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Trade Talk - Das Wirtschaftsclub Magazin Herbst 2015

Trade Talk - Das Wirtschaftsclub Magazin
Herbst 2015

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AUSGABE HERBST 2015<br />

Trade<br />

Talk<br />

Das Wirtschaftsclub Magazin<br />

Wirtschaft<br />

Wo steht die Commerzbank<br />

Martin Blessing im Gespräch<br />

Reise<br />

Upper East Side<br />

Die feine Seite von New York<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

Business verbinden<br />

DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ - LIECHTENSTEIN


When heart meets business. Dann trifft unsere Erfahrung<br />

auf Ihre Neugier. Dann geht die Zukunft als Vorbild voran.<br />

Dann ist Wandel im Handel. Dann ist die Fachwelt bei uns zu<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

verstehen Sie die Welt noch? Was ist eigentlich auf unserem Globus<br />

los? Die verzweifelt aus ihrer Heimat flüchtenden Menschen verdrängen<br />

zurzeit als Top-Meldung sogar das anscheinend zeitlich<br />

unbegrenzte griechische Finanzdrama im TV. Und das will was<br />

heißen. Aber bei den Diskussionen um Hilfspakete und Rettungsschirme<br />

scheinen sowieso nur noch Wenige so richtig durchzublicken.<br />

Auch bei den Begriffen Pressefreiheit und Landesverrat<br />

herrscht wohl noch reichlich Diskussionsbedarf in diesem, unseren<br />

Lande. Derweil rütteln Wirtschaftsmeldungen aus China die<br />

Finanzmärkte kräftig durch. Lesen Sie dazu auch den hochinteressanten<br />

Gastkommentar der Bestseller-Autoren Matthias Weik und<br />

Marc Friedrich.<br />

Was für ein Sommer – statt Flaute in den Medien jeden Tag neue<br />

brisante Meldungen. Aber hatte der Sommer 2015 nicht auch<br />

viele schöne und sonnige Momente? Sicher gab es die, und dementsprechend<br />

lesen Sie in unserer aktuellen Herbstausgabe auch spannende<br />

Reise-Reportagen über das einsame Spanien in der Sierra de<br />

Gredos und die Metropole Barcelona. Außerdem entführen wir Sie<br />

zur Upper East Side in New York und lassen Sie in Österreich<br />

erleben, wie die Welt Kopf steht.<br />

In unserer Rubrik Wirtschaft berichten wir darüber, wo die<br />

Commerzbank steht und erzählen, welche Ziele Vorstandschef<br />

Martin Blessing verfolgt. „Wer braucht noch die Post?“ – diese Frage<br />

hat uns Dr. Achim Dünnwald, CEO Deutsche Post AG, beantwortet<br />

und uns über die Zukunft des Briefes informiert.<br />

Um Mode als Wirtschaftsfaktor ging es beim ersten Fashiontalk im<br />

Wirtschaftsclub und eine Willkommenskultur für Start-ups wurde<br />

bei der Diskussionsrunde der Veranstaltung „Düsseldorf Digital<br />

gefordert. In unserer Rubrik Clubleben lernen Sie auch wieder<br />

Mitglieder Ihres Wirtschaftsclubs kennen und sehen wie entspannt<br />

es sich bei Currywurst und Altbier networken lässt.<br />

Themen aus Ihrem<br />

Club, Düsseldorf<br />

und der ganzen Welt<br />

Kurz, freuen Sie sich auf viele interessante Themen aus Ihrem Club<br />

und aus der ganzen Welt in <strong>TradeTalk</strong>.<br />

Melanie Goll & Dieter Knaut<br />

Herausgeber<br />

<strong>TradeTalk</strong> 3


INHALT<br />

16 30 34<br />

CLUBLEBEN<br />

7 Vorwort<br />

Rüdiger Goll / Hans-Joachim Driessen<br />

8 Who is who<br />

10 Networking<br />

bei Currywurst & Altbier<br />

13 Inside<br />

14 Das schwierige deutsch-russische<br />

Verhältnis<br />

Alexandra Gräfin Lambsdorff<br />

16 Düsseldorf Digital<br />

Willkommenskultur für Start-ups<br />

18 Fashiontalk · Wirtschaftsfaktor Mode<br />

20 Zigarrenlounge<br />

Kuba zu Gast im Wirtschaftsclub<br />

21 Meldungen<br />

22 Golf<br />

23 Capital Club · Dubai<br />

WIRTSCHAFT<br />

24 China<br />

Gastkommentar<br />

Matthias Weik & Marc Friedrich<br />

27 Forschung<br />

Digitale Demenz<br />

28 Wir wollen wachsen<br />

Martin Blessing, Commerzbank AG<br />

30 Eine Erfolgsstory – Messe Düsseldorf<br />

Werner M. Dornscheidt<br />

33 Immobilien<br />

Kaufen oder Mieten<br />

34 Wer braucht noch die Post?<br />

Dr. Achim Dünnwald<br />

36 Die Zukunft des TV heißt OLED<br />

Martin Winkler, LG<br />

38 Es gilt mit jeder Veranstaltung sich<br />

immer wieder neu zu erfinden<br />

Ulrike Kähler, Igedo<br />

39 Businesstalk<br />

4 <strong>TradeTalk</strong>


42 46 50<br />

KULTUR<br />

42 Glenmere Mansion<br />

Die feine Art Kunst zu zeigen<br />

44 Termine<br />

REISE<br />

46 Upper East Side<br />

Die feine Seite von New York<br />

48 Sierra de Gredos<br />

Ein Herz aus Stein und gelbe Blüten<br />

50 Barcelona<br />

Auf den Spuren Gaudis<br />

52 Österreich<br />

Die Welt steht Kopf<br />

54 Hoteltalk<br />

56<br />

58<br />

56 Messen 58 Medizin<br />

21 Impressum<br />

<strong>TradeTalk</strong> 5


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CLUBLEBEN<br />

Vorwort<br />

Liebe Clubmitglieder und Freunde<br />

des Wirtschaftsclubs Düsseldorf,<br />

in den letzten Tagen sprachen wir mit einem<br />

unserer Mitglieder, der in der Lebensmittelindustrie<br />

tätig ist. Nikolaus und Co. werden<br />

bereits in KW 35 an den Handel ausgeliefert.<br />

Unseres Erachtens ist dies viel zu früh. Auf<br />

der anderen Seite ist es ein klares Zeichen<br />

für die Jahreszeit, die uns nun bevorsteht.<br />

Der Sommer war geprägt von sehr heißen<br />

und schwülen Tagen. Gehen wir einfach davon<br />

aus, dass uns Spätsommer und auch<br />

Herbst noch einige schöne Tage bescheren<br />

werden. Hoffentlich hatten Sie eine traumhaft<br />

schöne und erholsame Sommerzeit.<br />

Nach den Ferien hat uns der Alltag immer<br />

sehr schnell wieder. Versuchen Sie, Ihre Erholung<br />

so lange es geht zu konservieren.<br />

Kurz vor unseren Clubferien haben wir das<br />

Clubteam nochmals erweitert. Seit dem<br />

1. Juli 2015 verstärkt Andreas Dümig als<br />

stellvertretender Geschäftsführer den Club.<br />

Eine der primären Aufgaben von Herrn<br />

Dümig wird die Gewinnung von weiteren<br />

Clubmitgliedern sein. Zuvor hat Herr Dümig<br />

bereits Erfahrungen im Clubleben bei unserem<br />

Kölner Partnerclub sammeln können.<br />

Unter anderem hat uns alle das Thema Griechenland<br />

in letzter Zeit sehr stark beschäftigt.<br />

Ob nunmehr eine endgültige und auch<br />

vernünftige Lösung gefunden wurde, bleibt<br />

abzuwarten. Wir befürchten, dass ein Teil<br />

der Problemlösung nur in die Zukunft verschoben<br />

wurde. Die nächsten Generationen<br />

werden noch lange an uns denken!<br />

Eine unseres Erachtens viel größere Herausforderung<br />

ist die aktuelle Flüchtlingssituation.<br />

Die Anzahl der Asylbewerber steigt täglich.<br />

Die Kommunen, die Länder und auch der<br />

Bund sind, unserer Einschätzung nach, mit<br />

der Situation überfordert. Die sich hieraus<br />

ergebenden Herausforderungen können nur<br />

gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft<br />

angenommen und gemeistert werden.<br />

Mit dieser Thematik haben wir uns in den<br />

letzten Wochen intensiv beschäftigt. Wir<br />

Rüdiger Goll<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

haben uns auch unter anderem Flüchtlingswohnheime<br />

angeschaut und mit deren<br />

Bewohnern Gespräche geführt. Das Leid,<br />

das viele Flüchtlinge aus dem Irak, Afghanistan,<br />

Syrien etc. erleben mussten, ist für<br />

uns unvorstellbar. Diese Menschen benötigen<br />

unsere Unterstützung. Wir müssen versuchen,<br />

die berechtigt Asylsuchenden so schnell<br />

wie möglich zu integrieren. Hier sind wir<br />

alle gefordert!<br />

Ihr Club hat verschiedene Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Lebensumstände dieser<br />

Menschen geplant, die wir gemeinsam mit<br />

Ihnen und den Betroffenen umsetzen möchten.<br />

Hierüber werden wir Sie noch detailliert<br />

informieren.<br />

Auch bleibt festzuhalten, dass wir hier in<br />

Deutschland jährlich bis zu 500.000 Menschen,<br />

die von außerhalb der EU zu uns<br />

kommen, aufnehmen müssten, um unter<br />

anderem unsere Sozialsysteme aufrechterhalten<br />

zu können. Diese Zahlen stammen<br />

Hans-Joachim Driessen<br />

Geschäftsführer<br />

von einer äußerst seriösen Forschungsstelle.<br />

Insoweit kann man es auch durchaus als Geschenk<br />

sehen, dass wir derzeit die Chance<br />

haben, viele neue Mitbürger in unserem<br />

Land aufzunehmen.<br />

Darüber hinaus freuen wir uns wieder auf<br />

viele spannende Veranstaltungen, interessante<br />

Gastredner und gute Gespräche mit<br />

Ihnen in Ihrem und unserem Club.<br />

Bis dahin wünschen wir Ihnen eine gute<br />

Zeit.<br />

Auf ein baldiges Wiedersehen!<br />

Rüdiger Goll<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Hans-Joachim Driessen<br />

Geschäftsführer<br />

Fotos: © Oliver Güth<br />

<strong>TradeTalk</strong> 7


CLUBLEBEN<br />

Who is who<br />

Victoria Gerards<br />

„Am Wirtschaftsclub Düsseldorf schätze ich die wunderbaren Räumlichkeiten<br />

und die interessanten vielseitigen Veranstaltungsangebote. Das ist eine sehr<br />

gute Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken mit spannenden Menschen.<br />

Personen, Teams und Organisationen auf<br />

ihren Entwicklungswegen zu begleiten – das<br />

bereitet Victoria Gerards in ihrem Beruf die<br />

größte Freude. „Es ist immer wieder faszinierend<br />

dabei zu sein, wenn der sprichwörtliche<br />

Knoten platzt und neue Perspektiven<br />

und Lösungen möglich werden.“<br />

Im Sommer 2011 hat Victoria Gerards ihre<br />

Unternehmensberatung „Energie durch Entwicklung“<br />

eröffnet und begleitet seitdem<br />

mit Herz und Leidenschaft Menschen und<br />

Organisationen auf ihren individuellen Veränderungs-<br />

und Entwicklungswegen.<br />

“<br />

„Stetige Entwicklung – fachlich sowie persönlich<br />

– ist das, was mich antreibt. Ich<br />

glaube an das Bestreben eines jeden Menschen,<br />

sich weiterzuentwickeln. Daraus<br />

ergeben sich zugleich Herausforderungen<br />

und Chancen für die Entwicklung von<br />

Unternehmen“, berichtet die versierte Beraterin.<br />

„Meine Vision ist es deshalb, die<br />

Entwicklung von Menschen, Teams und<br />

Organisationen zu fördern und so eine Entfaltung<br />

des vollen Potenzials zugunsten<br />

einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung<br />

zu ermöglichen.“<br />

Victoria Gerards ist Unternehmensberaterin,<br />

Trainerin und Coach. Seit Frühjahr 2015 ist sie<br />

Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Bei ihrer ganzheitlichen Unternehmensberatung,<br />

die alle Faktoren mit einbezieht,<br />

steht der Mensch im Mittelpunkt. Denn – so<br />

ihr Credo –, es sind die sichtbaren und unsichtbaren<br />

Faktoren, die über den Erfolg einer<br />

Lösung und damit auch über den Unternehmenserfolg<br />

entscheiden. In ihrer Freizeit<br />

findet man Victoria Gerards häufig in der<br />

Küche, denn sie ist eine leidenschaftliche<br />

Köchin. Dabei kommt sie auch immer wieder<br />

auf neue Ideen.<br />

Michael Schmittmann<br />

Michael Schmittmann ist Rechtsanwalt und<br />

Partner bei Heuking Kühn Lüer Wojtek,<br />

einer der Top-10-Kanzleien in Deutschland.<br />

Er ist bereits seit April 2006 Mitglied im<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Mindestens genauso wichtig sind dem<br />

Rechtsanwalt der Kontakt zu den anderen<br />

Mitgliedern und das inspirierende Programm<br />

mit den Abendveranstaltungen, wie<br />

zum Beispiel der Neujahrsempfang, das<br />

Sommerfest und die Frühstück-Events.<br />

„Künftig möchte ich auch verstärkt die<br />

„Schon der alte Wirtschaftsclub Düsseldorf an der Königsallee hatte eine besonders<br />

angenehme Atmosphäre, die sich von Restaurants oder anderen Vereinslokalitäten<br />

wunderbar abhob. Die neuen Räume in den Schadow Arkaden sind einfach umwerfend.<br />

Diese nutzt man, um privat oder geschäftlich Gäste einzuladen und zu betreuen,<br />

in angenehmer Gesellschaft, mit gehöriger Distanz zum Nachbartisch und den<br />

dort stattfindenden Gesprächen, in bester Qualität speisen und trinken zu können.<br />

Tagungsräume nutzen, wenn Gespräche ,auf<br />

neutralem Boden’ stattfinden müssen.“ An<br />

seinem Beruf reizt Michael Schmittmann<br />

die Vielfältigkeit der Mandanten und der<br />

Lebenssachverhalte, mit denen er es zu tun<br />

hat. Über mangelnde Abwechslung kann der<br />

Jurist nicht klagen, denn die Wirtschaftskanzlei<br />

Heuking Kühn Lüer Wojtek mit<br />

mehr als 300 Rechtsanwälten, Steuerberatern<br />

und Notaren ist an acht Standorten in<br />

Deutschland und mit Büros in Brüssel und<br />

Zürich vertreten. Michael Schmittmann leitet<br />

“<br />

die Praxisgruppe IP, Media & Technology.<br />

„Wir beraten in Branchen wie Medien, Telekommunikation<br />

und Informationstechnologie<br />

und versuchen, es unseren Mandanten<br />

in der Rechtsberatung gleich zu tun, so<br />

innovativ wie eben möglich zu sein.“<br />

Nach einem arbeitsreichen Tag kann er gut<br />

zu Hause zusammen mit seiner Frau und seinen<br />

elfjährigen Zwillingssöhnen abschalten.<br />

Ein Spaziergang oder eine kurze Radtour ist<br />

dann immer drin oder im Sommer der Gang<br />

zum Golfplatz.<br />

8 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Marc H. Dieluweit<br />

„<br />

Die Räumlichkeiten des Wirtschaftsclubs Düsseldorf haben mich vollkommen<br />

überzeugt. Hier kann ich in sehr angenehmer Atmosphäre Gespräche führen<br />

oder Workshops veranstalten und gleich anschließend in einem exklusiven<br />

Ambiente mit meinen Mandanten Essen gehen. Dabei schätze ich es, dass die<br />

“<br />

Tische so angeordnet sind, dass man sich in Ruhe unterhalten kann.<br />

Der Austausch mit anderen Mitgliedern und<br />

Veranstaltungen, wie das Business-Frühstück,<br />

der Dinnertalk oder die Kunstausstellungen,<br />

haben es dem engagierten Rechtsanwalt<br />

angetan. In seinem Beruf ist er viel<br />

in Deutschland, Europa, Nord- und Südamerika<br />

sowie Asien unterwegs. Der<br />

Schwerpunkt der hochspezialisierten Kanzlei<br />

liegt im Wirtschaftsbereich. Ob Arbeits-,<br />

Handels- und Vertriebs-, Produkthaftungsoder<br />

Vergaberecht sowie Compliance, Marc<br />

H. Dieluweit liebt das Abwechslungsreiche<br />

an seinem Beruf. „Der enge Kontakt zu den<br />

Unternehmern ist mir wichtig. Ich verhandele<br />

gern für meine Mandanten. Sei es bei<br />

Vertragsgestaltungen oder zur Vermeidung<br />

eines Rechtsstreits. Wenn ich noch mal<br />

wählen sollte, ich würde immer wieder Jura<br />

studieren.“<br />

Marc H. Dieluweit ist jemand, der die<br />

Dinge anpackt, deshalb kandidiert er im<br />

September für das Amt des Bürgermeisters<br />

in Wermelskirchen. Eine Stadt mit 36.000<br />

Einwohnern. „Das ist meine Stadt und ich<br />

möchte, dass sie künftig ein Vorbild im<br />

Bergischen Land wird.“<br />

Marc H. Dieluweit ist Rechtsanwalt in eigener<br />

Kanzlei. Seit Frühjahr 2015 ist er wieder<br />

Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Bei dem Arbeitspensum bleibt abends nicht<br />

viel Freizeit. In seiner Jugend lief Marc H.<br />

Dieluweit begeistert Ski. Im Bereich Slalom<br />

und Riesenslalom zählte er zu den 50 Besten<br />

in Deutschland. Später verlegte er sich aufs<br />

Tennisspielen und heute ist Golf seine große<br />

Leidenschaft. Und das Kochen. Am 2. Oktober<br />

2015 veranstaltet er übrigens im Wirtschaftsclub<br />

ein unterhaltsames Koch-Event.<br />

„Im Wirtschaftsclub gefällt mir der unaufdringliche und perfekte Service<br />

des Teams. Ich nutze die Clubräume für Workshops und die „Leadership-<br />

Coachinghour“. Hier tanken Führungskräfte Power und gehen mit<br />

neuen Handlungsoptionen an ihre Führungsaufgaben. Ob Unternehmer-<br />

Jenny Schubert ist Inhaberin der<br />

Frühstück oder Dinnertalk, ich lerne auf jeder Veranstaltung interessante<br />

Unternehmensberatung „Die KonturManager“. Menschen kennen. Wie jeder seine Erfolgsstory verfolgt und damit sein<br />

Seit 2014 Mitglied im WCD.<br />

Leben farbig ausmalt – das fasziniert mich immer wieder auf ’s Neue.<br />

Jenny Schubert liebt die Herausforderung.<br />

Seit 12 Jahren unterstützt sie mit ihrem<br />

Team Geschäftsführer und Abteilungsleiter<br />

dabei, Kunden- und Serviceorientierung in<br />

den Köpfen und Herzen ihrer Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter zu verankern. „Unser<br />

Ziel ist es, dass sich Unternehmen kundenorientiert<br />

und nachhaltig aufstellen“, so die<br />

engagierte Unternehmensberaterin. „Oft berichten<br />

Geschäftsführer, sie hätten bereits in<br />

Jenny Schubert<br />

Trainingsmaßnahmen investiert, aber nach<br />

einiger Zeit verfielen doch alle wieder in den<br />

alten Trott. Mit Weitblick, Einfühlungsvermögen<br />

und der richtigen Portion Hartnäckigkeit<br />

sorgen wir dafür, dass nachhaltig all das<br />

umgesetzt wird, was schon längst als richtig<br />

und wegweisend erkannt worden ist.“<br />

„Die KonturManager“ setzen dabei auf drei<br />

Erfolgsfaktoren: 1. Sog-Zielbilder entwickeln;<br />

2. Potenziale schärfen; 3. Impuls-Begleitung<br />

“<br />

bei der Umsetzung. Schema F gibt es nicht:<br />

Für jedes Unternehmen, ob aus der Automobil-,<br />

IT- oder Dienstleistungsbranche,<br />

wird eine individuell passende Strategie<br />

entwickelt.<br />

Auch in ihrer Freizeit liebt es Jenny Schubert,<br />

Herausforderungen anzunehmen und konsequent<br />

dranzubleiben. Sie trainiert regelmäßig<br />

ihre Muskelkraft, joggt gern und mag<br />

dicke Bücher.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 9


CLUBLEBEN<br />

After Work Currywurstlounge<br />

Fotos: © Oleksander Voskresnskyi<br />

10 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Networking<br />

bei Currywurst & Altbier<br />

Draußen noch sommerlich warm, drinnen angenehm klimatisiert. Mehr als 250 Mitglieder<br />

genossen am letzten Ferientag in NRW die Möglichkeit zum gemeinsamen Networking in<br />

lockerer Atmosphäre bei netten Gesprächen mit Currywurst, scharfen Saucen und Bier. Als<br />

Haupt-Sponsor hat die Anwaltskanzlei FPS, vertreten durch Dr. Georg-Peter Kränzlin,<br />

diesen ausgesprochen gelungenen Abend unterstützt. Weitere Sponsoren waren Thomas Kern<br />

(Food&Fire) und die Brauerei Schumacher Alt.<br />

Rüdiger Goll, Geschäftsführer des Wirtschaftsclubs, nutzte das Get-together, um das neue<br />

Engagement des Wirtschaftsclubs beim Thema Flüchtlingshilfe anzusprechen. „Ihr Wirtschaftsclub<br />

freut sich über Spenden. Wir möchten zunächst das Flüchtlingsheim in der<br />

Lacombletstraße unterstützen. Unsere diesbezüglichen Aktionen haben wir unter das Motto<br />

„Perspektive Heimat“ gestellt“, so Goll. An dem Abend kam bereits spontan ein erster Betrag<br />

von 714,50 Euro zusammen, der zur<br />

Renovierung der Küche im Flüchtlingsheim<br />

Lacombletstraße genutzt werden soll. Viele<br />

Mitglieder haben schon weitere Spenden<br />

angekündigt, die dann auch für andere<br />

Projekte innerhalb der Flüchtlingshilfe<br />

verwendet werden sollen. Informationen<br />

zum Thema „Perspektive Heimat“ erhalten<br />

Interessierte jederzeit im Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf. <br />

<strong>TradeTalk</strong> 11


CLUBLEBEN<br />

After Work Currywurstlounge<br />

Fotos: © Oleksander Voskresnskyi<br />

12 <strong>TradeTalk</strong>


CLUBLEBEN<br />

Inside<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

Exklusive Räumlichkeiten<br />

Der Wirtschaftsclub ist nicht nur ein Ort für<br />

geschäftliches Networking und interessante<br />

Veranstaltungen aus dem politischen, wirtschaftlichen<br />

und kulturellen Bereich. Mitglieder<br />

des WCD haben auch die Möglichkeit,<br />

die exklusiven Räumlichkeiten in den<br />

Schadow Arkaden für private Feierlichkeiten<br />

wie Geburtstage, Jubiläen oder Familienfeste<br />

zu nutzen. Selbst an Wochenenden.<br />

„Ja zur gemeinsamen Zukunft“, sagten im<br />

Wirtschaftsclub vor rund 100 geladenen<br />

Gästen unsere Mitglieder Marita und Horst<br />

Engelkes. „Alle Gäste waren voll des Lobes<br />

für den Koch und das gesamte Team. Vom<br />

Loungebereich bis zum Restaurant boten die<br />

Räumlichkeiten ideale Voraussetzungen für<br />

unser Fest“, so Marita Engelkes.<br />

Falls auch Sie eine private Feierlichkeit planen,<br />

helfen wir Ihnen gerne bei der Organisation<br />

– sprechen Sie uns unter der Ihnen<br />

bekannten Rufnummer 0211-8632 26 86 an.<br />

... auch für<br />

private Anlässe<br />

Fotos: © Engelkes<br />

Ihr Wirtschaftsclub lädt ein:<br />

02.09.2015 Mittwoch Dinnertalk<br />

19 Uhr Prof. Dietrich Grönemeyer „Fit bis 100“<br />

10.09.2015 Donnerstag Impulse Rhein Ruhr<br />

17 Uhr Vortragsveranstaltung und Networking<br />

18.09.2015 Freitag Craft-Beer Tasting<br />

18:30 Uhr<br />

01.10.2015 Donnerstag Vortragsveranstaltung & Flying Dinner<br />

19 Uhr Stefan Pichler, CEO, Air Berlin<br />

20.10.2015 Dienstag Falstaff Champagner Gala<br />

18:30 Uhr<br />

23.10.2015 Freitag Unternehmer-Frühstück<br />

8:30 Uhr Theo Goßner, Sprecher der Geschäftsführung West Lotto<br />

29.10.2015 Donnerstag Business Lunch<br />

12–14 Uhr IMD-Professor Arturo Bris<br />

Thema: Company Agility and Competitiveness<br />

05.11.2015 Donnerstag Immobilien-Lunch<br />

12 Uhr Andreas Gräf<br />

Veranstaltungskalender<br />

Foto: © Oleksander Voskresnskyi<br />

<strong>TradeTalk</strong> 13


CLUBLEBEN<br />

Russland<br />

Das schwierige<br />

deutsch-russische Verhältnis<br />

Eine persönliche Bilanz<br />

von Dr. Eike Birck<br />

Deutliche Worte fand Alexandra Gräfin Lambsdorff bei ihrem Vortrag<br />

„Das emotionale deutsch-russische Verhältnis“ im Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf. Die Mitbegründerin des „Deutsch-Russischen<br />

Forums“ warnte vor einer romantischen Verklärung Russlands, wenn<br />

diese auf Kosten anderer Staaten und Völker ging. Der Vortrag<br />

bewegte die Zuhörer sichtbar und führte zu kontroversen, aber<br />

immer fairen Diskussionen.<br />

Die studierte Volkswirtin berichtete von der Aufbruchstimmung, die<br />

es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Beitritt der<br />

DDR zur Bundesrepublik auch in Russland gegeben habe. Demokratie,<br />

Rechtsstaatlichkeit und soziale Marktwirtschaft waren die Schlüsselbegriffe.<br />

Aber auch Dezentralisierung, Föderalismus und kommunale<br />

Selbstverwaltung. „Denn es war mir klar, dass der Verlust der<br />

Großmachtstellung, der Verlust weiter Teile des historischen Kernlands<br />

bei gleichzeitiger völliger Verarmung großer Teile der Bevölkerung<br />

und Statusverlust der bis dahin führenden Eliten zu gefährlichen<br />

Frustrationen führen mussten, die wir aus Schilderungen über<br />

die Weimarer Republik nur zu wohl kannten. Ich wollte dabei helfen,<br />

eine russische Zivilgesellschaft aufzubauen“, führt die studierte Volkswirtin<br />

aus. Unterstützung für ihre Ideen fand sie im Auswärtigen<br />

Amt, im Kanzleramt, bei Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Kultur. Das Deutsch-Russische Forum war geboren.<br />

Anfänge eines Demokratisierungsprozesses<br />

Die Bemühungen der Witwe des verstorbenen ehemaligen FDP-Parteivorsitzenden<br />

und Wirtschaftsministers Otto Graf Lambsdorff waren<br />

14 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Fotos: © Juri Betger<br />

zunächst erfolgreich. Seminare, Vorträge und<br />

Reisen wurden organisiert; es fanden Young-<br />

Leader-Treffen von deutschen und russischen<br />

Nachwuchskräften statt. Und nicht selten erwuchsen<br />

daraus Freundschaften. Doch die<br />

hoffnungsfrohen Anfänge, die zum Entstehen<br />

einer Zivilgesellschaft beitragen sollten, gingen<br />

bald dem Ende entgegen. Alexandra Gräfin<br />

Lambsdorff, die selbst einer Ostseefamilie<br />

entstammt und familiäre Wurzeln in St. Petersburg<br />

hat, vermutet, dass der Einfluss des<br />

Forums auf alle relevanten Teile der russischen<br />

Gesellschaft dem Kreml zu groß gewesen<br />

sei. Also schlug Putin dem damaligen<br />

Bundeskanzler Schröder die Gründung einer<br />

Einrichtung vor, um den zivilgesellschaftlichen<br />

Austausch zwischen Bürgern aus<br />

Russland und Deutschland zu fördern. Ob<br />

Gerhard Schröder nichts von der Existenz des<br />

Forums wusste oder es nicht wissen wollte,<br />

das ist bis heute fraglich. Schließlich einigten<br />

sich die Staatschefs auf die Etablierung des<br />

„Petersburger Dialogs“. Augenscheinlich wollte<br />

dieser Dialog dasselbe wie das Forum, allerdings<br />

mit dem entscheidenden Unterschied,<br />

dass der Kreml die russischen Teilnehmer<br />

und letztlich auch die Agenda bestimmte.<br />

Der Kreml übernimmt die Kontrolle<br />

Das hatte Konsequenzen: Die russische Opposition<br />

und auch Vertreter der Zivilgesellschaft<br />

wurden nicht mehr eingeladen. „Der<br />

Petersburger Dialog wurde so, nach anfänglichen<br />

Erfolgen, letztlich zu einer traurigen<br />

Veranstaltung“, bilanzierte Alexandra Gräfin<br />

Lambsdorff.<br />

In Russland gab es immer mehr Anzeichen<br />

dafür, dass der Kreml in Richtung Autokratie<br />

steuerte. Oppositionelle Politiker wurden<br />

ermordet oder bedroht. Vertreter der Zivilgesellschaft<br />

durch untergeschobene Drogenfunde<br />

diskreditiert und Fernsehsender geschlossen.<br />

Ganz deutlich wurde Russlands<br />

Machtstreben durch die völkerrechtswidrige<br />

Einvernahme der Krim und das Führen eines<br />

Hybridkrieges, in dem russische Soldaten –<br />

ohne Hoheitszeichen an der Uniform – die<br />

Rebellen in der Ostukraine unterstützten.<br />

Diese Vorgehensweise hat die baltischen Staaten<br />

in Alarmbereitschaft versetzt. Die Angst<br />

vor einem Cyberkrieg ist groß. Alexandra<br />

Gräfin Lambsdorff vermutete, dass das Großmachtsgehabe<br />

die schwierige innenpolitische<br />

Situation kompensieren soll, denn noch<br />

immer leben große Teile der Bevölkerung in<br />

sehr armen Verhältnissen. „Russland ist eine<br />

Diktatur“, stellte sie zum Ende des Vortrags<br />

fest. Man müsse sich, wenn man auf das<br />

großstädtische Publikum in Russland setze,<br />

um dieser nach Osten gewandten Politik, die<br />

Menschenrechte mit Füßen tritt, Einhalt zu<br />

gebieten, leider auf negative Überraschungen<br />

einstellen.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 15


CLUBLEBEN<br />

Düsseldorf Digital<br />

Malte Siewert, Dr. Lorenz Gräf, Hanns Tappen, Daniel Fiene (v.li.)<br />

WILLKOMMENSKULTUR<br />

für Start-ups<br />

von Thorsten Breitkopf<br />

Start-up-Dorf und die Rheinische Post luden zum<br />

Treffen der Neu-Unternehmer in den Wirtschaftsclub<br />

ein. Laut Oberbürgermeister Geisel soll die<br />

Sparkasse die Start-ups mehr fördern.<br />

Bei der Förderung und der Finanzierung von Start-up-Unternehmen sieht<br />

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) die Stadtsparkasse Düsseldorf in<br />

der Pflicht. „Es kann nicht Aufgabe der Stadt selbst sein, als Kapitalgeber<br />

für digitale Existenzgründer aufzutreten. Das ist die Aufgabe der Stadtsparkasse“,<br />

sagte der SPD-Politiker. Die öffentliche Bank solle diese Aufgabe<br />

neben der NRW.Bank „hoffentlich auch wieder übernehmen“, sagte Oberbürgermeister<br />

Geisel vor mehr als 130 Jungunternehmern.<br />

Der Wirtschaftsclub hatte mit der Gründervereinigung Start-up-Dorf<br />

und der Rheinischen Post zur Podiumsdiskussion unter dem Motto<br />

„Start-ups in Düsseldorf – jetzt geht es los! Kapital, Köpfe, Kooperationen“<br />

eingeladen. Moderator war der Social-Media-Redakteur Daniel<br />

Fiene. Die Liste der Interessierten war länger als die Zahl der verfügbaren<br />

Plätze. Auch viele etablierte Unternehmer waren zu der Veranstaltung<br />

in den Wirtschaftsclub gekommen.<br />

16 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Thomas Geisel, David Jetel (v.li.)<br />

Hauptthema war auch der von Geisel und<br />

Wirtschaftsförderer Uwe Kerkmann auf den<br />

Weg gebrachte Startplatz, eine Art Gründerzentrum<br />

im Düsseldorfer Medienhafen. Das<br />

Projekt wird von Dr. Lorenz Gräf geleitet,<br />

der bereits in Köln einen solchen Startplatz<br />

etabliert hat. Die häufig geäußerte These,<br />

Köln habe Düsseldorf als Start-up-Metropole<br />

abgehängt, wollte er nicht gelten lassen.<br />

„Köln hat Pluspunkte, aber denken Sie an<br />

ein Vorzeige-Unternehmen wie Trivago aus<br />

Düsseldorf, da gucken die Kölner neidisch.<br />

So weit liegt Düsseldorf also nicht zurück“,<br />

sagte Gräf. Trivago-Gründer Malte Siewert<br />

gestand dagegen ein, sich für Düsseldorf als<br />

Standort entschieden zu haben, hätte auch<br />

damit zu tun gehabt, dass die Gründerszene<br />

dort damals nicht so ausgeprägt war. Dadurch<br />

sei es leichter gewesen, die richtigen<br />

Fachkräfte an Trivago zu binden und sie zu<br />

halten. Oberbürgermeister Geisel bekräftigte<br />

seinen Plan, Düsseldorf zu einer Gründermetropole<br />

machen zu wollen. „Wir brauchen<br />

dazu vor allem eine Willkommenskultur für<br />

Start-ups“, so Geisel. Allerdings müsse die<br />

Hilfe für Gründungswillige zielgerichtet und<br />

individuell sein. Lob erhielt das Stadtoberhaupt<br />

von Trivago-Gründer Siewert für<br />

den Plan, Englisch zur Verkehrssprache in<br />

der Verwaltung zu machen. Das sei besonders<br />

für ausländische Investoren wichtig.<br />

Start-up-Dorf-Vorsitzender Hanns Tappen<br />

lobte das Engagement der Stadt.<br />

An diesem Abend stellten auch sechs Startups<br />

aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

jeweils ihr Konzept in einem zwei Minuten<br />

Pitch den Zuhörern vor: zum einen Hellow<br />

fellow. Dies ist eine location-basierte Community<br />

für Expats, Auswanderer, Reisende<br />

und andere, die sich im Ausland aufhalten.<br />

Außerdem ein Immobilienportal für provisionsfreie<br />

Mietwohnungen in Deutschland<br />

(Salz & Brot Internet GmbH). Die Mapudo<br />

GmbH ist ein Marktplatz für Werkstoffe.<br />

Hier können Metallwerkstoffe händlerübergreifend<br />

gefunden, verglichen und beschafft<br />

werden. Dann noch die QPM Quality Personnel<br />

Management GmbH. Sie bietet Beratungsund<br />

Softwarelösungen für zeitgemäßes Personal-Management<br />

im Mittelstand. Darüber<br />

hinaus ging es noch um Die abendtüte. Sie<br />

liefert frische, regionale Zutaten und ein Rezept<br />

für ein gesundes Abendessen. Das Startup<br />

MINTANO bietet eine Software, die aus<br />

Social Media Daten markenrelevante Inhalte<br />

filtert und sie in die reale Welt überträgt.<br />

Fotos: © Peter Wiedeking<br />

<strong>TradeTalk</strong> 17


CLUBLEBEN<br />

Fashiontalk<br />

WIRTSCHAFTSFAKTOR<br />

Mode<br />

von Barbara Russ<br />

‘9 nach 9 im Wirtschaftsclub’ ist das neue Veranstaltungsformat<br />

von <strong>TradeTalk</strong> im Wirtschaftsclub Düsseldorf, bei dem sich<br />

Vertreter der Düsseldorfer Wirtschaft während eines gemeinsamen<br />

Frühstücks über wechselnde Themen informieren und<br />

austauschen können. Den Anfang macht die – für manche –<br />

zweitschönste Nebensache der Welt: die Mode.<br />

Als Podiumsgäste waren beim ersten Fashiontalk dabei: Philipp Kronen,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der Igedo Company, Uwe Kerkmann,<br />

Leitung der Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf sowie<br />

die Macherinnen des Blogs ‚The Fancy Lifestyle’, Katharina Bansemer<br />

und Constance Simon.<br />

Seinen Vortrag begann Philipp Kronen mit der Historie der 1949 gegründeten<br />

Igedo. ‚Interessengemeinschaft Damenoberbekleidung’ –<br />

ein, wie er sagt „wunderbar sperriger Deutscher Nachkriegsbegriff “,<br />

den er „nie im Leben ändern lassen würde.“ Die Düsseldorfer Messe,<br />

die in Westdeutschland lange der Inbegriff der Mode war, war nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg von seinem Großvater gegründet worden,<br />

um „den Menschen wieder ein bisschen Freude in den Nachkriegsalltag<br />

zu bringen“, so Kronen. Heute ist die Igedo neben Düsseldorf<br />

auch in Russland und Kasachstan erfolgreich vertreten.<br />

Milliardenumsätze in Düsseldorfer Modewirtschaft<br />

Wie groß die Bedeutung der Modewirtschaft für Düsseldorf ist,<br />

wurde klar als Uwe Kerkmann seine Zahlen vorstellte: Mehr als<br />

3.000 Unternehmen, die sich mit Mode und Modewirtschaft beschäftigten,<br />

gibt es demnach in Düsseldorf. Sie verzeichneten im vergangenen<br />

Jahr einen Jahresumsatz von zwölf Milliarden Euro, so Uwe Kerkmann,<br />

der außerdem auch Pressesprecher des Fashion Net ist.<br />

Zusammengenommen mit dem Bereich ‚Beauty’, der insbesondere<br />

durch den Sitz von L’Oreal Deutschland in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens<br />

eine starke lokale Präsenz habe, mache der erweiterte<br />

Wirtschaftszweig ‚Lifestyle’, runde 18 Milliarden Euro jährlich aus.<br />

Diese Umsätze, so Kerkmann weiter, generierten sich vornehmlich aus<br />

Einnahmen des Großhandels, Einzelhandels und der Messen und<br />

Showrooms zu den Orderzeiten. Dementsprechend sei der Wirtschaftsfaktor<br />

Mode also sowohl steuerlich als auch in Sachen Arbeitsplätze nach<br />

wie vor „hochrelevant“ für Düsseldorf, zieht er sein Fazit.<br />

Die Stimmen der digitalen Generation rundeten schließlich den Modemorgen<br />

ab. Die beiden Bloggerinnen, Katharina Bansemer und<br />

Constance Simon, beschrieben ihre Tätigkeit, die sie derzeit noch<br />

studienbegleitend ausführen. „Wir verdienen mittlerweile gut, insbesondere<br />

mit Kooperationen“, sagten sie auf die Frage hin, wie sich<br />

das Geschäft finanziere, „etwa wie in einem ziemlich gut bezahlten<br />

Nebenjob – aber wir studieren ja noch“.<br />

Bei der anschließenden Fragerunde und dem darauf folgenden Networking<br />

wurden Fragen zur aktuellen Krise des Einzelhandels, Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung des Modehandels und der Positionierung<br />

Düsseldorfs als Messestandort gegenüber Berlin diskutiert. Einig<br />

blieb man sich über die Wichtigkeit Düsseldorfs als Ort des Mode-<br />

Business, denn „hier werden nach wie vor die Order geschrieben“.<br />

18 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Foto: © Igedo Düsseldorf<br />

Uwe Kerkmann, Katharina Bansemer, Constance Simon, Philipp Kronen (v.li.)<br />

Fotos: © Stefanie Siegel<br />

<strong>TradeTalk</strong> 19


CLUBLEBEN<br />

Zigarrenlounge<br />

Karibisches Flair im Wirtschaftsclub<br />

Feine Zigarren und edle Getränke standen Mitte Juni bei der Eröffnung des neuen separaten<br />

Raucherbereichs im Mittelpunkt.<br />

An diesem Abend begegneten die Zigarrenfreunde einem kleinen Stück Kuba und erlebten<br />

aus nächster Nähe wie edle Zigarren in gekonnter Handarbeit gefertigt wurden.<br />

Bei kubanischer Live-Musik, exotischen Cocktails und guten Gesprächen wurden die frisch<br />

gedrehten Zigarren vor Ort genossen.<br />

Fotos: © Stefanie Siegel<br />

20 <strong>TradeTalk</strong>


CLUBLEBEN<br />

Meldungen<br />

ANDREAS DÜMIG Neues Gesicht im Wirtschaftsclub<br />

„Ich möchte Start-ups<br />

für den Club gewinnen<br />

und internationale<br />

Verbindungen aufbauen“.<br />

Andreas Dümig ist seit Juli stellvertretender Geschäftsführer im<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf. Der 39-jährige gebürtige Berliner hat<br />

sich einiges vorgenommen. „Ich möchte Start-ups für den Club gewinnen<br />

und internationale Verbindungen aufbauen“. Daneben möchte<br />

Dümig mehr Mitglieder gewinnen sowie weitere Veranstaltungen wie<br />

Geburtstage, Hochzeiten oder Weihnachts- und Betriebsfeiern etablieren.<br />

Auch der Aufbau eines regelmäßigen Modetalks soll vorangetrieben<br />

werden.<br />

Erfahrungen im Clubmanagement konnte Dümig bereits in unserem<br />

Partnerclub Rotonda in Köln sammeln. Zuvor war er während seiner<br />

dreijährigen Ausbildung zum Hotelökonom auch im Fünf-Sterne-Hotel<br />

Frankfurter Hof tätig.<br />

KUNSTPAUSE<br />

KUNSTPAUSE<br />

im Wirtschaftsclub<br />

Der renommierte Fotokünstler Thomas Wrede hat im Sommer gemeinsam<br />

mit der Kunstexpertin Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt<br />

(Galerie Beck & Eggeling) seine Werke interessierten Wirtschaftsclubmitgliedern<br />

im Rahmen des Veranstaltungsformates „Kunstpause“<br />

präsentiert. Gemeinsam führten sie durch die aktuelle Foto-Ausstellung<br />

„Manhattan Picture Worlds“ in den Räumen des Düsseldorfer<br />

Wirtschaftsclubs. Wredes bunte kosmopolitische Werkserie aus<br />

New York spiegelt den Puls der Metropole wider und bringt frische<br />

Impulse. In vielen bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen<br />

sind Thomas Wredes Arbeiten vertreten, unter anderem in<br />

der Sammlung der Bundesrepublik Deutschland. Wrede fotografiert<br />

analog. Es geht ihm nicht um digitale, am Rechner gebaute Bilder.<br />

Die Ausstellung „Manhattan Picture Worlds“ ist noch bis Ende September<br />

im Wirtschaftsclub zu sehen.<br />

Foto: © Stefanie Siegel<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG:<br />

<strong>TradeTalk</strong> Goll & Knaut GbR<br />

Vautierstrasse 80a<br />

40235 Düsseldorf<br />

Telefon 0211 636551<br />

Mobil 0163 5974121<br />

0157 83271052<br />

m.goll@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

d.knaut@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

www.tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

HERAUSGEBER / CHEFREDAKTION:<br />

Melanie Goll und Dieter Knaut<br />

VERLAGSLEITUNG:<br />

Melanie Goll und Dieter Knaut<br />

GRAFIK:<br />

Sabine Hartmann<br />

Nachdrucke und Vervielfältigungen (gleich welcher Art) sind – auch auszugsweise – nur<br />

mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar.<br />

Für Beiträge, die als ,Anzeige’ gekennzeichnet sind, für Terminangaben sowie unverlangt<br />

zugesandte Beiträge und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

REDAKTION:<br />

Dr. Eike Birck<br />

Maike Doege<br />

Jessica Hellmann<br />

Regina Knaut-Schmüser<br />

Eric Mansfeld<br />

Jutta von Quest<br />

Barbara Russ<br />

Marie-Isabelle Simon<br />

Nadja Thom/Redaktion London<br />

Titelfoto:<br />

Oliver Franke/Tourismus NRW e.V.<br />

Editorialfoto:<br />

Oleksander Voskresenskyi<br />

PRODUKTION:<br />

Staudt Lithographie GmbH<br />

Kohlenstraße 34<br />

44795 Bochum<br />

www.staudt-online.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

4 Ausgaben im Jahr<br />

COPYRIGHT:<br />

<strong>TradeTalk</strong> Goll & Knaut GbR<br />

<strong>TradeTalk</strong> 21


CLUBLEBEN<br />

Golf<br />

WENIGER STRESS –<br />

MEHR FLOW<br />

von Barbara Russ<br />

Allein schon der Ausblick von den Hängen des neuen Kosaido Golf<br />

Clubs auf den malerischen Sonnenuntergang über dem Rheinland<br />

hätte diesen Abend für die Teilnehmer des Workshops „Weniger<br />

Stress – Mehr Flow“ lohnenswert gemacht. Veranstalter war die Düsseldorfer<br />

Sektion des weltweit größten Coachverbandes ICF.<br />

Unser WCD-Mitglied Karl-Heinz Stumpf, Personalberater und Business-Coach,<br />

leitete den Workshop, bei dem er beide Leidenschaften,<br />

Coaching und Golfen, verbindet.<br />

Als Entdecker des sogenannten Flow-Erlebens gilt Mihaly Csikszentmihalyi.<br />

„Flow“ beschreibt das Gefühl, das einen überkommt, wenn<br />

man vollkommen in eine Aufgabe vertieft ist. Dies kann in vielen<br />

Situationen entstehen – beim Spielen, beim Lesen, beim Arbeiten –<br />

einerseits entrückt und gleichzeitig hochkonzentriert, könnte man<br />

es wohl am besten umschreiben.<br />

Stress dagegen ist etwa das genaue Gegenteil – hoher Blutdruck, erhöhte<br />

Cortisolwerte, Muskelanspannung – ein Fluchtmodus eben, der uns als<br />

steinzeitliches Erbe geblieben ist. Dies setzt beispielsweise dann ein,<br />

„wenn wir das Steuer nicht selbst in der Hand haben“, sagt Stumpf.<br />

Strategien auf dem Golfplatz<br />

Er hat sich eingehend mit den Stressquellen der heutigen (Arbeits-)<br />

Welt befasst. In Anlehnung an die ‚Inner Game’ Theorie von Timothy<br />

Gallwey zeigt der Referent Handlungsansätze auf, mit deren Hilfe<br />

Stress verringert und ein Burnout vermieden werden kann. Diese<br />

Strategien gibt er den Teilnehmern auf dem Golfplatz an die Hand,<br />

zusammen mit einem Putter und vier Golfbällen.<br />

Beim Workshop wurde in Zweierteams aus 50 Zentimetern Abstand<br />

auf das Loch gezielt, später aus zwei Metern. Mal klappt es, mal, der<br />

Natur der Dinge geschuldet, nicht. „Selbst Profis schaffen es nur in<br />

etwa 50% der Fälle“, so Stumpf.<br />

Doch das Treffen ist gar nicht das Ziel der Übung. Wie beim Bogenschießen<br />

und beim Meditieren geht es vielmehr um das Hineinhören<br />

in sich, das im Hier-und-Jetzt-Verweilen, das Beobachten der<br />

Haltung, des Atems, der Bewegung – zur Stressreduzierung. Mit dem<br />

malerischen Sonnenuntergang fiel’s noch leichter.<br />

Fotos: © Barbara Russ<br />

22 <strong>TradeTalk</strong>


CLUBLEBEN<br />

Dubai<br />

WUNDERBARE<br />

AUSSICHTEN IM<br />

CAPITAL CLUB IN DUBAI<br />

Der 2008 eröffnete Club befindet sich inmitten<br />

des „Dubai International Financial<br />

Centers“ (DIFC), direkt neben den „Dubai<br />

Towers” und dem „Ibis World Trade Center<br />

Dubai” und ist somit schnell und einfach<br />

von allen Geschäftsvierteln und Hauptstadtinstitutionen<br />

zu erreichen. Aufgrund seiner<br />

exklusiven Lage in einem der Penthäuser<br />

des Gate Village kann der Club mit einer<br />

einzigartigen Sicht auf Dubai City und den<br />

clubeigenen Yachthafen begeistern.<br />

Mitglieder und deren Gäste erwartet in drei<br />

verschiedenen Restaurants sowohl arabische<br />

als auch internationale Küche der<br />

Extraklasse. Im „The Signature“ vereinen<br />

sich moderne europäische und internationale<br />

Küche zu wahren Gaumenfreuden. Im<br />

„Al Hamra“ werden arabische, libanesische<br />

und mediterrane Gerichte angeboten und<br />

„The Bistro“ verwöhnt unter anderem mit<br />

Internationalen Buffets. Unbedingt besuchen<br />

sollte man auch den hervorragend<br />

ausgestatteten Weinkeller.<br />

Geschäftstermine und Meetings können<br />

in sechs, mit dem neuesten Standard ausgestatteten,<br />

Konferenzräumen abgehalten werden.<br />

Die Räume bieten Platz für fünf bis 35<br />

Personen. Der Capital Club Dubai veranstaltet<br />

darüber hinaus regelmäßige Events<br />

für Mitglieder zum Ideenaustausch.<br />

Neben den hervorragenden Businessgegebenheiten<br />

und kulinarischen Genüssen,<br />

steht der Club auch für optimale Entspannung<br />

und Zeitvertreib. Elegante Lounges,<br />

Outdoor-Terrassen auf der 4. und 5. Etage,<br />

eine Members Bar und ein Zigarrenraum<br />

erfüllen die Bedürfnisse aller Art, um<br />

sich entweder ungestört zu erholen oder<br />

private Gespräche zu führen. Auch sportliche<br />

Aktivitäten kommen nicht zu kurz.<br />

Ein modern eingerichtetes Fitnessstudio<br />

für persönliche Trainingsstunden oder ein<br />

Besuch im Wellness-Center bringen Mitglieder<br />

und deren Gäste wieder in Schwung.<br />

Die Bibliothek und das Billardzimmer runden<br />

das umfangreiche Unterhaltungsangebot ab.<br />

Für längere Aufenthalte in Dubai hält der<br />

Club clubeigene luxuriöse Gästezimmer mit<br />

24-Stunden-Butler-Service bereit. Das Team<br />

um General Managerin Emma Cullen<br />

macht einen Besuch im Capital Club Dubai<br />

zum unvergesslichen Erlebnis.<br />

CAPITAL CLUB DUBAI<br />

Gate Village Building 3<br />

Dubai International Financial Centre<br />

P.O.Box 506536, Dubai<br />

United Arab Emirates<br />

Tel: 971 4 3640111<br />

Fax: 971 4 3637259<br />

Email: info@capitalclubdubai.com<br />

Website: www.capitalclubdubai.com


WIRTSCHAFT<br />

Aktienmärkte<br />

CHINA<br />

ein Börsencrash lässt<br />

die Welt erzittern<br />

Gastkommentar von Matthias Weik und Marc Friedrich<br />

Mehr Grund zur Sorge als das Griechenlandproblem bereitet uns<br />

China. Im größten „kommunistischen“ Land der Erde herrscht seit geraumer<br />

Zeit etwas sehr unkommunistisches – der Turbokapitalismus<br />

in seiner perversesten Form. Ironischerweise haben gerade in China<br />

die pure Gier und der Turbokapitalismus auf seinem destruktiven<br />

Beutezug ihr neues Zuhause gefunden.<br />

Das Land hat drei gewaltige Probleme:<br />

1. eine immense Immobilienblase<br />

In China zählte, auf Grund der minimalen Zinsen der staatlichen<br />

Geldinstitute, eine Eigentumswohnung zu der Wertanlage Nummer<br />

eins. Über 70 Prozent der Chinesen, welche bereits selbst eine<br />

Wohnung besitzen, haben auch deshalb ihr Vermögen in weiteren<br />

Immobilien angelegt.<br />

Aus diesem Grund sind bereits Geisterstädte in der Größe von Stuttgart<br />

entstanden in denen fast niemand lebt. Mittlerweile verliert der<br />

Immobilienmarkt an Fahrt. Bereits 2014 sind die Verkäufe von Wohnimmobilien<br />

um zehn Prozent zurückgegangen. Mittlerweile beeinflusst<br />

der Immobiliensektor bereits zwischen 15 und 25 Prozent der<br />

lokalen Wirtschaft. Ein implodieren des Immobilienmarktes würde<br />

die chinesischen Banken vor gravierende Probleme stellen, denn seit<br />

2008 ist das Volumen an Hypothekenkrediten exorbitant gestiegen.<br />

Für zahlreiche Banken machen Hypothekenkredite bereits etwa<br />

40 Prozent des gesamten Kreditvolumens aus.<br />

2. ein gigantisches Schattenbankensystem<br />

Neben den trägen Staatsbanken hat sich in China ein großer Markt<br />

von nicht-registrierten Geldinstituten etabliert – sogenannte Schattenbanken.<br />

Ein Großteil des chinesischen Schattenbanksektors ist<br />

heute kaum noch zu durchschauen geschweige denn zu kontrollieren<br />

und reglementieren.<br />

Allein das Kreditvolumen der chinesischen Schattenbanken beträgt<br />

laut dem McKinsey Global Institute (MGI) 6,5 Billionen USD. Sie stehen<br />

für rund 30 Prozent aller chinesischen Schulden. Zahlreiche Institute<br />

treten heute wie reguläre Banken auf. Das heißt: Sie sammeln<br />

Geld von Sparern ein, um dieses dann weiterzuverleihen, zu investieren<br />

oder eben damit an der Börse zu spekulieren. Der Schattenbanksektor<br />

prosperiert, das Kreditvolumen vermehrt sich seit 2007 jährlich<br />

um 3 Prozent.<br />

Schattenbanken erfreuen sich unter der Bevölkerung immer noch<br />

großer Beliebtheit, da die zugesagte Rendite oft ein Vielfaches von<br />

dem beträgt, was die staatlichen Banken an Zinsen bieten.<br />

Diese befeuern auch den Aktienboom, wo wir schon beim dritten<br />

Problem wären:<br />

3. Heiß gelaufene Aktienmärkte<br />

Seit einigen Jahren herrscht der Irrsinn an den chinesischen Aktienmärkten.<br />

Das gesamte Land ist vom Börsenfieber erfasst. Die Aktienstimmung<br />

war bis vor kurzem wie zu Zeiten des Neuen Markts in Deutschland.<br />

Ein jeder möchte an dem ‚großen Spiel‘ teilhaben und schnellstmöglich<br />

reich werden. Es benötigt keinerlei hellseherische Fähigkeiten,<br />

dass dies über kurz oder lang mächtig schief geht. Denn es geht nie<br />

lange gut, wenn immer mehr Menschen ohne Arbeit am Rechner<br />

durch Spekulation an den Märkten reich werden anstatt zu arbeiten.<br />

Seit Juni 2014 sind die Kurse an der Shanghaier Börse um 150 Prozent<br />

gestiegen, in Shenzhen haben sie sich sage und schreibe verdreifacht.<br />

Von gesundem Wachstum kann hier keine Rede mehr sein. Unvorstellbare<br />

sechs Billionen Euro legten chinesische Aktien binnen eines<br />

Jahres an Wert zu – das entspricht der doppelten Wirtschaftsleistung<br />

Deutschlands eines Jahres. Gegenwärtig ist Chinas Aktienmarkt ungefähr<br />

zehn Billionen Euro wert. Das entspricht rund 40 Prozent des<br />

24 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Foto: © fotolia<br />

US-Marktes – 2014 waren es lediglich 14<br />

Prozent. Nicht zu verkennen ist, dass jedoch<br />

parallel das Wachstum stockt und die Unternehmensgewinne<br />

kaum steigen. Im Mai 2015<br />

sank das Exportvolumen bei Waren und Gütern<br />

um –2,5 Prozent zum Vorjahresmonat,<br />

auf 190,752 Mrd. Dollar. Waren und Güter<br />

im unbereinigten Wert von 131,264 Mrd.<br />

Dollar wurden im Mai 2015 importiert – ein<br />

Einbruch von –17,6 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat. In den ersten fünf<br />

Monaten 2015 sanken die Importe um –17,3<br />

Prozent zum Vorjahresmonat, auf 663,609<br />

Mrd. Dollar. Dem Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex<br />

zur Folge ist Chinas Industrie<br />

im Juli so stark geschrumpft wie seit zwei<br />

Jahren nicht mehr. Der Markit-Einkaufsmanagerindex<br />

lag bei 47,8 Punkten, dem tiefsten<br />

Stand seit Juli 2013.<br />

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Aktienblase<br />

platzt. Es gibt kein ewiges, staatlich<br />

vorgeschriebenes Wachstum von 7–10 Prozent<br />

pro Jahr – auch nicht in der Planwirtschaft<br />

China. Anfang Juli musste die chinesische<br />

Börsenaufsicht wegen Panik 1.400<br />

Unternehmen vom Handel aussetzen. Binnen<br />

drei Wochen verlor die Shanghaier Börse,<br />

in den letzten beiden Juniwochen und in der<br />

ersten Juliwoche trotz staatlicher Eingriffe<br />

ca. ein Drittel an Wert. Das ist der größte<br />

Kursrutsch seit mehr als 20 Jahren. Chinas<br />

Aktienmarkt verlor binnen weniger Tage<br />

bis zu vier Billionen Dollar an Wert. Die chinesische<br />

Regierung reagierte mit erheblichen<br />

Eingriffen wie der Erhöhung der Liquidität<br />

im Handel, Senkung der Zinsen auf ein<br />

Rekordtief, Aussetzung von fast 50 Prozent<br />

aller Aktien, dem Beschluss von Konjunk-<br />

turspritzen und Stützungsmaßnahmen. Zudem<br />

erhielten an der Börse notierte<br />

Unternehmen die Genehmigung, sich<br />

selbst vom Handel auszusetzen.<br />

Also Planwirtschaft vom allerfeinsten.<br />

Kurzfristig konnte die Regierung<br />

den Kursrutsch zunächst erfolgreich<br />

stoppen und eine Gegenbewegung<br />

erreichen. Der Leitindex erholte sich<br />

von seinem Tief am 8. Juli 2015 um<br />

16 Prozent. Am 27. Juli 2015 war es<br />

dann vorbei mit der „Erholung“.<br />

Am diesem besagten Tag kannte der<br />

Leitindex Shanghai Composite nur<br />

noch einen Weg – den nach unten.<br />

Innerhalb nur eines Tages ist der Aktienmarkt<br />

um 8,5 Prozent eingebrochen.<br />

An der Börse in Shanghai<br />

wurden fast 630 Milliarden Dollar,<br />

das entspricht ungefähr der dreifachen<br />

Wirtschaftsleistung Griechen-<br />

Matthias Weik und Marc Friedrich<br />

Foto: © Christian Stehle, Asperg<br />

Die beiden Ökonomen, Querdenker und<br />

Honorarberater Matthias Weik und Marc<br />

Friedrich schrieben 2012 den Bestseller “Der<br />

größte Raubzug der Geschichte – warum die<br />

Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer<br />

reicher werden“. Es war das erfolgreichste<br />

Wirtschaftsbuch 2013.<br />

Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die<br />

Lösung – Warum der finale Kollaps kommt<br />

und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie es<br />

bis auf Rang 2 der Spiegel Bestsellerliste<br />

geschafft sowie auf Rang 1 im Manager<br />

Magazin und Handelsblatt. In ihm haben sie<br />

u.a. die EZB Leitzinssenkung und Minuszinsen<br />

für die Banken, die Absenkung des Garantiezins<br />

bei den Lebensversicherungen sowie den<br />

Ausgang der EU-Wahl richtig prognostiziert.<br />

Der Crash ist die Lösung war das erfolgreichste<br />

Wirtschaftsbuch 2014.<br />

Weitere Informationen über die Autoren<br />

finden Sie unter: www.friedrich-weik.de<br />

und bei Facebook.


WIRTSCHAFT<br />

Aktienmärkte<br />

lands, vernichtet. Es ist der größte Tagesverlust<br />

des Shanghai Composite seit Februar<br />

2007. Im Juli 2015 ist der Shanghai Composite<br />

Index um 13,4 Prozent gefallen. Trotz<br />

beispielloser Interventionen der Regierung<br />

zur Stützung des Marktes war es der schlechteste<br />

Monat für chinesische Aktien seit Oktober<br />

2009.<br />

Nicht zu verkennen ist jedoch, dass selbst<br />

nach dem Absturz vom 27. Juli .2015 der<br />

Shanghai Composite auf 12-Monats-Sicht<br />

Märkte intervenieren, wird ein Margin<br />

Call-Desaster drohen. Unter einem Margin<br />

Call bezeichnet man den Anruf eines Brokers<br />

an einen Kunden mit Margin Account<br />

(Depot mit dem Wertpapiere auf Kredit gekauft<br />

werden). Unterschreitet der Wert der<br />

gekauften Papiere eine bestimmte Grenze<br />

und ist der Investmentkredit somit nicht<br />

mehr gedeckt, hat der Inhaber des Margin<br />

Accounts zwei Möglichkeiten: entweder er<br />

schießt neues Kapital nach, was für viele<br />

Anleger voraussichtlich schwierig sein wird,<br />

Euro) aufgebracht, um einen fatalen Crash<br />

abzuwenden. Wir sagen ganz klar: dies wird<br />

lange nicht genug sein.<br />

Laut dem weltgrößten Hedgefonds Bridgewater<br />

beliefen sich allein die Margin<br />

Account-Positionen am Markt vor dem<br />

Crash auf knapp drei Billionen Yuan (circa<br />

441 Milliarden Euro). Logischerweise sind<br />

all diejenigen Investmentpapiere nicht dabei,<br />

welche mit Eigenkapital gekauft wurden,<br />

und eventuell von verunsicherten Anlegern<br />

Foto: © Creative Collection<br />

noch immer 78,44 Prozent im Plus liegt.<br />

Dies nützt vielen Privatanlegern jedoch<br />

reichlich wenig. Denn sie haben einen groben<br />

Kapitalfehler begangen. Fataler Weise<br />

haben viele von der Gier getriebenen Anleger<br />

ihre Aktien auf Pump gekauft. Viele von<br />

ihnen stehen jetzt vor dem finanziellen Ruin.<br />

Äußerst verheerend ist nicht nur, dass auf<br />

Kredit spekuliert wurde, sondern, dass bis<br />

dato nicht bekannt ist in welcher Höhe<br />

und insbesondere mit welchem Hebel. Die<br />

Regierung in Peking wird gezwungen sein<br />

Billionen an Yuan bereitstellen zu müssen,<br />

um den großen Crash verhindern zu können.<br />

Das Vertrauen in die Regierung und die<br />

Stützungsmaßnahmen erodiert aber weiter<br />

– auch am folgenden Tag ging es weiter abwärts<br />

– um über 4 Prozent. Auch am ersten<br />

Handelstag im August ging es weiter Berg<br />

ab an den Aktienmärkten<br />

Das Margin Call-Desaster<br />

Sollte die Regierung nicht massiv in die<br />

oder er muss Wertpapiere verkaufen – egal,<br />

ob das für ihn einen Gewinn oder Verlust<br />

bedeutet.<br />

In China könnte dies zu einer Kettenreaktion<br />

astronomischen Ausmaßes führen. Diese<br />

wird folgendermaßen aussehen, sollte die<br />

Regierung in Peking nicht massiv und<br />

mit unvorstellbar viel Geld eingreifen. Die<br />

Kurse fallen weiter, mehr und mehr Margin<br />

Accounts fallen unter einen kritischen Wert,<br />

folglich müssen immer mehr Anleger verkaufen,<br />

um das erforderliche Geld an ihre<br />

Broker nachschießen zu können. Dies<br />

wiederum drückt die Preise weiter in den<br />

Keller und löst neue Margin Calls beziehungsweise<br />

Stop-Losses (der Anleger bestimmt<br />

einen Kurs unterhalb der aktuellen<br />

Notierung, bei dem ein Verkaufsauftrag für<br />

das Papier ausgelöst werden soll) aus.<br />

Bisher hat die chinesische Regierung knapp<br />

860 Milliarden Yuan (circa 126 Milliarden<br />

veräußert werden. Der Banker David Cui<br />

von der Bank of America Merrill Lynch<br />

spricht sogar von einem Margin-Volumen in<br />

der Größe von 3,7 Billionen Yuan (circa<br />

544 Milliarden Euro), welches durch einen<br />

einfachen Hebel doppelt wirkt. Cuis Schätzungen<br />

zufolge werden am Markt insgesamt<br />

Positionen im Wert von sage und schreibe<br />

7,5 Billionen Yuan (über eine Billion Euro)<br />

mit geliehenem Geld gehalten. Dies entspricht<br />

knapp 13 Prozent der gesamten<br />

Marktkapitalisierung aller auf dem chinesischen<br />

Festland notierten Aktien. Nirgendwo<br />

auf der ganzen Welt wird – in Relation zur<br />

Marktkapitalisierung – derart massiv auf<br />

Kredit investiert. Unserer Ansicht nach ist<br />

der chinesische Aktienmarkt gegenwärtig<br />

eine tickende Zeitbombe. Chinas Aktienmarkt<br />

steht auf verdammt dünnem Eis und<br />

es ist lediglich eine Frage der Zeit bis es zum<br />

gigantischsten Margin Call kommen wird.<br />

Tritt dieser Fall ein, wird China global die<br />

Aktienmärkte in den Abgrund ziehen.<br />

26 <strong>TradeTalk</strong>


WIRTSCHAFT<br />

Forschung<br />

Digitale Demenz in Deutschland<br />

LÄSST UNSER<br />

GEDÄCHTNIS NACH?<br />

Hand aufs Herz: Haben Sie Ihre eigene Handy-Nummer im Kopf?<br />

Und wie viele Geburtstage Ihrer Lieben fallen Ihnen ohne Hilfsmittel<br />

ein? Die digitale Technik macht unser Leben leichter. Ein<br />

Klingelton des Handys erinnert uns an wichtige Termine. Aber<br />

macht uns diese Technik nicht auch ein klein wenig dümmer?<br />

Von<br />

„Digitaler Demenz“<br />

wird gesprochen, wenn jemand auf<br />

Grund von zu viel Umgang mit elektronischen<br />

Geräten aufhört selbst zu denken und sein<br />

Gedächtnis nicht mehr benutzt. Noch ist<br />

sich die Wissenschaft nicht einig darüber, ob<br />

Smartphone, Tablet, GPS und Co. unsere<br />

Gedächtnisleistung beeinträchtigen.<br />

Das Institut myMarktforschung.de hat im<br />

Rahmen einer repräsentativen Umfrage mit<br />

1.000 Teilnehmern untersucht, wie es um<br />

die Merkfähigkeit der Deutschen bei wichtigen<br />

Terminen, Geburtstagen und Telefonnummern<br />

bestellt ist. Demnach gab jeder<br />

siebte der Befragten an, dass er keine Rufnummer<br />

von Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern<br />

auswendig kennt, fast ein<br />

Drittel der deutschen Handybesitzer kennt<br />

weder die Handynummer des Partners noch<br />

seine eigene Handynummer auswendig. Die<br />

Handynummer der besten Freundin bzw.<br />

des besten Freundes hat nur noch etwa jeder<br />

Sechste im Kopf.<br />

Zettel oder Smartphone?<br />

Wenn es um die Geburtstage von Freunden,<br />

Bekannten und Familie geht, ist<br />

es scheinbar sehr gut um das Erinnerungsvermögen<br />

bestellt: Die Deutschen<br />

schätzen, dass sie durchschnittlich vierzehn<br />

Geburtstage aus ihrem persönlichen<br />

Umfeld auswendig kennen, dabei meinen<br />

Frauen, im Schnitt sechzehn Geburtstage zu<br />

kennen, Männer hingegen nur elf.<br />

Über drei Viertel der Deutschen sind<br />

Besitzer eines Notebooks/Laptops und eines<br />

Smartphones und nutzen mindestens einmal<br />

am Tag das Internet. Wichtige Termine<br />

werden von einem Viertel der Befragten<br />

direkt in das Smartphone oder den PC eingetragen,<br />

ein Fünftel nutzt die digitale Erinnerungsfunktion<br />

mindestens ein Mal am Tag.<br />

Die Mehrheit der Deutschen vertraut allerdings<br />

auf nostalgische Gedächtnisstützen<br />

wie den handschriftlichen Vermerk im Kalender<br />

oder auf einem Notizzettel. Knapp<br />

jeder Zehnte behält wichtige Termine sogar<br />

im Kopf. Im geschlechtsspezifischen Vergleich<br />

ist festzustellen, dass nur jede fünfte<br />

Frau ihre Termine digital vermerkt, bei den<br />

Männern geht fast jeder Dritte so vor.<br />

Wann ist der Kopf frei?<br />

Ob diese Zahlen alarmierend sind, wird<br />

sich wohl erst in einigen Jahren oder gar<br />

Jahrzehnten herausstellen. Inzwischen gibt<br />

es auch Studien, die besagen, dass die Furcht<br />

vor digitaler Demenz unbegründet sei. Vielmehr<br />

müsse sich das Gehirn durch die technischen<br />

Hilfsmittel mit weniger Ballast<br />

herumschlagen und es würden Hirnkapazitäten<br />

frei, die insbesondere das kreative<br />

Denken beflügelten. Wichtig scheint hierbei<br />

jedoch, dass der Mensch seiner Technik<br />

auch vertraut, d. h., dass er jederzeit auf<br />

seine E-Mail-Kontakte, Telefonnummern und<br />

Wegbeschreibungen zurückgreifen kann. Fehlt<br />

dieses Vertrauen, dann ist auch der Kopf<br />

im wahrsten Sinne des Wortes nicht frei.<br />

Der Hirnforscher Hans-Peter Thier hält den<br />

Begriff der digitalen Demenz für verfehlt. In<br />

einem Interview mit „Der Welt“ sagte er:<br />

„Unter Demenz versteht die Medizin einen<br />

Verlust ursprünglich verfügbarer kognitiver<br />

Fertigkeiten – einen Verlust des Gedächtnisses,<br />

eine Einschränkung des Denkvermögens,<br />

Orientierungsstörungen und letztendlich<br />

einen Zerfall der Persönlichkeitsstruktur.<br />

Was immer die Nutzung digitaler Medien<br />

im Gehirn machen mag – es gibt keinerlei<br />

Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften<br />

Veränderungen im Gehirn führt.“<br />

Fest steht, dass noch viele Studien nötig sind,<br />

um den Einfluss digitaler Medien auf den<br />

Einzelnen und die Gesamtgesellschaft zu<br />

erforschen.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 27


WIRTSCHAFT<br />

Commerzbank AG<br />

Martin Blessing im Gespräch<br />

von Dr. Eike Birck<br />

Es war wieder ein höchst interessanter Abend im Wirtschaftsclub Düsseldorf. Der Vorstandschef<br />

der Commerzbank AG Martin Blessing stellte sich den zum Teil kritischen Fragen des Chefredakteurs<br />

der Rheinischen Post Michael Bröcker. Das Publikum erlebte einen aufgeschlossenen und<br />

schlagfertigen Vorstandschef, der sich im Anschluss an die Podiumsdiskussion noch viel Zeit für<br />

Fragen und Gespräche nahm.<br />

Michael Bröcker, Martin Blessing (v.li.)<br />

Hans-Joachim Driessen, Nazif Destani, Martin Blessing (v.li.)<br />

vorne: Rüdiger Goll<br />

Foto: © Hans-Jürgen Bauer<br />

Fotos: © Stefanie Siegel<br />

28 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Nicht nur für die Banken stellt das Jahr<br />

2008 eine Zäsur dar. Auch viele Unternehmer<br />

und Bürger erinnern sich mit<br />

Schrecken an die Banken- und Finanzkrise<br />

mit ihren weitreichenden negativen Konsequenzen.<br />

Auch für die Commerzbank war<br />

die Krise ein schwerer Schlag, wie Martin<br />

Blessing offen einräumte. Betrug die Bilanzsumme<br />

Ende 2008 noch 1.100 Milliarden<br />

Euro, so sind es heute noch 600 Milliarden<br />

Euro. „Es waren schwierige Zeiten“, erinnert<br />

sich der Vorstandsvorsitzende, der<br />

aus einer alteingesessenen Banker-Familie<br />

stammt. „Meine Kollegen und ich sind<br />

viele wichtige Themen angegangen und<br />

haben vieles richtig gemacht. Wir haben die<br />

Kapitalsituation der Bank verändert und<br />

Risiken abgebaut.“<br />

Gesundes Wachstum<br />

In der Krise stieg der Bund als Aktionär ein<br />

und erwarb ein Viertel der Aktien, damit<br />

war die Commerzbank gerettet. Ein Schritt,<br />

für den sich der 52-Jährige noch heute<br />

dankbar zeigt. Er denkt dabei insbesondere<br />

an die Steuerzahler. Für 2015 und 2016<br />

ist Martin Blessing zuversichtlich, dass die<br />

Commerzbank Gewinne einfahren wird.<br />

„Vertrauen“ ist für ihn ein ganz wichtiger<br />

Schlüsselbegriff. „Wir müssen darüber reden,<br />

was wir anders machen als andere“,<br />

betont er. „Früher wurde der Erfolg nur am<br />

Umsatz gemessen. Heute haben wir drei<br />

Faktoren: Qualität, Wachstum und Umsatz,<br />

der jetzt aber nur noch lediglich ein Drittel<br />

ausmacht.“ Unter Qualität versteht der Banker<br />

Kundenzufriedenheit, die bei 12.000<br />

Kunden abgefragt wird. Die Kunden sollen<br />

Auskunft darüber geben, ob sie die Commerzbank<br />

weiterempfehlen würden. Wachstum<br />

bedeutet die Gewinnung von Neukunden.<br />

Seit Ende 2012 ist die Commerzbank<br />

netto um 600.000 Kunden gewachsen. Im<br />

vergangenen Jahr konnte ein operatives<br />

Ergebnis von 420 Millionen Euro erzielt<br />

werden. Für das kommende Jahr hat es sich<br />

der Vorstandsvorsitzende auf die Fahnen<br />

geschrieben, mindestens 500 Millionen Euro<br />

vor Steuern zu verdienen.<br />

Filialen vs. online?<br />

Ein wichtiger Aspekt ist für den Vorstandsvorsitzenden<br />

das Thema Filialen und online.<br />

Auch wenn Martin Blessing davon<br />

ausgeht, dass von den bundesweit weit über<br />

30.000 Banken und Sparkassen in den<br />

nächsten Jahren etwa ein Drittel schließen<br />

wird, will er die Filialen nicht missen.<br />

„Etwa 15 Prozent unserer Kunden sind reine<br />

Online-Kunden. Ich gehe davon aus,<br />

dass der Anteil dieser Kunden noch weiter<br />

steigen wird. Allerdings gibt es immer auch<br />

einen Teil – und den wird es wahrscheinlich<br />

immer geben –, der sich für bestimmte<br />

Geschäftsbereiche lieber in einer Filiale<br />

beraten lassen möchte. Das kann eine Baufinanzierung<br />

oder auch ein Anlagegeschäft<br />

sein. Wenn jedoch die Kunden tendenziell<br />

seltener in die Filialen gehen, dann werden<br />

Größe und Lage der einzelnen Filiale immer<br />

wichtiger. Diese Faktoren müssen an<br />

die veränderte Situation angepasst werden,<br />

denn die Auslastung muss letztlich durch<br />

das Wachstum gesteigert werden.“<br />

Früher haben Kunden ihre Bank danach<br />

ausgewählt, ob sie in der Nähe lag. Zu<br />

Zeiten des Internets ist dieser Aspekt<br />

zweitrangig, denn im Netz ist jede Bank<br />

gleich nah oder eben gleich weit weg.<br />

„Entscheidend ist dann das Angebot. Wir<br />

können<br />

mittlerweile<br />

viele unserer Produkte<br />

online anbieten, sodass<br />

der Kunde die<br />

Möglichkeit hat, den<br />

Abschluss dann zu tätigen,<br />

wenn er möchte.<br />

Wir haben in<br />

diesem Bereich den<br />

strategischen Vorteil,<br />

dass wir oft schneller<br />

Zur Person<br />

Martin Blessing<br />

und flexibler sind als andere Banken und<br />

Sparkassen. Allerdings sehe ich weiterhin<br />

die Notwendigkeit von Filialen. Die Menschen<br />

möchten sehen, wo ihr Geld ist. Und<br />

falls es mal Schwierigkeiten geben sollte,<br />

möchte man mit einem vertrauten Mitarbeiter<br />

sprechen. Das finde ich sehr nachvollziehbar.“<br />

Die Prognosen, dass künftig<br />

gar kein Bargeld mehr benötigt wird und<br />

alles mit Karte bezahlt wird, hält Martin<br />

Blessing zwar für möglich, glaubt aber eher<br />

an eine schrittweise Veränderung im Verhalten<br />

der Kunden.<br />

Welche Anlage ist die richtige?<br />

Beratungsbedarf besteht nach wir vor bei<br />

den Anlagemöglichkeiten – gerade auch in<br />

Zeiten von geringer Rendite, wobei Martin<br />

Blessing darauf aufmerksam macht, dass<br />

ein Unterschied zwischen der nominellen<br />

und der realen Rendite besteht. Welche<br />

Anlagemöglichkeit empfiehlt der Profi? „Es<br />

gibt nicht die eine richtige Strategie“, betont<br />

der Banker. „Momentan ist nur eine hohe<br />

Rendite zu erzielen, wenn mehr Risiko in<br />

Kauf genommen wird und längere Laufzeiten<br />

vereinbart werden. Das ist aber nicht<br />

für jeden Anleger der Königsweg. Man<br />

muss genau gucken, welche Strategie zu<br />

welchem Kunden passt. Generell sollte man<br />

eine gemischte Anlagestrategie fahren, die<br />

über eine gute, das heißt breite Streuung<br />

verfügt. Und nach Möglichkeit sollte das<br />

Geld langfristig angelegt werden.“<br />

geboren am 6. Juli 1963 in Bremen<br />

verheiratet, drei Töchter<br />

1983 – 1984 Banklehre bei der Dresdner Bank AG<br />

1984 – 1987 Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität Frankfurt und der<br />

Hochschule St. Gallen<br />

1988 MBA an der University of Chicago<br />

1989 – 1996 McKinsey, Frankfurt am Main und New York<br />

Berater, 1994 Wahl zum Partner<br />

1997 – 2000 Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main,<br />

Mitleiter des Geschäftsbereiches Private Kunden<br />

2000 – 2001 Advance Bank AG, München, Vorstandssprecher<br />

seit 01.11.2001 Mitglied des Vorstands Commerzbank AG,<br />

Frankfurt am Main<br />

seit 15.05.2008 Sprecher des Vorstands<br />

seit 07.05.2009 Vorsitzender des Vorstands<br />

zuständig für<br />

• Business Segment Central & Eastern Europe<br />

• Group Communications<br />

• Group Development & Strategy<br />

• Group Legal


WIRTSCHAFT<br />

Messe Düsseldorf<br />

EINE ERFOLGSSTORY<br />

Dieter Knaut im <strong>TradeTalk</strong>-Interview<br />

mit Werner M. Dornscheidt<br />

Seit über elf Jahren ist Werner Matthias Dornscheidt Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH. Einer der führenden<br />

Messen weltweit. Mit <strong>TradeTalk</strong> hat der „Messe-Macher“ über<br />

Umsätze und internationale Entwicklungen gesprochen – und verraten,<br />

was aus dem Marzipan-Pullmann zu seinem Geburtstag wurde.<br />

Der Konzernumsatz der Messe Düsseldorf GmbH wurde im vergangenen<br />

Jahr auf 412 Millionen Euro gesteigert. Woran lag das?<br />

An uns (lacht). Im Ernst: das lag am nachhaltigen Wirtschaften und<br />

am Messezyklus. Nicht jedes Jahr finden alle Fachmessen statt. Treffen<br />

einige aufeinander, können wir das Ergebnis steigern. Faustregel:<br />

der Umsatz in geraden Jahren ist höher als in ungeraden. 30 Prozent<br />

des Umsatzes machen wir im Ausland. In 2014 haben wir 58 Millionen<br />

Euro Gewinn erzielt. Positiv für unsere Eigentümer und für uns.<br />

Denn unser größtes Pfund ist, dass wir am Messeplatz Düsseldorf<br />

ohne Subventionen arbeiten können. Investitionen beispielsweise ins<br />

Gelände stemmen wir aus eigener Kraft. Diese wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />

garantiert Handlungsfähigkeit – gerade mit Blick auf die<br />

nationale und internationale Konkurrenz. Und bringt uns gleichzeitig<br />

in die Lage, unseren Anteilseignern etwas zurückzugeben.<br />

In welche Projekte wollen Sie künftig den erwirtschafteten Gewinn<br />

investieren?<br />

Wir investieren in unser bestehendes Programm, das bereits sehr<br />

ausgewogen ist. Wir investieren in neue Veranstaltungen, von denen<br />

wir Wachstum erwarten, wie die Energy Storage – Energiespeicherung<br />

ist ein großes Thema. Wir investieren in den Kundenservice –<br />

Stichwort Digitalisierung – und natürlich in das Gelände, rund 600<br />

Millionen Euro. Unser Konzept „Messe Düsseldorf 2030“ zielt auf die<br />

Optimierung des Auslandsgeschäfts und des internationalen Vertriebs.<br />

Damit wir unseren Kunden ausgewählte Messethemen in den<br />

wichtigsten Märkten der Welt anbieten können, und zwar auf Düsseldorfer<br />

Niveau. Dazu gehört auch die Stärkung unseres Netzwerks von<br />

Töchtern, Beteiligungen und Auslandsvertretungen. Die Bevölkerung<br />

nimmt uns eher durch die boot oder den CARAVAN SALON<br />

wahr, aber unsere Innovations- und Umsatzträger sind größtenteils<br />

internationale Fachmessen aus dem Maschinenbau- bzw.<br />

Investitionsgüterbereich.<br />

Wie ist die momentane Situation in Russland?<br />

Mit 73 Auslandsvertretungen sind wir in 134 Ländern präsent. Wir<br />

haben acht Tochtergesellschaften, die Kontinente abdecken, u.a. in<br />

China, ASEAN und Indien. In Russland sind wir schon seit 51 Jahren<br />

vertreten, übrigens als erste westliche Messegesellschaft überhaupt.<br />

Mit diesen Erfahrungen im Rücken heißt es also erstmal: Ruhe<br />

bewahren. Die russische Wirtschaft ist momentan in der Krise, ja.<br />

Zur Person<br />

Werner Matthias Dornscheidt<br />

Der Dipl.-Betriebswirt begann seine Laufbahn 1979 als<br />

Referent im Zentralbereich Auslandsmessen der<br />

damaligen Düsseldorfer Messegesellschaft mbH – NOWEA. Nach<br />

kurzer Tätigkeit bei der Tochtergesellschaft Internationale Messe<br />

Marketing GmbH war Werner Matthias Dornscheidt von 1984 bis<br />

1986 bei der NOWEA International GmbH zuständig für die<br />

neuen Projekte in Drittländern. Zwischen 1986 und 1990 war er<br />

als Abteilungsleiter zuständig für Messen und Verkaufsförderungsveranstaltungen<br />

im Auftrag der Centralen Marketing-Gesellschaft<br />

der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), bevor er 1990 als Stellvertreter<br />

des Geschäftsführers der Messe Düsseldorf International GmbH<br />

für alle Auslandsveranstaltungen der Gesellschaft verantwortlich<br />

zeichnete. 1999 wechselte Dornscheidt als Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung zur Messe Leipzig GmbH. Als Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH kehrte der Vater<br />

von zwei Söhnen am 1. Januar 2004 in seine Heimat an den<br />

Niederrhein zurück.<br />

30 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Messe Düsseldorf<br />

in Zahlen<br />

• 19 Hallen<br />

• Gesamtfläche: 305.400 m²,<br />

davon verfügbare<br />

Hallenfläche: 262.400 m²,<br />

Freifläche: 43.000 m²<br />

• Vermietung 2014 / netto: 1.315.625 m²<br />

• 50 Fachmessen am Standort Düsseldorf,<br />

darunter 24 Weltleitmessen<br />

• 36 Messen in Düsseldorf in 2014,<br />

davon 21 Eigenveranstaltungen und<br />

15 Partner- und Gastveranstaltungen<br />

• 73 Internationale Vertretungen für<br />

134 Länder<br />

• mehr als 60 Jahre Auslandsmesseerfahrung<br />

weltweit<br />

• rund 100 Veranstaltungen<br />

im Ausland jährlich<br />

• 31.269 Aussteller 2014 in Düsseldorf,<br />

70 % aus dem Ausland<br />

(Eigenveranstaltungen)<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

Mehrwert<br />

für Düsseldorf<br />

Fotos: © Messe Düsseldorf<br />

<strong>TradeTalk</strong> 31


WIRTSCHAFT<br />

Messe Düsseldorf<br />

Viele Unternehmen haben keinen Zugang<br />

zu Devisen und können nicht investieren.<br />

Importe verschieben sich wegen der Sanktionen<br />

von der EU auf China. Wenn die<br />

schlechte Absatzsituation so bleibt, wird sie<br />

auf längere Sicht auch die einzelnen Messen<br />

beeinflussen, ganz klar. Aber wir sind gut<br />

aufgestellt und genießen in Russland großes<br />

Vertrauen unsere Partner und Kunden. Die<br />

Ereignisse in der Ukraine haben sich schon<br />

auf das Messegeschäft ausgewirkt. Drei Messen<br />

im Umfeld von Donezk mussten wir aus<br />

Sicherheitsgründen absagen.<br />

Wie stark ist der Wettbewerb unter den<br />

deutschen Messegesellschaften?<br />

Der Wettbewerb ist stark. Wir haben in<br />

Deutschland 68 Messegesellschaften, davon<br />

sieben große. Diese sind in der Gemeinschaft<br />

Deutscher Großmessen (GDG) organisiert.<br />

Die anderen im Ausstellungs- und<br />

Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft<br />

(AUMA). Weltweit gibt es 140 Leitmessen,<br />

allein 90 finden in Deutschland statt. Davon<br />

24 in Düsseldorf. Unsere Messegesellschaft<br />

ist Marktführer. Als Vize-Vorsitzender des<br />

AUMA sage ich das durchaus mit einer<br />

kleinen Prise Stolz. Diese Position müssen<br />

wir halten.<br />

Was bedeutet aus Ihrer Sicht die Messe<br />

Düsseldorf für die Stadt Düsseldorf?<br />

Umwegrendite und internationales Flair!<br />

Die Messe ist ein Mehrwert für Düsseldorf:<br />

der siebenfache Umsatz, den die Messe erwirtschaftet,<br />

kommt der Region zugute.<br />

Heißt: wenn die Messe Düsseldorf GmbH<br />

350 Million erwirtschaftet, hat die Region<br />

einen Umsatz von über 2,4 Milliarden Euro.<br />

Sei es durch Hotelübernachtungen, Taxifahrten<br />

oder Restaurantbesuche, Einzelhandel,<br />

Subunternehmer, Auf- und Abbaukräfte,<br />

die übernachten müssen, etc. Bedeutet: hohe<br />

Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt. Sie<br />

profitiert von den Synergieeffekten einer<br />

international tätigen Messegesellschaft: bis<br />

zu 80 Prozent der Aussteller und 60 Prozent<br />

der Besucher kommen aus dem Ausland an<br />

den Rhein. Und im Ausland selbst agieren<br />

unsere Töchter als „Botschafter“ der Stadt.<br />

Welche Messen begeistern Sie?<br />

Jede. Messen haben alle ihren eigenen<br />

Charakter und ihren eigenen Charme. Besonders<br />

interessant finde ich unsere Maschinenbaumessen<br />

oder die MEDICA als weltgrößte<br />

Medizinmesse, natürlich hängt mein Herz<br />

auch an der boot und der ProWein. Wir haben<br />

im Grunde alle Innovationsträger der Welt<br />

hier vor Ort. Ein faszinierender Schmelztigel.<br />

Die Messe Düsseldorf spielt in der 1. Liga.<br />

Was tun Sie, damit das so bleibt?<br />

Weitermachen wie bisher. International<br />

denken, aber auch lokal handeln: das Messegelände<br />

auf Top-Niveau halten, das globale<br />

Portfolio ausbauen, sich vertrieblich neu aufstellen,<br />

indem wir u. a. einige Produktfamilien<br />

highlighten, Trends wie die Digitalisierung<br />

adaptieren, Messen an der homebase<br />

stabilisieren und die Nomenklaturen aktuellen<br />

Branchentrends anpassen. Gemeinsam<br />

mit unseren Partnern aus der Industrie, die<br />

das Ohr am Weltmarkt haben. Aber wir<br />

schauen auch über den Tellerrand hinaus:<br />

Mit welchen Kongressen können wir unsere<br />

Messen inhaltlich aufladen? Welche gesellschaftlich<br />

relevanten Problemlösungen bieten<br />

wir an? Hier sind wir als Veranstalter<br />

der interpack Initiator der SAVE FOOD-<br />

Initiative und Partner der Welternährungsorganisation<br />

(FAO). Nicht zu vergessen die<br />

Deutschen Häuser, die wir bei den olympischen<br />

und paralympischen Spielen organisieren<br />

und betreiben. Das alles geht nur mit<br />

einer gehörigen Portion Herzblut und einem<br />

gut funktionierenden Messe-Team.<br />

Worauf freuen Sie sich nach einer Reise,<br />

wenn Sie nach Düsseldorf zurückkommen?<br />

Auf meine Familie, meine Freunde, den Italiener<br />

bei uns um die Ecke in Gerresheim,<br />

unsere Messe. Düsseldorf ist meine Heimat,<br />

„hier kennst du jeden“ mein Grundgefühl.<br />

Ich war 21 Jahre im Auslandsmessegeschäft<br />

tätig und etwa acht Monate im Jahr unterwegs.<br />

Da lernt man seine Heimat sehr zu<br />

schätzen. Ich muss auch im Urlaub nicht<br />

mehr weit weg fliegen.<br />

Zu Ihrem 60. Geburtstag hat Ihnen die Stadt<br />

Düsseldorf einen Mercedes Pullmann aus<br />

Marzipan geschenkt …<br />

Ja, großartig, der Pullmann. Und viel zu schade<br />

zum essen. Ich habe ihn in mein Büro<br />

gestellt, aber die Sonneneinstrahlung nicht<br />

bedacht. So schnell können sich Träume<br />

auflösen (lacht).<br />

Herr Dornscheidt, Sie haben in Ihrem Berufsleben<br />

eine Vielzahl von Städten bereist.<br />

Ihre Lieblingsstadt ist ….<br />

Sydney, Rom und natürlich mein Heimatstadtteil<br />

Gerresheim (Stadtteil von Düsseldorf/Anm.<br />

der Redaktion).<br />

Wie entspannt der „Messemacher“ Werner<br />

M. Dornscheidt nach getaner Arbeit?<br />

Bei mir ist jeder Tag anders. Oft habe ich<br />

abends oder an den Wochenenden berufliche<br />

Termine. Aber das bin ich, das mache<br />

ich gern, quasi als „Überzeugungstäter“. Wenn<br />

ich frei habe, bin ich zu Hause, mache mit<br />

meiner Frau und unserem Hund Spaziergänge<br />

oder kümmere mich um das, was für jeden<br />

im Alltag so ansteht. Sport? Wird vertagt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Foto: © Messe Düsseldorf<br />

32 <strong>TradeTalk</strong>


WIRTSCHAFT<br />

Immobilien<br />

KAUFEN<br />

ODER<br />

MIETEN<br />

Immobilien sind gefragt<br />

Einer Studie der Postbank zufolge ist bei den derzeitigen Finanzierungsbedingungen<br />

der Kauf einer 110-m²-Wohnung fast in ganz<br />

Düsseldorf günstiger als Mieten. Die einzigen Ausnahmen bilden<br />

die Altstadt, Oberkassel und Unterbilk/Hafen. Beim Kauf sind in<br />

den meisten Gebieten monatliche Ersparnisse von mindestens 100 Euro<br />

möglich. In 13 Gebieten liegt der monatliche Kaufvorteil sogar über<br />

200 Euro, in 8 Gebieten bei 300 Euro und darüber.<br />

Immobilienwirtschaft vom demographischen Wandel beeinflusst<br />

Die Einwohnerzahl Düsseldorfs wächst stetig an. Die wachsende<br />

Wohnungsnachfrage sorgt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt<br />

für stabil hohe Preise. Deshalb werden in jüngerer Zeit<br />

auch Industrie-Ruinen und Brachen in Wohnraum verwandelt.<br />

Derzeit boomt die Baubranche.<br />

Aber auch der demographische Wandel hat einen erheblichen Einfluss<br />

auf die Immobilienwirtschaft. Unsere Gesellschaft wird immer<br />

älter – und aktiver. Die Zeiten, in denen ein Haus gekauft wurde<br />

und idealerweise bis zum Lebensende bewohnt wurde, sind seltener<br />

geworden. Heute möchte die Generation 60+, wenn sie in den<br />

Ruhestand eintritt, noch mal etwas völlig anderes machen, Reisen<br />

zum Beispiel, und sich nicht mehr um ein Haus kümmern, das<br />

Der Kauf einer Immobilie ist oftmals eine sehr emotionale Entscheidung. Dank des niedrigen<br />

Zinsniveaus besteht seit einigen Jahren ein ungebrochener Trend, Eigentum zu schaffen, da andere<br />

Anlagemöglichkeiten nicht mehr so sicher sind. Nach wie vor ist die Lage einer Immobilie ein<br />

ausschlaggebender Faktor.<br />

eventuell nach dem Auszug der Kinder zu groß geworden ist. Diese<br />

Generation sucht in dieser Lebensphase nach überschaubaren<br />

Eigentumswohnungen, die zumindest barrierearm und damit altersgerecht<br />

sind. Dazu gehören neben einer optimalen Verkehrsanbindung<br />

auch die Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Apotheken, die zu Fuß<br />

oder mit einem Rollator zu erreichen sind. Für Familien mit Kindern<br />

gibt die Nähe zu Schulen oder Kindertagesstätten den Ausschlag.<br />

Umweltbewusste Käufer<br />

Neben Lage, Ausstattung und Infrastruktur ist die energetische Bilanz<br />

der Immobilie entscheidend. Die Käufer sind umweltbewusster<br />

geworden und möchten keine Energiefresser haben. Künftig wird<br />

noch die Vernetzung der Häuser eine größere Rolle spielen, d. h., dass<br />

man kabellos via Smartphone Heizung, Jalousie, Haushaltgeräte<br />

und vieles mehr steuern kann, auch wenn man nicht zu Hause ist.<br />

Grafik: © postbank<br />

Momentan spielt es beim Kauf keine Rolle, ob neue oder gebrauchte<br />

Immobilien angeboten werden, ob Doppelhaushälfte, Einfamilienhaus<br />

oder Eigentumswohnung – stimmen Lage und Ausstattung,<br />

sind diese Objekte verkäuflich. Zwar ist ein Hauskauf nicht mehr<br />

eine Entscheidung für das ganze Leben, aber das neue Zuhause<br />

macht einen großen Teil der Lebensqualität aus. Ein Trend wird<br />

sich voraussichtlich nicht ändern: Der Kauf einer Immobilie ist und<br />

bleibt auch eine emotionale Entscheidung.<br />

Je dunkler das Grün wird, desto mehr lohnt sich der Kauf.**<br />

Nur Zinsen berücksichtigt, keine Tilgung (da Vermögensaufbau); Annahme: 20 Prozent Eigenkapital, wie von Verbraucherschützern empfohlen.<br />

** In weißen Kartenausschnitten ist die Datenbasis für einen Miet-/Kauf-Vergleich bei 110-m²-Wohneigentum zu gering.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 33


WIRTSCHAFT<br />

Deutsche Post<br />

WER BRAUCHT<br />

NOCH DIE POST?<br />

von Jessica Hellmann<br />

Im Zeitalter der Digitalisierung hat es der gute alte Brief zunehmend schwer. Doch obwohl<br />

häufig auf elektronischem Wege kommuniziert wird, transportiert die Post jährlich noch immer<br />

17 Milliarden Sendungen. Beim Dinnertalk im Wirtschaftsclub sprach Dr. Achim Dünnwald,<br />

CEO des Unternehmensbereiches Post – eCommerce – Parcel der Deutschen Post DHL, im<br />

April über die Zukunft des Briefes und gab einen Einblick in das Bonner Unternehmen. Der<br />

provokante Titel seines Vortrages: „Wer braucht noch die Post?“<br />

Achim Dünnwald war sich<br />

nicht sicher, ob es tatsächlich als<br />

Zufall gewertet werden kann,<br />

dass ausgerechnet an jenem<br />

Abend, an dem er seinen Vortrag<br />

im Wirtschaftsclub hält,<br />

der FC Bayern gegen „Porto“<br />

spielt. Mit diesem Wortspiel beendete<br />

er seine Ausführungen<br />

und sorgte für Erheiterung bei<br />

den Gästen. Dabei zeigte sein<br />

Vortrag deutlich, dass sich die<br />

Post wohl eher mit dem deutschen<br />

Fußballclub vergleichen<br />

kann, der die genannte Champions-League-Partie<br />

mit 6 : 1<br />

für sich entschied. Schließlich<br />

ist das Bonner Unternehmen<br />

ebenfalls äußerst erfolgreich:<br />

2014 generierte die Deutsche<br />

Post einen Umsatz von knapp<br />

Dr. Achim Dünnwald 57 Milliarden Euro und beschäftigt<br />

weltweit knapp 500.000 Mitarbeiter. Hierzulande zählt die Deutsche<br />

Post mit 165.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern des<br />

Landes und stellt 0,6 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze.<br />

In der Welt und vor allem im Heimatland sei das Unternehmen<br />

„schon ein Gigant“, sagt Dünnwald und weist darauf hin,<br />

dass „wir alle mit ihm irgendwie regelmäßig in Berührung kommen“.<br />

Dennoch müssen sich auch die Bonner auf neue Entwicklungen einstellen.<br />

Schließlich macht die digitale Kommunikation dem guten<br />

alten Brief merklich Konkurrenz. Nicht umsonst nannte der Referent<br />

seinen Vortrag „Wer braucht noch die Post?“. „Den Titel habe ich<br />

bewusst provokativ formuliert“, erklärt der Postmanager seinen neugierig<br />

lauschenden Zuhörern. „Welche Antwort ich auf diese<br />

Frage geben würde, ist klar. Sonst wäre ich vor zwei Jahren nicht<br />

zur Post gegangen.“<br />

E-Commerce im Fokus<br />

Seine Ausführungen verfolgten letztendlich zwei Ziele: Zum einen<br />

versuchte Dünnwald den Gästen nahezubringen, wie das Unternehmen,<br />

das uns sechs Tage in der Woche mit Post versorgt, heute aufgestellt<br />

ist. Auf der anderen Seite stand die Zukunft im Fokus. „Anfang<br />

2013 bin ich zur Post gegangen und wurde Vorstand im Unternehmensbereich,<br />

der damals noch ‚Brief ‘ hieß.“ Vor rund einem Jahr<br />

wurde der Sektor schließlich in „PeP“ umbenannt, was wiederum<br />

nichts mit dem Star-Trainer des FCB zu tun hat, sondern für „Post –<br />

eCommerce – Parcel“ steht. „Wir wollten in der Tat, mit diesem<br />

Kunstnamen der Tatsache Ausdruck verleihen, dass unser Geschäft<br />

immer weniger Brief ist und sich immer mehr mit dem Thema<br />

E-Commerce – also mit Warenversand, Online-Handel und dem was<br />

hinten rauskommt, nämlich Pakete – beschäftigt.“<br />

Um zu verstehen, welche Herausforderungen in Zukunft auf die Post<br />

zukommen, muss man jedoch zunächst wissen, welch vielfältiges Geschäft<br />

sie betreibt. „Wir sind in sechs Unternehmensbereiche organisiert.“<br />

Neben den Feldern Human Ressources und Finance, sind die<br />

vier operativen Bereiche Express, Global Forwarding / Freight, Supply<br />

Chain und PeP vorhanden. Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens<br />

habe in erster Linie der ehemalige Vorstandsvorsitzende der<br />

Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, bis zu seinem Abgang 2008<br />

maßgeblich beeinflusst. „Man muss sagen, dass dieser Mann, der<br />

1990 zur Post gekommen ist, das Unternehmen im Zuge der Privatisierung<br />

zu einem globalen Logistikkonzern gemacht hat.“<br />

34 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Briefgeschäft schrumpft<br />

Der Unternehmensbereich PeP, für den<br />

Dünnwald zuständig ist, verantwortet etwa<br />

ein Viertel des Unternehmensumsatzes.<br />

„Wir haben im letzten Jahr mit 15,7 Milliarden<br />

Euro Umsatz abgeschlossen, davon sind<br />

etwa zwei Drittel das, was wir Post nennen<br />

und etwa ein Drittel eCommerce – Parcel.“<br />

Das eine schrumpfe, das andere wachse: „Es<br />

ist also absehbar, dass sich die Linien irgendwann<br />

kreuzen werden.“ Deshalb sei es das<br />

Ziel, das eCommerce-Geschäft, das schon<br />

jetzt sehr erfolgreich in Deutschland betrieben<br />

wird, international entsprechend aufzustellen.<br />

Der Bereich Post umfasst auf der<br />

anderen Seite die Briefkommunikation und<br />

das internationale Briefgeschäft und sei nach<br />

wie vor „der Kern vom Kern der Post“.<br />

Dünnwald definiert es folgendermaßen:<br />

„Das Briefgeschäft ist im Kern die Sicherstellung<br />

einer Infrastruktur für schriftliche<br />

Kommunikation. Das Wertversprechen der<br />

Deutschen Post ist der Betrieb dieser Infrastruktur<br />

und die Bereitstellung postalischer<br />

Dienstleistungen bei hoher Qualität und<br />

erschwinglichen Preisen.“ Man habe im<br />

klassischen Briefgeschäft zunächst einen<br />

öffentlichen Auftrag. Schließlich gibt es eine<br />

Postrichtlinie auf EU-Ebene und ein Postgesetz<br />

in Deutschland mit verschiedensten<br />

Verordnungen.<br />

17 Milliarden Briefe<br />

„Das Geschäft ist immer noch ziemlich<br />

groß: Wir transportieren 17 Milliarden Sendungen<br />

pro Jahr und haben 55.000 Briefzustellbezirke<br />

sowie 80.000 Leute in der<br />

Zustellung“, gibt Dünnwald zu bedenken.<br />

„Selbst wenn sich der Markt verändert – und<br />

das tut er – wird das Geschäft so schnell<br />

nicht wegfallen. Es ist immer noch ein hochrelevantes<br />

Thema und denken Sie sich<br />

Deutschland mal für einen Moment lang<br />

ohne diese Infrastruktur.“ Zwar schrumpfe<br />

das Briefgeschäft in einer Größenordnung<br />

von –1,5 bis –2,5 Prozent, doch im internationalen<br />

Vergleich seien das niedrige Zahlen.<br />

Die umfangreichste E-Substitution gab es<br />

beispielsweise in Dänemark: In den letzten<br />

acht Jahren hat man dort etwa 70 Prozent<br />

der Sendungswerte verloren; der wesentliche<br />

Treiber sei aber eine funktionierende<br />

E-Government-Strategie gewesen.<br />

Neue Anforderungen<br />

Dennoch stellt sich auch die Post auf neue<br />

Anforderungen ein: „Ich sehe zwei wesentliche<br />

Trends: Die digitale Kommunikation<br />

und das Thema Warenversand.“ Durch<br />

E-Mail, SMS, WhatsApp, Facebook und Co.<br />

habe die Kommunikationsintensität zugenommen;<br />

allerdings werde der Brief weniger<br />

genutzt, da ein vergleichsweise hoher Aufwand<br />

dahinter steckt. „Es ist einfach eine<br />

Bewegung, die man kaum aufhalten kann.<br />

Allerdings kann auch ich mit meinen Briefprodukten<br />

vom Thema Online-Versand<br />

profitieren: Amazon nutzt zum Beispiel<br />

nicht nur Pakete sondern auch Großbriefe.<br />

Das ist ein Grund dafür, dass wir gerade bei<br />

den großformatigen Sendungen positive<br />

Wachstumsimpulse haben.“<br />

Man habe erkannt, wie wichtig das Thema<br />

Digitalisierung ist und wolle den Markt<br />

selber mitgestalten. „Deswegen bieten wir<br />

E-Post an und probieren auch neue Geschäftsfelder<br />

aus. Manche sind kerngeschäftsnäher,<br />

andere kerngeschäftsferner, aber wer<br />

nicht wagt der nicht gewinnt.“ Zu den neuen<br />

Bereichen zähle beispielsweise der Themenbereich<br />

Postbus und Postreisen: „Das ist die<br />

Postkutsche 2.0.“ Zudem wurden „ein paar“<br />

Onlinetöchter gekauft. Dennoch soll auch<br />

weiterhin ins Kerngeschäft investiert, auf<br />

Qualität geachtet und Wachstumsplattformen<br />

genutzt werden. „Natürlich wird auch<br />

der Service nicht vergessen.“<br />

Zum Schluss kommt Achim Dünnwald zu<br />

folgendem Fazit: „Wenn Sie mit Post den<br />

Brief meinen, dann ist das ein Markt, der<br />

sich mitten in einer Transformation befindet.<br />

Unser altes Kerngeschäft, der Transport<br />

von Papier, schwindet.“ Die Digitalisierung<br />

werde weiter voranschreiten; Mengen, die<br />

weg sind, werden nicht wiederkommen. „Dabei<br />

geht uns alle das Thema an, weil es Teil<br />

der Daseinsvorsorge ist.“ Die Post habe aber<br />

eine Strategie und sei für die Zukunft gerüstet.<br />

„Ich würde frei nach Loriot sagen: ein Leben<br />

ohne Brief ist möglich, aber sinnlos.“<br />

Ein Herz für Postkarten<br />

In der anschließenden Diskussionsrunde<br />

offenbarte der Referent dann noch seine Begeisterung<br />

für eine andere Form der Mitteilung:<br />

„Die Postkarte ist ein relativ kleines<br />

Produkt, deren Substitutionsraten höher<br />

sind als die der anderen Briefformate. Mir<br />

persönlich liegt sie aber sehr am Herzen.“<br />

Deshalb habe er im vorletzten Jahr intern<br />

eine kleine Initiative ins Leben gerufen. Sie<br />

trägt den Titel: RDP – Rettet die Postkarte.<br />

„Sie können Großes erwarten“, sagt er mit<br />

einem Lächeln. <br />

Fotos: © Oleksander Voskresnskyi<br />

Rüdiger Goll und Dr. Achim Dünnwald (v.li)<br />

<strong>TradeTalk</strong> 35


WIRTSCHAFT<br />

Ausgezeichnete Technik<br />

„<br />

Die Zukunft des TV heißt OLED<br />

LG Electronics setzt auf Innovation<br />

“<br />

Dr. Eike Birck im <strong>TradeTalk</strong>-Interview mit Martin Winkler<br />

Gestochen scharfe Bilder, tiefe Kontraste und Schnelligkeit – die LG<br />

Electronics Deutschland GmbH setzt bei ihren Fernsehern auf die zukunftsweisende<br />

OLED-Technologie. <strong>TradeTalk</strong> hat mit Martin Winkler,<br />

COO, über die neuesten Entwicklungen gesprochen.<br />

Herr Winkler, im Februar hat LG Electronics ihr weltweites TV-<br />

Line-up für 2015 in Seoul vorgestellt. Welche Innovationen gibt es?<br />

Mit der OLED-Technologie erleben wir eine ganz neue Qualität.<br />

Fernsehen, wie es zuvor noch nie da gewesen ist. Die Smart TVs<br />

mit webOS-Plattform bieten ein neues Betriebssystem, das bei der<br />

Bedienung einfach Spaß macht. Die Performance selbst ist großartig.<br />

Ein starker Trend ist auch bei den 4K Ultra HD-TVs mit Quantum<br />

Dot-Technologie auszumachen. Die Geräte sind keine Massenware,<br />

aber bewegen sich in einem erschwinglichen Preissegment. OLED ist<br />

und bleibt aber eine echte Revolution am Markt.<br />

Martin Winkler<br />

war in seiner Karriere bereits in unterschiedlichsten<br />

Funktionen im Vertrieb und im Marketing tätig und ist ein<br />

Manager mit langjähriger Führungserfahrung. Zu seinen<br />

Fachgebieten zählen Telekommunikation und Consumer<br />

Electronics im deutschen sowie internationalen Umfeld,<br />

zudem ist er ein Spezialist für Changemanagement. Von<br />

2004 bis 2014 arbeitete Winkler bei Sony, ab 2012<br />

verantwortete er dort als Country Head die Geschäfte der<br />

deutschen Niederlassung der Sony Europe Ltd.<br />

Bei LG Electronics, wo er im September 2014 als Senior<br />

Vice President Consumer Business an Bord kam und 2015<br />

die neue Position als Chief Operating Officer übernahm,<br />

sind Martin Winkler zusätzlich zu seiner Tätigkeit als<br />

Leiter der Geschäftsbereiche Consumer Electronics mit<br />

Home Entertainment und Home Appliances, dem<br />

IT-Bereich, Mobile Communication sowie Corporate<br />

Marketing auch die Bereiche Logistik und Innendienst<br />

unterstellt.<br />

Was ist das Faszinierende an der OLED-Technologie?<br />

Entscheidend ist die Bildqualität. OLED Displays kommen ohne Hintergrundbeleuchtung<br />

aus – über selbstleuchtende Pixel, von denen<br />

jedes einzelne vom Panel angesteuert wird, lassen sich perfekte<br />

Schwarztöne und lebensechte Farben erreichen. Das gelingt durch die<br />

Wahrnehmung von Schwarz im Verhältnis zu Licht – mit unglaublichen<br />

Kontrasten und natürlichen Farben. Herkömmliche Fernseher<br />

verfügen über drei Grundfarben: rot, grün und blau. Ein<br />

OLED-Fernseher hat mit dem weißen Farbton eine Grundfarbe<br />

mehr. Dadurch wirkt die Darstellung extrem lebendig und realistisch.<br />

Neben dem Schwarzwert ist ein weiteres Argument für die<br />

OLED-Technologie der Winkel. Ich könnte selbst in einem Winkel<br />

von 180 Grad das gestochen scharfe Bild ohne Verzerrungen betrachten.<br />

Die Farbeffekte verwischen nicht und die Geschwindigkeit des<br />

Panels im vierstelligen Bereich sorgt für flüssige Bewegungsabläufe.<br />

Die Reaktionszeit ist unfassbar schnell. Zudem fasziniert mich<br />

das Design. Der Fernseher wirkt von allen Seiten aus elegant. Das<br />

Display ist hauchdünn und der Fuß wirkt transparent, so als würde<br />

er schweben. Das spricht mich sehr an.<br />

Welchen Fernseher haben Sie zu Hause?<br />

(lacht) Der wurde gerade ausgetauscht. Jetzt habe ich den LG EG 9609.<br />

36 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Im Frühjahr/Sommer haben Sie die „LG Wohnzimmer-Tour“ gestartet.<br />

Wie ist Ihre Bilanz?<br />

Die Resonanz war unglaublich. Deshalb haben wir die Tour auch verlängert.<br />

Diese Qualität unserer LG OLED TVs, die ich eben beschrieben<br />

habe, muss man einfach mal gesehen haben. Begreifen kommt<br />

von Greifen – oder „Seeing is believing“. Deshalb sind wir mit einem<br />

Lkw, in dem wir ein Wohnzimmer aufgebaut haben, zu den Fachmärkten<br />

gefahren und haben die Mitarbeiter und auch Konsumenten<br />

eingeladen, sich selbst von der neuen Technologie zu überzeugen.<br />

Wie zum Beispiel den unglaublichen Schwarztönen und der Schnelligkeit.<br />

So konnten wir den Mitarbeitern alle Fakten über OLED<br />

vermitteln und sie konnten selbst Vergleiche ziehen. Der Bedarf an<br />

Schulungen ist groß. Unser Fokus lag bei dieser Aktion auf dem Handel.<br />

Was dürfen die Besucher der IFA 2015 im September in Berlin erwarten?<br />

Auf der Messe zeigen wir unser Portfolio, das u. a. aus weißer Ware, wie<br />

Waschmaschinen und Geschirrspülern, aber auch Handys, Monitoren,<br />

AV-Systemen und vielem mehr besteht. Unser Fokus liegt klar auf der<br />

Präsentation der OLED-Technologie und unseren TV-Geräten. Das können<br />

wir in diesem Jahr auf einer vergrößerten Fläche zeigen. Für uns ist die<br />

Messe nicht nur wichtig für den Handel, sie ist zugleich Verkaufsfläche.<br />

Die LG-Fernseher haben schon viele Auszeichnungen bekommen, wie<br />

gerade den deutschen Plus X Award und in den USA erhielt der EG 9609<br />

die „King of TV“-Krone. Gibt es eine, die Ihnen besonders wichtig war?<br />

Das ist richtig. Die Auszeichnungen häufen sich und ich bin mit allen<br />

höchst zufrieden. Ich könnte da keine besonders hervorheben. Besonders<br />

freut es mich, wenn unsere Produkte als „best ever“ bezeichnet werden.<br />

Das zeigt mir, dass unsere Geräte das halten, was sie versprechen. Jetzt im<br />

August kam übrigens gerade noch eine weitere wichtige Auszeichnung<br />

hinzu – unser 65EG9609 erhielt als bestes Produkt in der Kategorie<br />

‚Europäisches Heimkino-TV‘ einen europäischen EISA-Award.<br />

Apropos Versprechen. LG wirbt mit „Life’s Good“ als Markenversprechen.<br />

Können Sie das so unterschreiben?<br />

Die Marke ist Ausdruck einer gewünschten Lebensform. Ob jeder<br />

diese so erreichen kann, sei dahingestellt. LG möchte einen Beitrag<br />

leisten, die kleinen Freuden im Leben zu unterstützen. Deshalb ist<br />

„Life’s Good“ ein Ausspruch, hinter dem ich zu 100 Prozent stehen kann.<br />

Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit?<br />

An den Wochenenden bin ich sehr gern auf dem Golfplatz. Zwar bin<br />

ich ein weniger erfahrener Spieler, aber mit Begeisterung dabei.<br />

Außerdem habe ich gerade meinen Bootsführerschein gemacht und<br />

wage mich an das maritime Leben heran. Das ist für mich ein<br />

Highlight. Im Winter lese ich sehr gern auf meinem Reader.<br />

Krimis, Fantasy – da bin ich sehr offen.<br />

Wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 37


WIRTSCHAFT<br />

Igedo Düsseldorf<br />

ES GILT MIT JEDER<br />

VERANSTALTUNG<br />

SICH IMMER WIEDER<br />

NEU ZU ERFINDEN<br />

Fotos: © Igedo Düsseldorf<br />

Sind weitere GALLERY-Formate geplant?<br />

Momentan fokussieren wir uns auf unsere Homebase und den Standort<br />

Düsseldorf. Selbstverständlich sind wir immer an Weiterentwicklung<br />

interessiert, doch ist es ebenso wichtig das bestehende Format<br />

optimal nach vorn zu bringen!<br />

Ulrike Kähler, Project Director National Fashion<br />

Trade Shows bei der Igedo Company<br />

Dieter Knaut sprach im <strong>TradeTalk</strong>-Interview mit Ulrike Kähler<br />

Frau Kähler, gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Philipp Kronen leiten Sie die Geschicke der Igedo. Welche Projekte<br />

haben für Sie momentan höchste Priorität?<br />

Dies ist sicherlich die Stärkung des Standortes Düsseldorf und damit<br />

verbunden der anstehende Umzug unseres Messeformats THE GAL-<br />

LERY in eine neue, spannende Location.<br />

Welche Aufgaben fordern Sie als Projektleiterin aller Inlandsmessen<br />

am meisten heraus?<br />

Es gilt mit jeder Veranstaltung sich immer wieder neu zu erfinden.<br />

Das Angebot für den Fachbesucher sorgfältig auszuwählen und die<br />

Präsentation der Aussteller dann in den entsprechenden Nachbarschaften<br />

einzubinden und dennoch innovativ und übersichtlich sein.<br />

Hier allem gerecht zu werden ist nicht immer leicht.<br />

Derzeit ist viel Bewegung<br />

in der Messelandschaft<br />

Sie sind ausgebildete Messekauffrau – was hat sich in punkto<br />

Modemessen in den letzten Jahren am meisten verändert?<br />

Neben einem veränderten Orderrhythmus in unserer Branche haben<br />

sich die Art der Präsentation sowie die Geschwindigkeit der Kommunikation<br />

stark verändert. Insgesamt ist derzeit viel Bewegung in der<br />

Messelandschaft, wo es gilt, sich neu zu positionieren. Ebenso hat die<br />

Schnelllebigkeit in der Kommunikation insbesondere durch die sozialen<br />

Medien stark zugenommen. Hier werden Informationen immer<br />

schneller verlangt und auch verbreitet. Auch das sind neue Anforderungen<br />

an einen Messeveranstalter.<br />

Stichwort Böhler-Werke. Ihre Erwartungen hinsichtlich des Location-<br />

Wechsels sind?<br />

Wir sind im positiven Sinne in der Botschaft an der Cecilienallee an<br />

die Grenzen gestoßen. Daher ist der Locationwechsel in das Areal<br />

Böhler nur die logische Konsequenz. Wir freuen uns sehr, unsere<br />

Aussteller wieder auf einer Ebene als Gesamtüberblick dem Fachbesucher<br />

präsentieren zu können. Der industrielle Charakter der Hallen<br />

und die besondere Atmosphäre unterstreichen eine neue Art der Präsentation<br />

unseres Portfolios. Natürlich sind auch unsere Aussteller<br />

gefragt, ihre Kunden zum neuen Gelände einzuladen.<br />

38 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Wie sieht das Konzept<br />

der neuen Areas<br />

genau aus?<br />

Die neuen Areas gibt<br />

es bereits seit Januar<br />

2015. Sie dienen als<br />

Orientierung für die<br />

Fachbesucher der<br />

THE GALLERY und<br />

bieten Struktur. Die<br />

GOLD AREA zeigt<br />

internationale Agenturen<br />

mit Premium<br />

Brands und eigenständige<br />

international<br />

etablierte Kollektionen.<br />

In der SILVER AREA präsentieren<br />

sich Labels mit Contemporary Fashion sowie<br />

Design-orientierte Brands. Raum für die Welt<br />

der Accessoires bietet die WHITE AREA!<br />

Auch der neue Lifestyle-Bereich findet Platz<br />

neben den Accessoires, dieser soll auf dem<br />

Areal Böhler ausgebaut werden. Platz für Ideen<br />

gibt es dort genügend.<br />

Steht das neue Areal auch für einen Imagewechsel<br />

von THE GALLERY?<br />

Bereits seit den letzten drei Veranstaltungen<br />

hat THE GALLERY stetig ihr Ausstellerportfolio<br />

verändert. Ein neuer Look und Standbau<br />

gingen damit einher. Auf dem Areal<br />

Böhler wird hier noch einmal eine komplett<br />

andere Atmosphäre herrschen. Attribute wie<br />

stylisch und cool werden immer wieder genannt,<br />

wenn wir Ausstellern die Location<br />

zeigen. So werden wir uns auch im Januar<br />

2016 präsentieren.<br />

Fiebern Sie dem Start in den neuen „alten“<br />

Hallen schon entgegen?<br />

Ganz klar! Mein Team und ich, wir freuen<br />

uns sehr über die Vergrößerung der THE<br />

GALLERY! Das ist eine ausgezeichnete Bestätigung<br />

für unsere harte Arbeit. Unseren<br />

Ausstellern bieten wir fortan nicht nur mehr<br />

Fläche, auch eine optimale Infrastruktur,<br />

eine Bündelung unseres gesamten Portfolios<br />

an einem Ort – das alles in einem stylischen<br />

Ambiente!<br />

Aber es gibt noch viel zu tun?<br />

Ja, das ist keine Frage. Doch wir sind sehr gut<br />

aufgestellt und haben uns gut strukturiert.<br />

Fashion liegt Ihnen ja schon seit der Kindheit<br />

„im Blut“. Gab es für Sie jemals einen<br />

anderen Berufswunsch?<br />

Nein, für mich war immer klar, dass ich auch<br />

in die Messebranche gehe! Ich stecke in dieses<br />

Business ungemein viel Herzblut! Kurzzeitig<br />

habe ich andere Genres bedient, doch<br />

jetzt fühlt sich meine Arbeit als Project<br />

Director National Fashion Trade Shows bei<br />

der Igedo Company, wo ich Mode und<br />

Messe vereinen kann, perfekt an.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Igedo Company GmbH & Co. KG<br />

Messeplatz · 40474 Düsseldorf<br />

+49.211.43 96-01 · info@igedo.com<br />

www.igedo.com<br />

Foto: © Weltladen Bornheim/Christian Schilling<br />

Fairer Handel in Deutschland<br />

knackt die Milliarde<br />

Mehr als eine Milliarde Euro gaben deutsche Verbraucher für fair<br />

gehandelte Produkte im Jahr 2014 aus. Der Faire Handel verzeichnete<br />

damit eine Steigerung von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das gab<br />

das Forum Fairer Handel auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt.<br />

„In den letzten drei Jahren haben sich die<br />

Fair-Handels-Umsätze verdoppelt. Das ist<br />

für uns ein klares Signal, dass es immer<br />

mehr Menschen in Deutschland wichtig ist,<br />

mit ihrer Konsumentscheidung zu einer<br />

menschenwürdigen und fairen Produktion<br />

Businesstalk<br />

unserer Alltagsgüter beizutragen“, kommentiert<br />

Manuel Blendin, Geschäftsführer des<br />

Forum Fairer Handel, die kontinuierliche<br />

Umsatzsteigerung. „Mit 13 Euro Pro-Kopf-<br />

Ausgaben für fair gehandelte Produkte<br />

hängt Deutschland jedoch der Schweiz und<br />

Großbritannien noch deutlich hinterher.“<br />

Verbindliche Regulierungen für deutsche<br />

Unternehmen – Fehlanzeige<br />

„Nicht nur bei den Umsätzen sehen wir<br />

mehr Luft nach oben“, sagt Armin Massing,<br />

politischer Referent des Forum Fairer Handel,<br />

und betont: „Auch deutsche Unternehmen<br />

sind direkt oder indirekt an schweren<br />

Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen<br />

entlang globaler Lieferketten beteiligt und<br />

profitieren davon. Für gerechtere Wirtschafts-<br />

und Handelsstrukturen reichen individuelle<br />

Konsumentscheidungen und freiwillige<br />

Unternehmensinitiativen alleine<br />

nicht aus. Es bedarf dringend politischer<br />

Weichenstellungen.“<br />

Weder auf internationaler noch auf europäischer<br />

und deutscher Ebene gebe es verbindliche<br />

Regeln zur menschenrechtlichen Haftung<br />

im globalen Geschäftsverkehr.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 39


WIRTSCHAFT<br />

Businesstalk<br />

Plus500 offizieller Hauptsponsor<br />

von Atlético de Madrid<br />

Foto: © <strong>TradeTalk</strong><br />

Sponsoring im Spitzensport. Ein Marketinginstrument,<br />

das große Unternehmen gerne<br />

nutzen, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern.<br />

„Wir denken weltweit“, erklärte zum<br />

Thema Globalisierung der Finanzmärkte<br />

Gal Haber in einem Interview, das <strong>TradeTalk</strong><br />

in der Winterausgabe 2014/15 veröffentlichte.<br />

Dass der Mitbegründer und Geschäftsführer<br />

(CEO) von Plus500 auch außerhalb der Finanzmärkte<br />

global denkt und auf Sponsoring<br />

setzt, zeigte die Vorstellung von Plus500<br />

als offizieller Hauptsponsor (national wie<br />

international) des im Jahre 1903 gegründeten<br />

spanischen Traditionsvereins Atlético<br />

de Madrid am 8. Juli 2015. <strong>TradeTalk</strong> war<br />

beim Event auf dem Trainingsgelände Majadahonda<br />

in Madrid dabei.<br />

Weshalb Atlético und Plus500 so gut zusammen-passen<br />

verdeutlichte Haber mit den<br />

Worten: „Erstens ist Europa unsere größte<br />

Kundenbasis, eine Partnerschaft mit einem<br />

Gründungsfreundliche Jugend<br />

Was treibt Jugendliche zur Unternehmensgründung an? Diese Frage<br />

beleuchtet ein neuer Studienreport, der Einblicke in die Unternehmenspraxis<br />

von Menschen zwischen 18 und 34 Jahren liefert.<br />

großen europäischen Team ist daher ein logischer<br />

Schritt. Außerdem teilen wir mit Atlético<br />

die Leidenschaft für das Streben nach<br />

Erfolg, während wir gleichzeitig Transparenz<br />

und Respekt für unsere Kunden, Fans,<br />

Partner und Mitarbeiter wollen. Drittens ist<br />

Atlético einer der erfolgreichsten Vereine in<br />

Europa, der in einer der beliebtesten und bekanntesten<br />

Ligen der Welt spielt, was unseren<br />

eigenen Bekanntheitsgrad steigert und<br />

unsere Kundenbasis weltweit vergrößern<br />

wird.“ Dass Atlético de Madrid der neue<br />

Lieblingsfußballverein von Gal Haber ist,<br />

erklärt sich da von selbst. „Wir sind gern<br />

auf der Siegerseite, weil Plus500 stets von<br />

dem Wunsch nach Innovationen angetrieben<br />

wird, um selbst zu den Besten zu gehören.<br />

Und ich muss sagen, wir sind in dieser Hinsicht<br />

wie Atlético – wir sind gut darin, unsere<br />

Konkurrenz auf Trab zu halten“, so Gal<br />

Haber, der sich schon auf die neue Saison,<br />

die am 22. August begonnen hat, freut.<br />

START-UP<br />

Foto: © Creative Collection<br />

„Wir müssen Wege finden, die Motivation junger<br />

Menschen zu nutzen, die zwar begeistert<br />

von der Idee einer Unternehmensgründung<br />

sind, aber nicht über die Fähigkeiten und Netzwerke<br />

verfügen, um diese erfolgreich umzusetzen“,<br />

sagt Thomas Schøtt, Professor für Entrepreneurship<br />

und Relationship Management an<br />

der University of Southern Denmark und Leiter<br />

des Studienreports „Future Potential – a<br />

GEM perspective on youth entrepreneurship<br />

2015“. Schließlich hat der im Juni vom Global<br />

Entrepreneurship Monitor (GEM) veröffentlichte<br />

Forschungsbericht zum Unternehmergeist<br />

von Jugendlichen gezeigt, dass unter<br />

34-Jährige im Hinblick auf Unternehmensgründungen<br />

tatsächlich mehr Elan als Angehörige<br />

höherer Altersgruppen haben. In den<br />

fünf untersuchten Regionen subsaharisches<br />

Afrika, Naher Osten und Nordafrika, Süd-<br />

und Ostasien, Lateinamerika und Karibik sowie<br />

die European Culture Countries sind sie<br />

demnach 1,6 Mal häufiger an einer Unternehmensgründung<br />

interessiert als Erwachsene.<br />

Auffällig ist aber, dass nicht alle dieser jungen<br />

Unternehmen Arbeitsplätze schaffen. Laut<br />

Studie handelt es sich bei 73 Prozent der Firmen,<br />

die von unter 24-Jährigen gegründet<br />

wurden, um Ein-Personen-Unternehmen.<br />

Darüber hinaus sei es für junge Menschen weniger<br />

wahrscheinlich, dass ihr Geschäft länger<br />

als dreieinhalb Jahre überlebt. Bei den über<br />

34-Jährigen ist das anders: Sie führen 1,7 Mal<br />

häufiger längerfristig gesunde Unternehmen.<br />

Junge Männer gründen 1,3 Mal häufiger als<br />

Frauen. Zudem zeigt der Bericht erhebliche Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Regionen.<br />

Es wird aber auch deutlich, dass noch viel<br />

mehr getan werden muss, um global ein günstiges<br />

Umfeld für junge Unternehmer zu schaffen,<br />

vor allem im Hinblick auf den Zugang zu<br />

Finanzmitteln und der IT-Infrastruktur. „Ein<br />

Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten, von<br />

dem vor allem Jugendliche betroffen sind,<br />

stellt ein schwerwiegendes weltweites Problem<br />

dar, das durch die Finanzkrise und den<br />

globalen wirtschaftlichen Abschwung noch<br />

verschärft wurde“, sagt Mike Herrington, Executive<br />

Director des GEM. Die Förderung aussichtsreicher<br />

Unternehmensaktivitäten von<br />

Jugendlichen werde als Entwicklungsstrategie<br />

verstanden, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren<br />

und zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung beizutragen. Angemessene<br />

Strategien und Programme zur Unterstützung<br />

des Unternehmertums würden dazu beitragen,<br />

dass die Ambitionen der Jugend umgesetzt<br />

werden können.<br />

40 <strong>TradeTalk</strong>


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KULTUR<br />

Kunstsammlung<br />

lenmereMM<br />

Mansion<br />

GlenmereMDie feine Art Kunst zu zeigen<br />

MDie feine Art Kunst zu zeigen<br />

Peter Klein<br />

von Dieter Knaut<br />

Vom Vorstandsvorsitzenden und Inhaber der<br />

Rectus AG zum weltweit anerkannten Kunstsammler.<br />

Peter Klein aus Nussdorf in der Nähe<br />

von Stuttgart hat sich nach dem Verkauf des<br />

Unternehmens vor einigen Jahren seinen Traum<br />

verwirklicht. Dass dies gelungen ist, davon<br />

konnte sich <strong>TradeTalk</strong> vor wenigen Monaten im<br />

Lower Hudson Valley, weniger als 80 Kilometer<br />

nördlich von New York City, überzeugen.<br />

ist Deutscher und war bis 2007 Vorstandsvorsitzender<br />

und Inhaber der Rectus AG in Nussdorf. Er und seine<br />

Frau Alison vergrößerten ihre Sammlung im Laufe von<br />

30 Jahren auf mittlerweile rund 2.000 Positionen. Nach<br />

dem Verkauf des Unternehmens war es ihnen ein großes Anliegen,<br />

Kleins Heimat Nussdorf in der Nähe von Stuttgart etwas zurück zu<br />

geben. Die Alison und Peter Klein Stiftung unterstützt seit 2008<br />

Sport, Bildung sowie soziale und kulturelle Zwecke in Nussdorf und<br />

Umgebung. Darüber hinaus wollte das Paar auch Teile seiner<br />

Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich machen, so dass im<br />

Jahr 2007 das Museum KUNSTWERK in Nussdorf eröffnete.<br />

Wechselnde Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung locken<br />

jährlich rund 15.000 Besucher in das kleine Örtchen.<br />

www.sammlung-klein.de<br />

www.glenmeremansion.com<br />

www.stormking.org/landscape<br />

Fährt man durch das herrschaftliche Tor auf das luxuriöse, auf einem<br />

Hügel gelegene Anwesen mit Sicht auf den Glenmere Lake, spürt<br />

man sofort, dass Kunstfreunde hier ein ganz besonderer Genuss erwartet.<br />

Denn Peter Klein, der über eine der 200 bedeutendsten<br />

Sammlungen zeitgenössischer Kunst weltweit verfügt, lässt die Gäste<br />

an seiner Leidenschaft teilhaben.<br />

Spätestens, wenn Hoteldirektor Alan Stenberg Gäste im Relais &<br />

Châteaux Hotel Glenmere Mansion in seiner herzlichen und stilvollen<br />

Art, die man sonst nur aus alten englischen Klassikern kennt,<br />

begrüßt, weiß man, dass man in der im toskanischen Stil erbauten<br />

Mansion eine besondere Welt betritt.<br />

Eine Welt voller Kunst mit der Atmosphäre und dem Charme eines<br />

längst vergangenen, goldenen Zeitalters. Eingebettet in italienische<br />

Gärten sowie umgeben von 60 Hektar Ländereien, auf denen auch<br />

schon mal Schwarzbären vorbeischauen.<br />

Hotelchef<br />

Alan Stenberg<br />

42 <strong>TradeTalk</strong>


Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />

„Glenmere war einst Wohnsitz einer wohlhabenden<br />

Industriellenfamilie und einer der<br />

edelsten Landsitze Amerikas“, erzählt mir<br />

Alan Stenberg beim abendlichen Dinner, das<br />

auf feinem Porzellan im Glenmere China<br />

Room serviert wird. Und, so Stenberg weiter:<br />

„Entworfen wurde Glenmere von Carrere &<br />

Hastings, den bedeutendsten Architekten<br />

ihrer Zeit, welche unter anderem auch für<br />

die berühmte New York Public Library und<br />

das Gebäude der Frick Collection verantwortlich<br />

waren“.<br />

Peter Klein, der das Anwesen 2007 für<br />

40 Millionen US-Dollar erstand und denkmalgerecht,<br />

mit modernsten Annehmlichkeiten,<br />

über einen Zeitraum von drei Jahren<br />

restaurieren ließ, hat das Relais & Châteaux<br />

Hotel Glenmere Mansion nicht nur in punkto<br />

Küche und Service zu einem wohl einmaligen<br />

Ort gemacht. So zieren heute 125 Kunstwerke<br />

von Robert Motherwell, Helen Frankenthaler,<br />

Robert Rauschenberg, Poly Apfelbaum,<br />

Charlie Hewitt, Jay Kelly, Terry Winters,<br />

Paula Scher und vielen weiteren Künstlern<br />

die 18 Suiten und Gästezimmer sowie die<br />

öffentlichen Räume der Mansion. Darüber<br />

hinaus wurden junge Künstler beauftragt,<br />

Werke anzufertigen, die der Gast hier überall<br />

im Haus entdecken kann. Bei der „Schatzsuche“<br />

hilft den Gästen auf Wunsch ein<br />

Katalog. Ob die Clintons, die, wie viele andere<br />

Prominente, im Relais & Châteaux Hotel<br />

Glenmere Mansion bereits zu Gast waren, an<br />

dieser „Schatzsuche “ teilnahmen oder lieber<br />

die Kochkünste des Brüsseler Kochs genossen,<br />

wissen wir nicht.<br />

Spektakuläre Kunst in der Natur<br />

Neben den Kunstwerken in der Mansion<br />

selbst, bietet auch die Umgebung ausgesprochen<br />

lohnenswerte Ausflugsziele. So beispielsweise<br />

Dia:Beacon, ein Kunstmuseum<br />

mit zeitgenössischen Skulpturen, Gemälden<br />

und Installationen von Künstlern wie Andy<br />

Warhol, Joseph Beuys, Dan Flavin und<br />

Richard Serra. Oder das im Jahre 1960 gegründete<br />

Storm King Art Center (beliebt<br />

auch für Konzerte mit Picknick im Park),<br />

wohin uns Peter Kleins Tochter Angelika und<br />

die Künstlerin Margeaux begleiten. Dieses<br />

spektakuläre Freilichtmuseum beherbergt die<br />

wahrscheinlich größte Ausstellung an zeitgenössischen<br />

Outdoor-Skulpturen der USA.<br />

Kunst mal ganz anders präsentiert. Aber im<br />

wahrsten Sinne des Wortes großartig! <br />

Glenmere Mansion<br />

Kunst im Storm King Sculpture Park<br />

<strong>TradeTalk</strong> 43


KULTUR<br />

Termine<br />

KÖLN<br />

Bodyguard – Das Musical<br />

Foto: © Paul Coltas<br />

Foto: © Hans Jörg Michel<br />

DÜSSELDORF<br />

Arabella von<br />

Richard Strauss<br />

Mit der Deutschlandpremiere von Bodyguard – Das Musical beherbergt<br />

Köln ab dem 10. November 2015 eine internationale Spitzenproduktion<br />

mit festem Standort im Musical Dome. Im Londoner<br />

West End begeisterte die fesselnde Lovestory nach dem gleichnamigen<br />

Kino-Blockbuster bereits das Publikum.<br />

Nun kommt das preisgekrönte Musical nach Deutschland. In<br />

Köln wird die Londoner Originalproduktion mit allen von Whitney<br />

Houston interpretierten Songs aus dem Grammy prämierten und<br />

über 45 Mio mal verkauften Soundtrack sowie weiteren Welthits<br />

der Soul- und Pop-Diva zu erleben sein.<br />

Musical Dome Köln<br />

ab 10.11.2015<br />

www.bodyguard-musical.de<br />

Arabella kann sich vor Verehrern kaum retten: Nicht nur drei Grafen<br />

werben um sie, sondern auch der Offizier Matteo. In diesen ist wiederum<br />

Arabellas Schwester Zdenka verliebt, die sich allerdings als Junge<br />

verkleiden muss, da sich ihre Eltern – der spielsüchtige Graf Waldner<br />

und seine Gattin Adelaide – nicht in der Lage sehen, beide Töchter<br />

standesgemäß aufwachsen zu lassen.<br />

An das Erfolgsrezept ihres „Rosenkavaliers“ wollten Richard Strauss<br />

(1864–1949) und Hugo von Hofmannsthal mit ihrer letzten gemeinsamen<br />

Arbeit anknüpfen und noch einmal eine Oper schreiben, in<br />

der sich aristokratisches Flair, Wiener Walzerseligkeit und Gesangsmelodien<br />

vereinen.<br />

Düsseldorfer Opernhaus<br />

18.09. – 24.10.2015<br />

www.operamrhein.de<br />

BERLIN<br />

Festival of Lights<br />

Foto: © Agentur baganz 2014<br />

MÜNCHEN<br />

Konzert & Dinner: Mozart-Nacht<br />

Foto: © Philipp Schieder<br />

Im Monat Oktober erstrahlt die Hauptstadt mit Einbruch der Dunkelheit<br />

fast drei Wochen lang in den schillerndsten Farben. Mit „Berlin<br />

leuchtet“ und dem „Festival of Lights“ sorgen gleich zwei Lichterfeste<br />

für eine bezaubernde Atmosphäre im herbstlichen Berlin.<br />

Ein weiteres Highlight ist der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit am<br />

03. Oktober 2015. Das Lichtfestival illuminiert Gebäude der Stadt sowie<br />

einige Bahnhöfe der Stadtbahn. Vom Alexanderplatz erstreckt<br />

sich das Lichterfest über einen großen Teil der Stadt, vornehmlich in<br />

den Bezirken Mitte-Tiergarten, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

und Steglitz-Zehlendorf.<br />

Berlin<br />

02.10. – 18.10.2015<br />

44 <strong>TradeTalk</strong><br />

In der Mozart-Nacht erleben Sie das Schönste aus den Werken des<br />

Salzburger Genies. Er komponierte 626 Werke und würde man diese<br />

aneinanderlegen, könnte man den Weg von Schloss Nymphenburg<br />

bis zum Marienplatz mit Notenblättern pflastern. Und das, obwohl<br />

der Urheber gar nicht mal so viel Zeit hatte, diese Werke zu schreiben<br />

– der unermüdliche Tondichter wurde gerade einmal 35 Jahre alt.<br />

Beim Konzert & Dinner tauchen Sie ein, in eine Welt voller Genuss:<br />

Vor oder nach dem Konzert erwartet Sie Peter Kinner mit seinem<br />

Team in der Schlosswirtschaft Schwaige zu einem exquisiten<br />

Drei-Gänge-Menü mit einer saisonal abgestimmten Menüfolge.<br />

Hubertussaal, Schloss Nymphenburg<br />

10.10.2015, 19:00 Uhr<br />

www.kulturgipfel.de


GASTEIG<br />

Symphonic Rock in Concert<br />

Foto: © Friedemann Riehle<br />

ZÜRICH<br />

Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild<br />

Foto: © Successió Miró / 2015 ProLitteris, Zürich<br />

AC/DC, Pink Floyd, Queen, U2, Led Zeppelin – Giganten der Rockmusik,<br />

die riesige Fangemeinden haben und auf ihren Tourneen immer<br />

noch die ganz großen Hallen füllen. Bei Symphonic Rock in<br />

Concert werden die Welthits der legendären Bands völlig neu präsentiert:<br />

Hier rockt ein ganzes Orchester!<br />

Friedemann Riehle dirigiert das Symphonic Rock Orchestra Prague,<br />

das zusammen mit einer Rockband und atemberaubenden Sängern<br />

die besten Titel aus 30 Jahren Rockgeschichte spielt. Der volle symphonische<br />

Klang und die beeindruckenden Stimmen von den Rockröhren<br />

Markéta Poulickova aus Prag und Gigi Radics aus Budapest<br />

geben den Hits überwältigende Dimension.<br />

Philharmonie, Gasteig<br />

07.11.2015<br />

www.muenchenticket.de<br />

Das Kunsthaus Zürich zeigt „Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild“ –<br />

eine wegweisende Ausstellung, die Mirós großformatige Wandbilder<br />

im Kontext seines Gesamtwerks präsentiert und ein neues<br />

Verständnis seines Zugangs zur Malerei eröffnet.<br />

Sie veranschaulicht wichtige Konstanten der Laufbahn des Künstlers,<br />

nicht zuletzt die zutiefst monumentale Qualität seiner Kunst und<br />

seine Vorliebe für große Formate.<br />

Die Ausstellung umfasst rund 75 Werke aus den bedeutendsten<br />

öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und den USA.<br />

Kunsthaus Zürich<br />

02.10.2015 – 24.01.2016<br />

www.kunsthaus.ch<br />

LAS VEGAS<br />

Celine Dion live<br />

Sie ist eine Frau der Superlative – sie dominiert die Chartlisten zahlreicher<br />

Länder bereits seit Jahrzehnten und zählt mit insgesamt 230 Millionen<br />

verkauften Platten zu den erfolgreichsten Popstars weltweit. Nach<br />

einer einjährigen Pause wird die Kanadierin Celine Dion ihre beliebte<br />

Las Vegas-Show im Hotel Caesars Palace fortsetzen. Celine Dion-Fans<br />

können sich darauf freuen, Welthits wie My Heart Will Go On, It’s All<br />

Coming Back to Me Now, Because You Loved Me oder The Power of<br />

Love zu hören, begleitet von einem 31 Musiker starken Orchester.<br />

Tickets für diese Live-Show bekommen Sie u.a. bei Attraction Tickets<br />

Direct.<br />

Foto: © Attraction Tickets Direct<br />

WIEN<br />

Farbenrausch – Meisterwerke des<br />

deutschen Expressionismus<br />

Aus der Sammlung des Osthaus Museum in Hagen zeigt das Leopold<br />

Museum 2015 in seiner großen Herbstausstellung herausragende<br />

Meisterwerke des deutschen Expressionismus.<br />

Werke ab 1905 der Brücke-Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner, Otto<br />

Mueller und Karl Schmidt-Rotluff, der Blaue Reiter-Exponenten<br />

Alexey von Jawlensky, Franz Marc u.a. sowie zahlreiche Werke von<br />

Christian Rohlfs zeigen den Aufbruch der deutschen Avantgarde in<br />

die Moderne. Ihre kraftvolle, expressive und völlig neue Bildsprache<br />

war Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls.<br />

Foto: © Courtesy of Institut für Kulturaustausch, Tübingen<br />

Colosseum im Caesars Palace<br />

Die Show läuft noch bis zum 17. Januar 2016<br />

www.attractionticketsdirect.de / www.celineinvegas.com<br />

Leopold Museum<br />

09.10.2015 – 11.01.2016<br />

www.leopoldmuseum.org<br />

<strong>TradeTalk</strong> 45


REISE<br />

New York<br />

UPPER EAST SIDE<br />

Die feine Seite von New York<br />

Foto: © 2010, Ulrike Graeff, newyork.de<br />

von Dieter Knaut<br />

Die Upper East Side ist für New Yorker<br />

Verhältnisse die reinste Erholung. Morgens<br />

drehen Dog-Sitter mit den Hunden von Promis<br />

und reichen Börsianern der Wall Street<br />

ihre Runden im Viertel der Wohlhabenden<br />

und Superreichen, östlich des Central Parks.<br />

Selbst die Concierges vor den hochpreisigen<br />

Appartementhäusern sehen hier oft so<br />

aus, als ob sie schon heute den Ausgang<br />

der Griechenland-Krise, eventueller Finanz-<br />

Blasen in China und die Auswirkungen auf<br />

die Aktienkurse und Edelmetallpreise von<br />

morgen wüssten. Und was die schick gestylte<br />

New Yorkerin an der Upper East Side mit<br />

lässiger Eleganz am Arm trägt, ist echt. Sehr<br />

echt! Und sehr teuer! Wahrscheinlich gekauft<br />

bei einem Juwelier an der Madison<br />

Avenue, die für ihre Edelboutiquen bekannt<br />

ist. Über das Metropolitan Museum of Art<br />

oder Guggenheim spricht man hier mit<br />

einer Selbstverständlichkeit wie anderswo<br />

auf der Welt über das Richtfest in der Nachbarschaft.<br />

Wo anders als in der Upper East<br />

Side hätte die Museum Mile mit ihren elf<br />

Häusern auch sonst einen so würdigen Platz,<br />

wenn nicht hier an der Upper East Side?<br />

Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich stehe hier mitten<br />

in Manhattan pfeife, winke kurz mit der Hand, das habe ich mal<br />

in einem Film gesehen, und tatsächlich stoppt ein Yellow Cab<br />

direkt vor meinen Füßen. Ein paar Meter weiter schimpfen<br />

ein paar Touristen, die mich für einen obercoolen New Yorker<br />

halten, über meine Dreistigkeit.<br />

…Sorry Leute, ich bin unterwegs zur Upper East Side!<br />

Gleiches gilt für das legendäre Kaufhaus<br />

Bloomingdale‘s an der Lexington Avenue.<br />

Wer nicht auf den Dollar schauen muss,<br />

ist auch bei Bergdorf Goodman an der<br />

5 th Avenue richtig, wo die Verkäufer ausgesprochen<br />

freundlich sind – auch wenn man<br />

nur eine Kleinigkeit für Daheim kaufen<br />

möchte.<br />

Yellow Cabs – typisch<br />

für New York<br />

46 <strong>TradeTalk</strong>


Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />

Prominente Gäste im The Surrey<br />

Nur wenige Gehminuten vom Central Park<br />

bin ich an der 76 th Street im „The Surrey“ mit<br />

Generalmanager Troy Pade verabredet, der<br />

mir das Hotel, das den Gast schon in der<br />

Lobby mit einer wohltuenden Atmosphäre<br />

empfängt, vorstellt. Das „Original-Surrey“,<br />

das im Jahre 1926 als Residence Hotel erbaut<br />

wurde, war einst Heimat von Prominenten wie<br />

John F. Kennedy, Bette Davis und Claudette<br />

Colbert. Eine Tradition, die sich im vor fünf<br />

Jahren für rund 60 Millionen Dollar renovierten<br />

Surrey noch heute fortsetzt. „Vor einigen<br />

Monaten war Bill Clinton bei uns zu<br />

Besprechungen – und George Clooney und<br />

seine Frau Amal haben erst vor einer<br />

Woche hier im Michelin-Stern-Restaurant<br />

Café Boulud des berühmten Kochs Daniel<br />

Boulud gespeist“, so Troy Pade. „Auch der<br />

Tennisspieler Roger Federer zählte kürzlich<br />

zu unseren Gästen“, ergänzt Pade.<br />

Während er bei unserem Hotelrundgang<br />

auf zeitgenössische Originalkunstwerke von<br />

Chuck Close und Claes Oldenburg hinweist,<br />

erzählt mir der sympathische Generalmanager<br />

noch, dass die Jazz-Abende in der Bar<br />

Pleiades gerne auch von in Hotelnähe<br />

wohnenden prominenten Nachbarn besucht<br />

werden. Ein weiteres Highlight des Hotels<br />

The Surrey ist sicher die Dachterrasse, die<br />

einen spektakulären Ausblick auf die Dachterrassen<br />

der Umgebung bietet. Gegenüber<br />

wohnt unter anderem der bekannte<br />

Woody Allen. Die Liste der Persönlichkeiten,<br />

die an der feinen Upper East Side,<br />

die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren<br />

gepflegten und noch heutigen Charme<br />

entwickelt hat, wohnen, ließe sich sicher<br />

noch endlos fortführen.<br />

General Manager Troy Pade (re.)<br />

und Rachel Greenwald auf<br />

der The Surrey Dachterrasse<br />

Macy`s (Abb. re.)<br />

Von der freundlichen Dame am Empfang<br />

des The Surrey lass ich mir nach meinem<br />

Hotelrundgang noch ein Yellow Cab bestellen.<br />

Das mit dem Pfeifen klappt nicht immer<br />

in Big Apple.<br />

<strong>TradeTalk</strong> Tipps New York:<br />

Übernachtungstipp: The Surrey<br />

Relais & Châteaux Hotel,<br />

Gepflegte Atmosphäre, nahe Central Park<br />

www.thesurreyhotel.com<br />

Essen: Ai Fiori<br />

Hervorragende Küche Liguriens und Südfrankreichs,<br />

ausgezeichnete Weine<br />

www.aifiorinyc.com<br />

Shoppen:<br />

Bergdorf Goodmann – Angenehmes Einkaufen hat seinen Preis<br />

5 th Avenue, zwischen 57 th und 58 th Street<br />

Macy’s – Weltgrößtes Kaufhaus mit oft guten Angeboten<br />

34 th Street<br />

Bloomingdale’s – Berühmtes Kaufhaus mit Tradition<br />

59 th /60 th Street


REISE<br />

Sierra de Gedros<br />

Sierra de Gredos<br />

EIN HERZ AUS STEIN<br />

UND GELBE BLÜTEN<br />

von Jutta von Quest<br />

Manchmal kann Spanien ganz<br />

schön einsam sein. Sehr einsam.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür ist die<br />

karge Landschaft der Sierra de<br />

Gredos. Der berühmte spanische<br />

Schriftsteller und Philosoph<br />

Miguel de Unamuno (1864 –1936) hat diese Gegend auch mal das<br />

Dach Kastiliens und das steinerne Herz Spaniens genannt.<br />

Nur rund 2,5 Autostunden nordwestlich von Spaniens pulsierender<br />

Hauptstadt Madrid entfernt erwartet uns in der Sierra de Gredos<br />

Natur pur – gänzlich in die Farbe Gelb getaucht. In dem bei<br />

Nicht-Spaniern noch immer ziemlich unbekannten Teil des Landes<br />

lernen wir nicht nur ein grandioses Wanderparadies sondern auch<br />

sehr interessante Menschen kennen.<br />

Der Zeitpunkt für unseren Aufenthalt ist ideal. Denn Anfang Juni feiert<br />

man hier seit fünf Jahren das „Piornos en flor“ (Ginster in der Blüte).<br />

Wenn die Ginstersträucher in allen Gelbtönen blühen, zeigt sich<br />

Spanien von seiner gelben Seite.<br />

Aufgeblüht<br />

Die Menschen schmücken ihre Häuser und Gärten mit den Sträuchern.<br />

Und selbst in den Restaurants werden die Tapas in gelb serviert.<br />

Am Ende des Festivals überreicht Ramon Langa, die spanische<br />

Synchronstimme von Bruce Willis und ein bekannter Theaterspieler<br />

in Madrid den Preis für die schönste gelbe Dekoration. Er erzählt uns,<br />

dass er möglichst viel seiner freien Zeit hier verbringt. Verständlich,<br />

wie wir bei einer Wanderung mit Bergführer Raūl am nächsten Tag<br />

feststellen können. „Gute Wanderschuhe und die Mitnahme von<br />

Getränken ist unbedingt erforderlich“ erklärt er uns.<br />

48 <strong>TradeTalk</strong>


Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />

<strong>TradeTalk</strong> Tipp Gredos:<br />

Raūl begleitet uns auf der Wanderroute<br />

durch den Nationalpark Sierra de Gredos<br />

bis auf 1.780 Meter. Seinem flotten Schritt<br />

können wir zwar manchmal kaum folgen –<br />

aber es lohnt sich. Denn schon bald sind wir<br />

im Reich der Steinböcke, die durch das<br />

wuchtige Schlagen ihrer Hörner lautstark<br />

auf sich aufmerksam machen. Ganz so, als<br />

wollten sie uns zu verstehen geben: „Am<br />

Circo de Gredos sind wir die Chefs – ihr<br />

seid hier nur zu Gast, also verhaltet euch<br />

auch so“. Ein starkes Argument bei einer<br />

Anzahl von über 15.000 Tieren.<br />

Als wir am Abend mit Isabel Sanches Tejado,<br />

die hier zu Hause ist, im Parador de Gredos<br />

bei Wein, lokal gebrautem Bier und Tapas<br />

zusammensitzen, erzählt sie uns, dass es weit<br />

mehr als die 13 Arten von Ginster und viele<br />

Vögel zu entdecken gibt. Zum Beispiel einen<br />

herrlichen Sternenhimmel, den man von<br />

18 verschiedenen Punkten aus beobachten<br />

kann. Und, so Isabell: „Eigentlich ist hier<br />

immer was los. Im Herbst ist die Zeit der Pilzwanderungen<br />

und im Winter kann man sich<br />

Schneeschuhe ausleihen oder Eisklettern.“<br />

Umgesattelt<br />

„Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück<br />

dieser Erde.“ so ein bekanntes Sprichwort,<br />

das sich Maria Elena Dendaluce zu eigen<br />

gemacht hat. Die ehemalige Managerin aus<br />

Madrid hat sich in Gredos 1990 ihren Traum<br />

erfüllt, weil Menschen und Pferde sie hier<br />

fasziniert haben. Heute besuchen erfahrene<br />

Reiter aus aller Welt Gredos, um an einer<br />

von Maria Elenas organisierten Reittouren<br />

teilzunehmen. Die exklusiven Touren führen<br />

meist über mehrere Tage durch die<br />

grandiose Landschaft aus Stein mit gelben<br />

Blüten im Frühsommer.<br />

Übernachten:<br />

Paradores Gredos<br />

Einsam auf einer Hochebene auf 1.650 m<br />

Höhe. Unter der Woche herrlich ruhig.<br />

www.parador.es/de/<br />

paradores/parador-de-gredos<br />

Restaurant:<br />

Mira de Gredos<br />

Empfehlenswert die Gazpacho de sandia<br />

www.lamiradegredos.com/<br />

Reiten exklusiv:<br />

Equiberia Riding Holidays in Spain<br />

www.equiberia.com<br />

Birdwatching:<br />

Luis Alfonso erklärt Besuchern die Vogelwelt<br />

www.hostalalmanzor.com/<br />

Geführte Wanderungen:<br />

Raūl Lora kennt die Berge<br />

www.escuelalpinadegredos.com<br />

Sternbeobachtung:<br />

Miriam Gil kennt die Sterne<br />

www.turismogredosnorte.com/grupos-detrabajo/cielo-oscuro/monitores-starlight<br />

Weitere Informationen:<br />

www.spain.info/de_DE/que-quieres/<br />

naturaleza/espacios-naturales/parque_regional_sierra_de_gredos.html


REISE<br />

Spanien<br />

Barcelona<br />

Auf den Spuren Gaudis<br />

„Ich liebe die Lebensqualität in Barcelona. Barcelona steht für Kultur,<br />

Kreativität, Innovation, Business und nachhaltigen Tourismus“,<br />

Andrés González, Direktor des Barcelo Sants, schwärmt von seiner<br />

Stadt. Von seinem modernen und futuristischen Vier-Sterne-Hotel im<br />

Zentrum der Stadt direkt über dem Bahnhof Sants genießen wir den<br />

eindrucksvollen Blick aus den Panoramafenstern. Für <strong>TradeTalk</strong><br />

erkunden wir die katalanische Metropole direkt am Mittelmeer.<br />

Fotos: © <strong>TradeTalk</strong><br />

50 <strong>TradeTalk</strong>


La Boqueria<br />

Los geht´s an der berühmten, kilometerlangen<br />

Flaniermeile – la Rambla. Alle großen<br />

Designer sind hier vertreten. Vom begrünten<br />

Mittelstreifen beobachtet man gut das<br />

lebhafte Treiben. In den vielen noblen Boutiquen<br />

ist ein wahres Sprachgewirr zu hören.<br />

Direkt an den Rambles im Herzen Barcelonas<br />

liegt la Boqueria. Sie ist die eindrucksvollste<br />

Markthalle der Stadt und mit ihrer Verkaufsfläche<br />

von 2500 Quadratmetern eine der<br />

größten Märkte Europas. Komplett aus Stahl<br />

konstruiert und mit vielen Glasmosaiken dekoriert,<br />

ist sie schön und funktionell zugleich.<br />

Schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es hier<br />

einen Straßenmarkt. Die Obst- und Gemüsestände<br />

sind ein wahres Feuerwerk an Farben<br />

und Düften, das Stimmengewirr und die<br />

Bandbreite von Köstlichkeiten – jeder Besucher<br />

wird hier fündig. „Bei uns kaufen viele<br />

Köche aus den Restaurants ein, sogar Sterne-Köche“,<br />

erzählt uns Elena voller Stolz und<br />

zerteilt an ihrem Fischstand Meerestiere mit<br />

chirurgischer Präzision. Man muss kein Katalanisch<br />

können, um mitzubekommen, dass<br />

ihre Kunden fachmännisch über die Ware<br />

parlieren und nebenbei die Neuigkeiten aus<br />

dem Viertel ausgetauscht werden. Wir lauschen<br />

interessiert und genießen unsere Brotscheiben<br />

mit marinierten Makrelen.<br />

Einzigartige Architektur<br />

So gestärkt wandeln wir auf den Spuren des<br />

weltberühmten katalanischen Star-Architekten<br />

Antoni Gaudi durch Barcelona. Gaudís<br />

Werk hat das Stadtbild von Barcelona<br />

maßgeblich geprägt. Seine einzigartigen<br />

und unverwechselbaren Arbeiten sind über<br />

das ganze Stadtgebiet verteilt. Am Passeig<br />

de Gracia wirkt das Casa Batlló als sei es aus<br />

Knochen gemacht. Die Balkone sehen aus<br />

wie große Unterkiefer, die Fenster zieren<br />

Säulen die wie Gebeine wirken.<br />

Auch das Casa Milà wurde von Gaudi gebaut,<br />

kurz bevor er sich dem Projekt der<br />

Sagrada Familia widmete. La Pedrera<br />

(„Steinbruch“) wie das Gebäude wegen seines<br />

mosaikhaften Äußeren genannt wird,<br />

wurde 1910 fertig gestellt und von der<br />

UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die<br />

durchdachte Konstruktion ermöglicht eine<br />

natürliche Belüftung und macht eine Klimaanlage<br />

unnötig. Die Wohnungen lassen<br />

sich durch Stellwände individuell ändern,<br />

denn das Gebäude wird von Säulen aus Beton<br />

und Eisen getragen, so dass es keine tragenden<br />

Wände gibt. Eine Wohnung aus der Zeit<br />

der Entstehung des Gebäudes kann übrigens<br />

besichtigt werden. Sie liegt im 6. Stock und ist<br />

mit Möbeln aus den 20er Jahren des vorigen<br />

Jahrhunderts eingerichtet.<br />

Casa Battló<br />

Sagrada Familia und Park Güell<br />

Mit der U-Bahn geht es weiter zur Sagrada<br />

Familia, der am meisten besuchten Sehenswürdigkeit<br />

der Stadt. Seit 133 Jahren wird<br />

an Antoni Gaudis Lebensprojekt gebaut. Im<br />

ersten Drittel dieses Jahrhunderts, so die<br />

vagen Schätzungen, soll die Sagrada Família<br />

achtzehn Türme haben und mit 170 Metern<br />

die höchste Kirche der Welt sein. Die Besichtigung<br />

dieses gewaltigen Sakralbaus, vielleicht<br />

eines von Gaudís herausragendsten Werken,<br />

gehört einfach zu einem Barcelona-Besuch<br />

dazu. Es ist eine besondere Erfahrung, in diesem<br />

Bauwerk den Kopf in den Nacken zu legen<br />

und die Masse der Details und Formen<br />

im flirrenden Licht wahrzunehmen.<br />

Auch der Park Güell von Antoni Gaudí<br />

zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten<br />

Barcelonas. Doch egal, wie viel los ist, es<br />

findet sich immer ein freier Platz, um die<br />

Farben, Formen und den Ausblick zu genießen.<br />

Als der Industrielle Eusebi Güell<br />

dem Stararchitekten Antoni Gaudí um<br />

1900 den Auftrag erteilte, einen Park zu<br />

entwerfen, hatte er eine Gartenstadt nach<br />

englischem Vorbild im Sinn. Finanziell<br />

kam das Projekt allerdings nie recht in<br />

Schwung, so dass Gaudí mit überschaubaren<br />

Mitteln auskommen musste. Die Scherben,<br />

mit denen er Bänke, Gebäude und Fabelwesen<br />

verzierte, stammten aus den<br />

Abfällen von Keramikfabriken der Umgebung<br />

und beweisen bis heute, dass Stil keine<br />

Frage des Geldes ist.<br />

Wasserfontänen-Show<br />

Wir fahren einmal quer durch die Stadt<br />

zum Fuß des Berges Montjuïc. Hier erwartet<br />

uns gegen 19 Uhr eine regelrechte Wasserfontänen-Musik-Show.<br />

Der Font Màgica de<br />

Montjuic ist ein Springbrunnen der abends<br />

zum Spektakel wird: Wasserfontänen schießen<br />

hoch und tanzen zur Musik, angestrahlt<br />

von bunten Scheinwerfern. Dabei<br />

werden unglaubliche 2.600 Liter Wasser<br />

pro Sekunde in die runden Wasserbecken<br />

gepumpt. Diese Wasserfontänen-Show ist<br />

der eindrucksvolle Abschluss eines ereignisreichen<br />

Tages.<br />

Abends genießen wir, etwas geschafft, das<br />

Essen in unserem Hotel Barceló Sants. „Wir<br />

bieten unseren Gästen das revolutionäre<br />

gastronomische Konzept Brain Food. Hierbei<br />

soll der Verzehr bestimmter Lebensmittel<br />

die Konzentration und Leistungsfähigkeit<br />

steigern und Stress reduzieren.<br />

Blaubeeren, Nüsse, Avocados, Lachs und<br />

Hülsenfrüchte sind wahre Energielieferanten<br />

fürs Gehirn. Damit bekommen sie<br />

schnell wieder neue Energie“, erklärt uns<br />

Hoteldirektor Andrés González.<br />

Über dem Bahnhof Sants gelegen, besitzt<br />

sein Haus eine direkte Anbindung mit dem<br />

Schnellzug AVE und den U-Bahn- und<br />

Bahnnetzen Barcelonas und ist damit eines<br />

der am besten angebundenen Hotels der<br />

Stadt. Ein idealer Startpunkt für Touren<br />

durch die Stadt und auch für Business-Reisende,<br />

die von hier in 15 Minuten am Flughafen<br />

El Prat sind.<br />

<strong>TradeTalk</strong> Tipps:<br />

Übernachten:<br />

Barceló Sants www.barcelo.com<br />

Foto: © Barceló Sants<br />

Parc del Laberint: bezaubernder Park<br />

abseits der Touristenströme


REISE<br />

Österreich<br />

DIE WELT<br />

STEHT KOPF<br />

Fotos: © hausstehtkopf.at<br />

von Melanie Goll<br />

Hier kann man an der Decke tanzen und Möbel auf einem Finger<br />

balancieren. In Terfens steht die Welt Kopf. Besucher erleben ein<br />

vollständig eingerichtetes Einfamilienhaus aus der Sicht einer Fledermaus.<br />

Sofa, Bett, Tisch, Stühle, Spielsachen, Teppiche – einfach alles<br />

hängt an der Decke.<br />

Schon kurz nach dem Betreten des Hauses wird uns schwummrig.<br />

Schnell ins Bad – aber eine Toiletten-Schüssel direkt über dem Kopf<br />

ist dann doch nicht jedermanns Sache. Selbst die Zahnbürsten stehen<br />

akurat im Becher, die Handtücher hängen ordentlich an den Haken,<br />

nur schwebt leider alles an der Decke.<br />

Absolutes Highlight ist die Garage – hier hängt der blaue VW-Käfer<br />

über uns, Motorengeräusche untermalen die skurrile Situation. Wir<br />

sind begeistert von den außergewöhnlichen Eindrücken, aber unsere<br />

Sinne sind überfordert. Wir brauchen eine kleine Pause und schwanken<br />

aus dem Haus. Das Haus auf dem Kopf in Terfens ist inzwischen<br />

eine Touristenattraktion und einzigartig in Österreich.


Fotos: © Kinderhotel Buchau<br />

<strong>TradeTalk</strong> Tipps:<br />

Übernachten:<br />

Kinderhotel Buchau<br />

Buchauerstr. 3, A-6212 Eben am Achensee<br />

Tel.: +43 5243 5210<br />

E-Mail: info@buchau.com<br />

www.buchau.com<br />

Haus steht Kopf<br />

Stublerfeld 1, A-6123 Terfens / Vomperbach<br />

www.hausstehtkopf.at<br />

Kleine Entdecker – große Abenteuer<br />

Nach dieser Erfahrung ist es richtig erholsam<br />

für die Sinne, dass im Kinderhotel wieder<br />

alles am richtigen Ort ist und weder das<br />

reichhaltige und ausgewogene Buffet noch<br />

die Stühle und Tische im Restaurant an der<br />

Decke hängen. Die leichte Schwummrigkeit<br />

verschwindet schnell wieder und wir können<br />

uns stärken.<br />

„Ist das nicht herrlich! Wir sind schon zum<br />

dritten Mal hier und genießen den Urlaub<br />

sehr“, erklärt Karin aus Bayern. Sie schwimmt<br />

entspannt ihre Bahnen im beheizten Außenpool<br />

mit Blick auf See und Berge während<br />

ihre Kinder im Kinderbereich planschen. Besonders<br />

begeistert sind unsere Jungs von der<br />

„super“ Reifen-Wasserrutsche.<br />

Das Hotel Buchau ist schon seit 1973 im<br />

Besitz der Familie Rieser. Die 45 Mitarbeiter<br />

kümmern sich mit Begeisterung um die<br />

Gäste – und das spüren die Besucher. 76<br />

Zimmer gibt es insgesamt in dem Kinderhotel<br />

am Achensee. „Wir haben wirklich viele<br />

Stammgäste. Viele Deutsche, Schweizer,<br />

aber auch Österreicher. In den Sommerferien<br />

ist unsere Hauptsaison. Kleine Abenteurer<br />

und neugierige Entdecker sollen bei uns<br />

einen unvergesslichen Kinderurlaub mit der<br />

ganzen Familie erleben “, erzählt uns Hotelmitarbeiterin<br />

Nena Petrovic. Von der Almwanderung<br />

über Stand up Paddling, Tretbootfahren<br />

im kristallklaren Achensee und<br />

Carrera-Bahn ist für jeden Geschmack etwas<br />

dabei. Für die Kleinen geht es auf<br />

Schnitzeljagd durch das Hotel, zum Basteln<br />

mit den Eltern oder zu einem Spaziergang<br />

mit Pferdefütterung.<br />

Im Winter lernen bereits Kinder ab zwei<br />

Jahren auf der Schneespielwiese mit Zauberteppich<br />

und Karussell das Skifahren. Auf<br />

die Größeren warten gleich drei familienfreundliche<br />

Skigebiete mit über 55 Pistenkilometern,<br />

gesicherter Schneelage, Pisten<br />

in allen Schwierigkeitsgraden und urigen<br />

Hütten.<br />

Mitglied der Kinderhotels Europa<br />

Das Vier-Sterne-Superior Kinderhotel am<br />

Achensee erfüllt alle Kriterien bei der Gruppe<br />

„Kinderhotels Europa“ und wurde mit der<br />

höchsten Qualitätsstufe mit 5 Smileys ausgezeichnet.<br />

Um Mitglied zu werden müssen<br />

strengste Aufnahmekriterien erfüllt werden.<br />

Auch unsere familieninterne Prüfung hat<br />

das Kinderhotel am Achensee bestens bestanden.<br />

Wie schön, dass doch nicht die<br />

ganze Welt Kopf steht und wir entspannt<br />

unsere Urlaubstage genießen können.<br />

<strong>TradeTalk</strong> 53


REISE<br />

Hoteltalk<br />

MARITIM<br />

hat modernisiert<br />

Mit umfangreichen Modernisierungsund<br />

Investitionsmaßnahmen ist die<br />

MARITIM Hotelgesellschaft für die<br />

Zukunft gut gerüstet. Dies zeigt sich in<br />

vielen Häusern.<br />

Ein gutes Beispiel ist das MARITIM Airport<br />

Hotel Hannover, das seit 2014 im Besitz der<br />

MARITIM Hotelgesellschaft ist. Hier sind<br />

die Sanierungsarbeiten mittlerweile erfolgreich<br />

abgeschlossen. „Das MARITIM Airport<br />

Hotel Hannover ist besonders für Geschäftsreisende,<br />

die es aufgrund der Nähe zum<br />

Flughafen schätzen, deutlich attraktiver<br />

geworden. Deshalb rechnen wir hier mit<br />

einem merklichen Umsatzplus“, erklärt<br />

Gerd Prochaska, Geschäftsführer MARITIM<br />

Hotelgesellschaft.<br />

Modernisierungsmaßnahmen erfolgten z.B.<br />

auch in den MARITIM Hotels Köln und<br />

Element Hotel Frankfurt Airport<br />

feiert ersten Geburtstag<br />

Für Langzeitgäste, die Wert auf Komfort<br />

und auf ökologisch durchdachte Verträglichkeit<br />

legen, sind die Element Hotels<br />

weltweit eine Alternative. Die Marke „Element<br />

by Westin“ gab mit dem Element<br />

Frankfurt Airport ihr Debüt in Europa.<br />

Jetzt feiert das Haus am Frankfurter Flughafen<br />

seinen ersten Geburtstag.<br />

Inspiriert vom Nachhaltigkeitsgedanken<br />

präsentiert sich das Hotel in hellem, modernem<br />

Design und setzt seinen Schwerpunkt<br />

auf Umweltverträglichkeit. Ein Konzept,<br />

das auch dank der Lage voll aufgeht. Im<br />

Herzen des neuen Quartiers in der Frankfurt<br />

Airport City, Gateway Gardens, und<br />

ganz in der Nähe vom Hauptsitz führender<br />

Unternehmen wie Lufthansa, Condor und<br />

DB Schenker neu erbaut, liegt das Element<br />

Frankfurt Airport nur wenige Minuten von<br />

einem der größten internationalen Flughäfen<br />

der Welt entfernt. Das Hotel bietet 133 geräumige<br />

und lichtdurchflutete Studios für<br />

Kiel, wo sämtliche Bäder renoviert wurden.<br />

In diesem Jahr wird auch die Renovierung der<br />

555 Zimmer, Bäder und Konferenzräume im<br />

MARITIM Stuttgart abgeschlossen.<br />

Langzeitgäste – darunter 14 geräumige<br />

Suiten mit modularer Einrichtung, Flachbildfernsehern,<br />

Schreibtischen und individuell<br />

nutzbaren Schränken mit Bügelbrett.<br />

Alle Zimmer sind mit einer energieeffizienten<br />

Die modernisierte Lobby im<br />

MARITIM Hotel Bad Homburg<br />

In „neuem Glanz“ zeigt sich bereits seit 2013<br />

das inmitten der Stadt, in der Ludwig Erhard<br />

einst die D-Mark erfunden haben soll, am<br />

Kurpark liegende MARITIM Hotel Bad<br />

Homburg, dessen Gäste zu 75 % Geschäftskunden<br />

sind. Hoteldirektorin Tanja Knop zu<br />

<strong>TradeTalk</strong> nicht ohne Stolz: „Wir haben das<br />

MARITIM Hotel Bad Homburg mit seinen<br />

148 Zimmern, Tagungs- und Veranstaltungsräumen<br />

bei laufendem Betrieb komplett<br />

neu gestaltet. Beispielsweise mit einem<br />

modernen Badkonzept, zu dem auch Wellnessduschen<br />

gehören, sowie mit komplett<br />

neuen Zimmern.“ Und, so Tanja Knop weiter:<br />

„Dass die Küche hier im Haus auch regional<br />

ausgerichtet ist, gefällt unseren Businesskunden<br />

ausgesprochen gut.“ Interessant für<br />

Geschäftsreisende: Zur Ausstattung aller<br />

MARITIM-Zimmer in Deutschland gehört<br />

seit 2014 der kostenfreie WLAN-Zugang.<br />

Küche, auf einem Wellness-Konzept beruhenden<br />

Badezimmer mit belebender Regendusche<br />

und einen sogenannten Heavenly<br />

Bed für eine erholsame Nachtruhe ausgestattet.<br />

Die Übernachtung im Element<br />

Frankfurt Airport beinhaltet auch kostenloses<br />

WLAN, Frühstück sowie Telefonate in<br />

ganz Deutschland und 17 weiteren Ländern.<br />

www.elementfrankfurtairport.com<br />

Foto: © Element Hotels Foto: © MARITIM Hotelgesellschaft<br />

54 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

Carsten Fritz leitet seit Juni das Steigenberger<br />

Parkhotel an der Königsallee 1a<br />

„Nach 15 Jahren internationaler Tätigkeit<br />

in Thailand, Jamaica, Japan, Korea, Ägypten,<br />

Spanien und zuletzt Katar war die<br />

Sehnsucht groß, wieder nach Deutschland<br />

zurückzukehren und hier meine vielseitigen<br />

Oberoi Hotels & Resorts wurden bei<br />

den Travel + Leisure World’s Best<br />

Awards 2015 zur weltbesten Hotelmarke<br />

gewählt. Darüber hinaus gewann<br />

The Oberoi Udaivilas, Udaipur, Indien,<br />

in der Kategorie „Bestes Hotel der Welt“.<br />

Foto: © Copyright cream pictures<br />

Neuer Hoteldirektor<br />

im Steigenberger Parkhotel<br />

Katar. Singapur. Seoul. Japan. Und jetzt: Düsseldorf! Carsten Fritz kann bereits<br />

auf eine beeindruckende und erfolgreiche internationale Karriere in der Hotellerie<br />

zurückblicken. Seit dem 1. Juni ist nun das Steigenberger Parkhotel an der<br />

Königsallee 1a sein neuer Wirkungskreis. Als Hoteldirektor leitet der 50-Jährige<br />

das kürzlich sanierte Grandhotel, und damit eines der Flaggschiffe der Steigenberger<br />

Hotels AG. Er tritt die Nachfolge von Michael Kain an, der nun das Steigenberger<br />

Grandhotel Petersberg in Bonn-Königswinter leitet.<br />

Erfahrungen mit Menschen aus verschiedenen<br />

Kulturen anzuwenden“, verrät Fritz, der in<br />

den letzten Jahren Direktor verschiedener<br />

Ritz-Carlton Hotels war. Dies helfe ihm<br />

besonders im Umgang mit internationalen<br />

Gästen – wie aktuell mit dem Gästekreis<br />

aus dem Mittleren Osten. „Besonders freuen<br />

wir uns als Familie auf die vier Jahreszeiten,<br />

die wir in anderen Klimazonen wirklich<br />

vermisst haben“, fügt Fritz hinzu.<br />

Von seinem neuen Arbeitsplatz ist er schon<br />

jetzt begeistert: Das Steigenberger Parkhotel<br />

habe wahrhaftig eine Sonderstellung hier in<br />

Düsseldorf, so der neue Hoteldirektor, der<br />

über insgesamt 25 Jahre Erfahrung in der<br />

Branche verfügt. „Mit der wundervollen<br />

Steigenberger-Eck-Terrasse, die ohne zu<br />

übertreiben, einmalig ist auf der Königsallee.<br />

Mit unserem neuen, jungen und kreativen<br />

Chef Pâtissier, Marc Witzsche, wird der<br />

Besuch zu Kaffee und Kuchen zu einem besonderen<br />

Erlebnis.“ Nicht zu vergessen seien<br />

die 120 Mitarbeiter, die jeden Tag hochmotiviert<br />

zur Arbeit kommen. Sie würden<br />

den Unterschied für den Gast machen.<br />

OBEROI HOTELS & RESORTS<br />

zur weltbesten Hotelmarke gewählt<br />

Die Travel + Leisure World’s Best Awards<br />

zählen zu den angesehensten Auszeichnungen<br />

der Reisebranche. P.R.S. Oberoi, Executive<br />

Chairman von The Oberoi Group, zu<br />

der Auszeichnung: „Ich bin sehr stolz, dass<br />

Oberoi Hotels & Resorts zur weltbesten Hotelmarke<br />

und The Oberoi Udaivilas, Udaipur,<br />

zum besten Hotel der Welt gewählt<br />

wurden. Die Awards sind die Anerkennung<br />

für die stetige Verpflichtung von The Oberoi<br />

Group, ihren Gästen Weltklasse-Einrichtungen<br />

und unvergleichlichen Service zu bieten.<br />

Ich widme sie unseren Mitarbeitern, die<br />

unser größtes Kapital sind und leidenschaftlich<br />

arbeiten, damit unsere Gäste stets warmen,<br />

persönlichen und sorgfältigen Service<br />

erhalten.“<br />

Foto: © Oberoi Hotels<br />

<strong>TradeTalk</strong> 55


MESSE<br />

Termine<br />

STUTTGART<br />

Hybrid Expo 2015<br />

Foto: © HYBRID Expo<br />

LONDON<br />

100% Design<br />

Foto: © 100% Design<br />

Theorie trifft Praxis, Erfahrung trifft Innovation: Mit unterschiedlichen<br />

Sonderflächen innerhalb der Ausstellung sowie dem umfangreichen<br />

Vortragsprogramm ist die Hybrid Expo mehr als eine Messe. Sie ist<br />

die einzige Fachmesse für die Entwicklung und Herstellung hybrider<br />

Bauteile und deren Anwendungsindustrien. Mit ihrem Fokus auf<br />

Komponenten aus verschiedenen Werkstoffen sowie auf integrierte<br />

Herstellungsverfahren präsentiert sie Lösungen für die aktuellen Herausforderungen<br />

der Funktionsintegration, Prozessverkürzung und<br />

Ressourceneffizienz. Hybrid Expo – für die Entwicklung und Herstellung<br />

hybrider Bauteile und deren Anwendungsindustrien.<br />

Messe Stuttgart<br />

www.hybrid-expo.com<br />

22.09. – 24.09. 2015<br />

Die 100% Design ist eine Fachmesse für zeitgenössisches Einrichtungsdesign.<br />

Sie zieht die wichtigsten Hersteller, Star-Designer und<br />

großen Planer aus dem Vereinigten Königreich sowie aus Übersee<br />

an und gliedert sich in vier Ausstellungsbereiche: Innenausstattung,<br />

Arbeitsplatz, Küchen und Badezimmer sowie Öko, Design und Bau.<br />

Die 100% Design ist die globale Plattform für Unternehmen,<br />

Designer, Architekten, Einzelhändler und Entwickler, um neue<br />

Talente aufzuspüren und zukünftige Trends, Materialien und Innovationen<br />

zu entdecken. Begleitet wird die Messe von einem<br />

Rahmenprogramm aus Workshops und Produktpräsentationen.<br />

Olympia London<br />

www.100percentdesign.co.uk<br />

23.09. – 26.09.2015<br />

SALZBURG<br />

Whisky Spirituosen<br />

& Lifestyle Messe<br />

Das Salzburger Whisky Weekend ist eine Messe für Genuss und<br />

Lifestyle. Rund 20 exquisite Aussteller präsentieren sich auf dem<br />

Whisky Weekend Salzburg mit ihrem aktuellen Angebot aus rund<br />

350 verschiedenen Whiskys sowie erlesenem Rum, Gin, Wodka und<br />

anderen hochwertigen Spirituosen. Feinste Zigarren, köstliche<br />

Schokolade, edel Craft-Beer und Cider sowie ausgesuchte Souvenirs<br />

und Lifestyle runden das Angebotsspektrum der Salzburger<br />

Whiskymesse ab. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm wie<br />

die Master Class Seminare ergänzen das Salzburger Whisky Weekend.<br />

Foto: © Whisky Weekend Salzburg<br />

FRANKFURT<br />

Frankfurter Buchmesse 2015<br />

Indonesien, der diesjährige Ehrengast der Frankfurter Buchmesse,<br />

ist zwar das viertgrößte Land der Welt, seine Literatur aber ist hierzulande<br />

noch ein eher unbekanntes Terrain. Mit Übersetzungen von<br />

indonesischen Titeln in deutscher Sprache sowie einem umfangreichen<br />

Kulturprogramm möchte das Gastland dies in diesem Jahr ändern.<br />

Unter dem Titel 17.000 Inseln der Imagination gibt es nicht nur Einblicke<br />

in seine jahrtausendealten Erzähltraditionen – einer gelebten<br />

Literatur jenseits der Bücher – sondern zeigt auch seine dynamische<br />

und engagierte Autorenszene in einem Land im Wandel.<br />

Foto: © Frankfurter Buchmesse /<br />

Michael von Hassel<br />

Kavernen 1595<br />

www.whiskyweekend.at<br />

09.10. – 10.10.2015<br />

Messe Frankfurt<br />

www.book-fair.com<br />

14.10. – 18.10.2015<br />

56 <strong>TradeTalk</strong>


column<br />

PARIS<br />

3D Print Show<br />

Foto: © 3D Printshow<br />

ZÜRICH<br />

Auto Zürich Car Show<br />

Foto: © Auto Zürich Car Show 2014<br />

Die 3D Print Show bringt den Besuchern die 3D-Drucktechnik in<br />

allen Facetten nahe. Hersteller und Dienstleister aus der 3D Branche<br />

stellen die neuesten 3D Drucker vor und präsentieren die vielfältigen<br />

Anwendungsmöglichkeiten dieser sich schnell entwickelnden<br />

Technik, die bereits in die Medizin, Architektur, Bekleidungs- und<br />

Musikindustrie Einzug gehalten hat und sogar von Künstlern aufgegriffen<br />

wird.<br />

Beim Gang durch die Ausstellungsräume sowie anhand von<br />

Live-Demonstrationen, Seminaren und Workshops können sich die<br />

Messebesucher interessante Eindrücke verschaffen.<br />

Carrousel du Louvre<br />

www.3dprintshow.com<br />

16.10. - 17.10.2015<br />

Die Messe Auto Zürich Car Show ist eine Automesse für Neuwagen,<br />

Tuning, Zubehör, Dienstleistungen und Motorsport. Das Angebotsspektrum<br />

der größten Automobilmesse in der deutschsprachigen<br />

Schweiz umfasst dabei neben mehr als 600 Neuwagen auch veredelte<br />

und leistungsgesteigerte Fahrzeuge, alles für optisches Tuning und<br />

Motortuning. Entsprechendes Zubehör wie Audio und Car Hi-Fi,<br />

Navigationssysteme und Multimedia, Reifen, Felgen und Fahrwerke,<br />

Schmiermittel und Pflegeprodukte sowie Interieur und Sitze, Produkte<br />

für die Verkehrssicherheit und entsprechende Dienstleistungen<br />

rund um Fahrzeuge runden die Produktpalette ab.<br />

Messezentrum Zürich<br />

29.10. – 01.11.2015<br />

www.auto-zuerich.ch<br />

BASEL<br />

Basler Weinmesse<br />

Foto: © Basler Weinmesse 2014<br />

DÜSSELDORF<br />

Medica Düsseldorf<br />

Foto: © MEDICA 2014<br />

Rund 100 Weinfachgeschäfte und 30 Weinproduzenten präsentieren<br />

sich auf der Weinmesse Basel mit einem vielseitigen Angebot an rund<br />

4.500 Spitzenweinen aus nahezu allen renommierten Anbauregionen<br />

der Welt zum Degustieren, Vergleichen und Kaufen. Das umfassende<br />

Angebot reicht dabei von Weiss-, Rot- und Schaumweinen über Rosé<br />

bis hin zu neuen Jahrgängen und biologischen Weinen und kommt<br />

unter anderem aus der Schweiz, Österreich, Italien und Spanien,<br />

Frankreich sowie Südafrika oder auch aus neuen, kleinen und unbekannten<br />

Weinregionen. Verschiedene Anbieter und Händler von<br />

Weinzubehör runden das Angebotsspektrum ab.<br />

Messezentrum Basel<br />

www.baslerweinmesse.ch<br />

24.10. – 01.11.2015<br />

Die Messe Medica Düsseldorf ist das Weltforum der Medizin mit<br />

internationaler Fachmesse und Kongress. Mehr als 4.000 Aussteller<br />

aus über 60 Nationen präsentieren auf der Medica Messe Düsseldorf<br />

ihre neuesten Geräte, Produkte und Systeme für die ambulante und<br />

stationäre Versorgung.<br />

Zu den etablierten Programmpunkten zählen neben dem Aussteller-<br />

Angebot auch die Themenparks Media & Vision, das Physiotherapie<br />

Forum, der Kongress sowie der Deutsche Krankenhaustag als<br />

Leitveranstaltung des Jahres für die Entscheiderebene des Klinikmanagements.<br />

Messe Düsseldorf<br />

www.medica.de<br />

16.11. – 19.11.2015<br />

<strong>TradeTalk</strong> 57


MEDIZIN<br />

Meldungen<br />

eHealth-Projekt<br />

Therapieverbesserung bei reduziertem Zeitaufwand<br />

Der Kampf gegen eine Krebserkrankung ist für Patienten oftmals eine ebenso<br />

körperliche wie psychische Belastung. Umso schwerer fällt es, mit der medikamentösen<br />

Behandlung und Nebenwirkungen umzugehen. Dennoch ersetzt die orale Selbstmedikation<br />

zunehmend die intravenöse Chemotherapie und führt beim Patienten<br />

zu mehr Selbstverantwortung. Zur Verbesserung der Versorgung in der oralen<br />

Krebstherapie soll Cankado beitragen. Dabei handelt es sich um ein<br />

eHealth-Projekt zur Therapiebegleitung, das auf dem diesjährigen ConhIT- Kongress<br />

in Berlin den 3. Platz beim Medizin Management Preis 2015 gewinnen konnte.<br />

Als Begründung nannte die Jury den hohen Innovationsgrad.<br />

„Cankado erhöht den Therapieerfolg“, ist<br />

Prof. Dr. Timo Schinköthe, Initiator und verantwortlich<br />

für die Gesamtleitung, überzeugt.<br />

Da immer häufiger auf die orale Selbstmedikation<br />

gesetzt wird, haben Ärzte seltener persönlichen<br />

Kontakt zum Patienten und erhalten<br />

Informationen über den Therapieverlauf zeitversetzt.<br />

Zudem gelingt es vielen Erkrankten<br />

nicht ordnungsgemäß, ihre Medikation selbst<br />

einzunehmen. Zur Verbesserung der Therapietreue<br />

bei Patienten entwickelt Cankado<br />

nun für die onkologische, orale Selbstmedikation<br />

eine web-basierte Lösung.<br />

„Unser Ziel ist beim Patienten die möglichst<br />

exakte Einnahme von Medikamenten bei<br />

gleichzeitiger, echtzeitnaher Therapiebegleitung<br />

durch den Arzt. Cankado bietet eine Therapieverbesserung<br />

bei reduziertem Zeitaufwand für<br />

Arzt und Patient“, fährt Timo Schinköthe<br />

fort. Das individualisierte System erinnert den<br />

Patienten an seine Medikamenteneinnahme,<br />

der neben der Einnahme auch Gesundheitsbefinden<br />

und Nebenwirkungen dokumentiert.<br />

Diese Daten kann der Arzt jederzeit an seinem<br />

PC abrufen, zudem erhält er automatisch<br />

morgendlich einen Statusbericht über<br />

den Therapieverlauf und bei Besonderheiten<br />

außerhalb der Norm ad hoc eine Meldung.<br />

Prof. Dr. Timo Schinköthe<br />

Für den Patienten hat Cankado noch einen<br />

weiteren Vorteil: Führt er die Dokumentation<br />

zeitnah durch, „belohnt“ ihn das System<br />

durch die Einbindung von lobenden und bestätigenden<br />

grafischen Spielelementen. Cankado<br />

ist gebührenfrei und unabhängig. Interessierte<br />

Ärzte finden Informationen unter<br />

www.cankado.com.<br />

Foto: © Cankudo<br />

Arztpraxis reloaded<br />

Online erreichbar?<br />

Heute ist die Online-Buchung vieler Dienstleistungen<br />

eine Selbstverständlichkeit. Schnell<br />

einen Flug buchen, das Bahn-Ticket ausdrucken,<br />

den Mietwagen bestellen oder einen<br />

Blumenstrauß auf den Weg bringen.<br />

Jetzt hat eine online-repräsentative Studie<br />

von jameda gezeigt, dass auch viele Patienten<br />

gern mit ihren Ärzten online in Kontakt<br />

treten möchten. Die tatsächlichen Möglichkeiten<br />

zur Nutzung solcher digitalen Services<br />

der Arztpraxen liegen bisher jedoch<br />

deutlich hinter diesem Nutzungswunsch<br />

zurück.<br />

So wünschen sich knapp 80 Prozent der Patienten,<br />

Arzttermine auch online vereinbaren<br />

zu können – tatsächlich nutzen konnten<br />

diesen Service bisher nur 25 Prozent. Auch<br />

beim digitalen Rezept liegen Wunsch und<br />

tatsächliche Nutzung deutlich auseinander:<br />

63 Prozent würden diesen Service gerne nutzen,<br />

7 Prozent haben tatsächlich schon einmal<br />

ein Rezept online erhalten. Ähnlich<br />

sieht es auch bei der Online-Sprechstunde<br />

aus: 27 Prozent möchten sie nutzen, aber nur<br />

2 Prozent der Befragten hatten bereits tatsächlich<br />

die Gelegenheit dazu. Die Online-Patientenakte<br />

fänden 39 Prozent wünschenswert,<br />

jedoch lediglich 4 Prozent der<br />

Patienten konnten damit tatsächlich bereits<br />

Erfahrungen machen. Am Telemonitoring<br />

äußerten 22 Prozent Interesse. Dem stehen<br />

2 Prozent gegenüber, die es bereits nutzen<br />

konnten.<br />

Gefragt nach den Gründen für den Wunsch<br />

nach mehr digitalen Kontaktmöglichkeiten<br />

zwischen Arzt und Patient nennen 87 Prozent<br />

der Befragten Zeitersparnis und bessere<br />

Praktikabilität als wichtige Motive. Diese<br />

Motive spielen auch beim Wunsch nach<br />

Online-Arztterminen eine große Rolle:<br />

66 Prozent geben an, Arzttermine dann vereinbaren<br />

zu wollen, wann es in den Tagesablauf<br />

passt – unabhängig von den Öffnungszeiten<br />

der Praxis.<br />

Weitere detaillierte Ergebnisse der Studie<br />

unter: www.jameda.de/patientenstudien/<br />

Foto: © Creative Collection<br />

58 <strong>TradeTalk</strong>


Der rote Faden ist Erkennungszeichen unserer<br />

Kanzlei. Er steht für Kontinuität in allen Rechts- und<br />

Steuerfragen, für die Beständigkeit eines Familienunternehmens<br />

und für die gleichbleibend hohe<br />

Qualität unserer Beratung.<br />

Gerade in Zeiten schnellen Wandels ist es diese<br />

Verlässlichkeit, die bei unseren Mandanten – vom<br />

Privatmenschen bis zur Kapitalgesellschaft – immer<br />

wieder für ein entspanntes Lächeln sorgt.<br />

Besuchen Sie uns auf: www.tw-ratingen.de!


VON ALLEN<br />

FLUGGESELLSCHAFTEN<br />

WELTWEIT FLIEGEN WIR DIE<br />

MEISTEN LÄNDER AN<br />

TÄGLICH<br />

DÜSSELDORF - İSTANBUL<br />

TK1530 Abflug 07:45 / Ankunft 12:00<br />

İSTANBUL - DÜSSELDORF<br />

TK1523:Abflug 08:10 / Ankunft 10:35<br />

TÄGLICH<br />

DÜSSELDORF - İSTANBUL<br />

TK1524 Abflug 11:35 / Ankunft 15:55<br />

SABİHA GÖKCEN - DÜSSELDORF<br />

TK1533:Abflug 09:55 / Ankunft 12:15<br />

TÄGLICH<br />

DÜSSELDORF - SABİHA GÖKCEN<br />

TK1534: Abflug 13:15 / Ankunft 17:30<br />

İSTANBUL - DÜSSELDORF<br />

TK1525: Abflug 11:25 / Ankunft 13:45<br />

TÄGLICH<br />

DÜSSELDORF - İSTANBUL<br />

TK1526:Abflug 14:40 / Ankunft 18:55<br />

İSTANBUL - DÜSSELDORF<br />

TK1527: Abflug: 14:45 / Ankuft: 17:05<br />

TÄGLICH<br />

IN LOKALE ZEITANGABEN<br />

DÜSSELDORF - İSTANBUL<br />

TK1528:Abflug 18:20 / Ankunft 22:35<br />

İSTANBUL - DÜSSELDORF<br />

TK1529:Abflug 18:05 / Ankunft 20:25<br />

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