<br />
denken, aber auch lokal handeln: das Messegelände<br />
auf Top-Niveau halten, das globale<br />
Portfolio ausbauen, sich vertrieblich neu aufstellen,<br />
indem wir u. a. einige Produktfamilien<br />
highlighten, Trends wie die Digitalisierung<br />
adaptieren, Messen an der homebase<br />
stabilisieren und die Nomenklaturen aktuellen<br />
Branchentrends anpassen. Gemeinsam<br />
mit unseren Partnern aus der Industrie, die<br />
das Ohr am Weltmarkt haben. Aber wir<br />
schauen auch über den Tellerrand hinaus:<br />
Mit welchen Kongressen können wir unsere<br />
Messen inhaltlich aufladen? Welche gesellschaftlich<br />
relevanten Problemlösungen bieten<br />
wir an? Hier sind wir als Veranstalter<br />
der interpack Initiator der SAVE FOOD-<br />
Initiative und Partner der Welternährungsorganisation<br />
(FAO). Nicht zu vergessen die<br />
Deutschen Häuser, die wir bei den olympischen<br />
und paralympischen Spielen organisieren<br />
und betreiben. Das alles geht nur mit<br />
einer gehörigen Portion Herzblut und einem<br />
gut funktionierenden Messe-Team.<br />
Worauf freuen Sie sich nach einer Reise,<br />
wenn Sie nach Düsseldorf zurückkommen?<br />
Auf meine Familie, meine Freunde, den Italiener<br />
bei uns um die Ecke in Gerresheim,<br />
unsere Messe. Düsseldorf ist meine Heimat,<br />
„hier kennst du jeden“ mein Grundgefühl.<br />
Ich war 21 Jahre im Auslandsmessegeschäft<br />
tätig und etwa acht Monate im Jahr unterwegs.<br />
Da lernt man seine Heimat sehr zu<br />
schätzen. Ich muss auch im Urlaub nicht<br />
mehr weit weg fliegen.<br />
Zu Ihrem 60. Geburtstag hat Ihnen die Stadt<br />
Düsseldorf einen Mercedes Pullmann aus<br />
Marzipan geschenkt …<br />
Ja, großartig, der Pullmann. Und viel zu schade<br />
zum essen. Ich habe ihn in mein Büro<br />
gestellt, aber die Sonneneinstrahlung nicht<br />
bedacht. So schnell können sich Träume<br />
auflösen (lacht).<br />
Herr Dornscheidt, Sie haben in Ihrem Berufsleben<br />
eine Vielzahl von Städten bereist.<br />
Ihre Lieblingsstadt ist ….<br />
Sydney, Rom und natürlich mein Heimatstadtteil<br />
Gerresheim (Stadtteil von Düsseldorf/Anm.<br />
der Redaktion).<br />
Wie entspannt der „Messemacher“ Werner<br />
M. Dornscheidt nach getaner Arbeit?<br />
Bei mir ist jeder Tag anders. Oft habe ich<br />
abends oder an den Wochenenden berufliche<br />
Termine. Aber das bin ich, das mache<br />
ich gern, quasi als „Überzeugungstäter“. Wenn<br />
ich frei habe, bin ich zu Hause, mache mit<br />
meiner Frau und unserem Hund Spaziergänge<br />
oder kümmere mich um das, was für jeden<br />
im Alltag so ansteht. Sport? Wird vertagt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: © Messe Düsseldorf<br />
32 <strong>TradeTalk</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Immobilien<br />
KAUFEN<br />
ODER<br />
MIETEN<br />
Immobilien sind gefragt<br />
Einer Studie der Postbank zufolge ist bei den derzeitigen Finanzierungsbedingungen<br />
der Kauf einer 110-m²-Wohnung fast in ganz<br />
Düsseldorf günstiger als Mieten. Die einzigen Ausnahmen bilden<br />
die Altstadt, Oberkassel und Unterbilk/Hafen. Beim Kauf sind in<br />
den meisten Gebieten monatliche Ersparnisse von mindestens 100 Euro<br />
möglich. In 13 Gebieten liegt der monatliche Kaufvorteil sogar über<br />
200 Euro, in 8 Gebieten bei 300 Euro und darüber.<br />
Immobilienwirtschaft vom demographischen Wandel beeinflusst<br />
Die Einwohnerzahl Düsseldorfs wächst stetig an. Die wachsende<br />
Wohnungsnachfrage sorgt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt<br />
für stabil hohe Preise. Deshalb werden in jüngerer Zeit<br />
auch Industrie-Ruinen und Brachen in Wohnraum verwandelt.<br />
Derzeit boomt die Baubranche.<br />
Aber auch der demographische Wandel hat einen erheblichen Einfluss<br />
auf die Immobilienwirtschaft. Unsere Gesellschaft wird immer<br />
älter – und aktiver. Die Zeiten, in denen ein Haus gekauft wurde<br />
und idealerweise bis zum Lebensende bewohnt wurde, sind seltener<br />
geworden. Heute möchte die Generation 60+, wenn sie in den<br />
Ruhestand eintritt, noch mal etwas völlig anderes machen, Reisen<br />
zum Beispiel, und sich nicht mehr um ein Haus kümmern, das<br />
Der Kauf einer Immobilie ist oftmals eine sehr emotionale Entscheidung. Dank des niedrigen<br />
Zinsniveaus besteht seit einigen Jahren ein ungebrochener Trend, Eigentum zu schaffen, da andere<br />
Anlagemöglichkeiten nicht mehr so sicher sind. Nach wie vor ist die Lage einer Immobilie ein<br />
ausschlaggebender Faktor.<br />
eventuell nach dem Auszug der Kinder zu groß geworden ist. Diese<br />
Generation sucht in dieser Lebensphase nach überschaubaren<br />
Eigentumswohnungen, die zumindest barrierearm und damit altersgerecht<br />
sind. Dazu gehören neben einer optimalen Verkehrsanbindung<br />
auch die Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Apotheken, die zu Fuß<br />
oder mit einem Rollator zu erreichen sind. Für Familien mit Kindern<br />
gibt die Nähe zu Schulen oder Kindertagesstätten den Ausschlag.<br />
Umweltbewusste Käufer<br />
Neben Lage, Ausstattung und Infrastruktur ist die energetische Bilanz<br />
der Immobilie entscheidend. Die Käufer sind umweltbewusster<br />
geworden und möchten keine Energiefresser haben. Künftig wird<br />
noch die Vernetzung der Häuser eine größere Rolle spielen, d. h., dass<br />
man kabellos via Smartphone Heizung, Jalousie, Haushaltgeräte<br />
und vieles mehr steuern kann, auch wenn man nicht zu Hause ist.<br />
Grafik: © postbank<br />
Momentan spielt es beim Kauf keine Rolle, ob neue oder gebrauchte<br />
Immobilien angeboten werden, ob Doppelhaushälfte, Einfamilienhaus<br />
oder Eigentumswohnung – stimmen Lage und Ausstattung,<br />
sind diese Objekte verkäuflich. Zwar ist ein Hauskauf nicht mehr<br />
eine Entscheidung für das ganze Leben, aber das neue Zuhause<br />
macht einen großen Teil der Lebensqualität aus. Ein Trend wird<br />
sich voraussichtlich nicht ändern: Der Kauf einer Immobilie ist und<br />
bleibt auch eine emotionale Entscheidung.<br />
Je dunkler das Grün wird, desto mehr lohnt sich der Kauf.**<br />
Nur Zinsen berücksichtigt, keine Tilgung (da Vermögensaufbau); Annahme: 20 Prozent Eigenkapital, wie von Verbraucherschützern empfohlen.<br />
** In weißen Kartenausschnitten ist die Datenbasis für einen Miet-/Kauf-Vergleich bei 110-m²-Wohneigentum zu gering.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 33
WIRTSCHAFT<br />
Deutsche Post<br />
WER BRAUCHT<br />
NOCH DIE POST?<br />
von Jessica Hellmann<br />
Im Zeitalter der Digitalisierung hat es der gute alte Brief zunehmend schwer. Doch obwohl<br />
häufig auf elektronischem Wege kommuniziert wird, transportiert die Post jährlich noch immer<br />
17 Milliarden Sendungen. Beim Dinnertalk im Wirtschaftsclub sprach Dr. Achim Dünnwald,<br />
CEO des Unternehmensbereiches Post – eCommerce – Parcel der Deutschen Post DHL, im<br />
April über die Zukunft des Briefes und gab einen Einblick in das Bonner Unternehmen. Der<br />
provokante Titel seines Vortrages: „Wer braucht noch die Post?“<br />
Achim Dünnwald war sich<br />
nicht sicher, ob es tatsächlich als<br />
Zufall gewertet werden kann,<br />
dass ausgerechnet an jenem<br />
Abend, an dem er seinen Vortrag<br />
im Wirtschaftsclub hält,<br />
der FC Bayern gegen „Porto“<br />
spielt. Mit diesem Wortspiel beendete<br />
er seine Ausführungen<br />
und sorgte für Erheiterung bei<br />
den Gästen. Dabei zeigte sein<br />
Vortrag deutlich, dass sich die<br />
Post wohl eher mit dem deutschen<br />
Fußballclub vergleichen<br />
kann, der die genannte Champions-League-Partie<br />
mit 6 : 1<br />
für sich entschied. Schließlich<br />
ist das Bonner Unternehmen<br />
ebenfalls äußerst erfolgreich:<br />
2014 generierte die Deutsche<br />
Post einen Umsatz von knapp<br />
Dr. Achim Dünnwald 57 Milliarden Euro und beschäftigt<br />
weltweit knapp 500.000 Mitarbeiter. Hierzulande zählt die Deutsche<br />
Post mit 165.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern des<br />
Landes und stellt 0,6 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze.<br />
In der Welt und vor allem im Heimatland sei das Unternehmen<br />
„schon ein Gigant“, sagt Dünnwald und weist darauf hin,<br />
dass „wir alle mit ihm irgendwie regelmäßig in Berührung kommen“.<br />
Dennoch müssen sich auch die Bonner auf neue Entwicklungen einstellen.<br />
Schließlich macht die digitale Kommunikation dem guten<br />
alten Brief merklich Konkurrenz. Nicht umsonst nannte der Referent<br />
seinen Vortrag „Wer braucht noch die Post?“. „Den Titel habe ich<br />
bewusst provokativ formuliert“, erklärt der Postmanager seinen neugierig<br />
lauschenden Zuhörern. „Welche Antwort ich auf diese<br />
Frage geben würde, ist klar. Sonst wäre ich vor zwei Jahren nicht<br />
zur Post gegangen.“<br />
E-Commerce im Fokus<br />
Seine Ausführungen verfolgten letztendlich zwei Ziele: Zum einen<br />
versuchte Dünnwald den Gästen nahezubringen, wie das Unternehmen,<br />
das uns sechs Tage in der Woche mit Post versorgt, heute aufgestellt<br />
ist. Auf der anderen Seite stand die Zukunft im Fokus. „Anfang<br />
2013 bin ich zur Post gegangen und wurde Vorstand im Unternehmensbereich,<br />
der damals noch ‚Brief ‘ hieß.“ Vor rund einem Jahr<br />
wurde der Sektor schließlich in „PeP“ umbenannt, was wiederum<br />
nichts mit dem Star-Trainer des FCB zu tun hat, sondern für „Post –<br />
eCommerce – Parcel“ steht. „Wir wollten in der Tat, mit diesem<br />
Kunstnamen der Tatsache Ausdruck verleihen, dass unser Geschäft<br />
immer weniger Brief ist und sich immer mehr mit dem Thema<br />
E-Commerce – also mit Warenversand, Online-Handel und dem was<br />
hinten rauskommt, nämlich Pakete – beschäftigt.“<br />
Um zu verstehen, welche Herausforderungen in Zukunft auf die Post<br />
zukommen, muss man jedoch zunächst wissen, welch vielfältiges Geschäft<br />
sie betreibt. „Wir sind in sechs Unternehmensbereiche organisiert.“<br />
Neben den Feldern Human Ressources und Finance, sind die<br />
vier operativen Bereiche Express, Global Forwarding / Freight, Supply<br />
Chain und PeP vorhanden. Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens<br />
habe in erster Linie der ehemalige Vorstandsvorsitzende der<br />
Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, bis zu seinem Abgang 2008<br />
maßgeblich beeinflusst. „Man muss sagen, dass dieser Mann, der<br />
1990 zur Post gekommen ist, das Unternehmen im Zuge der Privatisierung<br />
zu einem globalen Logistikkonzern gemacht hat.“<br />
34 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Briefgeschäft schrumpft<br />
Der Unternehmensbereich PeP, für den<br />
Dünnwald zuständig ist, verantwortet etwa<br />
ein Viertel des Unternehmensumsatzes.<br />
„Wir haben im letzten Jahr mit 15,7 Milliarden<br />
Euro Umsatz abgeschlossen, davon sind<br />
etwa zwei Drittel das, was wir Post nennen<br />
und etwa ein Drittel eCommerce – Parcel.“<br />
Das eine schrumpfe, das andere wachse: „Es<br />
ist also absehbar, dass sich die Linien irgendwann<br />
kreuzen werden.“ Deshalb sei es das<br />
Ziel, das eCommerce-Geschäft, das schon<br />
jetzt sehr erfolgreich in Deutschland betrieben<br />
wird, international entsprechend aufzustellen.<br />
Der Bereich Post umfasst auf der<br />
anderen Seite die Briefkommunikation und<br />
das internationale Briefgeschäft und sei nach<br />
wie vor „der Kern vom Kern der Post“.<br />
Dünnwald definiert es folgendermaßen:<br />
„Das Briefgeschäft ist im Kern die Sicherstellung<br />
einer Infrastruktur für schriftliche<br />
Kommunikation. Das Wertversprechen der<br />
Deutschen Post ist der Betrieb dieser Infrastruktur<br />
und die Bereitstellung postalischer<br />
Dienstleistungen bei hoher Qualität und<br />
erschwinglichen Preisen.“ Man habe im<br />
klassischen Briefgeschäft zunächst einen<br />
öffentlichen Auftrag. Schließlich gibt es eine<br />
Postrichtlinie auf EU-Ebene und ein Postgesetz<br />
in Deutschland mit verschiedensten<br />
Verordnungen.<br />
17 Milliarden Briefe<br />
„Das Geschäft ist immer noch ziemlich<br />
groß: Wir transportieren 17 Milliarden Sendungen<br />
pro Jahr und haben 55.000 Briefzustellbezirke<br />
sowie 80.000 Leute in der<br />
Zustellung“, gibt Dünnwald zu bedenken.<br />
„Selbst wenn sich der Markt verändert – und<br />
das tut er – wird das Geschäft so schnell<br />
nicht wegfallen. Es ist immer noch ein hochrelevantes<br />
Thema und denken Sie sich<br />
Deutschland mal für einen Moment lang<br />
ohne diese Infrastruktur.“ Zwar schrumpfe<br />
das Briefgeschäft in einer Größenordnung<br />
von –1,5 bis –2,5 Prozent, doch im internationalen<br />
Vergleich seien das niedrige Zahlen.<br />
Die umfangreichste E-Substitution gab es<br />
beispielsweise in Dänemark: In den letzten<br />
acht Jahren hat man dort etwa 70 Prozent<br />
der Sendungswerte verloren; der wesentliche<br />
Treiber sei aber eine funktionierende<br />
E-Government-Strategie gewesen.<br />
Neue Anforderungen<br />
Dennoch stellt sich auch die Post auf neue<br />
Anforderungen ein: „Ich sehe zwei wesentliche<br />
Trends: Die digitale Kommunikation<br />
und das Thema Warenversand.“ Durch<br />
E-Mail, SMS, WhatsApp, Facebook und Co.<br />
habe die Kommunikationsintensität zugenommen;<br />
allerdings werde der Brief weniger<br />
genutzt, da ein vergleichsweise hoher Aufwand<br />
dahinter steckt. „Es ist einfach eine<br />
Bewegung, die man kaum aufhalten kann.<br />
Allerdings kann auch ich mit meinen Briefprodukten<br />
vom Thema Online-Versand<br />
profitieren: Amazon nutzt zum Beispiel<br />
nicht nur Pakete sondern auch Großbriefe.<br />
Das ist ein Grund dafür, dass wir gerade bei<br />
den großformatigen Sendungen positive<br />
Wachstumsimpulse haben.“<br />
Man habe erkannt, wie wichtig das Thema<br />
Digitalisierung ist und wolle den Markt<br />
selber mitgestalten. „Deswegen bieten wir<br />
E-Post an und probieren auch neue Geschäftsfelder<br />
aus. Manche sind kerngeschäftsnäher,<br />
andere kerngeschäftsferner, aber wer<br />
nicht wagt der nicht gewinnt.“ Zu den neuen<br />
Bereichen zähle beispielsweise der Themenbereich<br />
Postbus und Postreisen: „Das ist die<br />
Postkutsche 2.0.“ Zudem wurden „ein paar“<br />
Onlinetöchter gekauft. Dennoch soll auch<br />
weiterhin ins Kerngeschäft investiert, auf<br />
Qualität geachtet und Wachstumsplattformen<br />
genutzt werden. „Natürlich wird auch<br />
der Service nicht vergessen.“<br />
Zum Schluss kommt Achim Dünnwald zu<br />
folgendem Fazit: „Wenn Sie mit Post den<br />
Brief meinen, dann ist das ein Markt, der<br />
sich mitten in einer Transformation befindet.<br />
Unser altes Kerngeschäft, der Transport<br />
von Papier, schwindet.“ Die Digitalisierung<br />
werde weiter voranschreiten; Mengen, die<br />
weg sind, werden nicht wiederkommen. „Dabei<br />
geht uns alle das Thema an, weil es Teil<br />
der Daseinsvorsorge ist.“ Die Post habe aber<br />
eine Strategie und sei für die Zukunft gerüstet.<br />
„Ich würde frei nach Loriot sagen: ein Leben<br />
ohne Brief ist möglich, aber sinnlos.“<br />
Ein Herz für Postkarten<br />
In der anschließenden Diskussionsrunde<br />
offenbarte der Referent dann noch seine Begeisterung<br />
für eine andere Form der Mitteilung:<br />
„Die Postkarte ist ein relativ kleines<br />
Produkt, deren Substitutionsraten höher<br />
sind als die der anderen Briefformate. Mir<br />
persönlich liegt sie aber sehr am Herzen.“<br />
Deshalb habe er im vorletzten Jahr intern<br />
eine kleine Initiative ins Leben gerufen. Sie<br />
trägt den Titel: RDP – Rettet die Postkarte.<br />
„Sie können Großes erwarten“, sagt er mit<br />
einem Lächeln. <br />
Fotos: © Oleksander Voskresnskyi<br />
Rüdiger Goll und Dr. Achim Dünnwald (v.li)<br />
<strong>TradeTalk</strong> 35
WIRTSCHAFT<br />
Ausgezeichnete Technik<br />
„<br />
Die Zukunft des TV heißt OLED<br />
LG Electronics setzt auf Innovation<br />
“<br />
Dr. Eike Birck im <strong>TradeTalk</strong>-Interview mit Martin Winkler<br />
Gestochen scharfe Bilder, tiefe Kontraste und Schnelligkeit – die LG<br />
Electronics Deutschland GmbH setzt bei ihren Fernsehern auf die zukunftsweisende<br />
OLED-Technologie. <strong>TradeTalk</strong> hat mit Martin Winkler,<br />
COO, über die neuesten Entwicklungen gesprochen.<br />
Herr Winkler, im Februar hat LG Electronics ihr weltweites TV-<br />
Line-up für 2015 in Seoul vorgestellt. Welche Innovationen gibt es?<br />
Mit der OLED-Technologie erleben wir eine ganz neue Qualität.<br />
Fernsehen, wie es zuvor noch nie da gewesen ist. Die Smart TVs<br />
mit webOS-Plattform bieten ein neues Betriebssystem, das bei der<br />
Bedienung einfach Spaß macht. Die Performance selbst ist großartig.<br />
Ein starker Trend ist auch bei den 4K Ultra HD-TVs mit Quantum<br />
Dot-Technologie auszumachen. Die Geräte sind keine Massenware,<br />
aber bewegen sich in einem erschwinglichen Preissegment. OLED ist<br />
und bleibt aber eine echte Revolution am Markt.<br />
Martin Winkler<br />
war in seiner Karriere bereits in unterschiedlichsten<br />
Funktionen im Vertrieb und im Marketing tätig und ist ein<br />
Manager mit langjähriger Führungserfahrung. Zu seinen<br />
Fachgebieten zählen Telekommunikation und Consumer<br />
Electronics im deutschen sowie internationalen Umfeld,<br />
zudem ist er ein Spezialist für Changemanagement. Von<br />
2004 bis 2014 arbeitete Winkler bei Sony, ab 2012<br />
verantwortete er dort als Country Head die Geschäfte der<br />
deutschen Niederlassung der Sony Europe Ltd.<br />
Bei LG Electronics, wo er im September 2014 als Senior<br />
Vice President Consumer Business an Bord kam und 2015<br />
die neue Position als Chief Operating Officer übernahm,<br />
sind Martin Winkler zusätzlich zu seiner Tätigkeit als<br />
Leiter der Geschäftsbereiche Consumer Electronics mit<br />
Home Entertainment und Home Appliances, dem<br />
IT-Bereich, Mobile Communication sowie Corporate<br />
Marketing auch die Bereiche Logistik und Innendienst<br />
unterstellt.<br />
Was ist das Faszinierende an der OLED-Technologie?<br />
Entscheidend ist die Bildqualität. OLED Displays kommen ohne Hintergrundbeleuchtung<br />
aus – über selbstleuchtende Pixel, von denen<br />
jedes einzelne vom Panel angesteuert wird, lassen sich perfekte<br />
Schwarztöne und lebensechte Farben erreichen. Das gelingt durch die<br />
Wahrnehmung von Schwarz im Verhältnis zu Licht – mit unglaublichen<br />
Kontrasten und natürlichen Farben. Herkömmliche Fernseher<br />
verfügen über drei Grundfarben: rot, grün und blau. Ein<br />
OLED-Fernseher hat mit dem weißen Farbton eine Grundfarbe<br />
mehr. Dadurch wirkt die Darstellung extrem lebendig und realistisch.<br />
Neben dem Schwarzwert ist ein weiteres Argument für die<br />
OLED-Technologie der Winkel. Ich könnte selbst in einem Winkel<br />
von 180 Grad das gestochen scharfe Bild ohne Verzerrungen betrachten.<br />
Die Farbeffekte verwischen nicht und die Geschwindigkeit des<br />
Panels im vierstelligen Bereich sorgt für flüssige Bewegungsabläufe.<br />
Die Reaktionszeit ist unfassbar schnell. Zudem fasziniert mich<br />
das Design. Der Fernseher wirkt von allen Seiten aus elegant. Das<br />
Display ist hauchdünn und der Fuß wirkt transparent, so als würde<br />
er schweben. Das spricht mich sehr an.<br />
Welchen Fernseher haben Sie zu Hause?<br />
(lacht) Der wurde gerade ausgetauscht. Jetzt habe ich den LG EG 9609.<br />
36 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Im Frühjahr/Sommer haben Sie die „LG Wohnzimmer-Tour“ gestartet.<br />
Wie ist Ihre Bilanz?<br />
Die Resonanz war unglaublich. Deshalb haben wir die Tour auch verlängert.<br />
Diese Qualität unserer LG OLED TVs, die ich eben beschrieben<br />
habe, muss man einfach mal gesehen haben. Begreifen kommt<br />
von Greifen – oder „Seeing is believing“. Deshalb sind wir mit einem<br />
Lkw, in dem wir ein Wohnzimmer aufgebaut haben, zu den Fachmärkten<br />
gefahren und haben die Mitarbeiter und auch Konsumenten<br />
eingeladen, sich selbst von der neuen Technologie zu überzeugen.<br />
Wie zum Beispiel den unglaublichen Schwarztönen und der Schnelligkeit.<br />
So konnten wir den Mitarbeitern alle Fakten über OLED<br />
vermitteln und sie konnten selbst Vergleiche ziehen. Der Bedarf an<br />
Schulungen ist groß. Unser Fokus lag bei dieser Aktion auf dem Handel.<br />
Was dürfen die Besucher der IFA 2015 im September in Berlin erwarten?<br />
Auf der Messe zeigen wir unser Portfolio, das u. a. aus weißer Ware, wie<br />
Waschmaschinen und Geschirrspülern, aber auch Handys, Monitoren,<br />
AV-Systemen und vielem mehr besteht. Unser Fokus liegt klar auf der<br />
Präsentation der OLED-Technologie und unseren TV-Geräten. Das können<br />
wir in diesem Jahr auf einer vergrößerten Fläche zeigen. Für uns ist die<br />
Messe nicht nur wichtig für den Handel, sie ist zugleich Verkaufsfläche.<br />
Die LG-Fernseher haben schon viele Auszeichnungen bekommen, wie<br />
gerade den deutschen Plus X Award und in den USA erhielt der EG 9609<br />
die „King of TV“-Krone. Gibt es eine, die Ihnen besonders wichtig war?<br />
Das ist richtig. Die Auszeichnungen häufen sich und ich bin mit allen<br />
höchst zufrieden. Ich könnte da keine besonders hervorheben. Besonders<br />
freut es mich, wenn unsere Produkte als „best ever“ bezeichnet werden.<br />
Das zeigt mir, dass unsere Geräte das halten, was sie versprechen. Jetzt im<br />
August kam übrigens gerade noch eine weitere wichtige Auszeichnung<br />
hinzu – unser 65EG9609 erhielt als bestes Produkt in der Kategorie<br />
‚Europäisches Heimkino-TV‘ einen europäischen EISA-Award.<br />
Apropos Versprechen. LG wirbt mit „Life’s Good“ als Markenversprechen.<br />
Können Sie das so unterschreiben?<br />
Die Marke ist Ausdruck einer gewünschten Lebensform. Ob jeder<br />
diese so erreichen kann, sei dahingestellt. LG möchte einen Beitrag<br />
leisten, die kleinen Freuden im Leben zu unterstützen. Deshalb ist<br />
„Life’s Good“ ein Ausspruch, hinter dem ich zu 100 Prozent stehen kann.<br />
Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
An den Wochenenden bin ich sehr gern auf dem Golfplatz. Zwar bin<br />
ich ein weniger erfahrener Spieler, aber mit Begeisterung dabei.<br />
Außerdem habe ich gerade meinen Bootsführerschein gemacht und<br />
wage mich an das maritime Leben heran. Das ist für mich ein<br />
Highlight. Im Winter lese ich sehr gern auf meinem Reader.<br />
Krimis, Fantasy – da bin ich sehr offen.<br />
Wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 37
WIRTSCHAFT<br />
Igedo Düsseldorf<br />
ES GILT MIT JEDER<br />
VERANSTALTUNG<br />
SICH IMMER WIEDER<br />
NEU ZU ERFINDEN<br />
Fotos: © Igedo Düsseldorf<br />
Sind weitere GALLERY-Formate geplant?<br />
Momentan fokussieren wir uns auf unsere Homebase und den Standort<br />
Düsseldorf. Selbstverständlich sind wir immer an Weiterentwicklung<br />
interessiert, doch ist es ebenso wichtig das bestehende Format<br />
optimal nach vorn zu bringen!<br />
Ulrike Kähler, Project Director National Fashion<br />
Trade Shows bei der Igedo Company<br />
Dieter Knaut sprach im <strong>TradeTalk</strong>-Interview mit Ulrike Kähler<br />
Frau Kähler, gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter<br />
Philipp Kronen leiten Sie die Geschicke der Igedo. Welche Projekte<br />
haben für Sie momentan höchste Priorität?<br />
Dies ist sicherlich die Stärkung des Standortes Düsseldorf und damit<br />
verbunden der anstehende Umzug unseres Messeformats THE GAL-<br />
LERY in eine neue, spannende Location.<br />
Welche Aufgaben fordern Sie als Projektleiterin aller Inlandsmessen<br />
am meisten heraus?<br />
Es gilt mit jeder Veranstaltung sich immer wieder neu zu erfinden.<br />
Das Angebot für den Fachbesucher sorgfältig auszuwählen und die<br />
Präsentation der Aussteller dann in den entsprechenden Nachbarschaften<br />
einzubinden und dennoch innovativ und übersichtlich sein.<br />
Hier allem gerecht zu werden ist nicht immer leicht.<br />
Derzeit ist viel Bewegung<br />
in der Messelandschaft<br />
Sie sind ausgebildete Messekauffrau – was hat sich in punkto<br />
Modemessen in den letzten Jahren am meisten verändert?<br />
Neben einem veränderten Orderrhythmus in unserer Branche haben<br />
sich die Art der Präsentation sowie die Geschwindigkeit der Kommunikation<br />
stark verändert. Insgesamt ist derzeit viel Bewegung in der<br />
Messelandschaft, wo es gilt, sich neu zu positionieren. Ebenso hat die<br />
Schnelllebigkeit in der Kommunikation insbesondere durch die sozialen<br />
Medien stark zugenommen. Hier werden Informationen immer<br />
schneller verlangt und auch verbreitet. Auch das sind neue Anforderungen<br />
an einen Messeveranstalter.<br />
Stichwort Böhler-Werke. Ihre Erwartungen hinsichtlich des Location-<br />
Wechsels sind?<br />
Wir sind im positiven Sinne in der Botschaft an der Cecilienallee an<br />
die Grenzen gestoßen. Daher ist der Locationwechsel in das Areal<br />
Böhler nur die logische Konsequenz. Wir freuen uns sehr, unsere<br />
Aussteller wieder auf einer Ebene als Gesamtüberblick dem Fachbesucher<br />
präsentieren zu können. Der industrielle Charakter der Hallen<br />
und die besondere Atmosphäre unterstreichen eine neue Art der Präsentation<br />
unseres Portfolios. Natürlich sind auch unsere Aussteller<br />
gefragt, ihre Kunden zum neuen Gelände einzuladen.<br />
38 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Wie sieht das Konzept<br />
der neuen Areas<br />
genau aus?<br />
Die neuen Areas gibt<br />
es bereits seit Januar<br />
2015. Sie dienen als<br />
Orientierung für die<br />
Fachbesucher der<br />
THE GALLERY und<br />
bieten Struktur. Die<br />
GOLD AREA zeigt<br />
internationale Agenturen<br />
mit Premium<br />
Brands und eigenständige<br />
international<br />
etablierte Kollektionen.<br />
In der SILVER AREA präsentieren<br />
sich Labels mit Contemporary Fashion sowie<br />
Design-orientierte Brands. Raum für die Welt<br />
der Accessoires bietet die WHITE AREA!<br />
Auch der neue Lifestyle-Bereich findet Platz<br />
neben den Accessoires, dieser soll auf dem<br />
Areal Böhler ausgebaut werden. Platz für Ideen<br />
gibt es dort genügend.<br />
Steht das neue Areal auch für einen Imagewechsel<br />
von THE GALLERY?<br />
Bereits seit den letzten drei Veranstaltungen<br />
hat THE GALLERY stetig ihr Ausstellerportfolio<br />
verändert. Ein neuer Look und Standbau<br />
gingen damit einher. Auf dem Areal<br />
Böhler wird hier noch einmal eine komplett<br />
andere Atmosphäre herrschen. Attribute wie<br />
stylisch und cool werden immer wieder genannt,<br />
wenn wir Ausstellern die Location<br />
zeigen. So werden wir uns auch im Januar<br />
2016 präsentieren.<br />
Fiebern Sie dem Start in den neuen „alten“<br />
Hallen schon entgegen?<br />
Ganz klar! Mein Team und ich, wir freuen<br />
uns sehr über die Vergrößerung der THE<br />
GALLERY! Das ist eine ausgezeichnete Bestätigung<br />
für unsere harte Arbeit. Unseren<br />
Ausstellern bieten wir fortan nicht nur mehr<br />
Fläche, auch eine optimale Infrastruktur,<br />
eine Bündelung unseres gesamten Portfolios<br />
an einem Ort – das alles in einem stylischen<br />
Ambiente!<br />
Aber es gibt noch viel zu tun?<br />
Ja, das ist keine Frage. Doch wir sind sehr gut<br />
aufgestellt und haben uns gut strukturiert.<br />
Fashion liegt Ihnen ja schon seit der Kindheit<br />
„im Blut“. Gab es für Sie jemals einen<br />
anderen Berufswunsch?<br />
Nein, für mich war immer klar, dass ich auch<br />
in die Messebranche gehe! Ich stecke in dieses<br />
Business ungemein viel Herzblut! Kurzzeitig<br />
habe ich andere Genres bedient, doch<br />
jetzt fühlt sich meine Arbeit als Project<br />
Director National Fashion Trade Shows bei<br />
der Igedo Company, wo ich Mode und<br />
Messe vereinen kann, perfekt an.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Igedo Company GmbH & Co. KG<br />
Messeplatz · 40474 Düsseldorf<br />
+49.211.43 96-01 · info@igedo.com<br />
www.igedo.com<br />
Foto: © Weltladen Bornheim/Christian Schilling<br />
Fairer Handel in Deutschland<br />
knackt die Milliarde<br />
Mehr als eine Milliarde Euro gaben deutsche Verbraucher für fair<br />
gehandelte Produkte im Jahr 2014 aus. Der Faire Handel verzeichnete<br />
damit eine Steigerung von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das gab<br />
das Forum Fairer Handel auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt.<br />
„In den letzten drei Jahren haben sich die<br />
Fair-Handels-Umsätze verdoppelt. Das ist<br />
für uns ein klares Signal, dass es immer<br />
mehr Menschen in Deutschland wichtig ist,<br />
mit ihrer Konsumentscheidung zu einer<br />
menschenwürdigen und fairen Produktion<br />
Businesstalk<br />
unserer Alltagsgüter beizutragen“, kommentiert<br />
Manuel Blendin, Geschäftsführer des<br />
Forum Fairer Handel, die kontinuierliche<br />
Umsatzsteigerung. „Mit 13 Euro Pro-Kopf-<br />
Ausgaben für fair gehandelte Produkte<br />
hängt Deutschland jedoch der Schweiz und<br />
Großbritannien noch deutlich hinterher.“<br />
Verbindliche Regulierungen für deutsche<br />
Unternehmen – Fehlanzeige<br />
„Nicht nur bei den Umsätzen sehen wir<br />
mehr Luft nach oben“, sagt Armin Massing,<br />
politischer Referent des Forum Fairer Handel,<br />
und betont: „Auch deutsche Unternehmen<br />
sind direkt oder indirekt an schweren<br />
Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen<br />
entlang globaler Lieferketten beteiligt und<br />
profitieren davon. Für gerechtere Wirtschafts-<br />
und Handelsstrukturen reichen individuelle<br />
Konsumentscheidungen und freiwillige<br />
Unternehmensinitiativen alleine<br />
nicht aus. Es bedarf dringend politischer<br />
Weichenstellungen.“<br />
Weder auf internationaler noch auf europäischer<br />
und deutscher Ebene gebe es verbindliche<br />
Regeln zur menschenrechtlichen Haftung<br />
im globalen Geschäftsverkehr.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 39
WIRTSCHAFT<br />
Businesstalk<br />
Plus500 offizieller Hauptsponsor<br />
von Atlético de Madrid<br />
Foto: © <strong>TradeTalk</strong><br />
Sponsoring im Spitzensport. Ein Marketinginstrument,<br />
das große Unternehmen gerne<br />
nutzen, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern.<br />
„Wir denken weltweit“, erklärte zum<br />
Thema Globalisierung der Finanzmärkte<br />
Gal Haber in einem Interview, das <strong>TradeTalk</strong><br />
in der Winterausgabe 2014/15 veröffentlichte.<br />
Dass der Mitbegründer und Geschäftsführer<br />
(CEO) von Plus500 auch außerhalb der Finanzmärkte<br />
global denkt und auf Sponsoring<br />
setzt, zeigte die Vorstellung von Plus500<br />
als offizieller Hauptsponsor (national wie<br />
international) des im Jahre 1903 gegründeten<br />
spanischen Traditionsvereins Atlético<br />
de Madrid am 8. Juli 2015. <strong>TradeTalk</strong> war<br />
beim Event auf dem Trainingsgelände Majadahonda<br />
in Madrid dabei.<br />
Weshalb Atlético und Plus500 so gut zusammen-passen<br />
verdeutlichte Haber mit den<br />
Worten: „Erstens ist Europa unsere größte<br />
Kundenbasis, eine Partnerschaft mit einem<br />
Gründungsfreundliche Jugend<br />
Was treibt Jugendliche zur Unternehmensgründung an? Diese Frage<br />
beleuchtet ein neuer Studienreport, der Einblicke in die Unternehmenspraxis<br />
von Menschen zwischen 18 und 34 Jahren liefert.<br />
großen europäischen Team ist daher ein logischer<br />
Schritt. Außerdem teilen wir mit Atlético<br />
die Leidenschaft für das Streben nach<br />
Erfolg, während wir gleichzeitig Transparenz<br />
und Respekt für unsere Kunden, Fans,<br />
Partner und Mitarbeiter wollen. Drittens ist<br />
Atlético einer der erfolgreichsten Vereine in<br />
Europa, der in einer der beliebtesten und bekanntesten<br />
Ligen der Welt spielt, was unseren<br />
eigenen Bekanntheitsgrad steigert und<br />
unsere Kundenbasis weltweit vergrößern<br />
wird.“ Dass Atlético de Madrid der neue<br />
Lieblingsfußballverein von Gal Haber ist,<br />
erklärt sich da von selbst. „Wir sind gern<br />
auf der Siegerseite, weil Plus500 stets von<br />
dem Wunsch nach Innovationen angetrieben<br />
wird, um selbst zu den Besten zu gehören.<br />
Und ich muss sagen, wir sind in dieser Hinsicht<br />
wie Atlético – wir sind gut darin, unsere<br />
Konkurrenz auf Trab zu halten“, so Gal<br />
Haber, der sich schon auf die neue Saison,<br />
die am 22. August begonnen hat, freut.<br />
START-UP<br />
Foto: © Creative Collection<br />
„Wir müssen Wege finden, die Motivation junger<br />
Menschen zu nutzen, die zwar begeistert<br />
von der Idee einer Unternehmensgründung<br />
sind, aber nicht über die Fähigkeiten und Netzwerke<br />
verfügen, um diese erfolgreich umzusetzen“,<br />
sagt Thomas Schøtt, Professor für Entrepreneurship<br />
und Relationship Management an<br />
der University of Southern Denmark und Leiter<br />
des Studienreports „Future Potential – a<br />
GEM perspective on youth entrepreneurship<br />
2015“. Schließlich hat der im Juni vom Global<br />
Entrepreneurship Monitor (GEM) veröffentlichte<br />
Forschungsbericht zum Unternehmergeist<br />
von Jugendlichen gezeigt, dass unter<br />
34-Jährige im Hinblick auf Unternehmensgründungen<br />
tatsächlich mehr Elan als Angehörige<br />
höherer Altersgruppen haben. In den<br />
fünf untersuchten Regionen subsaharisches<br />
Afrika, Naher Osten und Nordafrika, Süd-<br />
und Ostasien, Lateinamerika und Karibik sowie<br />
die European Culture Countries sind sie<br />
demnach 1,6 Mal häufiger an einer Unternehmensgründung<br />
interessiert als Erwachsene.<br />
Auffällig ist aber, dass nicht alle dieser jungen<br />
Unternehmen Arbeitsplätze schaffen. Laut<br />
Studie handelt es sich bei 73 Prozent der Firmen,<br />
die von unter 24-Jährigen gegründet<br />
wurden, um Ein-Personen-Unternehmen.<br />
Darüber hinaus sei es für junge Menschen weniger<br />
wahrscheinlich, dass ihr Geschäft länger<br />
als dreieinhalb Jahre überlebt. Bei den über<br />
34-Jährigen ist das anders: Sie führen 1,7 Mal<br />
häufiger längerfristig gesunde Unternehmen.<br />
Junge Männer gründen 1,3 Mal häufiger als<br />
Frauen. Zudem zeigt der Bericht erhebliche Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Regionen.<br />
Es wird aber auch deutlich, dass noch viel<br />
mehr getan werden muss, um global ein günstiges<br />
Umfeld für junge Unternehmer zu schaffen,<br />
vor allem im Hinblick auf den Zugang zu<br />
Finanzmitteln und der IT-Infrastruktur. „Ein<br />
Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten, von<br />
dem vor allem Jugendliche betroffen sind,<br />
stellt ein schwerwiegendes weltweites Problem<br />
dar, das durch die Finanzkrise und den<br />
globalen wirtschaftlichen Abschwung noch<br />
verschärft wurde“, sagt Mike Herrington, Executive<br />
Director des GEM. Die Förderung aussichtsreicher<br />
Unternehmensaktivitäten von<br />
Jugendlichen werde als Entwicklungsstrategie<br />
verstanden, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren<br />
und zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung beizutragen. Angemessene<br />
Strategien und Programme zur Unterstützung<br />
des Unternehmertums würden dazu beitragen,<br />
dass die Ambitionen der Jugend umgesetzt<br />
werden können.<br />
40 <strong>TradeTalk</strong>
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KULTUR<br />
Kunstsammlung<br />
lenmereMM<br />
Mansion<br />
GlenmereMDie feine Art Kunst zu zeigen<br />
MDie feine Art Kunst zu zeigen<br />
Peter Klein<br />
von Dieter Knaut<br />
Vom Vorstandsvorsitzenden und Inhaber der<br />
Rectus AG zum weltweit anerkannten Kunstsammler.<br />
Peter Klein aus Nussdorf in der Nähe<br />
von Stuttgart hat sich nach dem Verkauf des<br />
Unternehmens vor einigen Jahren seinen Traum<br />
verwirklicht. Dass dies gelungen ist, davon<br />
konnte sich <strong>TradeTalk</strong> vor wenigen Monaten im<br />
Lower Hudson Valley, weniger als 80 Kilometer<br />
nördlich von New York City, überzeugen.<br />
ist Deutscher und war bis 2007 Vorstandsvorsitzender<br />
und Inhaber der Rectus AG in Nussdorf. Er und seine<br />
Frau Alison vergrößerten ihre Sammlung im Laufe von<br />
30 Jahren auf mittlerweile rund 2.000 Positionen. Nach<br />
dem Verkauf des Unternehmens war es ihnen ein großes Anliegen,<br />
Kleins Heimat Nussdorf in der Nähe von Stuttgart etwas zurück zu<br />
geben. Die Alison und Peter Klein Stiftung unterstützt seit 2008<br />
Sport, Bildung sowie soziale und kulturelle Zwecke in Nussdorf und<br />
Umgebung. Darüber hinaus wollte das Paar auch Teile seiner<br />
Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich machen, so dass im<br />
Jahr 2007 das Museum KUNSTWERK in Nussdorf eröffnete.<br />
Wechselnde Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung locken<br />
jährlich rund 15.000 Besucher in das kleine Örtchen.<br />
www.sammlung-klein.de<br />
www.glenmeremansion.com<br />
www.stormking.org/landscape<br />
Fährt man durch das herrschaftliche Tor auf das luxuriöse, auf einem<br />
Hügel gelegene Anwesen mit Sicht auf den Glenmere Lake, spürt<br />
man sofort, dass Kunstfreunde hier ein ganz besonderer Genuss erwartet.<br />
Denn Peter Klein, der über eine der 200 bedeutendsten<br />
Sammlungen zeitgenössischer Kunst weltweit verfügt, lässt die Gäste<br />
an seiner Leidenschaft teilhaben.<br />
Spätestens, wenn Hoteldirektor Alan Stenberg Gäste im Relais &<br />
Châteaux Hotel Glenmere Mansion in seiner herzlichen und stilvollen<br />
Art, die man sonst nur aus alten englischen Klassikern kennt,<br />
begrüßt, weiß man, dass man in der im toskanischen Stil erbauten<br />
Mansion eine besondere Welt betritt.<br />
Eine Welt voller Kunst mit der Atmosphäre und dem Charme eines<br />
längst vergangenen, goldenen Zeitalters. Eingebettet in italienische<br />
Gärten sowie umgeben von 60 Hektar Ländereien, auf denen auch<br />
schon mal Schwarzbären vorbeischauen.<br />
Hotelchef<br />
Alan Stenberg<br />
42 <strong>TradeTalk</strong>
Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />
„Glenmere war einst Wohnsitz einer wohlhabenden<br />
Industriellenfamilie und einer der<br />
edelsten Landsitze Amerikas“, erzählt mir<br />
Alan Stenberg beim abendlichen Dinner, das<br />
auf feinem Porzellan im Glenmere China<br />
Room serviert wird. Und, so Stenberg weiter:<br />
„Entworfen wurde Glenmere von Carrere &<br />
Hastings, den bedeutendsten Architekten<br />
ihrer Zeit, welche unter anderem auch für<br />
die berühmte New York Public Library und<br />
das Gebäude der Frick Collection verantwortlich<br />
waren“.<br />
Peter Klein, der das Anwesen 2007 für<br />
40 Millionen US-Dollar erstand und denkmalgerecht,<br />
mit modernsten Annehmlichkeiten,<br />
über einen Zeitraum von drei Jahren<br />
restaurieren ließ, hat das Relais & Châteaux<br />
Hotel Glenmere Mansion nicht nur in punkto<br />
Küche und Service zu einem wohl einmaligen<br />
Ort gemacht. So zieren heute 125 Kunstwerke<br />
von Robert Motherwell, Helen Frankenthaler,<br />
Robert Rauschenberg, Poly Apfelbaum,<br />
Charlie Hewitt, Jay Kelly, Terry Winters,<br />
Paula Scher und vielen weiteren Künstlern<br />
die 18 Suiten und Gästezimmer sowie die<br />
öffentlichen Räume der Mansion. Darüber<br />
hinaus wurden junge Künstler beauftragt,<br />
Werke anzufertigen, die der Gast hier überall<br />
im Haus entdecken kann. Bei der „Schatzsuche“<br />
hilft den Gästen auf Wunsch ein<br />
Katalog. Ob die Clintons, die, wie viele andere<br />
Prominente, im Relais & Châteaux Hotel<br />
Glenmere Mansion bereits zu Gast waren, an<br />
dieser „Schatzsuche “ teilnahmen oder lieber<br />
die Kochkünste des Brüsseler Kochs genossen,<br />
wissen wir nicht.<br />
Spektakuläre Kunst in der Natur<br />
Neben den Kunstwerken in der Mansion<br />
selbst, bietet auch die Umgebung ausgesprochen<br />
lohnenswerte Ausflugsziele. So beispielsweise<br />
Dia:Beacon, ein Kunstmuseum<br />
mit zeitgenössischen Skulpturen, Gemälden<br />
und Installationen von Künstlern wie Andy<br />
Warhol, Joseph Beuys, Dan Flavin und<br />
Richard Serra. Oder das im Jahre 1960 gegründete<br />
Storm King Art Center (beliebt<br />
auch für Konzerte mit Picknick im Park),<br />
wohin uns Peter Kleins Tochter Angelika und<br />
die Künstlerin Margeaux begleiten. Dieses<br />
spektakuläre Freilichtmuseum beherbergt die<br />
wahrscheinlich größte Ausstellung an zeitgenössischen<br />
Outdoor-Skulpturen der USA.<br />
Kunst mal ganz anders präsentiert. Aber im<br />
wahrsten Sinne des Wortes großartig! <br />
Glenmere Mansion<br />
Kunst im Storm King Sculpture Park<br />
<strong>TradeTalk</strong> 43
KULTUR<br />
Termine<br />
KÖLN<br />
Bodyguard – Das Musical<br />
Foto: © Paul Coltas<br />
Foto: © Hans Jörg Michel<br />
DÜSSELDORF<br />
Arabella von<br />
Richard Strauss<br />
Mit der Deutschlandpremiere von Bodyguard – Das Musical beherbergt<br />
Köln ab dem 10. November 2015 eine internationale Spitzenproduktion<br />
mit festem Standort im Musical Dome. Im Londoner<br />
West End begeisterte die fesselnde Lovestory nach dem gleichnamigen<br />
Kino-Blockbuster bereits das Publikum.<br />
Nun kommt das preisgekrönte Musical nach Deutschland. In<br />
Köln wird die Londoner Originalproduktion mit allen von Whitney<br />
Houston interpretierten Songs aus dem Grammy prämierten und<br />
über 45 Mio mal verkauften Soundtrack sowie weiteren Welthits<br />
der Soul- und Pop-Diva zu erleben sein.<br />
Musical Dome Köln<br />
ab 10.11.2015<br />
www.bodyguard-musical.de<br />
Arabella kann sich vor Verehrern kaum retten: Nicht nur drei Grafen<br />
werben um sie, sondern auch der Offizier Matteo. In diesen ist wiederum<br />
Arabellas Schwester Zdenka verliebt, die sich allerdings als Junge<br />
verkleiden muss, da sich ihre Eltern – der spielsüchtige Graf Waldner<br />
und seine Gattin Adelaide – nicht in der Lage sehen, beide Töchter<br />
standesgemäß aufwachsen zu lassen.<br />
An das Erfolgsrezept ihres „Rosenkavaliers“ wollten Richard Strauss<br />
(1864–1949) und Hugo von Hofmannsthal mit ihrer letzten gemeinsamen<br />
Arbeit anknüpfen und noch einmal eine Oper schreiben, in<br />
der sich aristokratisches Flair, Wiener Walzerseligkeit und Gesangsmelodien<br />
vereinen.<br />
Düsseldorfer Opernhaus<br />
18.09. – 24.10.2015<br />
www.operamrhein.de<br />
BERLIN<br />
Festival of Lights<br />
Foto: © Agentur baganz 2014<br />
MÜNCHEN<br />
Konzert & Dinner: Mozart-Nacht<br />
Foto: © Philipp Schieder<br />
Im Monat Oktober erstrahlt die Hauptstadt mit Einbruch der Dunkelheit<br />
fast drei Wochen lang in den schillerndsten Farben. Mit „Berlin<br />
leuchtet“ und dem „Festival of Lights“ sorgen gleich zwei Lichterfeste<br />
für eine bezaubernde Atmosphäre im herbstlichen Berlin.<br />
Ein weiteres Highlight ist der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit am<br />
03. Oktober 2015. Das Lichtfestival illuminiert Gebäude der Stadt sowie<br />
einige Bahnhöfe der Stadtbahn. Vom Alexanderplatz erstreckt<br />
sich das Lichterfest über einen großen Teil der Stadt, vornehmlich in<br />
den Bezirken Mitte-Tiergarten, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
und Steglitz-Zehlendorf.<br />
Berlin<br />
02.10. – 18.10.2015<br />
44 <strong>TradeTalk</strong><br />
In der Mozart-Nacht erleben Sie das Schönste aus den Werken des<br />
Salzburger Genies. Er komponierte 626 Werke und würde man diese<br />
aneinanderlegen, könnte man den Weg von Schloss Nymphenburg<br />
bis zum Marienplatz mit Notenblättern pflastern. Und das, obwohl<br />
der Urheber gar nicht mal so viel Zeit hatte, diese Werke zu schreiben<br />
– der unermüdliche Tondichter wurde gerade einmal 35 Jahre alt.<br />
Beim Konzert & Dinner tauchen Sie ein, in eine Welt voller Genuss:<br />
Vor oder nach dem Konzert erwartet Sie Peter Kinner mit seinem<br />
Team in der Schlosswirtschaft Schwaige zu einem exquisiten<br />
Drei-Gänge-Menü mit einer saisonal abgestimmten Menüfolge.<br />
Hubertussaal, Schloss Nymphenburg<br />
10.10.2015, 19:00 Uhr<br />
www.kulturgipfel.de
GASTEIG<br />
Symphonic Rock in Concert<br />
Foto: © Friedemann Riehle<br />
ZÜRICH<br />
Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild<br />
Foto: © Successió Miró / 2015 ProLitteris, Zürich<br />
AC/DC, Pink Floyd, Queen, U2, Led Zeppelin – Giganten der Rockmusik,<br />
die riesige Fangemeinden haben und auf ihren Tourneen immer<br />
noch die ganz großen Hallen füllen. Bei Symphonic Rock in<br />
Concert werden die Welthits der legendären Bands völlig neu präsentiert:<br />
Hier rockt ein ganzes Orchester!<br />
Friedemann Riehle dirigiert das Symphonic Rock Orchestra Prague,<br />
das zusammen mit einer Rockband und atemberaubenden Sängern<br />
die besten Titel aus 30 Jahren Rockgeschichte spielt. Der volle symphonische<br />
Klang und die beeindruckenden Stimmen von den Rockröhren<br />
Markéta Poulickova aus Prag und Gigi Radics aus Budapest<br />
geben den Hits überwältigende Dimension.<br />
Philharmonie, Gasteig<br />
07.11.2015<br />
www.muenchenticket.de<br />
Das Kunsthaus Zürich zeigt „Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild“ –<br />
eine wegweisende Ausstellung, die Mirós großformatige Wandbilder<br />
im Kontext seines Gesamtwerks präsentiert und ein neues<br />
Verständnis seines Zugangs zur Malerei eröffnet.<br />
Sie veranschaulicht wichtige Konstanten der Laufbahn des Künstlers,<br />
nicht zuletzt die zutiefst monumentale Qualität seiner Kunst und<br />
seine Vorliebe für große Formate.<br />
Die Ausstellung umfasst rund 75 Werke aus den bedeutendsten<br />
öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und den USA.<br />
Kunsthaus Zürich<br />
02.10.2015 – 24.01.2016<br />
www.kunsthaus.ch<br />
LAS VEGAS<br />
Celine Dion live<br />
Sie ist eine Frau der Superlative – sie dominiert die Chartlisten zahlreicher<br />
Länder bereits seit Jahrzehnten und zählt mit insgesamt 230 Millionen<br />
verkauften Platten zu den erfolgreichsten Popstars weltweit. Nach<br />
einer einjährigen Pause wird die Kanadierin Celine Dion ihre beliebte<br />
Las Vegas-Show im Hotel Caesars Palace fortsetzen. Celine Dion-Fans<br />
können sich darauf freuen, Welthits wie My Heart Will Go On, It’s All<br />
Coming Back to Me Now, Because You Loved Me oder The Power of<br />
Love zu hören, begleitet von einem 31 Musiker starken Orchester.<br />
Tickets für diese Live-Show bekommen Sie u.a. bei Attraction Tickets<br />
Direct.<br />
Foto: © Attraction Tickets Direct<br />
WIEN<br />
Farbenrausch – Meisterwerke des<br />
deutschen Expressionismus<br />
Aus der Sammlung des Osthaus Museum in Hagen zeigt das Leopold<br />
Museum 2015 in seiner großen Herbstausstellung herausragende<br />
Meisterwerke des deutschen Expressionismus.<br />
Werke ab 1905 der Brücke-Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner, Otto<br />
Mueller und Karl Schmidt-Rotluff, der Blaue Reiter-Exponenten<br />
Alexey von Jawlensky, Franz Marc u.a. sowie zahlreiche Werke von<br />
Christian Rohlfs zeigen den Aufbruch der deutschen Avantgarde in<br />
die Moderne. Ihre kraftvolle, expressive und völlig neue Bildsprache<br />
war Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls.<br />
Foto: © Courtesy of Institut für Kulturaustausch, Tübingen<br />
Colosseum im Caesars Palace<br />
Die Show läuft noch bis zum 17. Januar 2016<br />
www.attractionticketsdirect.de / www.celineinvegas.com<br />
Leopold Museum<br />
09.10.2015 – 11.01.2016<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
<strong>TradeTalk</strong> 45
REISE<br />
New York<br />
UPPER EAST SIDE<br />
Die feine Seite von New York<br />
Foto: © 2010, Ulrike Graeff, newyork.de<br />
von Dieter Knaut<br />
Die Upper East Side ist für New Yorker<br />
Verhältnisse die reinste Erholung. Morgens<br />
drehen Dog-Sitter mit den Hunden von Promis<br />
und reichen Börsianern der Wall Street<br />
ihre Runden im Viertel der Wohlhabenden<br />
und Superreichen, östlich des Central Parks.<br />
Selbst die Concierges vor den hochpreisigen<br />
Appartementhäusern sehen hier oft so<br />
aus, als ob sie schon heute den Ausgang<br />
der Griechenland-Krise, eventueller Finanz-<br />
Blasen in China und die Auswirkungen auf<br />
die Aktienkurse und Edelmetallpreise von<br />
morgen wüssten. Und was die schick gestylte<br />
New Yorkerin an der Upper East Side mit<br />
lässiger Eleganz am Arm trägt, ist echt. Sehr<br />
echt! Und sehr teuer! Wahrscheinlich gekauft<br />
bei einem Juwelier an der Madison<br />
Avenue, die für ihre Edelboutiquen bekannt<br />
ist. Über das Metropolitan Museum of Art<br />
oder Guggenheim spricht man hier mit<br />
einer Selbstverständlichkeit wie anderswo<br />
auf der Welt über das Richtfest in der Nachbarschaft.<br />
Wo anders als in der Upper East<br />
Side hätte die Museum Mile mit ihren elf<br />
Häusern auch sonst einen so würdigen Platz,<br />
wenn nicht hier an der Upper East Side?<br />
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich stehe hier mitten<br />
in Manhattan pfeife, winke kurz mit der Hand, das habe ich mal<br />
in einem Film gesehen, und tatsächlich stoppt ein Yellow Cab<br />
direkt vor meinen Füßen. Ein paar Meter weiter schimpfen<br />
ein paar Touristen, die mich für einen obercoolen New Yorker<br />
halten, über meine Dreistigkeit.<br />
…Sorry Leute, ich bin unterwegs zur Upper East Side!<br />
Gleiches gilt für das legendäre Kaufhaus<br />
Bloomingdale‘s an der Lexington Avenue.<br />
Wer nicht auf den Dollar schauen muss,<br />
ist auch bei Bergdorf Goodman an der<br />
5 th Avenue richtig, wo die Verkäufer ausgesprochen<br />
freundlich sind – auch wenn man<br />
nur eine Kleinigkeit für Daheim kaufen<br />
möchte.<br />
Yellow Cabs – typisch<br />
für New York<br />
46 <strong>TradeTalk</strong>
Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />
Prominente Gäste im The Surrey<br />
Nur wenige Gehminuten vom Central Park<br />
bin ich an der 76 th Street im „The Surrey“ mit<br />
Generalmanager Troy Pade verabredet, der<br />
mir das Hotel, das den Gast schon in der<br />
Lobby mit einer wohltuenden Atmosphäre<br />
empfängt, vorstellt. Das „Original-Surrey“,<br />
das im Jahre 1926 als Residence Hotel erbaut<br />
wurde, war einst Heimat von Prominenten wie<br />
John F. Kennedy, Bette Davis und Claudette<br />
Colbert. Eine Tradition, die sich im vor fünf<br />
Jahren für rund 60 Millionen Dollar renovierten<br />
Surrey noch heute fortsetzt. „Vor einigen<br />
Monaten war Bill Clinton bei uns zu<br />
Besprechungen – und George Clooney und<br />
seine Frau Amal haben erst vor einer<br />
Woche hier im Michelin-Stern-Restaurant<br />
Café Boulud des berühmten Kochs Daniel<br />
Boulud gespeist“, so Troy Pade. „Auch der<br />
Tennisspieler Roger Federer zählte kürzlich<br />
zu unseren Gästen“, ergänzt Pade.<br />
Während er bei unserem Hotelrundgang<br />
auf zeitgenössische Originalkunstwerke von<br />
Chuck Close und Claes Oldenburg hinweist,<br />
erzählt mir der sympathische Generalmanager<br />
noch, dass die Jazz-Abende in der Bar<br />
Pleiades gerne auch von in Hotelnähe<br />
wohnenden prominenten Nachbarn besucht<br />
werden. Ein weiteres Highlight des Hotels<br />
The Surrey ist sicher die Dachterrasse, die<br />
einen spektakulären Ausblick auf die Dachterrassen<br />
der Umgebung bietet. Gegenüber<br />
wohnt unter anderem der bekannte<br />
Woody Allen. Die Liste der Persönlichkeiten,<br />
die an der feinen Upper East Side,<br />
die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren<br />
gepflegten und noch heutigen Charme<br />
entwickelt hat, wohnen, ließe sich sicher<br />
noch endlos fortführen.<br />
General Manager Troy Pade (re.)<br />
und Rachel Greenwald auf<br />
der The Surrey Dachterrasse<br />
Macy`s (Abb. re.)<br />
Von der freundlichen Dame am Empfang<br />
des The Surrey lass ich mir nach meinem<br />
Hotelrundgang noch ein Yellow Cab bestellen.<br />
Das mit dem Pfeifen klappt nicht immer<br />
in Big Apple.<br />
<strong>TradeTalk</strong> Tipps New York:<br />
Übernachtungstipp: The Surrey<br />
Relais & Châteaux Hotel,<br />
Gepflegte Atmosphäre, nahe Central Park<br />
www.thesurreyhotel.com<br />
Essen: Ai Fiori<br />
Hervorragende Küche Liguriens und Südfrankreichs,<br />
ausgezeichnete Weine<br />
www.aifiorinyc.com<br />
Shoppen:<br />
Bergdorf Goodmann – Angenehmes Einkaufen hat seinen Preis<br />
5 th Avenue, zwischen 57 th und 58 th Street<br />
Macy’s – Weltgrößtes Kaufhaus mit oft guten Angeboten<br />
34 th Street<br />
Bloomingdale’s – Berühmtes Kaufhaus mit Tradition<br />
59 th /60 th Street
REISE<br />
Sierra de Gedros<br />
Sierra de Gredos<br />
EIN HERZ AUS STEIN<br />
UND GELBE BLÜTEN<br />
von Jutta von Quest<br />
Manchmal kann Spanien ganz<br />
schön einsam sein. Sehr einsam.<br />
Ein gutes Beispiel hierfür ist die<br />
karge Landschaft der Sierra de<br />
Gredos. Der berühmte spanische<br />
Schriftsteller und Philosoph<br />
Miguel de Unamuno (1864 –1936) hat diese Gegend auch mal das<br />
Dach Kastiliens und das steinerne Herz Spaniens genannt.<br />
Nur rund 2,5 Autostunden nordwestlich von Spaniens pulsierender<br />
Hauptstadt Madrid entfernt erwartet uns in der Sierra de Gredos<br />
Natur pur – gänzlich in die Farbe Gelb getaucht. In dem bei<br />
Nicht-Spaniern noch immer ziemlich unbekannten Teil des Landes<br />
lernen wir nicht nur ein grandioses Wanderparadies sondern auch<br />
sehr interessante Menschen kennen.<br />
Der Zeitpunkt für unseren Aufenthalt ist ideal. Denn Anfang Juni feiert<br />
man hier seit fünf Jahren das „Piornos en flor“ (Ginster in der Blüte).<br />
Wenn die Ginstersträucher in allen Gelbtönen blühen, zeigt sich<br />
Spanien von seiner gelben Seite.<br />
Aufgeblüht<br />
Die Menschen schmücken ihre Häuser und Gärten mit den Sträuchern.<br />
Und selbst in den Restaurants werden die Tapas in gelb serviert.<br />
Am Ende des Festivals überreicht Ramon Langa, die spanische<br />
Synchronstimme von Bruce Willis und ein bekannter Theaterspieler<br />
in Madrid den Preis für die schönste gelbe Dekoration. Er erzählt uns,<br />
dass er möglichst viel seiner freien Zeit hier verbringt. Verständlich,<br />
wie wir bei einer Wanderung mit Bergführer Raūl am nächsten Tag<br />
feststellen können. „Gute Wanderschuhe und die Mitnahme von<br />
Getränken ist unbedingt erforderlich“ erklärt er uns.<br />
48 <strong>TradeTalk</strong>
Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />
<strong>TradeTalk</strong> Tipp Gredos:<br />
Raūl begleitet uns auf der Wanderroute<br />
durch den Nationalpark Sierra de Gredos<br />
bis auf 1.780 Meter. Seinem flotten Schritt<br />
können wir zwar manchmal kaum folgen –<br />
aber es lohnt sich. Denn schon bald sind wir<br />
im Reich der Steinböcke, die durch das<br />
wuchtige Schlagen ihrer Hörner lautstark<br />
auf sich aufmerksam machen. Ganz so, als<br />
wollten sie uns zu verstehen geben: „Am<br />
Circo de Gredos sind wir die Chefs – ihr<br />
seid hier nur zu Gast, also verhaltet euch<br />
auch so“. Ein starkes Argument bei einer<br />
Anzahl von über 15.000 Tieren.<br />
Als wir am Abend mit Isabel Sanches Tejado,<br />
die hier zu Hause ist, im Parador de Gredos<br />
bei Wein, lokal gebrautem Bier und Tapas<br />
zusammensitzen, erzählt sie uns, dass es weit<br />
mehr als die 13 Arten von Ginster und viele<br />
Vögel zu entdecken gibt. Zum Beispiel einen<br />
herrlichen Sternenhimmel, den man von<br />
18 verschiedenen Punkten aus beobachten<br />
kann. Und, so Isabell: „Eigentlich ist hier<br />
immer was los. Im Herbst ist die Zeit der Pilzwanderungen<br />
und im Winter kann man sich<br />
Schneeschuhe ausleihen oder Eisklettern.“<br />
Umgesattelt<br />
„Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück<br />
dieser Erde.“ so ein bekanntes Sprichwort,<br />
das sich Maria Elena Dendaluce zu eigen<br />
gemacht hat. Die ehemalige Managerin aus<br />
Madrid hat sich in Gredos 1990 ihren Traum<br />
erfüllt, weil Menschen und Pferde sie hier<br />
fasziniert haben. Heute besuchen erfahrene<br />
Reiter aus aller Welt Gredos, um an einer<br />
von Maria Elenas organisierten Reittouren<br />
teilzunehmen. Die exklusiven Touren führen<br />
meist über mehrere Tage durch die<br />
grandiose Landschaft aus Stein mit gelben<br />
Blüten im Frühsommer.<br />
Übernachten:<br />
Paradores Gredos<br />
Einsam auf einer Hochebene auf 1.650 m<br />
Höhe. Unter der Woche herrlich ruhig.<br />
www.parador.es/de/<br />
paradores/parador-de-gredos<br />
Restaurant:<br />
Mira de Gredos<br />
Empfehlenswert die Gazpacho de sandia<br />
www.lamiradegredos.com/<br />
Reiten exklusiv:<br />
Equiberia Riding Holidays in Spain<br />
www.equiberia.com<br />
Birdwatching:<br />
Luis Alfonso erklärt Besuchern die Vogelwelt<br />
www.hostalalmanzor.com/<br />
Geführte Wanderungen:<br />
Raūl Lora kennt die Berge<br />
www.escuelalpinadegredos.com<br />
Sternbeobachtung:<br />
Miriam Gil kennt die Sterne<br />
www.turismogredosnorte.com/grupos-detrabajo/cielo-oscuro/monitores-starlight<br />
Weitere Informationen:<br />
www.spain.info/de_DE/que-quieres/<br />
naturaleza/espacios-naturales/parque_regional_sierra_de_gredos.html
REISE<br />
Spanien<br />
Barcelona<br />
Auf den Spuren Gaudis<br />
„Ich liebe die Lebensqualität in Barcelona. Barcelona steht für Kultur,<br />
Kreativität, Innovation, Business und nachhaltigen Tourismus“,<br />
Andrés González, Direktor des Barcelo Sants, schwärmt von seiner<br />
Stadt. Von seinem modernen und futuristischen Vier-Sterne-Hotel im<br />
Zentrum der Stadt direkt über dem Bahnhof Sants genießen wir den<br />
eindrucksvollen Blick aus den Panoramafenstern. Für <strong>TradeTalk</strong><br />
erkunden wir die katalanische Metropole direkt am Mittelmeer.<br />
Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />
50 <strong>TradeTalk</strong>
La Boqueria<br />
Los geht´s an der berühmten, kilometerlangen<br />
Flaniermeile – la Rambla. Alle großen<br />
Designer sind hier vertreten. Vom begrünten<br />
Mittelstreifen beobachtet man gut das<br />
lebhafte Treiben. In den vielen noblen Boutiquen<br />
ist ein wahres Sprachgewirr zu hören.<br />
Direkt an den Rambles im Herzen Barcelonas<br />
liegt la Boqueria. Sie ist die eindrucksvollste<br />
Markthalle der Stadt und mit ihrer Verkaufsfläche<br />
von 2500 Quadratmetern eine der<br />
größten Märkte Europas. Komplett aus Stahl<br />
konstruiert und mit vielen Glasmosaiken dekoriert,<br />
ist sie schön und funktionell zugleich.<br />
Schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es hier<br />
einen Straßenmarkt. Die Obst- und Gemüsestände<br />
sind ein wahres Feuerwerk an Farben<br />
und Düften, das Stimmengewirr und die<br />
Bandbreite von Köstlichkeiten – jeder Besucher<br />
wird hier fündig. „Bei uns kaufen viele<br />
Köche aus den Restaurants ein, sogar Sterne-Köche“,<br />
erzählt uns Elena voller Stolz und<br />
zerteilt an ihrem Fischstand Meerestiere mit<br />
chirurgischer Präzision. Man muss kein Katalanisch<br />
können, um mitzubekommen, dass<br />
ihre Kunden fachmännisch über die Ware<br />
parlieren und nebenbei die Neuigkeiten aus<br />
dem Viertel ausgetauscht werden. Wir lauschen<br />
interessiert und genießen unsere Brotscheiben<br />
mit marinierten Makrelen.<br />
Einzigartige Architektur<br />
So gestärkt wandeln wir auf den Spuren des<br />
weltberühmten katalanischen Star-Architekten<br />
Antoni Gaudi durch Barcelona. Gaudís<br />
Werk hat das Stadtbild von Barcelona<br />
maßgeblich geprägt. Seine einzigartigen<br />
und unverwechselbaren Arbeiten sind über<br />
das ganze Stadtgebiet verteilt. Am Passeig<br />
de Gracia wirkt das Casa Batlló als sei es aus<br />
Knochen gemacht. Die Balkone sehen aus<br />
wie große Unterkiefer, die Fenster zieren<br />
Säulen die wie Gebeine wirken.<br />
Auch das Casa Milà wurde von Gaudi gebaut,<br />
kurz bevor er sich dem Projekt der<br />
Sagrada Familia widmete. La Pedrera<br />
(„Steinbruch“) wie das Gebäude wegen seines<br />
mosaikhaften Äußeren genannt wird,<br />
wurde 1910 fertig gestellt und von der<br />
UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die<br />
durchdachte Konstruktion ermöglicht eine<br />
natürliche Belüftung und macht eine Klimaanlage<br />
unnötig. Die Wohnungen lassen<br />
sich durch Stellwände individuell ändern,<br />
denn das Gebäude wird von Säulen aus Beton<br />
und Eisen getragen, so dass es keine tragenden<br />
Wände gibt. Eine Wohnung aus der Zeit<br />
der Entstehung des Gebäudes kann übrigens<br />
besichtigt werden. Sie liegt im 6. Stock und ist<br />
mit Möbeln aus den 20er Jahren des vorigen<br />
Jahrhunderts eingerichtet.<br />
Casa Battló<br />
Sagrada Familia und Park Güell<br />
Mit der U-Bahn geht es weiter zur Sagrada<br />
Familia, der am meisten besuchten Sehenswürdigkeit<br />
der Stadt. Seit 133 Jahren wird<br />
an Antoni Gaudis Lebensprojekt gebaut. Im<br />
ersten Drittel dieses Jahrhunderts, so die<br />
vagen Schätzungen, soll die Sagrada Família<br />
achtzehn Türme haben und mit 170 Metern<br />
die höchste Kirche der Welt sein. Die Besichtigung<br />
dieses gewaltigen Sakralbaus, vielleicht<br />
eines von Gaudís herausragendsten Werken,<br />
gehört einfach zu einem Barcelona-Besuch<br />
dazu. Es ist eine besondere Erfahrung, in diesem<br />
Bauwerk den Kopf in den Nacken zu legen<br />
und die Masse der Details und Formen<br />
im flirrenden Licht wahrzunehmen.<br />
Auch der Park Güell von Antoni Gaudí<br />
zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten<br />
Barcelonas. Doch egal, wie viel los ist, es<br />
findet sich immer ein freier Platz, um die<br />
Farben, Formen und den Ausblick zu genießen.<br />
Als der Industrielle Eusebi Güell<br />
dem Stararchitekten Antoni Gaudí um<br />
1900 den Auftrag erteilte, einen Park zu<br />
entwerfen, hatte er eine Gartenstadt nach<br />
englischem Vorbild im Sinn. Finanziell<br />
kam das Projekt allerdings nie recht in<br />
Schwung, so dass Gaudí mit überschaubaren<br />
Mitteln auskommen musste. Die Scherben,<br />
mit denen er Bänke, Gebäude und Fabelwesen<br />
verzierte, stammten aus den<br />
Abfällen von Keramikfabriken der Umgebung<br />
und beweisen bis heute, dass Stil keine<br />
Frage des Geldes ist.<br />
Wasserfontänen-Show<br />
Wir fahren einmal quer durch die Stadt<br />
zum Fuß des Berges Montjuïc. Hier erwartet<br />
uns gegen 19 Uhr eine regelrechte Wasserfontänen-Musik-Show.<br />
Der Font Màgica de<br />
Montjuic ist ein Springbrunnen der abends<br />
zum Spektakel wird: Wasserfontänen schießen<br />
hoch und tanzen zur Musik, angestrahlt<br />
von bunten Scheinwerfern. Dabei<br />
werden unglaubliche 2.600 Liter Wasser<br />
pro Sekunde in die runden Wasserbecken<br />
gepumpt. Diese Wasserfontänen-Show ist<br />
der eindrucksvolle Abschluss eines ereignisreichen<br />
Tages.<br />
Abends genießen wir, etwas geschafft, das<br />
Essen in unserem Hotel Barceló Sants. „Wir<br />
bieten unseren Gästen das revolutionäre<br />
gastronomische Konzept Brain Food. Hierbei<br />
soll der Verzehr bestimmter Lebensmittel<br />
die Konzentration und Leistungsfähigkeit<br />
steigern und Stress reduzieren.<br />
Blaubeeren, Nüsse, Avocados, Lachs und<br />
Hülsenfrüchte sind wahre Energielieferanten<br />
fürs Gehirn. Damit bekommen sie<br />
schnell wieder neue Energie“, erklärt uns<br />
Hoteldirektor Andrés González.<br />
Über dem Bahnhof Sants gelegen, besitzt<br />
sein Haus eine direkte Anbindung mit dem<br />
Schnellzug AVE und den U-Bahn- und<br />
Bahnnetzen Barcelonas und ist damit eines<br />
der am besten angebundenen Hotels der<br />
Stadt. Ein idealer Startpunkt für Touren<br />
durch die Stadt und auch für Business-Reisende,<br />
die von hier in 15 Minuten am Flughafen<br />
El Prat sind.<br />
<strong>TradeTalk</strong> Tipps:<br />
Übernachten:<br />
Barceló Sants www.barcelo.com<br />
Foto: © Barceló Sants<br />
Parc del Laberint: bezaubernder Park<br />
abseits der Touristenströme
REISE<br />
Österreich<br />
DIE WELT<br />
STEHT KOPF<br />
Fotos: © hausstehtkopf.at<br />
von Melanie Goll<br />
Hier kann man an der Decke tanzen und Möbel auf einem Finger<br />
balancieren. In Terfens steht die Welt Kopf. Besucher erleben ein<br />
vollständig eingerichtetes Einfamilienhaus aus der Sicht einer Fledermaus.<br />
Sofa, Bett, Tisch, Stühle, Spielsachen, Teppiche – einfach alles<br />
hängt an der Decke.<br />
Schon kurz nach dem Betreten des Hauses wird uns schwummrig.<br />
Schnell ins Bad – aber eine Toiletten-Schüssel direkt über dem Kopf<br />
ist dann doch nicht jedermanns Sache. Selbst die Zahnbürsten stehen<br />
akurat im Becher, die Handtücher hängen ordentlich an den Haken,<br />
nur schwebt leider alles an der Decke.<br />
Absolutes Highlight ist die Garage – hier hängt der blaue VW-Käfer<br />
über uns, Motorengeräusche untermalen die skurrile Situation. Wir<br />
sind begeistert von den außergewöhnlichen Eindrücken, aber unsere<br />
Sinne sind überfordert. Wir brauchen eine kleine Pause und schwanken<br />
aus dem Haus. Das Haus auf dem Kopf in Terfens ist inzwischen<br />
eine Touristenattraktion und einzigartig in Österreich.
Fotos: © Kinderhotel Buchau<br />
<strong>TradeTalk</strong> Tipps:<br />
Übernachten:<br />
Kinderhotel Buchau<br />
Buchauerstr. 3, A-6212 Eben am Achensee<br />
Tel.: +43 5243 5210<br />
E-Mail: info@buchau.com<br />
www.buchau.com<br />
Haus steht Kopf<br />
Stublerfeld 1, A-6123 Terfens / Vomperbach<br />
www.hausstehtkopf.at<br />
Kleine Entdecker – große Abenteuer<br />
Nach dieser Erfahrung ist es richtig erholsam<br />
für die Sinne, dass im Kinderhotel wieder<br />
alles am richtigen Ort ist und weder das<br />
reichhaltige und ausgewogene Buffet noch<br />
die Stühle und Tische im Restaurant an der<br />
Decke hängen. Die leichte Schwummrigkeit<br />
verschwindet schnell wieder und wir können<br />
uns stärken.<br />
„Ist das nicht herrlich! Wir sind schon zum<br />
dritten Mal hier und genießen den Urlaub<br />
sehr“, erklärt Karin aus Bayern. Sie schwimmt<br />
entspannt ihre Bahnen im beheizten Außenpool<br />
mit Blick auf See und Berge während<br />
ihre Kinder im Kinderbereich planschen. Besonders<br />
begeistert sind unsere Jungs von der<br />
„super“ Reifen-Wasserrutsche.<br />
Das Hotel Buchau ist schon seit 1973 im<br />
Besitz der Familie Rieser. Die 45 Mitarbeiter<br />
kümmern sich mit Begeisterung um die<br />
Gäste – und das spüren die Besucher. 76<br />
Zimmer gibt es insgesamt in dem Kinderhotel<br />
am Achensee. „Wir haben wirklich viele<br />
Stammgäste. Viele Deutsche, Schweizer,<br />
aber auch Österreicher. In den Sommerferien<br />
ist unsere Hauptsaison. Kleine Abenteurer<br />
und neugierige Entdecker sollen bei uns<br />
einen unvergesslichen Kinderurlaub mit der<br />
ganzen Familie erleben “, erzählt uns Hotelmitarbeiterin<br />
Nena Petrovic. Von der Almwanderung<br />
über Stand up Paddling, Tretbootfahren<br />
im kristallklaren Achensee und<br />
Carrera-Bahn ist für jeden Geschmack etwas<br />
dabei. Für die Kleinen geht es auf<br />
Schnitzeljagd durch das Hotel, zum Basteln<br />
mit den Eltern oder zu einem Spaziergang<br />
mit Pferdefütterung.<br />
Im Winter lernen bereits Kinder ab zwei<br />
Jahren auf der Schneespielwiese mit Zauberteppich<br />
und Karussell das Skifahren. Auf<br />
die Größeren warten gleich drei familienfreundliche<br />
Skigebiete mit über 55 Pistenkilometern,<br />
gesicherter Schneelage, Pisten<br />
in allen Schwierigkeitsgraden und urigen<br />
Hütten.<br />
Mitglied der Kinderhotels Europa<br />
Das Vier-Sterne-Superior Kinderhotel am<br />
Achensee erfüllt alle Kriterien bei der Gruppe<br />
„Kinderhotels Europa“ und wurde mit der<br />
höchsten Qualitätsstufe mit 5 Smileys ausgezeichnet.<br />
Um Mitglied zu werden müssen<br />
strengste Aufnahmekriterien erfüllt werden.<br />
Auch unsere familieninterne Prüfung hat<br />
das Kinderhotel am Achensee bestens bestanden.<br />
Wie schön, dass doch nicht die<br />
ganze Welt Kopf steht und wir entspannt<br />
unsere Urlaubstage genießen können.<br />
<strong>TradeTalk</strong> 53
REISE<br />
Hoteltalk<br />
MARITIM<br />
hat modernisiert<br />
Mit umfangreichen Modernisierungsund<br />
Investitionsmaßnahmen ist die<br />
MARITIM Hotelgesellschaft für die<br />
Zukunft gut gerüstet. Dies zeigt sich in<br />
vielen Häusern.<br />
Ein gutes Beispiel ist das MARITIM Airport<br />
Hotel Hannover, das seit 2014 im Besitz der<br />
MARITIM Hotelgesellschaft ist. Hier sind<br />
die Sanierungsarbeiten mittlerweile erfolgreich<br />
abgeschlossen. „Das MARITIM Airport<br />
Hotel Hannover ist besonders für Geschäftsreisende,<br />
die es aufgrund der Nähe zum<br />
Flughafen schätzen, deutlich attraktiver<br />
geworden. Deshalb rechnen wir hier mit<br />
einem merklichen Umsatzplus“, erklärt<br />
Gerd Prochaska, Geschäftsführer MARITIM<br />
Hotelgesellschaft.<br />
Modernisierungsmaßnahmen erfolgten z.B.<br />
auch in den MARITIM Hotels Köln und<br />
Element Hotel Frankfurt Airport<br />
feiert ersten Geburtstag<br />
Für Langzeitgäste, die Wert auf Komfort<br />
und auf ökologisch durchdachte Verträglichkeit<br />
legen, sind die Element Hotels<br />
weltweit eine Alternative. Die Marke „Element<br />
by Westin“ gab mit dem Element<br />
Frankfurt Airport ihr Debüt in Europa.<br />
Jetzt feiert das Haus am Frankfurter Flughafen<br />
seinen ersten Geburtstag.<br />
Inspiriert vom Nachhaltigkeitsgedanken<br />
präsentiert sich das Hotel in hellem, modernem<br />
Design und setzt seinen Schwerpunkt<br />
auf Umweltverträglichkeit. Ein Konzept,<br />
das auch dank der Lage voll aufgeht. Im<br />
Herzen des neuen Quartiers in der Frankfurt<br />
Airport City, Gateway Gardens, und<br />
ganz in der Nähe vom Hauptsitz führender<br />
Unternehmen wie Lufthansa, Condor und<br />
DB Schenker neu erbaut, liegt das Element<br />
Frankfurt Airport nur wenige Minuten von<br />
einem der größten internationalen Flughäfen<br />
der Welt entfernt. Das Hotel bietet 133 geräumige<br />
und lichtdurchflutete Studios für<br />
Kiel, wo sämtliche Bäder renoviert wurden.<br />
In diesem Jahr wird auch die Renovierung der<br />
555 Zimmer, Bäder und Konferenzräume im<br />
MARITIM Stuttgart abgeschlossen.<br />
Langzeitgäste – darunter 14 geräumige<br />
Suiten mit modularer Einrichtung, Flachbildfernsehern,<br />
Schreibtischen und individuell<br />
nutzbaren Schränken mit Bügelbrett.<br />
Alle Zimmer sind mit einer energieeffizienten<br />
Die modernisierte Lobby im<br />
MARITIM Hotel Bad Homburg<br />
In „neuem Glanz“ zeigt sich bereits seit 2013<br />
das inmitten der Stadt, in der Ludwig Erhard<br />
einst die D-Mark erfunden haben soll, am<br />
Kurpark liegende MARITIM Hotel Bad<br />
Homburg, dessen Gäste zu 75 % Geschäftskunden<br />
sind. Hoteldirektorin Tanja Knop zu<br />
<strong>TradeTalk</strong> nicht ohne Stolz: „Wir haben das<br />
MARITIM Hotel Bad Homburg mit seinen<br />
148 Zimmern, Tagungs- und Veranstaltungsräumen<br />
bei laufendem Betrieb komplett<br />
neu gestaltet. Beispielsweise mit einem<br />
modernen Badkonzept, zu dem auch Wellnessduschen<br />
gehören, sowie mit komplett<br />
neuen Zimmern.“ Und, so Tanja Knop weiter:<br />
„Dass die Küche hier im Haus auch regional<br />
ausgerichtet ist, gefällt unseren Businesskunden<br />
ausgesprochen gut.“ Interessant für<br />
Geschäftsreisende: Zur Ausstattung aller<br />
MARITIM-Zimmer in Deutschland gehört<br />
seit 2014 der kostenfreie WLAN-Zugang.<br />
Küche, auf einem Wellness-Konzept beruhenden<br />
Badezimmer mit belebender Regendusche<br />
und einen sogenannten Heavenly<br />
Bed für eine erholsame Nachtruhe ausgestattet.<br />
Die Übernachtung im Element<br />
Frankfurt Airport beinhaltet auch kostenloses<br />
WLAN, Frühstück sowie Telefonate in<br />
ganz Deutschland und 17 weiteren Ländern.<br />
www.elementfrankfurtairport.com<br />
Foto: © Element Hotels Foto: © MARITIM Hotelgesellschaft<br />
54 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
Carsten Fritz leitet seit Juni das Steigenberger<br />
Parkhotel an der Königsallee 1a<br />
„Nach 15 Jahren internationaler Tätigkeit<br />
in Thailand, Jamaica, Japan, Korea, Ägypten,<br />
Spanien und zuletzt Katar war die<br />
Sehnsucht groß, wieder nach Deutschland<br />
zurückzukehren und hier meine vielseitigen<br />
Oberoi Hotels & Resorts wurden bei<br />
den Travel + Leisure World’s Best<br />
Awards 2015 zur weltbesten Hotelmarke<br />
gewählt. Darüber hinaus gewann<br />
The Oberoi Udaivilas, Udaipur, Indien,<br />
in der Kategorie „Bestes Hotel der Welt“.<br />
Foto: © Copyright cream pictures<br />
Neuer Hoteldirektor<br />
im Steigenberger Parkhotel<br />
Katar. Singapur. Seoul. Japan. Und jetzt: Düsseldorf! Carsten Fritz kann bereits<br />
auf eine beeindruckende und erfolgreiche internationale Karriere in der Hotellerie<br />
zurückblicken. Seit dem 1. Juni ist nun das Steigenberger Parkhotel an der<br />
Königsallee 1a sein neuer Wirkungskreis. Als Hoteldirektor leitet der 50-Jährige<br />
das kürzlich sanierte Grandhotel, und damit eines der Flaggschiffe der Steigenberger<br />
Hotels AG. Er tritt die Nachfolge von Michael Kain an, der nun das Steigenberger<br />
Grandhotel Petersberg in Bonn-Königswinter leitet.<br />
Erfahrungen mit Menschen aus verschiedenen<br />
Kulturen anzuwenden“, verrät Fritz, der in<br />
den letzten Jahren Direktor verschiedener<br />
Ritz-Carlton Hotels war. Dies helfe ihm<br />
besonders im Umgang mit internationalen<br />
Gästen – wie aktuell mit dem Gästekreis<br />
aus dem Mittleren Osten. „Besonders freuen<br />
wir uns als Familie auf die vier Jahreszeiten,<br />
die wir in anderen Klimazonen wirklich<br />
vermisst haben“, fügt Fritz hinzu.<br />
Von seinem neuen Arbeitsplatz ist er schon<br />
jetzt begeistert: Das Steigenberger Parkhotel<br />
habe wahrhaftig eine Sonderstellung hier in<br />
Düsseldorf, so der neue Hoteldirektor, der<br />
über insgesamt 25 Jahre Erfahrung in der<br />
Branche verfügt. „Mit der wundervollen<br />
Steigenberger-Eck-Terrasse, die ohne zu<br />
übertreiben, einmalig ist auf der Königsallee.<br />
Mit unserem neuen, jungen und kreativen<br />
Chef Pâtissier, Marc Witzsche, wird der<br />
Besuch zu Kaffee und Kuchen zu einem besonderen<br />
Erlebnis.“ Nicht zu vergessen seien<br />
die 120 Mitarbeiter, die jeden Tag hochmotiviert<br />
zur Arbeit kommen. Sie würden<br />
den Unterschied für den Gast machen.<br />
OBEROI HOTELS & RESORTS<br />
zur weltbesten Hotelmarke gewählt<br />
Die Travel + Leisure World’s Best Awards<br />
zählen zu den angesehensten Auszeichnungen<br />
der Reisebranche. P.R.S. Oberoi, Executive<br />
Chairman von The Oberoi Group, zu<br />
der Auszeichnung: „Ich bin sehr stolz, dass<br />
Oberoi Hotels & Resorts zur weltbesten Hotelmarke<br />
und The Oberoi Udaivilas, Udaipur,<br />
zum besten Hotel der Welt gewählt<br />
wurden. Die Awards sind die Anerkennung<br />
für die stetige Verpflichtung von The Oberoi<br />
Group, ihren Gästen Weltklasse-Einrichtungen<br />
und unvergleichlichen Service zu bieten.<br />
Ich widme sie unseren Mitarbeitern, die<br />
unser größtes Kapital sind und leidenschaftlich<br />
arbeiten, damit unsere Gäste stets warmen,<br />
persönlichen und sorgfältigen Service<br />
erhalten.“<br />
Foto: © Oberoi Hotels<br />
<strong>TradeTalk</strong> 55
MESSE<br />
Termine<br />
STUTTGART<br />
Hybrid Expo 2015<br />
Foto: © HYBRID Expo<br />
LONDON<br />
100% Design<br />
Foto: © 100% Design<br />
Theorie trifft Praxis, Erfahrung trifft Innovation: Mit unterschiedlichen<br />
Sonderflächen innerhalb der Ausstellung sowie dem umfangreichen<br />
Vortragsprogramm ist die Hybrid Expo mehr als eine Messe. Sie ist<br />
die einzige Fachmesse für die Entwicklung und Herstellung hybrider<br />
Bauteile und deren Anwendungsindustrien. Mit ihrem Fokus auf<br />
Komponenten aus verschiedenen Werkstoffen sowie auf integrierte<br />
Herstellungsverfahren präsentiert sie Lösungen für die aktuellen Herausforderungen<br />
der Funktionsintegration, Prozessverkürzung und<br />
Ressourceneffizienz. Hybrid Expo – für die Entwicklung und Herstellung<br />
hybrider Bauteile und deren Anwendungsindustrien.<br />
Messe Stuttgart<br />
www.hybrid-expo.com<br />
22.09. – 24.09. 2015<br />
Die 100% Design ist eine Fachmesse für zeitgenössisches Einrichtungsdesign.<br />
Sie zieht die wichtigsten Hersteller, Star-Designer und<br />
großen Planer aus dem Vereinigten Königreich sowie aus Übersee<br />
an und gliedert sich in vier Ausstellungsbereiche: Innenausstattung,<br />
Arbeitsplatz, Küchen und Badezimmer sowie Öko, Design und Bau.<br />
Die 100% Design ist die globale Plattform für Unternehmen,<br />
Designer, Architekten, Einzelhändler und Entwickler, um neue<br />
Talente aufzuspüren und zukünftige Trends, Materialien und Innovationen<br />
zu entdecken. Begleitet wird die Messe von einem<br />
Rahmenprogramm aus Workshops und Produktpräsentationen.<br />
Olympia London<br />
www.100percentdesign.co.uk<br />
23.09. – 26.09.2015<br />
SALZBURG<br />
Whisky Spirituosen<br />
& Lifestyle Messe<br />
Das Salzburger Whisky Weekend ist eine Messe für Genuss und<br />
Lifestyle. Rund 20 exquisite Aussteller präsentieren sich auf dem<br />
Whisky Weekend Salzburg mit ihrem aktuellen Angebot aus rund<br />
350 verschiedenen Whiskys sowie erlesenem Rum, Gin, Wodka und<br />
anderen hochwertigen Spirituosen. Feinste Zigarren, köstliche<br />
Schokolade, edel Craft-Beer und Cider sowie ausgesuchte Souvenirs<br />
und Lifestyle runden das Angebotsspektrum der Salzburger<br />
Whiskymesse ab. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm wie<br />
die Master Class Seminare ergänzen das Salzburger Whisky Weekend.<br />
Foto: © Whisky Weekend Salzburg<br />
FRANKFURT<br />
Frankfurter Buchmesse 2015<br />
Indonesien, der diesjährige Ehrengast der Frankfurter Buchmesse,<br />
ist zwar das viertgrößte Land der Welt, seine Literatur aber ist hierzulande<br />
noch ein eher unbekanntes Terrain. Mit Übersetzungen von<br />
indonesischen Titeln in deutscher Sprache sowie einem umfangreichen<br />
Kulturprogramm möchte das Gastland dies in diesem Jahr ändern.<br />
Unter dem Titel 17.000 Inseln der Imagination gibt es nicht nur Einblicke<br />
in seine jahrtausendealten Erzähltraditionen – einer gelebten<br />
Literatur jenseits der Bücher – sondern zeigt auch seine dynamische<br />
und engagierte Autorenszene in einem Land im Wandel.<br />
Foto: © Frankfurter Buchmesse /<br />
Michael von Hassel<br />
Kavernen 1595<br />
www.whiskyweekend.at<br />
09.10. – 10.10.2015<br />
Messe Frankfurt<br />
www.book-fair.com<br />
14.10. – 18.10.2015<br />
56 <strong>TradeTalk</strong>
column<br />
PARIS<br />
3D Print Show<br />
Foto: © 3D Printshow<br />
ZÜRICH<br />
Auto Zürich Car Show<br />
Foto: © Auto Zürich Car Show 2014<br />
Die 3D Print Show bringt den Besuchern die 3D-Drucktechnik in<br />
allen Facetten nahe. Hersteller und Dienstleister aus der 3D Branche<br />
stellen die neuesten 3D Drucker vor und präsentieren die vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeiten dieser sich schnell entwickelnden<br />
Technik, die bereits in die Medizin, Architektur, Bekleidungs- und<br />
Musikindustrie Einzug gehalten hat und sogar von Künstlern aufgegriffen<br />
wird.<br />
Beim Gang durch die Ausstellungsräume sowie anhand von<br />
Live-Demonstrationen, Seminaren und Workshops können sich die<br />
Messebesucher interessante Eindrücke verschaffen.<br />
Carrousel du Louvre<br />
www.3dprintshow.com<br />
16.10. - 17.10.2015<br />
Die Messe Auto Zürich Car Show ist eine Automesse für Neuwagen,<br />
Tuning, Zubehör, Dienstleistungen und Motorsport. Das Angebotsspektrum<br />
der größten Automobilmesse in der deutschsprachigen<br />
Schweiz umfasst dabei neben mehr als 600 Neuwagen auch veredelte<br />
und leistungsgesteigerte Fahrzeuge, alles für optisches Tuning und<br />
Motortuning. Entsprechendes Zubehör wie Audio und Car Hi-Fi,<br />
Navigationssysteme und Multimedia, Reifen, Felgen und Fahrwerke,<br />
Schmiermittel und Pflegeprodukte sowie Interieur und Sitze, Produkte<br />
für die Verkehrssicherheit und entsprechende Dienstleistungen<br />
rund um Fahrzeuge runden die Produktpalette ab.<br />
Messezentrum Zürich<br />
29.10. – 01.11.2015<br />
www.auto-zuerich.ch<br />
BASEL<br />
Basler Weinmesse<br />
Foto: © Basler Weinmesse 2014<br />
DÜSSELDORF<br />
Medica Düsseldorf<br />
Foto: © MEDICA 2014<br />
Rund 100 Weinfachgeschäfte und 30 Weinproduzenten präsentieren<br />
sich auf der Weinmesse Basel mit einem vielseitigen Angebot an rund<br />
4.500 Spitzenweinen aus nahezu allen renommierten Anbauregionen<br />
der Welt zum Degustieren, Vergleichen und Kaufen. Das umfassende<br />
Angebot reicht dabei von Weiss-, Rot- und Schaumweinen über Rosé<br />
bis hin zu neuen Jahrgängen und biologischen Weinen und kommt<br />
unter anderem aus der Schweiz, Österreich, Italien und Spanien,<br />
Frankreich sowie Südafrika oder auch aus neuen, kleinen und unbekannten<br />
Weinregionen. Verschiedene Anbieter und Händler von<br />
Weinzubehör runden das Angebotsspektrum ab.<br />
Messezentrum Basel<br />
www.baslerweinmesse.ch<br />
24.10. – 01.11.2015<br />
Die Messe Medica Düsseldorf ist das Weltforum der Medizin mit<br />
internationaler Fachmesse und Kongress. Mehr als 4.000 Aussteller<br />
aus über 60 Nationen präsentieren auf der Medica Messe Düsseldorf<br />
ihre neuesten Geräte, Produkte und Systeme für die ambulante und<br />
stationäre Versorgung.<br />
Zu den etablierten Programmpunkten zählen neben dem Aussteller-<br />
Angebot auch die Themenparks Media & Vision, das Physiotherapie<br />
Forum, der Kongress sowie der Deutsche Krankenhaustag als<br />
Leitveranstaltung des Jahres für die Entscheiderebene des Klinikmanagements.<br />
Messe Düsseldorf<br />
www.medica.de<br />
16.11. – 19.11.2015<br />
<strong>TradeTalk</strong> 57
MEDIZIN<br />
Meldungen<br />
eHealth-Projekt<br />
Therapieverbesserung bei reduziertem Zeitaufwand<br />
Der Kampf gegen eine Krebserkrankung ist für Patienten oftmals eine ebenso<br />
körperliche wie psychische Belastung. Umso schwerer fällt es, mit der medikamentösen<br />
Behandlung und Nebenwirkungen umzugehen. Dennoch ersetzt die orale Selbstmedikation<br />
zunehmend die intravenöse Chemotherapie und führt beim Patienten<br />
zu mehr Selbstverantwortung. Zur Verbesserung der Versorgung in der oralen<br />
Krebstherapie soll Cankado beitragen. Dabei handelt es sich um ein<br />
eHealth-Projekt zur Therapiebegleitung, das auf dem diesjährigen ConhIT- Kongress<br />
in Berlin den 3. Platz beim Medizin Management Preis 2015 gewinnen konnte.<br />
Als Begründung nannte die Jury den hohen Innovationsgrad.<br />
„Cankado erhöht den Therapieerfolg“, ist<br />
Prof. Dr. Timo Schinköthe, Initiator und verantwortlich<br />
für die Gesamtleitung, überzeugt.<br />
Da immer häufiger auf die orale Selbstmedikation<br />
gesetzt wird, haben Ärzte seltener persönlichen<br />
Kontakt zum Patienten und erhalten<br />
Informationen über den Therapieverlauf zeitversetzt.<br />
Zudem gelingt es vielen Erkrankten<br />
nicht ordnungsgemäß, ihre Medikation selbst<br />
einzunehmen. Zur Verbesserung der Therapietreue<br />
bei Patienten entwickelt Cankado<br />
nun für die onkologische, orale Selbstmedikation<br />
eine web-basierte Lösung.<br />
„Unser Ziel ist beim Patienten die möglichst<br />
exakte Einnahme von Medikamenten bei<br />
gleichzeitiger, echtzeitnaher Therapiebegleitung<br />
durch den Arzt. Cankado bietet eine Therapieverbesserung<br />
bei reduziertem Zeitaufwand für<br />
Arzt und Patient“, fährt Timo Schinköthe<br />
fort. Das individualisierte System erinnert den<br />
Patienten an seine Medikamenteneinnahme,<br />
der neben der Einnahme auch Gesundheitsbefinden<br />
und Nebenwirkungen dokumentiert.<br />
Diese Daten kann der Arzt jederzeit an seinem<br />
PC abrufen, zudem erhält er automatisch<br />
morgendlich einen Statusbericht über<br />
den Therapieverlauf und bei Besonderheiten<br />
außerhalb der Norm ad hoc eine Meldung.<br />
Prof. Dr. Timo Schinköthe<br />
Für den Patienten hat Cankado noch einen<br />
weiteren Vorteil: Führt er die Dokumentation<br />
zeitnah durch, „belohnt“ ihn das System<br />
durch die Einbindung von lobenden und bestätigenden<br />
grafischen Spielelementen. Cankado<br />
ist gebührenfrei und unabhängig. Interessierte<br />
Ärzte finden Informationen unter<br />
www.cankado.com.<br />
Foto: © Cankudo<br />
Arztpraxis reloaded<br />
Online erreichbar?<br />
Heute ist die Online-Buchung vieler Dienstleistungen<br />
eine Selbstverständlichkeit. Schnell<br />
einen Flug buchen, das Bahn-Ticket ausdrucken,<br />
den Mietwagen bestellen oder einen<br />
Blumenstrauß auf den Weg bringen.<br />
Jetzt hat eine online-repräsentative Studie<br />
von jameda gezeigt, dass auch viele Patienten<br />
gern mit ihren Ärzten online in Kontakt<br />
treten möchten. Die tatsächlichen Möglichkeiten<br />
zur Nutzung solcher digitalen Services<br />
der Arztpraxen liegen bisher jedoch<br />
deutlich hinter diesem Nutzungswunsch<br />
zurück.<br />
So wünschen sich knapp 80 Prozent der Patienten,<br />
Arzttermine auch online vereinbaren<br />
zu können – tatsächlich nutzen konnten<br />
diesen Service bisher nur 25 Prozent. Auch<br />
beim digitalen Rezept liegen Wunsch und<br />
tatsächliche Nutzung deutlich auseinander:<br />
63 Prozent würden diesen Service gerne nutzen,<br />
7 Prozent haben tatsächlich schon einmal<br />
ein Rezept online erhalten. Ähnlich<br />
sieht es auch bei der Online-Sprechstunde<br />
aus: 27 Prozent möchten sie nutzen, aber nur<br />
2 Prozent der Befragten hatten bereits tatsächlich<br />
die Gelegenheit dazu. Die Online-Patientenakte<br />
fänden 39 Prozent wünschenswert,<br />
jedoch lediglich 4 Prozent der<br />
Patienten konnten damit tatsächlich bereits<br />
Erfahrungen machen. Am Telemonitoring<br />
äußerten 22 Prozent Interesse. Dem stehen<br />
2 Prozent gegenüber, die es bereits nutzen<br />
konnten.<br />
Gefragt nach den Gründen für den Wunsch<br />
nach mehr digitalen Kontaktmöglichkeiten<br />
zwischen Arzt und Patient nennen 87 Prozent<br />
der Befragten Zeitersparnis und bessere<br />
Praktikabilität als wichtige Motive. Diese<br />
Motive spielen auch beim Wunsch nach<br />
Online-Arztterminen eine große Rolle:<br />
66 Prozent geben an, Arzttermine dann vereinbaren<br />
zu wollen, wann es in den Tagesablauf<br />
passt – unabhängig von den Öffnungszeiten<br />
der Praxis.<br />
Weitere detaillierte Ergebnisse der Studie<br />
unter: www.jameda.de/patientenstudien/<br />
Foto: © Creative Collection<br />
58 <strong>TradeTalk</strong>
Der rote Faden ist Erkennungszeichen unserer<br />
Kanzlei. Er steht für Kontinuität in allen Rechts- und<br />
Steuerfragen, für die Beständigkeit eines Familienunternehmens<br />
und für die gleichbleibend hohe<br />
Qualität unserer Beratung.<br />
Gerade in Zeiten schnellen Wandels ist es diese<br />
Verlässlichkeit, die bei unseren Mandanten – vom<br />
Privatmenschen bis zur Kapitalgesellschaft – immer<br />
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İSTANBUL - DÜSSELDORF<br />
TK1529:Abflug 18:05 / Ankunft 20:25<br />
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