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MAGAZIN DER <strong>ESG</strong> ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH II/08<br />

Schwerpunktthemen<br />

Fahrzeugsicherheit:<br />

Neue Architekturen für<br />

Fahrerassistenzsysteme<br />

Einsatzverfügbarkeit:<br />

Gleitfallschirmsystem<br />

der Bundeswehr mit RFID<br />

Bundeswehrlogistik:<br />

<strong>ESG</strong>-Projekte mit<br />

Vorbildfunktion


2 & 3 SPEKTRUM II/08<br />

Die Verbreitung von Fahrerassistenzsystemen<br />

– möglichst flächendeckend<br />

in allen Autos – ist ein wichtiger Beitrag<br />

zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.<br />

Eine Studie zur Unfallvermeidung<br />

bei Lastkraftwagen und Transportern,<br />

die vor eineinhalb Jahren im Auftrag<br />

eines großen Versicherungsunternehmens<br />

erstellt wurde, belegt dies: Bereits<br />

mit heute verfügbaren Technologien<br />

wie dem abstandsgeregelten<br />

Tempomaten oder einem so genannten<br />

Spurassistenten, der den Fahrer<br />

bei einem unfreiwilligen Abweichen<br />

von der Fahrspur warnt, könnten Lkw-<br />

Unfälle auf Autobahnen um bis zu 70 Prozent verringert werden. Auch bei normalen<br />

Personenkraftwagen prognostizieren Experten einen hohen Nutzen durch<br />

den flächendeckenden Einsatz von Fahrerassistenzsystemen.<br />

Auch die Europäische Union befasst sich mit dem Thema und hat ein Aktionsprogramm<br />

aufgelegt: Mit eSafety soll die Zahl der Verkehrstoten bis 2010<br />

halbiert werden. Dazu sollen verstärkt moderne Systeme wie ein Spurwechselassistent,<br />

eine Rückfahrkamera, die mehr Überblick beim Rangieren bietet, oder<br />

Abstandsregelsysteme beitragen.<br />

Je komplexer solche Systeme werden und je weiter sie den Fahrer unterstützen,<br />

umso höher sind die technologischen Herausforderungen. Aktuelle Fragestellungen<br />

befassen sich unter anderem mit der Ausgabe von Informationen<br />

an den Fahrer oder der Einbettung in das Elektroniksystem der Autos. Die <strong>ESG</strong><br />

kann die Automobilhersteller hier mit ihrer Expertise, deren Basis unsere über<br />

40-jährige Technologieartnerschaft mit der Bundeswehr bildet, unterstützen. In<br />

der Titelgeschichte dieser Spektrum-Ausgabe können Sie nachlesen, welche Lösungen<br />

in unserem Haus angedacht sind.<br />

In gleich zwei Marktstudien unabhängiger Beobachter hat die <strong>ESG</strong> in den<br />

vergangenen Wochen gut abgeschnitten. Die Lünendonk GmbH, ein Dienstleis-<br />

ter für Marktforschung, -analyse und -beratung, veröffentlichte im Mai seine traditionelle<br />

Liste der 25 führenden Unternehmen für IT-Beratung und Systemintegration<br />

in Deutschland. Die <strong>ESG</strong> konnte sich um einen Platz gegenüber dem<br />

Vorjahr verbessern und belegt nun Rang 10. Untersucht wurden alle Firmen, die<br />

jeweils mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung und Systemintegration<br />

machen.<br />

Ebenfalls im Mai veröffentlichte die Zeitschrift „Automobilwoche“ einen<br />

Marktüberblick zu den international größten Entwicklungsdienstleistern im Automobilbereich.<br />

In dem weltweiten Vergleich wird die <strong>ESG</strong> auf Rang 8 geführt –<br />

auch dies ein Rang besser als im Vorjahr. Insgesamt ist der Bereich der Entwicklungsdienstleister<br />

eine vor allem deutsche Domäne: 20 der 25 umsatzstärksten<br />

Unternehmen der Welt haben ihren Hauptsitz hierzulande.<br />

Auch wenn man die Aussagekraft solcher Listen durchaus mit Vorsicht genießen<br />

muss: Vor allem die stetige Verbesserung zeigt, dass die <strong>ESG</strong> auf einem<br />

guten Weg ist. Dass wir dabei Schritt für Schritt zum Erfolg schreiten, ist Ausdruck<br />

unseres seriösen, auf eine langfristige erfolgreiche Zukunft ausgelegten,<br />

Wachstumskurses.<br />

Götz Graichen,<br />

im Juni 2008<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 ............................................<br />

6 ............................................<br />

7 ............................................<br />

8 ............................................<br />

10 ..........................................<br />

11..........................................<br />

12..........................................<br />

15..........................................<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Gestaltung<br />

Druck<br />

Auflage<br />

Fotos<br />

Grenzen überwinden für den<br />

„künstlichen Beifahrer“<br />

Neue Architekturen im Auto für neue<br />

Fahrerassistenzfunktionen<br />

Training mit Eventcharakter<br />

Die Adam Opel GmbH schult mit einer<br />

Innovationstour ihre Verkaufs- und<br />

Servicemitarbeiter.<br />

Weltweiter Zugriff auf Kfz-Daten<br />

Der Volkswagen-Konzern vertraut auf<br />

ein Diagnose-Redaktionssystem der<br />

<strong>ESG</strong>.<br />

Technologie zum Anfassen<br />

Auf mehreren wichtigen Messen präsentierte<br />

die <strong>ESG</strong> im Frühjahr 2008 ihre<br />

Innovationen.<br />

RFID in der Bundeswehr<br />

Die Logistiklösung Daidalos unterstützt<br />

die Einsatzverfügbarkeit von Fallschirmsystemen.<br />

Eine Blaupause für die Logistik?<br />

Mit ZEBEL und BEL verantwortet die<br />

<strong>ESG</strong> zwei erfolgreiche militärische<br />

Projekte mit Vorbildfunktion.<br />

Kurzmeldungen<br />

Neues aus dem Unternehmensverbund<br />

<strong>ESG</strong> International<br />

English Summary<br />

<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck<br />

Tel. +49 (89) 92<strong>16</strong> 2850, www.esg.de<br />

Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation<br />

Lothar Berndt (lb), Klaus Hantzschmann (kh),<br />

Norbert Neuendorf (nn), Hans-Georg Wein (hw)<br />

<strong>ESG</strong>-Grafik-Abteilung<br />

F-Media Druck GmhH, Kirchheim/Heimstetten<br />

2500<br />

Alle Abbildungen © <strong>ESG</strong>, wenn nicht anders<br />

angegeben. Umschlagbild: <strong>ESG</strong>-Archiv


Autonome Fahrerassistenzsysteme könnten in Zukunft bei Gefahrensituationen<br />

automatisch ins Auto eingreifen und so Unfälle verhindern.<br />

Grenzen überwinden für<br />

den „künstlichen Beifahrer“<br />

Neue Architekturen<br />

im Automobil erlau-<br />

ben in Zukunft die<br />

Entwicklung neuer<br />

Fahrerassistenzfunktionen.<br />

Im Herbst letzten Jahres verursachte<br />

ein quer stehender Bus auf der Autobahn<br />

A9 eine Massenkarambolage. Er<br />

blockierte alle drei Fahrstreifen, nur<br />

der Standstreifen blieb frei. Da sich<br />

zahlreiche Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit<br />

näherten, blieb nur wenig<br />

Zeit zur Reaktion. Das Fahrzeug<br />

auf dem mittleren Fahrstreifen war<br />

dabei zwischen zwei Fahrzeugen auf<br />

dem rechten und dem linken Fahrstreifen<br />

„gefangen“. In dieser Situation<br />

war der Fahrer nicht mehr in der Lage<br />

unabhängig eine unfallfreie Lösung zu<br />

finden, vielmehr war seine Panikreaktion<br />

Ausgangspunkt einer Kettenreaktion.<br />

Das Auto krachte beinahe ungebremst<br />

in den Bus, zahlreiche weitere<br />

Fahrzeuge fuhren ebenfalls auf.<br />

Die großen Automobilhersteller arbeiten<br />

seit längerer Zeit an Lösungen,<br />

mit denen in solchen Situationen Unfälle<br />

vermieden werden könnten. Gesucht<br />

wird nach Technologien, die den<br />

Fahrer beim Ausweichen plötzlicher<br />

Hindernisse unterstützen – eine „Ausweichassistenzfunktion“.<br />

Die Idee: Die<br />

Fahrzeuge koordinieren in Extremsituationen<br />

autonom ausgeführte Fahrmanöver.<br />

Sie orientieren sich dabei an<br />

den Zielgrößen „keine Verletzten“ und<br />

„minimaler Sachschaden“ und optimieren<br />

das Verhalten der Fahrzeuge<br />

entsprechend.<br />

Grundsätzlich sind Fahrerassistenzsysteme<br />

aus modernen Automobilen<br />

nicht mehr wegzudenken. Sie<br />

unterstützen den Fahrer heute in einer<br />

Bandbreite, die noch vor zehn Jahren<br />

kaum denkbar war. Ob Elektronisches<br />

Stabilitätsprogramm (ESP), adaptives<br />

Kurvenlicht, Tempomat oder Einpark-<br />

hilfe – selbst Fahrzeuge der unteren<br />

Mittelklasse verfügen heutzutage über<br />

eine Vielzahl elektronischer Helfer. Ein<br />

Assistenzsystem wie die oben beschriebene<br />

Ausweichfunktion ist aber<br />

bisher noch nicht möglich. Aufgrund<br />

ihrer Komplexität erfordert sie neue<br />

Wege im Aufbau von Bordnetzen, der<br />

so genannten Bordnetzarchitektur.<br />

Die heutige Bordnetzarchitektur<br />

(siehe Grafik Seite 5 oben) ist von einer<br />

Einheit von Funktion, Steuergerät<br />

und Sensoren geprägt. Dies bedeutet,<br />

dass jede Assistenzfunktion mit eigenen<br />

Sensoren und einem eigenen<br />

Steuergerät realisiert wird. Das teuerste<br />

Element sind dabei in der Regel<br />

die Sensoren. Um die Kosten einer Assistenzfunktion<br />

zu senken, werden in<br />

Fahrzeugen der unteren Klassen oft<br />

billige Sensoren verwendet. Die Funk-


4 & 5 SPEKTRUM II/08<br />

tionalität ist auf Grund einer geringen<br />

Sensorreichweite und Qualität meist<br />

eingeschränkt. Die Gleichsetzung von<br />

Funktion mit Einheit bedeutet außerdem<br />

eine Gleichsetzung von funktionaler<br />

mit physikalischer Integration.<br />

Diese Gleichsetzung erhöht den Aufwand<br />

zur Koordinierung von Funktionen<br />

immens. Insbesondere eine<br />

Koordinierung der Informationskanäle<br />

zum Fahrer wurde deshalb bisher nur<br />

in Ansätzen realisiert.<br />

Die Bordnetzarchitektur der Zukunft<br />

(siehe Grafik gegenüberliegende<br />

Seite unten) wird die bisherige Einheit<br />

von Funktion, Steuergerät und Sensor<br />

auflösen. So kann durch eine Trennung<br />

von Funktion und Hardware die<br />

Komplexität künftiger Bordnetzarchitekturen<br />

deutlich verringert werden.<br />

Im Projekt AUTOSAR werden solche<br />

offenen Systemarchitekturen entwickelt;<br />

sie sind die technische Umsetzung<br />

dieser Forderung.<br />

Ein Fokus neuer Bordnetzarchitekturen<br />

wird im Bereich der Sensorfusion<br />

liegen. Daten einzelner Sensoren<br />

werden vorverarbeitet und systemweit<br />

allen Funktionen zur Verfügung<br />

gestellt. Redundante Sensoren, die<br />

in der Vergangenheit für unterschiedliche<br />

Funktionen notwendig waren,<br />

können wegfallen. Gleichzeitig verschwindet<br />

die Grenze zwischen lokaler<br />

Sensorik und Informationen aus externer<br />

Kommunikation, zum Beispiel der<br />

Car2Car-Kommunikation.<br />

So wie die Sensorfusion den Funktionen<br />

Umweltinformationen in optimaler<br />

Form bereitstellt, stellt ein Kommunikationsmanagement<br />

dem Fahrer<br />

Systeminformationen optimal zur Ver-<br />

Zusammen mit einer Partnerfirma entwickelt die <strong>ESG</strong> die SECA-Methodik,<br />

welche die systematische Untersuchung neuer Systemkonzepte erlaubt.<br />

fügung: Die richtigen Informationen<br />

werden zum richtigen Zeitpunkt situations-<br />

und fahrerzustandsabhängig<br />

präsentiert.<br />

Mehr Funktionen je Steuergerät,<br />

deren Integration einfacher geleistet<br />

werden kann, sind die Folge. Umweltinformationen<br />

werden in höherer Qualität<br />

und größerer Zuverlässigkeit bereitstehen.<br />

Zudem können Funktionen<br />

hinzugefügt werden, ohne dass an<br />

den Hardwareressourcen Änderungen<br />

notwendig sind.<br />

Die <strong>ESG</strong> Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

hat begonnen, ein Kommunikationsmanagement<br />

für Automobile<br />

zu entwickeln. Sie kann dabei auf<br />

umfangreiches Know-how aus ihrem<br />

Luftfahrtbereich zurückgreifen.<br />

In der Luftfahrt sind Jahre früher<br />

die Probleme aufgetreten, die nun im<br />

Automobil drohen: Der Fahrer ist einerseits<br />

durch die größer werdende<br />

Vielfalt an Assistenzfunktionen mit einer<br />

immer größer werdenden Systemkomplexität<br />

konfrontiert. Andererseits<br />

ist er durch die weitere Zunahme an<br />

Verkehrsteilnehmern mit einer steigenden<br />

Situationskomplexität konfrontiert.<br />

In Folge droht, insbesondere<br />

in schwierigen Situationen, eine Überbeanspruchung<br />

des Fahrers und damit<br />

die Gefahr von Unfällen.<br />

Primäres Ziel eines Kommunikationsmanagements<br />

ist es daher, die<br />

Überbeanspruchung des Fahrers zu<br />

vermeiden, indem der Informationsfluss<br />

zum Fahrer situations- und fahrerzustandsabhängig<br />

koordiniert wird:<br />

Einzelinformationen werden zu aussagekräftigeren<br />

Inhalten verknüpft und<br />

zum richtigen Zeitpunkt präsentiert.


Das Kommunikationsmanagement<br />

muss dabei im Zentrum eines Systemansatzes<br />

stehen, der die Gesamtheit<br />

aller Funktionen berücksichtigt.<br />

Diese Erkenntnis stammt ebenfalls<br />

aus der Luftfahrt. Dort hat die Einführung<br />

neuer Assistenzfunktionen lange<br />

Zeit zu einer stetigen Steigerung der<br />

Sicherheit von Flugzeugen geführt.<br />

Dieser Trend konnte nicht fortgesetzt<br />

werden, im Gegenteil, die Sicherheit<br />

nahm sogar wieder ab. Gründe hierfür<br />

sind darin zu finden, wie automatisierte<br />

und neue Funktionen integriert wurden:<br />

Durch die parallele Integration<br />

von Funktionen statt der Wahl eines<br />

Systemansatzes traten im Wesentlichen<br />

drei Arten von Problemen auf:<br />

Pilot-out-of-the-Loop: Der Einsatz<br />

automatischer Systeme reduziert die<br />

Fähigkeiten des Piloten. In kritischen<br />

Situationen, für die die Automationen<br />

nicht ausgelegt sind, kann der Pilot<br />

die notwendigen Fähigkeiten zur Beherrschung<br />

des Flugzeugs nicht bereitstellen.<br />

Mode confusion und fehlendes<br />

Systemverständnis: Die vielfältigen, für<br />

den Piloten nicht transparenten und<br />

unverständlichen Abhängigkeiten zwischen<br />

den Automationen können dazu<br />

führen, dass der Pilot falsche Vermutungen<br />

über den Betriebszustand der<br />

Automationen anstellt.<br />

Loss of situation awareness: Das<br />

technische System lenkt den Piloten<br />

von seinen vordringlichsten Aufgaben<br />

ab.<br />

Um diese Probleme zu überwinden,<br />

hat die <strong>ESG</strong> das Konzept der so genannten<br />

kooperativen und kognitiven<br />

Automation entwickelt und umgesetzt.<br />

Sie beruht auf den Grundprinzipien,<br />

den Piloten nur zu unterstützen, statt<br />

ihn zu bevormunden, und eine „kognitive<br />

Kompatibilität“ zu gewährleisten.<br />

Darunter versteht man den Ansatz, die<br />

technische Informationsverarbeitung<br />

so zu gestalten, dass sie vergleichbar<br />

der menschlichen ist. Mit diesem<br />

Systemansatz, der auch die Ziele des<br />

Piloten berücksichtigt, erhält der Pilot<br />

die Unterstützung, die er sich selber<br />

geben würde, wenn er umfassende<br />

Informationen und die Zeit besäße,<br />

über vielfältige Handlungsalternativen<br />

nachzudenken. Ein derart agierendes<br />

System nennt die <strong>ESG</strong> „künstlicher<br />

Co-Pilot“. Derzeit läuft der Transfer<br />

zum „künstlichen Beifahrer“ im Automobil.<br />

Ein System auf Basis der<br />

Bei der Sensorfusion werden die Daten einzelner Sensoren systemweit allen Funktionen zur Verfügung gestellt.<br />

kognitiven Automation ist in der Lage,<br />

Handlungsempfehlungen auch in widersprüchlichen<br />

und komplexen Situationen<br />

wie im eingangs beschriebenen<br />

Beispiel zu geben. Der Schritt<br />

von der Handlungsempfehlung zur<br />

autonomen Umsetzung ist dann nur<br />

noch ein kleiner.<br />

Mit den beschriebenen technologischen<br />

Änderungen werden auch<br />

Änderungen der Entwicklungsmethoden<br />

und -prozesse einhergehen. Eine<br />

Entwicklungsaufgabe, die auch heute<br />

noch nur unzureichend methodisch<br />

und werkzeugseitig unterstützt wird,<br />

ist die Bewertung von Architektur-<br />

szenarien in den ersten, strategischen<br />

Phasen der Fahrzeugentwicklung. Die<br />

vorherrschende, nicht werkzeuggestützte<br />

und fehleranfällige Vorgehensweise<br />

ist aufwändig, mit der Folge,<br />

dass nur wenige Szenarien bewertet<br />

und verglichen werden können. Auf<br />

dieser Basis fällt die Vorhersage der<br />

Güte einer Architektur schwer und die<br />

Empfehlungen für Zielvarianten bleiben<br />

zu einem bestimmten Teil subjektiv.<br />

Aus diesen Gründen entwickelt die<br />

<strong>ESG</strong> zusammen mit der PACE GmbH<br />

HEUTIGE BORDNETZARcHITEKTUR<br />

BORDNETZARcHITEKTUR DER ZUKUNFT<br />

die „Scenario Evaluation and Concept<br />

Analysis“ (SECA). Methodik und Werkzeug<br />

von SECA erlauben die systematische<br />

Untersuchung neuer Systemkonzepte<br />

und Konzeptpotenziale. Sie<br />

steigern die Bewertungsqualität und<br />

Aussagesicherheit hinsichtlich technischer<br />

und betriebswirtschaftlicher<br />

Kenngrößen. Die Kombination von<br />

funktionaler mit physikalischer Sicht<br />

ermöglicht auch die Untersuchung<br />

neuer künftiger Architekturoptionen.<br />

Denn die oben skizzierten Änderungen<br />

werden kommen – und uns neue,<br />

spannende Möglichkeiten eröffnen. nn


6 & 7 SPEKTRUM II/08<br />

Training mit Eventcharakter<br />

Mit einer<br />

spannenden<br />

„Innovationstour“<br />

vermittelt Opel<br />

seinen Verkäufern<br />

die technischen<br />

Highlights<br />

verschiedener<br />

Fahrzeugmodelle.<br />

Im Herbst letzten Jahres veröffentlichte<br />

das Beratungsunternehmen<br />

Oliver Wyman seine Branchenstudie<br />

„Car Innovation 2015“. Ein Ergebnis<br />

der Befragung: Viele Kunden fühlen<br />

sich von der Menge komplizierter<br />

und erklärungsbedürftiger Innovationen<br />

sowie der Flut markenspezifischer<br />

Namen und Abkürzungen<br />

überfordert. Noch erschreckender<br />

war ein Test bei 50 Autohändlern.<br />

Die Untersuchung ihrer Fähigkeit, Innovationen<br />

zu erklären, enthüllte ein<br />

geringes Wissen über Funktion und<br />

Nutzen einzelner Technologien und<br />

damit wenig Interesse am Verkauf<br />

der Neuerungen. „Im Schnitt wird<br />

heute nur eine von sechs angebotenen<br />

Innovationen auch verkauft“, so<br />

die Berater von Oliver Wyman in ihrer<br />

Studie.<br />

Ein Automobilhersteller, der erkannt<br />

hat, dass diese Situation geändert<br />

werden muss, ist die Adam Opel<br />

GmbH. Der Rüsselsheimer Fahrzeughersteller<br />

hat sich ein ehrgeiziges<br />

Ziel gesetzt: Jeder Opel-Verkäufer<br />

soll sich voll und ganz für die vom<br />

Konzern entwickelten Innovationen<br />

begeistern und diese dem Kunden<br />

näher bringen können. Die Idee der<br />

„Opel-Innovationstour“ war geboren<br />

– eine Schulungstour für Opel-<br />

Verkäufer an sechs verschiedenen<br />

Standorten in ganz Deutschland. Die<br />

Konzeption und Durchführung dieser<br />

neuartigen Veranstaltungsreihe lag in<br />

den Händen der <strong>ESG</strong>. Über die Herausforderungen<br />

und Hintergründe<br />

sprach „Spektrum“ mit Michael Hatz,<br />

„Technik zum Anfassen“ steht im Mittelpunkt der Opel-Innovationstour.<br />

Michael Hatz<br />

Leiter Verkaufs- und Servicetraining<br />

der Adam Opel GmbH.<br />

Was war der konkrete Anlass für<br />

die „Opel-Innovationstour“?<br />

Anfang dieses Jahres brachte Opel<br />

seine Sondermodelle „Innovation“<br />

auf den Markt. Unter dem Motto<br />

„Hightech für alle bezahlbar machen“<br />

bieten wir verschiedene Fahrzeugbaureihen<br />

mit einer attraktiven Sonderausstattung<br />

– zum Beispiel un-<br />

Die Trainer der <strong>ESG</strong> vermittelten umfangreiches Wissen zu Innovationen.<br />

serem innovativen Lichtsystem – an.<br />

Gleichzeitig mussten wir feststellen,<br />

dass viele unserer Innovationen<br />

noch nicht bei den Händlern angekommen<br />

waren. Dabei ist es natürlich<br />

besonders wichtig, dass unsere<br />

Servicepartner alle elektronischen<br />

Neuerungen auch kompetent erklären<br />

können.<br />

Es war uns sehr schnell klar, dass<br />

eine Veranstaltungsreihe, die den<br />

Händlern vor Ort einmal ganz aus-<br />

führlich die vielen Innovationen von<br />

Opel vorstellt, die richtige Lösung<br />

wäre. Diese diente dann auch als<br />

Vorbereitung auf den neuen Opel Insignia,<br />

der Ende des Jahres auf den<br />

Markt kommen wird.<br />

Wie sah die Veranstaltungsreihe<br />

aus?<br />

Es fanden insgesamt zwölf eintägige<br />

Veranstaltungen in sechs Städten<br />

statt. Auf jeder dieser Schulungen


ündelten wir unsere Innovationen in<br />

vier Themenpakete, zu denen dann<br />

Workshops stattfanden. Das erste<br />

Themenpaket behandelte neue Lichtsysteme<br />

und unser IDS-Plus-Fahrwerk,<br />

das mehr Komfort, Dynamik<br />

und Sicherheit bietet. Ein weiterer<br />

Workshop widmete sich dem Thema<br />

Downsizing, also der Reduzierung<br />

von Hubraum bei gleichzeitiger<br />

Steigerung der Motorleistung und<br />

einer deutlichen Verbrauchsminderung<br />

und CO2-Reduzierung. Weitere<br />

Themenbereiche waren Innovationsmodelle<br />

und -pakete sowie der neue<br />

Agila und der neue Zafira.<br />

Wie kam die Innovationstour bei<br />

Ihnen und den Teilnehmern an?<br />

Insgesamt kam die Innovationstour<br />

bei den rund 1400 Verkäufern sehr<br />

gut an. Das zeigt uns, dass die Form<br />

dieser Tour, Training mit Eventcharakter,<br />

ein neuer Schritt in die richtige<br />

Richtung war. Die Vorteile und der<br />

Nutzen unserer Innovationen wurden<br />

in einem abwechslungsreichen Methoden-Mix<br />

vermittelt.<br />

Alle Teilnehmer nehmen von der Veranstaltung<br />

eine CD mit Filmen zu den<br />

vermittelten Inhalten mit. Hier werden<br />

die Vorteile der jeweiligen Innovationen<br />

sehr eindrucksvoll dargestellt<br />

und können im Kundengespräch zur<br />

Unterstützung eingesetzt werden.<br />

Außerdem wurde ein web-basiertes<br />

Training auf der den Händlern bekannten<br />

Trainingsplattform eingerichtet,<br />

wo die Funktionalitäten und<br />

die Bedienung der Innovationen noch<br />

einmal dargestellt und in Form eines<br />

Tests vertieft werden.<br />

Die <strong>ESG</strong> hat die „Opel-Innovationstour“<br />

konzipiert und durchgeführt.<br />

Was hat den Ausschlag<br />

für die <strong>ESG</strong> gegeben?<br />

Wir arbeiten mit der <strong>ESG</strong> bereits seit<br />

vielen Jahren erfolgreich im Trainingsbereich<br />

zusammen. Das Unternehmen<br />

hat in der Vergangenheit bewiesen,<br />

dass es über umfangreiche<br />

Erfahrung bei der Durchführung von<br />

technischen und nicht-technischen<br />

Trainings verfügt. Ein großes Plus<br />

stellt für mich das kompetente Trainingsteam<br />

dar. Es hat mit der „Opel-<br />

Innovationstour“ ein kreatives und<br />

eingängiges Trainingskonzept geschaffen,<br />

mit dem wir sehr zufrieden<br />

sind.<br />

Weltweiter Zugriff<br />

auf Fahrzeugdaten<br />

Die <strong>ESG</strong> hat für den Volkswagen-Konzern ein Diagnose-<br />

Redaktionssystem entwickelt.<br />

Der Volkswagen-Konzern entwickelt<br />

derzeit seine gesamte Diagnosesoftware<br />

neu. Unter der Bezeichnung<br />

ODIS (Offboard-Diagnose-Informationssystem)<br />

entsteht eine neue Generation<br />

von Systemlösungen, die im<br />

Servicebereich des Volkswagen-Konzerns<br />

auf der ganzen Welt zum Einsatz<br />

kommen werden. Die <strong>ESG</strong> hat dazu<br />

das Diagnose-Redaktionssystem –<br />

eine der beiden zentralen Säulen von<br />

ODIS – entwickelt.<br />

ODIS wird es dem Servicetechniker<br />

nach Angaben von Volkswagen<br />

ermöglichen, auf alle für die Fahrzeugdiagnose<br />

wichtigen Systeme und<br />

Informationen zugreifen zu können.<br />

„Die Zuverlässigkeit der Reparaturen<br />

und die Kundenzufriedenheit steigen,<br />

Werkstatt- und Gewährleistungskosten<br />

sinken.“<br />

Während der vergangenen zwei Jahre<br />

hat die <strong>ESG</strong> „ODIS Creator“, das Redaktionssystem<br />

von ODIS, entwickelt.<br />

Mit Hilfe dieses Systems erfasst der<br />

Volkswagen-Konzern künftig alle Daten,<br />

welche die Servicestellen vor Ort<br />

benötigen. Das System stellt damit<br />

die Grundlage für einen einheitlichen<br />

Diagnoseprozess innerhalb des gesamten<br />

Volkswagen-Konzerns dar.<br />

Das System stellt alle notwendigen<br />

Funktionen zur Verfügung, die für die<br />

Erstellung von Diagnoseinformationen<br />

notwendig sind, und bettet diese in<br />

ein entsprechendes Arbeitsumfeld<br />

ein. ODIS Creator unterstützt bei der<br />

Erstellung von Fehlersuchprogrammen<br />

und von Diagnoseinformationen<br />

zur Verwendung auf Diagnosetestern<br />

und bietet Möglichkeiten für die Veröffentlichung<br />

von Informationen, für<br />

Freigaben und Verwaltung sowie für<br />

die Übersetzungs-Vorsteuerung, Administration<br />

und Datenaustausch.<br />

ODIS Creator ist eine Individualentwicklung,<br />

die Schnittstellen zu internen<br />

Systemen des Volkswagen-Konzerns<br />

und markteingeführte Produkte integriert.<br />

Damit verfügt Volkswagen nicht<br />

nur über ein Produkt, sondern auch<br />

über den Quellcode aller für ODIS Creator<br />

erstellten Programmteile und kann<br />

gleichzeitig Aufwand und Realisierungszeit<br />

in einem eng abgesteckten<br />

Rahmen halten. Diese Vorteile gelten<br />

nicht nur für die Erstentwicklung, sondern<br />

auch für den Betrieb, die Wartung<br />

und die Weiterentwicklung. Neue Funktionalitäten,<br />

zum Beispiel aufgrund von<br />

neuen Technologien im Fahrzeug, können<br />

so schnell und kostengünstig umgesetzt<br />

werden.<br />

Mit ODIS-Creator werden alle Daten erfasst, die die Servicemitarbeiter des Volkswagen-Konzerns benötigen.


8 & 9 SPEKTRUM II/08<br />

Technologie zum Anfassen<br />

Mit starken Messeauftritten hat die <strong>ESG</strong> im Frühjahr 2008 ihre Innovationen vorgestellt.<br />

Der Präsident des Bundesverbands<br />

der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

Dr. Thomas Enders, freute<br />

sich: Mit einer Rekordbeteiligung von<br />

1127 Ausstellern hat sich die ILA Berlin<br />

Air Show 2008 als großes europäisches<br />

Branchenereignis etabliert. Für<br />

die <strong>ESG</strong> ist die alle zwei Jahre stattfindende<br />

Leistungsschau traditionell das<br />

Messe-Highlight im Veranstaltungskalender.<br />

Eine echte Premiere war dabei<br />

in diesem Mai der gleich vierfache<br />

Auftritt des Unternehmens. Neben<br />

dem großen Stand in einer der Hallen<br />

der internationalen Zuliefererindustrie<br />

– der zentralen Ausstellungsfläche –<br />

stellte die <strong>ESG</strong> im Zelt des Bundesamts<br />

für Wehrtechnik und Beschaffung<br />

(BWB) sowie im Heli-Center, dem<br />

Anlaufpunkt für die Hubschrauberindustrie,<br />

aus. Abgerundet wurde der<br />

<strong>ESG</strong>-Auftritt durch eine Präsenz im<br />

Career Center, wo sich die deutsche<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie als attraktiver<br />

Arbeitgeber darstellte.<br />

Unter dem Schlagwort „Die Weiterentwicklung<br />

der <strong>ESG</strong>“ zeigte das<br />

Unternehmen zwei technologische<br />

Highlights: seinen Missionsausrüstungsträger<br />

MAT, der zudem das<br />

zentrale Ausstellungsstück im BWB-<br />

Zelt bildete, sowie den Polizeitaktischen<br />

Arbeitsplatz PTA. Der von der<br />

<strong>ESG</strong> entwickelte MAT ist ein fliegender<br />

Versuchsträger, mit dem Hubschrauberkomponenten<br />

bereits in der Entwicklungsphase<br />

unter operationellen<br />

Bedingungen getestet werden können.<br />

Das System hat große Bedeutung<br />

in Hinblick auf die Einführung<br />

neuer Helikopter sowie bei der Modernisierung<br />

eingeführter Hubschrauber.<br />

Der Polizeitaktische Arbeitsplatz PTA<br />

vereint verschiedene Einzelgeräte in<br />

einem gemeinsamen System mit einheitlicher<br />

Benutzerschnittstelle. Damit<br />

wird die Komplexität von Hubschraubereinsätzen<br />

verringert. Die Polizisten<br />

bekommen zugleich verschiedene Zusatzlösungen,<br />

die sie bei Einsätzen<br />

wirkungsvoll unterstützen.<br />

Während die Berlin Air Show ein<br />

Pflichttermin für die Luft- und Raumfahrtbranche<br />

ist, treffen sich die Vertreter<br />

der (militärischen) Informations-<br />

und Telekommunikationstechnologie<br />

Jahr für Jahr Anfang Mai im Bonner<br />

Stadtteil Bad Godesberg zur AFCEA-<br />

Fachausstellung. Die Veranstaltung<br />

des „Anwenderforums für Fernmel-<br />

detechnik, Computer, Elektronik und<br />

Automatisierung e.V.“ versammelt<br />

hochrangige Besucher aus der Bundeswehr,<br />

Ministerien und Behörden.<br />

Die <strong>ESG</strong> war mit Innovationen für<br />

ganzheitliche Logistik und mit Lösungen<br />

für Interoperabilität und streitkräftegemeinsame<br />

Einsätze dabei.<br />

Im Mittelpunkt der Logistikleistungen<br />

stand das Konzept<br />

Embedded Logistics (EmLo®). Die<br />

Lösung für eine umfassende Integration<br />

logistischer Funktionalitäten<br />

in Einsatzsystemen wurde von der<br />

<strong>ESG</strong> zusammen mit der Rheinmetall<br />

Defence Deutschland GmbH entwickelt.<br />

Ziel ist eine Effizienzsteigerung<br />

bei der Durchführung der logistischen<br />

Aufgaben von Fahrzeug- und Waffensystemen<br />

im Betrieb, bei der Instandhaltung<br />

und in der Ausbildung. Dabei<br />

sollen Informationen, die in den Fahrzeug-<br />

und Waffensystemen bereits zur<br />

Verfügung stehen, so aufbereitet werden,<br />

dass sie optimal für die Unterstützung<br />

der Logistik genutzt werden<br />

können. Durch Integration zusätzlicher<br />

Hard- und Software sollen weitere<br />

Funktionalitäten geschaffen werden,<br />

um ein Konzept zur ganzheitlichen<br />

logistischen Erfassung, Verarbeitung,<br />

Auswertung und Prognose fahrzeug-<br />

und waffensystemrelevanter Daten<br />

aufzubauen.<br />

Auf großes Interesse stießen bei<br />

den AFCEA-Besuchern die Themen<br />

Joint Fire Support und der internationale<br />

Datenaustausch bei Auslandseinsätzen.<br />

Bei Out-of-Area-Einsätzen<br />

arbeitet die Bundeswehr in der Regel<br />

mit internationalen Partnern im<br />

Rahmen der Vereinten Nationen, der<br />

NATO oder der Europäischen Union<br />

zusammen. Um wirkungsvoll handeln<br />

zu können, sollten alle Fähigkeiten der<br />

beteiligten Streitkräfte koordiniert zusammenwirken.<br />

Nicht die Fähigkeit<br />

der einzelnen Organisationsbereiche<br />

,sondern die Fähigkeit der Streitkräfte<br />

als Ganzes steht im Vordergrund. Man<br />

spricht hier von „Joint Fire Support“,<br />

der streitkräftegemeinsamen Fähigkeit<br />

zur gegenseitigen Feuerunterstützung<br />

durch Land-, Luft- und Seestreitkräfte<br />

in allen Dimensionen des<br />

Einsatzraums. Die <strong>ESG</strong>-Systeme AD-<br />

LER II und DVA II ermöglichen diesen<br />

Joint Fire Support. Die Rechnerverbunde<br />

der Artillerie und das Leichte-<br />

Mörser-Kampfsystems der Infanterie<br />

Am PTA-Demonstrator auf der ILA in Berlin: Generalmajor Winfried Gräber Ministerpräsident Christian Wulff (r.) besuchte die <strong>ESG</strong> auf der CeMAT


gestatten eine schnelle und sichere<br />

Informationsübertragung zwischen<br />

Truppenteilen und Entscheidungsebenen.<br />

Auch eine Zusammenarbeit mit<br />

anderen Nationen ist möglich. Dabei<br />

kommt der von der <strong>ESG</strong> entwickelten<br />

internationalen MIP-Schnittstelle eine<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Der Besuch am Messestand der<br />

<strong>ESG</strong> auf der diesjährigen Logistikmesse<br />

CeMAT in Hannover stand ganz<br />

oben auf seiner Wunschliste: Der niedersächsische<br />

Ministerpräsident Christian<br />

Wulff nutzte die Fachmesse für<br />

Logistik Ende Mai zu einer Stippvisite.<br />

Beeindruckt zeigte sich der Landesvater<br />

über die Vielseitigkeit der Projekte,<br />

an denen die <strong>ESG</strong> auch in seinem<br />

Bundesland arbeitet. Das Unternehmen<br />

betreibt zwei Niederlassungen in<br />

Niedersachsen. In Wilhelmshaven arbeiten<br />

die Experten der <strong>ESG</strong> an Vorhaben<br />

im maritimen Umfeld. Unter anderem<br />

wird in der <strong>ESG</strong>-Niederlassung<br />

derzeit das System AIS zur Überwachung<br />

und Steuerung von Verkehrsströmen<br />

an den deutschen Küsten<br />

entwickelt. Das Regionalbüro Wolfsburg<br />

zählt zu den größten Standorten<br />

der <strong>ESG</strong>. Das Unternehmen unterstützt<br />

hier den Volkswagen-Konzern unter<br />

anderem mit Trainings- und Software-<br />

Entwicklungsleistungen.<br />

Im Umfeld Logistik arbeitet die<br />

<strong>ESG</strong> eng mit dem Logistikzentrum<br />

der Bundeswehr in Wilhelmshaven<br />

Kent Schneider (m)., Präsident von AFCEA International, informiert sich bei <strong>ESG</strong>-<br />

Geschäftsführer Gerhard Schempp zum Thema Joint Fire Support.<br />

zusammen. Das Unternehmen den<br />

Verkehrs- und Transportverbund der<br />

Bundeswehr und unterstützt damit<br />

die zentrale Schaltstelle der militärischen<br />

Logistik in Deutschland. In<br />

einem ähnlichen Umfeld bewegt sich<br />

die <strong>ESG</strong> auch bei der Bewirtschaftung<br />

der Bundeseigenen Lager (BEL) der<br />

deutschen Luftwaffe. Diese befinden<br />

sich bei zivilen Ausrüstungsfirmen, die<br />

sich im Bundeswehrauftrag um Wartung<br />

und Reparatur fliegender Waffensysteme<br />

kümmern. Unter den bundesweit<br />

52 Lagern befinden sich auch<br />

mehrere in Niedersachsen.<br />

Als wichtigen Beitrag zum Luft-<br />

und Raumfahrtstandort hat die bayerische<br />

Wirtschaftsministerin Emilia<br />

Müller die Fachmesse Aerospace Testing<br />

Expo bezeichnet, die Mitte April<br />

auf dem Gelände der Neuen Messe<br />

München stattfand. Die <strong>ESG</strong> war auf<br />

dieser weltweit führenden Ausstellung<br />

für Design, Test, Auswertung, Fertigung<br />

und Qualitätsmanagement im<br />

Luftfahrtbereich mit dem Missionsausrüstungsträger<br />

MAT vertreten. Anders<br />

als auf der ILA in Berlin, wo die<br />

flugunfähige Testzelle ausgestellt wurde,<br />

konnten die Besucher der Aerospace<br />

Testing den originalen MAT am<br />

Stand der Wehrtechnischen Dienststelle<br />

61 begutachten. Ministerin Müller<br />

nutzte die Gelegenheit, im Cockpit<br />

des Missionsausrüstungsträgers Platz<br />

zu nehmen. jr<br />

Die bayerische Wirtschaftsministerin Emilia Müller nahm bei ihrem Messerundgang<br />

im Cockpit des Missionsausrüstungsträgers Platz. Foto: STWI<br />

IT-Amts-Präsident Wolfgang Stolp (3.v.l.) am <strong>ESG</strong>-Stand auf der AFCEA Auf der Aerospace Testing Expo landete der originale MAT-Hubschrauber.


10 & 11 SPEKTRUM II/08<br />

RFID in der Bundeswehr<br />

Die <strong>ESG</strong>-Lösung<br />

Daidalos unterstützt<br />

die Einsatzverfügbarkeit<br />

von Fallschirmsystemen.<br />

Ein ganz normaler Tag in einer Fallschirm<br />

springenden Einheit der Bundeswehr:<br />

Ein Springer empfängt die<br />

Ausrüstung zur Durchführung einer<br />

Absetzübung. Beim Empfang seines<br />

Fallschirmes und der Zusatzausrüstung<br />

erscheint plötzlich eine Alarmmeldung<br />

am Computer: „ACHTUNG<br />

– Fallschirmsystem nicht einsatzfähig<br />

– ACHTUNG“.<br />

Was im militärischen Umfeld vor<br />

einigen Jahren noch nach Zukunft<br />

geklungen hat, stellt mittlerweile den<br />

Alltag dar: ein computerbasiertes Logistiksystem,<br />

welches den Zustand<br />

aller Komponenten in Echtzeit überwacht<br />

und das Bodenpersonal in allen<br />

Belangen rund um die Prozesse der<br />

Einsatzverfügbarkeit interaktiv unterstützt.<br />

Die neuartige Logistiklösung ist<br />

Teil des Gleitfallschirmsystems für die<br />

Spezialkräfte der Bundeswehr. Das<br />

Gleitfallschirmsystem wurde von der<br />

<strong>ESG</strong> zusammen mit der Firma DAe-<br />

Systems entwickelt und ist seit rund<br />

vier Jahren bei den deutschen Streitkräften<br />

im Einsatz. Etwa 15 Subsysteme<br />

mit 60 Einzelmodulen – unter<br />

anderem einem Navigationssystem,<br />

einer Schwerlastausrüstung und einer<br />

Sauerstoffversorgung – bilden ein<br />

Spezialsystem, das Einsatzkräften einen<br />

Absprung aus großen Höhen und<br />

den Transport von bis zu hundert Kilogramm<br />

Ausrüstung erlaubt.<br />

Ein komplexes System wie der<br />

Gleitfallschirm bedarf einer Vielzahl<br />

an Tätigkeiten am Standort, damit es<br />

stets einsatzfähig ist: Wartung, Instandsetzung,<br />

Prüfung, Packen sowie<br />

die Lagerung von Sauerstoff, Fallschirm<br />

und Zusatzausrüstung müssen<br />

ideal aufeinander abgestimmt sein.<br />

die durchführten Prüfungen, die Freigaben<br />

und die Ausgaben an Springer<br />

sollten zunächst ausschließlich auf<br />

Papier dokumentiert werden.<br />

Die <strong>ESG</strong> schlug daraufhin eine Logistiklösung<br />

auf Basis von RFID vor,<br />

welche nicht nur sämtliche Anforderungen<br />

an die vorhandene Papierdokumentation<br />

erfüllt, sondern darüber<br />

hinaus alle Belange eines dauerhaften<br />

und reibungslosen Einsatzes garantiert.<br />

Die „Radio Frequency Identification“<br />

RFID ermöglicht eine berührungslose<br />

Übertragung von Daten per<br />

Funk. Dazu werden programmierbare<br />

Chips, so genannte Transponder, an<br />

den Ausrüstungsteilen befestigt. Miniaturantennen<br />

in den Transpondern<br />

sorgen für eine Verbindung zum Lesegerät.<br />

Sämtliche Bewegungs- und<br />

Zustandsdaten der Fallschirmsysteme<br />

und deren Zubehör können damit digital<br />

erfasst und verwaltet werden.<br />

Als Name der neuartigen Lösung<br />

wurde Daidalos gewählt. Für die Bezeichnung<br />

stand die griechische Sagengestalt<br />

Daidalos Pate, der Vater<br />

des Ikaros. Innerhalb des jeweiligen<br />

Standortes sind alle an den Prozessen<br />

beteiligten Arbeitsplätze mit einem<br />

Computer und installiertem Daidalos<br />

ausgestattet. Zustandsveränderungen<br />

am Fallschirmsystem können so überall<br />

erfasst und ins System eingegeben<br />

werden. Sämtliche Daten werden in<br />

einer zentralen Datenbank am Standort<br />

gesammelt und zusätzlich für eine<br />

elektronische Lebenslaufakte aufbereitet.<br />

So kann jederzeit eine vollständige<br />

Historie für jede überwachte<br />

Baugruppe generiert werden. Bei der<br />

Ausgabe der Fallschirme an Einsatzkräfte<br />

wird der Zustand des Systems<br />

überprüft – liegt ein fehlerhaftes Subsystem<br />

vor, wird automatisch das Gesamtsystem<br />

gesperrt.<br />

Nach mehrjähriger positiver Erfahrung<br />

im Einsatz wird Daidalos<br />

nun auch beim Vorhaben „Materielle<br />

Ausstattung der Einsatzleitgruppe“<br />

(MatAusstg ELG) eingeführt. Aufgabe<br />

dieses Vorhabens ist die Entwicklung<br />

und Beschaffung der kompletten Ausrüstung,<br />

die zum Aufbau und Betrieb<br />

einer Behelfslandebahn erforderlich<br />

ist. Solche Landebahnen werden bei<br />

Evakuierungsmaßnahmen oder zur<br />

Truppenversorgung im Einsatz benötigt.<br />

Die <strong>ESG</strong> ist in dem Projekt Hauptauftragnehmer.<br />

Auch hier soll die komplette<br />

Ausrüstung mit Daidalos erfasst<br />

und überwacht werden. Durch<br />

den modularen Aufbau und die flexible<br />

Struktur kann Daidalos kostengünstig<br />

und zeitnah an die Prozesse und<br />

Anforderungen des Vorhabens angepasst<br />

werden.<br />

Die <strong>ESG</strong> deckt dabei das gesamte<br />

Leistungsspektrum in der Rolle<br />

als Systemintegrator ab: Neben<br />

der Sys-temeinführung zählen die<br />

Schulung des Nutzerpersonals und<br />

der Administratoren sowie die Betreuung<br />

während der Nutzungsphase<br />

zu den Dienstleistungen. Abgerundet<br />

wird der Leistungsumfang der <strong>ESG</strong><br />

durch sys-tematische Erweiterungen<br />

von Daidalos in mehreren Ausbaustufen<br />

im Rahmen der technischlogistischen<br />

Betreuung. Getreu dem<br />

Motto „Alles aus einer Hand“ ist das<br />

System beim Kunden als feste Größe<br />

gesetzt und zu aller Zufriedenheit<br />

etabliert. hw<br />

Alle dafür notwendigen Nachweise für Eine moderne Logistiklösung sorgt dafür, dass das Gleitfallschirmsystem der Bundeswehr stets einsatzbereit ist.


Eine Blaupause für die Logistik?<br />

Mit ZEBEL und<br />

BEL verantwortet<br />

die <strong>ESG</strong> zwei erfolgreichemilitärische<br />

Projekte mit<br />

Vorbildfunktion.<br />

Der Schlüssel heißt MDN pro : Dieses<br />

„Material-Dispositionsnetzwerk“, eine<br />

komplexe IT-Lösung der <strong>ESG</strong>, ist Basis<br />

der Outsourcingdienste des Unternehmens<br />

in den Bereichen Materialbewirtschaftung,<br />

Lagerverwaltung und<br />

Steuerung von Transporten und Gerätekreisläufen.<br />

Dank des Systems hat<br />

sich das Unternehmen fest als Lead<br />

Logistics Provider etabliert. Darunter<br />

versteht man Logistikdienstleister, die<br />

für ihre Kunden die Organisation wesentlicher<br />

logistischer Prozesse übernehmen<br />

und stark in interne Abläufe<br />

eingebunden sind.<br />

Unter anderem setzt die <strong>ESG</strong> ihr<br />

MDN pro für die zentrale Bewirtschaftung<br />

von mehr als 50 dezentralen<br />

Bundeseigenen Lagern (BEL) und entsprechenden<br />

Einrichtungen der Luftwaffen-Instandsetzungsindustrie<br />

ein.<br />

Zusätzlich nutzt das Unternehmen<br />

sein Know-how für den Betrieb eines<br />

Zentrallagers (ZEBEL). Von hier werden<br />

rund 150 zivile Firmen und militärische<br />

Instandsetzungseinrichtungen,<br />

die für die Streitkräftebasis Verteidigungssysteme<br />

und Fahrzeuge reparieren,<br />

versorgt. Partner der <strong>ESG</strong> ist<br />

die Firma DB Schenker. Dabei greifen<br />

an jedem Arbeitstag rund 1300 Anwender<br />

mit unterschiedlicher Intensität<br />

über das Internet auf das von <strong>ESG</strong><br />

bereitgestellte und bei der <strong>ESG</strong> installierte<br />

IT-System zu.<br />

Ein prominentes Projekt ist auch<br />

das „HIL-Baugruppen-Drehkreuz“,<br />

das die <strong>ESG</strong> im Auftrag der HIL GmbH<br />

aus Bonn betreibt. Mit dem Ziel, eine<br />

signifikante Verkürzung des Instandsetzungskreislaufes<br />

für schadhafte<br />

Geräte und Bauteile des Heeres und<br />

der Streitkräftebasis zu erreichen,<br />

wird in einem Lager mit rund 1500<br />

MDN pro bildet die Basis der Outsourcingleistungen, welche die <strong>ESG</strong> für den öffentlichen Auftraggeber erbringt.<br />

Quadratmetern Fläche der gesamte<br />

Umschlag aller Schadbaugruppen, für<br />

die die HIL verantwortlich ist, koordiniert<br />

und gesteuert. Darüber hinaus<br />

führt die <strong>ESG</strong> für Unternehmen aus<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie die<br />

Lagerbestandsführung durch.<br />

Der Prozess mit MDN pro hat sich<br />

dabei über viele Jahre bewährt. Das<br />

System ist webbasiert und verbindet<br />

Technik und Materialwirtschaft. Dadurch<br />

reduziert sich der Aufwand der<br />

Arbeitsvorbereitung sowie der Prozessdurchführung<br />

und -überwachung.<br />

Bei der Vielzahl der teilnehmenden<br />

Instandsetzungs-Organisationen ist<br />

eine durchdachte Numerik und Terminologie<br />

sehr wichtig. Dank einer systeminternen<br />

Logik von MDN pro kann<br />

jeder Mandant sein firmeneigenes<br />

Nummernsystem behalten – ein entscheidender<br />

Baustein der Userfreundlichkeit,<br />

der zur hohen Akzeptanz der<br />

<strong>ESG</strong>-Lösung beigetragen hat.<br />

Das effiziente Outsourcing von logistischen<br />

Kernprozessen bedingt ein hohes<br />

Maß an Vertrauen in den Logistik-<br />

Dienstleister. Daher ist eine konsequente<br />

Transparenz für jeden Anwender<br />

durchgängiger Bestandteil der<br />

Dienstleistungen der <strong>ESG</strong>. Die Kunden,<br />

für die die <strong>ESG</strong> ihre Logistikleistungen<br />

erbringt, bekommen zu diesem Zweck<br />

Zugriff auf eine Vielzahl von zentral ge-<br />

pflegten und fortgeschriebenen Daten<br />

und können umfassende Auswertungen<br />

und Analysen über sämtliche<br />

Transaktionen im überantworteten logistischen<br />

System durchführen. Durch<br />

die offene Schnittstellen-Architektur<br />

des Systems kann MDN pro zudem auch<br />

direkt in die bestehende IT-Landschaft<br />

des Kunden eingebunden werden.<br />

Beispielhaft für durchgängige Industrie-Schnittstellenlösungen<br />

sind die Anbindungen<br />

zu den Firmen KMW, Rheinmetall<br />

Landsysteme und der HIL GmbH<br />

mit Werken und Niederlassungen. Des<br />

Weiteren existieren MDN pro -Schnittstellen<br />

zu diversen Systemen bei kleineren<br />

Instandsetzungsfirmen. Für die Kommunikation<br />

von MDN pro mit der Zentrallogistik<br />

des öffentlichen Auftraggebers<br />

wurden ebenfalls Schnittstellen zu den<br />

so genannten „Systemen in Nutzung<br />

(SinN)“ entwickelt – etwa in den Bereichen<br />

Controlling, Instandsetzungssteuerung,<br />

Grunddatenmanagement<br />

und Materialwirtschaft.<br />

MND pro wird ausschließlich in Verbindung<br />

mit Outsourcingprojekten eingesetzt.<br />

Alle Prozessabläufe werden für<br />

den Kunden transparent dargestellt.<br />

Für die kundeninternen Systeme bestehen<br />

durchgängige Schnittstellenlösungen.<br />

Zurzeit werden die Aufgaben der<br />

Bundeswehr kontinuierlich neu ge-<br />

wichtet. Die dazu notwendigen Anpassungen<br />

sind ein fortlaufender und<br />

vorausschauender Prozess, der als<br />

„Transformationsprozess“ beschrieben<br />

wird. Im Rahmen dieser Transformation<br />

wurde die „Projektskizze Logistik“ definiert<br />

und aufgesetzt. Im Teilprojekt 4<br />

handelt es sich um die Optimierung<br />

der Leistungsanteile Lagerhaltung<br />

und Distribution der Bundeswehr im<br />

Inland bis hin zu den Schnittstellen in<br />

die Einstzräume im Ausland.<br />

Die Kooperation zwischen Bundeswehr,<br />

<strong>ESG</strong> und DB Schenker ist<br />

inzwischen ein Synonym für ein gelungenes<br />

Outsourcingprojekt und eine<br />

wirkungsvolle Partnerschaft zwischen<br />

öffentlicher Hand und Privatwirtschaft.<br />

Sogar der Bundesrechnungshof stellte<br />

nach Ablauf des ersten ZEBEL-Jahres<br />

eine Einsparung von über einem Drittel<br />

der direkten Kosten im Vergleich zum<br />

vorherigen Betrieb fest. Weitere Optimierungen<br />

wurden kontinuierlich im<br />

Betrieb realisiert. Die Projekte ZEBEL<br />

und BEL Lw können damit eine Blaupause<br />

für das Teilprojekt „Lagerung<br />

und Distribution“ der „Projektskizze<br />

Logistik“ darstellen und Vorbildcharakter<br />

haben. Ein Aufgeben der ZE-<br />

BEL-spezifischen auftragskonformen<br />

Kommissionierung würde einen erheblichen<br />

Rückschritt im Instandsetzungsprozess<br />

bedeuten. lb/kh


12 & 13 SPEKTRUM II/08<br />

+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

Flottentest für neuen Ford Fiesta<br />

Mehrere Modelle des neuen Ford Fiesta, der im Herbst auf den Markt kommt,<br />

sind derzeit im Testcenter der <strong>ESG</strong> in München stationiert. Der Grund: Das Unternehmen<br />

führt zurzeit im Auftrag der Ford-Werke GmbH einen Flottentest für<br />

die Fahrzeugreihe durch. Die <strong>ESG</strong> wird so genannte Fahrzeugintensivtests durchführen,<br />

durch die überprüft wird, dass Elektrik- und Elektronikkomponenten des<br />

neuen Automodells einwandfrei funktionieren.<br />

Die Testfahrzeuge werden dazu mit umfangreicher Messtechnik versehen. Im<br />

Zwei-Schicht-Betrieb fahren die Fahrzeuge dann im Straßenverkehr. Nach einem<br />

zuvor festgelegten Prüfschema finden dabei verschiedene Tests des Elektroniksystems<br />

statt. Die gewonnenen Daten werden anschließend von der <strong>ESG</strong> ausgelesen<br />

und analysiert. Ebenfalls durchgeführt werden so genannte Heißlands- und<br />

Höhenerprobungen. Die <strong>ESG</strong>-Tester prüfen dabei das Verhalten des neuen Ford<br />

Fiesta in Höhenlagen der Alpen und unter extremen Hitzebedingungen, wie sie<br />

zum Beispiel im Sommer in Süditalien auftreten. Die Flottentests sind Teil der<br />

Qualitätsstrategie von Ford, mit denen der Automobilkonzern das optimale Funktionieren<br />

seiner Elektronikanteile garantiert.<br />

Gesellschaftergremien<br />

wählen Vorsitzende<br />

Peter Obermark ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der <strong>ESG</strong>. Die Gesellschafter<br />

des System- und Softwarespezialisten wählten den Geschäftsführer der<br />

Thales Defence Deutschland GmbH auf ihrer Gesellschafterversammlung im April<br />

turnusgemäß als Nachfolger von Klaus<br />

Winter in das Amt und bestätigten ihn<br />

zudem als Vorsitzenden von Gesellschafterausschuss<br />

und -versammlung.<br />

Als Stellvertreter wurde der Geschäftsführer<br />

der Rohde & Schwarz<br />

GmbH und Co. KG, Manfred Fleischmann,<br />

gewählt. Die <strong>ESG</strong> ist ein Tochterunternehmen<br />

von vier namhaften<br />

Unternehmen: Jeweils 30 Prozent der<br />

Anteile halten die EADS Deutschland<br />

GmbH, die Rohde & Schwarz GmbH<br />

und Co. KG und die Thales Defence<br />

Deutschland GmbH. Zehn Prozent der<br />

<strong>ESG</strong>-Anteile sind im Besitz der Litef<br />

GmbH.<br />

Peter Obermark<br />

Interaktive Informations-<br />

erschließung<br />

Dr. Michael Merk, Leiter der <strong>ESG</strong>-Geschäftseinheit Informationsmanagement,<br />

hielt am 28. Mai 2008 einen viel beachteten Vortrag bei der AFCEA München.<br />

„Interaktive Informationserschließung aus heterogenen Informationsquellen“, so<br />

der Titel seiner Präsentation, widmete sich der effektiven Organisation von Wissen<br />

als einem der entscheidenden Faktoren für erfolgreiches Handeln. Merk<br />

stellte das Projekt ISIE der <strong>ESG</strong> vor. Das Unternehmen hat eine Lösung entwickelt,<br />

mit deren Hilfe Nutzer gezielter als bisher Informationen suchen und<br />

auswerten können. ISIE durchforstet alle relevanten Informationsquellen, öffentliche<br />

oder interne, und kann Informationsquellen beliebig zu virtuellen Informationsräumen<br />

kombinieren, auf die eine integrierte, semantische Suchmaschine<br />

zugreift. Erstmals sind auch integrierte Recherchen in Sprachaufzeichnungen<br />

und Bildern möglich.<br />

Unternehmensfilm erhält Preis<br />

Der Unternehmensfilm der <strong>ESG</strong> ist als eine der besten Firmenpräsentationen<br />

des vergangenen Jahres im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet worden.<br />

Bei den 23. internationalen Wirtschaftsfilmtagen in Wien wurde der Film mit<br />

einer silbernen „Victoria“ prämiert. Der Preis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen<br />

für Wirtschaftsfilme in Mitteleuropa. Der <strong>ESG</strong>-Film mit dem Titel<br />

„Turning system expertise into value“ entstand im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit<br />

mit der Videograph GmbH aus Bielefeld. Anlässlich der 40-Jahr-<br />

Feier der <strong>ESG</strong> im November 2007 wurde er erstmals vorgestellt. In rund sechs<br />

Minuten gibt er einen Überblick über das Leistungsspektrum des Hightech-<br />

Unternehmens <strong>ESG</strong>. Auf der Internetseite www.esg.de kann sich jeder User<br />

den Film ansehen.<br />

Ortung von Personen und<br />

containern in der Schweiz<br />

Der Rückbau einer Sondermülldeponie ist ein heikles Thema. In Kölliken (Kanton<br />

Aargau) in der Schweiz wurden seit den 1970er Jahren vor allem Chemieabfälle<br />

gelagert. Wegen neuer strenger Umweltvorschriften muss die Anlage – heute der<br />

größte Hallenkomplex der Schweiz – aufgelöst und renaturiert werden. Um bei<br />

dieser gefährlichen Arbeit mehr Sicherheit für die Mitarbeiter zu gewährleisten,<br />

implementiert die <strong>ESG</strong> im Auftrag des Entsorgers, der Arge Phönix, derzeit ein<br />

Ortungssystem für Personen in der Deponie.<br />

Die in der Schweiz angewandte Ortungslösung basiert auf einer Ultrabreitband-Funktechnologie<br />

(UWB). Dieses Echtzeit-System ermöglicht es, Mitarbeiter<br />

und Container in einer sich permanent verändernden Hallenumgebung zu orten:<br />

von der Decke bis zum Boden variiert die Innenhöhe der Anlage im Abbauzyklus<br />

bis zu 25 Meter. Das System kann Güter und Personen mit einer Genauigkeit von<br />

bis zu 15 Zentimeter im dreidimensionalen Raum und in Echtzeit lokalisieren,<br />

verfolgen sowie ihre Bewegungen aufnehmen und analysieren.<br />

Der Abtransport des abgebauten Sondermülls erfolgt in speziellen Entsorgungscontainern,<br />

welche ebenfalls an die Ortungslösung angeschlossen sind. In<br />

einer extra angefertigten Schleuse werden die Container erfasst und die Daten<br />

dann über eine Schnittstelle an das Wiegesystem der Arge Phönix übergeben.<br />

Dort erfolgt eine Verknüpfung mit dem variablen Gewicht und Inhalt des Behälters.<br />

Im Leitstand der Anlage kann zudem jederzeit überwacht werden, wo genau<br />

sich welche Mitarbeiter derzeit im Abbaubereich der Anlage befinden.<br />

Die ehemalige Sondermülldeponie Kölliken ist der größte Hallenkomplex der<br />

Schweiz, Bild: SMDK


++ KURZMELDUNGEN ++<br />

Unterstützung bei NATO-Übung<br />

Zur allgemeinen Zufriedenheit ist der Einsatz des Krisenmanagement-Übungs<br />

systems MESIS der <strong>ESG</strong> bei der Katastrophenübung „UUSIMAA 2008“ verlaufen.<br />

Das „Euro-Atlantic Disaster Response Coordination Centre“ (EADRCC) übte dabei<br />

den Ablauf von Rettungsmaßnahmen bei großen Katastrophen, ein Schwerpunkt<br />

lag dabei auf internationaler Kooperation. An der Übung, die vom 1. bis 5. Juni<br />

2008 in Helsinki stattfand, nahmen über 1000 Personen aus 25 Ländern teil.<br />

Dabei wurde an mehreren Stellen in Südfinnland ein fiktives Szenario durchgespielt:<br />

eine Flutkatastrophe mit schweren Stürmen an der finnischen Ostseeküste.<br />

Dabei, so das Szenario, würden großen Teile der Infrastruktur zerstört. Unter<br />

anderem treten chemische Substanzen aus und verseuchen das Trinkwasser,<br />

außerdem kommt es zum Austritt von Radioaktivität.<br />

Geübt wurde der organisatorische Ablauf von Rettungsmaßnahmen in den<br />

Einsatzzentralen. Zur Durchführung setzte das EADRCC die <strong>ESG</strong>-Lösung MESIS<br />

ein. Diese unterstützt die Planung, Durchführung und Auswertung von räumlich<br />

verteilten Übungen wie UUSIMAA. Die Übungsleiter speisen dazu verschiedene<br />

Szenarien und Unterszenarien mit einzelnen Aufgaben in das System ein;<br />

die Teilnehmer müssen darauf möglichst angemessen reagieren. Durch die<br />

Verwendung von Web-Technologie werden dabei Teilnehmer an unterschiedlichsten<br />

Orten beteiligt. Diese Vernetzung verschiedener Standorte und Stäbe<br />

ermöglicht die virtuelle Zusammenkunft und gleichzeitige Information einer<br />

großen Zahl an Teilnehmern. Laut den Verantwortlichen lief das System stabil,<br />

die Akzeptanz auf Seiten der Nutzer war sehr hoch.<br />

Was erfolgreiche Innovatoren verbindet<br />

„Angewandte Forschung für den Sicherheitsbereich“ stand im Mittelpunkt eines<br />

Vortrags von Professor Dr. Hans-Jörg Bullinger bei der <strong>ESG</strong>. Im Rahmen ihrer<br />

Technologiegespräche, einer regelmäßigen, hochkarätig besetzten Veranstaltungsreihe<br />

in Berlin, trat der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft in den Räumen<br />

der Parlamentarischen Gesellschaft vor Entscheidern aus Politik, Ministerien<br />

und Wirtschaft auf.<br />

Unter dem Schlagwort „Im Auftrag der Zukunft – Was erfolgreiche Innovatoren<br />

verbindet“ stellte Bullinger sechs Meta-Forschungsthemen der nächsten<br />

Jahre vor: Energie, Umwelt, Gesundheit, Mobilität, Kommunikation und Sicherheit.<br />

Aktuelle Schwerpunkte der Sicherheitsforschung bewegten sich dabei in<br />

drei Bereichen: Sicherheit durch Information umfasse beispielsweise die Themen<br />

Überwachung und Alarmierung, die Gestaltung informationssicherer Prozesse<br />

und die Architektur für Sicherheitssysteme. Die IT sei hier als Schlüsseltechnologie<br />

zu sehen. Als weitere Punkte wies Bullinger auf Sicherheit durch Mikroelektronik,<br />

Sensorik und Robotik sowie auf Sicherheit durch neue Werkstoffe hin.<br />

<strong>ESG</strong>-Büro Stuttgart an neuem Standort<br />

Der <strong>ESG</strong>-Account Daimler und Porsche bezieht zum 1. Juli 2008 neue Räume<br />

im Raum Stuttgart. Der Unternehmensbereich zieht aus seinem bisherigen Domizil<br />

im Büro Center Sindelfingen in deutlich größere Räume, nur wenige hundert<br />

Meter vom Haupteingang des Mercedes-Benz-Werks Sindelfingen entfernt.<br />

Die <strong>ESG</strong> wird ihre Leistungen für die Automobilhersteller Daimler und Porsche<br />

in Zukunft von hier aus anbieten. Zu den Leistungen gehören Entwicklungsunterstützung<br />

und Übernahme der Bauteileverantwortung in den Bereichen Chassis<br />

und Antriebsstrang, die Testautomatisierung und Absicherung an Navigationssystemen,<br />

die Entwicklung eines Releasemanagement-Prozesses sowie der<br />

Entwurf eines durchgängigen Sollprozesses zur Bildung, Absicherung und Freigabe<br />

von E/E-Releases. Außerdem testen die <strong>ESG</strong>-Experten in Stuttgart SAPbasierende<br />

Vertriebs- und Auftragssteuerungssysteme, sind in Logistikprojekte<br />

eingebunden und kümmern sich um Beratung und Implementierung des Lieferanten-<br />

und Vergabemanagements.<br />

N-cORE NG mit SAP-Schnittstelle<br />

Die <strong>ESG</strong>-Lösung N-CORE NG verfügt über eine zertifizierte SAP-Schnittstelle.<br />

Das System zur Kodifizierung militärischen Materials bekam von der SAP AG<br />

das Zertifikat „SAP® Certified Integration“ verliehen. Mit dieser Marke kennzeichnet<br />

der Softwarekonzern IT-Lösungen anderer Anbieter, die mit SAP-Produkten<br />

reibungslos Daten austauschen können. Neben der schon bisher möglichen<br />

Datenübertragung per IDOC ist die Schnittstelle nun auch für UNICODE<br />

zertifiziert.<br />

N-CORE NG dient der Erfassung, Bereitstellung und Veröffentlichung von<br />

Materialinformationen über Versorgungsartikel, die von NATO-Staaten und<br />

-Agenturen sowie von einigen assoziierten Staaten verwendet werden. Mit Hilfe<br />

der <strong>ESG</strong>-Entwicklung lassen sich die Materialidentifikationsdaten zum gesamten<br />

Materialbestand der NATO dezentral pflegen – von Waffensystemen,<br />

Fahrzeugen oder Maschinen bis hin zu Möbeln oder Kleidungsstücken. Das<br />

Verteidigungsbündnis mit seinen 26 Mitgliedsstaaten kann so zu jedem Zeitpunkt<br />

einen genauen Überblick über das verwendete Material bekommen.<br />

Französischer General im ZEBEL<br />

Die Erfahrungen des deutschen Heeres mit Kooperationsmodellen zwischen der<br />

Bundeswehr und der Wirtschaft standen im Mittelpunkt eines dreitägigen Besuches<br />

des französischen „Directeur Central du Matériel de l‘Armée de Terre“,<br />

Generalmajor Jean-Tristan Verna, in Deutschland. Einen Höhepunkt der Informationsreise<br />

stellte ein Besuch des Zentralen Bundeseigenen Lagers (ZEBEL)<br />

in Kaufungen bei Kassel dar. Schließlich ist das Gemeinschaftsprojekt der <strong>ESG</strong><br />

Elektroniksystem- und Logistik-GmbH mit der SCHENKER Deutschland AG nach<br />

Aussagen des Bundesrechnungshofes eines der erfolgreichsten Kooperationsprojekte<br />

der Bundeswehr.<br />

Über ZEBEL erfolgt die Versorgung von 150 zivilen Firmen und militärischen<br />

Instandsetzungseinrichtungen, die für die Streitkräftebasis Verteidigungssysteme<br />

und Fahrzeuge reparieren. Damit dient das Zentrallager für alle Kategorien<br />

von Ersatzteilen als Drehscheibe zwischen den Materialdepots des Heeres<br />

und den Instandsetzungsfirmen.<br />

Im Rahmen seines mehrstündigen Aufenthaltes informierte sich General<br />

Verna ausführlich über die Entwicklung und den Sachstand des ZEBEL-Projekts,<br />

über die Unterstützung der HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH<br />

durch eine zentrale Ersatzteilversorgung sowie über das so genannte „Drehkreuz“<br />

für das Baugruppenmanagement. Der Begriff bezeichnet ein zentrales<br />

System zur Steuerung des gesamten Umschlags von „Schadbaugruppen“.<br />

General Verna (4.v.r.) besuchte im April das ZEBEL in Kaufungen.


14 & 15 SPEKTRUM II/08<br />

+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

Hocharbeitsbühnen und<br />

Enteiser für A400M<br />

Zwölf Hocharbeitsbühnen mit Enteiser führt die <strong>ESG</strong> in den kommenden vier Jahren<br />

bei der Bundeswehr ein und betreut die Geräte. Zusammen mit einem Konsortialpartner,<br />

der Safeaero i Trelleborg AB aus Schweden, wird das Unternehmen<br />

die Spezialfahrzeuge vom Typ Safeaero 220 liefern, die unter anderem für das<br />

künftige Militärtransportflugzeug A400M benötigt werden. Auftraggeber ist das<br />

Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB).<br />

Die neuen Hocharbeitsbühnen mit Enteiser ersetzen die bisherigen Spezialgeräte<br />

der Bundeswehr, die veraltet sind. Die Fahrzeuge verfügen über einen<br />

Auslegerarm mit Arbeitskabine, welche Arbeiten in über 15 Metern Höhe ermöglicht.<br />

Sie können von einer einzigen Person betrieben werden, sind luftverlastbar<br />

und können somit von der Bundeswehr auch in Einsatzgebiete geflogen<br />

werden.<br />

Die <strong>ESG</strong> verantwortet als Konsortialführer die gesamte Beschaffung und<br />

Einführung der Geräte. Das Unternehmen kümmert sich um nationale Anpassungen<br />

– zum Beispiel Kommunikationssysteme und Luftverlastbarkeit –, ist<br />

für die Betriebsgenehmigung verantwortlich und garantiert die Herstellung der<br />

Einsatzreife. Auch die Überprüfung der Sicherheitsbestimmungen und die Erstellung<br />

der Gefährdungsbeurteilung erfolgen durch die <strong>ESG</strong> mit dem Tool OSI-<br />

MA®. Das Konsortium schult das gesamte Bedienpersonal der neuen Hocharbeitsbühnen<br />

und ist für die Systembetreuung im Einsatz zuständig. Diese<br />

umfasst die Materialerhaltung und die technisch-logistische Betreuung. Bereits<br />

Ende diesen Jahres werden die ersten beiden Hocharbeitsbühnen mit<br />

Enteiser an die Wehrtechnische Dienststelle 61 in Manching ausgeliefert. Im<br />

Jahr 2009 kommen weitere zwei Fahrzeuge hinzu, in den Jahren 2010 und<br />

2011 jeweils vier.<br />

Zwölf Spezialfahrzeuge Safeaero 220 werden derzeit bei der Bundeswehr<br />

eingeführt.<br />

Fritz Thomsen leitet<br />

Verbindungsbüros der <strong>ESG</strong><br />

Fritz Thomsen wird neuer Leiter des <strong>ESG</strong>-Büros Bonn und Leiter der Stabsstelle<br />

Verbindungsbüros. Der 60-jährige Oberst a.D. folgt zum 1. Juli 2008 auf den<br />

bisherigen Bonner Repräsentanten<br />

Klaus Mertz, der in Ruhestand geht.<br />

Thomsen trat 1968 in die Luftwaffe<br />

ein und arbeitete als Pilot und Ausbilder<br />

für den Starfighter F-104 und das<br />

Kampfflugzeug Tornado. Seine Verwendungen<br />

führten ihn unter anderem<br />

in die USA, nach Großbritannien,<br />

in die Türkei und nach Afghanistan. Im<br />

Herbst vergangenen Jahres schied er<br />

aus der Bundeswehr aus. Fritz Thomsen,<br />

der ein leidenschaftlicher Segler<br />

ist, ist verheiratet und hat zwei erwachsene<br />

Kinder. Fritz Thomsen<br />

Empfang der Parlamentsgruppe<br />

Luft- und Raumfahrt in Bonn<br />

Die kurzfristige Erhöhung der Fähigkeiten der Bundeswehr im Einsatz stand im<br />

Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends der Parlamentsgruppe Luft- und<br />

Raumfahrt mit der <strong>ESG</strong> auf der Godesburg im Bonner Stadtteil Bad Godesberg.<br />

<strong>ESG</strong>-Geschäftsführer Gerhard Schempp betonte in einer kurzen Key Note zu Beginn<br />

der Veranstaltung Anfang April, dass den Streitkräften verstärkt pragmatische<br />

Lösungen für ihre Aufgaben in internationalen Einsätzen zur Verfügung<br />

gestellt werden müssten. Ein solches Vorgehen sei zielführend gemäß dem Ausspruch<br />

des US-Generals George C. Marshall: „Kleine Taten, die man ausführt,<br />

sind besser als große, die man plant.“<br />

Schempp stellt mehrere Lösungansätze vor, die auf bereits erprobten Systemen<br />

basieren, einen streitkräftegemeinsamen Ansatz verfolgen und teilweise<br />

Technologien aus zivilen Anwendungen nutzen. Dies führe zu zusätzlichen<br />

Zeit- und Kostenvorteilen. Unter anderem erwähnte der <strong>ESG</strong>-Geschäftsführer<br />

Lösungen zur Sicherung der deutschen Feldlager, zur sensorgestützten Hubschrauberlandehilfe<br />

bei schlechten Sichtverhältnissen und neue Konzepte bei<br />

der logistischen Versorgung von Einsatzsystemen und Fahrzeugen im Ausland.<br />

Schempp ging auch auf einen Aspekt ein, den der Wehrbeauftragte des<br />

Deutschen Bundestags, Reinhold Robbe, kürzlich in seinem Wehrbericht angemahnt<br />

hatte: die Prävention von Traumata. Der Wehrbeauftragte hatte dazu<br />

angemerkt, dass „die zunehmenden Auslandseinsätze der Bundeswehr […]<br />

es außerdem notwendig [machten], Krankheitsbilder wie Posttraumatische<br />

Belastungsstörungen besser zu erforschen und den Betroffenen ‚so gut und<br />

umfassend wie möglich’ zu helfen“. Die <strong>ESG</strong> hat dazu unter dem Namen<br />

CHARLY eine hochinteraktive multimediale E-Learning-Plattform entwickelt.<br />

Gemäß dem Stichwort „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ dient sie der Prävention<br />

von Traumata. Das <strong>ESG</strong>-System fördert eine systematische Desensibilisierung<br />

und erhöht die psychosoziale Belastbarkeit der Kräfte im Einsatz. Damit<br />

verbessert sich auch die Handlungsfähigkeit der Soldatinnen und Soldaten in<br />

akuten Belastungssituationen.<br />

„Insbesondere in den Innovationsquellen Elektronik und Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie liegen schnell verfügbare Fähigkeitszuwächse für<br />

den Einsatz“, betonte Schempp zusammenfassend. Die <strong>ESG</strong> als langjähriger<br />

Partner der Streitkräfte stehe dafür verlässlich bereit.


ENGLISH SUMMARY<br />

Overcoming barriers for the “artificial<br />

passenger”<br />

Last fall, a major pile-up was caused<br />

by a bus slewed across the A9 freeway.<br />

It was blocking all three lanes,<br />

and only the hard shoulder was unobstructed.<br />

Three cars were approaching<br />

at the same time. The vehicle in the<br />

middle lane was “trapped” between<br />

the two vehicles in the right and left<br />

lanes. In this situation, the driver had<br />

no way of avoiding the accident unassisted.<br />

The car crashed into the bus at<br />

almost full speed, and numerous other<br />

vehicles drove into it immediately afterwards.<br />

For a long time, the major car manufacturers<br />

have been seeking solutions<br />

to avoid accidents in such situations.<br />

They are working on technology that<br />

will help the driver to avoid sudden<br />

obstacles – an “avoidance assistance<br />

function”. The idea behind it is that the<br />

vehicle autonomously coordinates the<br />

driving maneuvers performed in extreme<br />

situations. Such an assistance<br />

system is not feasible at present. Its<br />

complexity calls for new approaches<br />

to the structure of vehicle electronics<br />

networks.<br />

The architecture of today’s on-board<br />

networks is characterized by the unity<br />

of functions, control units and sensors.<br />

In other words, each assistance function<br />

is built with its own sensor and its<br />

own control unit. The architecture of tomorrow’s<br />

vehicle electronics networks<br />

will break up these units, significantly<br />

reducing the complexity of future vehicle<br />

network architectures by separating<br />

the functions from the hardware.<br />

Open system architectures of this kind<br />

are being developed in the AUTOSAR<br />

project; they represent the technical<br />

implementation of this requirement.<br />

One very important issue is the way in<br />

which the system passes its information<br />

to the driver. <strong>ESG</strong> has started to<br />

develop a corresponding communication<br />

management system for cars. The<br />

company’s wealth of know-how in the<br />

aviation sector facilitates the task.<br />

The primary goal of a communication<br />

management system is to avoid<br />

over-taxing the driver by coordinating<br />

the flow of information to the driver<br />

depending on the situation and the<br />

driver’s condition. Single items of information<br />

are linked to form more<br />

meaningful content and presented at<br />

the right moment.<br />

Training as a special event<br />

Last fall, the Oliver Wyman consulting<br />

company published its industry survey<br />

“Car Innovation 2015”. The survey revealed<br />

that many customers feel overwhelmed<br />

by the quantities of complex<br />

and unexplained innovations and the<br />

barrage of brand-specific names and<br />

abbreviations. A test carried out at 50<br />

car dealerships was even more alarming.<br />

The investigation of their ability to<br />

explain innovations revealed inadequate<br />

knowledge about the function and use<br />

of individual technologies, and thus a<br />

lack of interest in selling the innovative<br />

features. “On average today, only one<br />

in six available innovations is actually<br />

sold,” reported the Oliver Wyman consultants<br />

in their survey.<br />

One carmaker that has recognized the<br />

need to change this situation is Adam<br />

Opel GmbH. The Rüsselsheim-based<br />

vehicle manufacturer has set itself an<br />

ambitious goal: Each and every Opel<br />

salesperson should be fully convinced<br />

of the innovations created by the Opel<br />

group and be able to bring them over<br />

to the customer. The idea of the “Opel<br />

innovation tour” was born – a training<br />

tour for Opel sales staff at six different<br />

sites all over Germany. <strong>ESG</strong> was given<br />

the task of designing and implementing<br />

this novel series of events.<br />

A total of twelve all-day events were<br />

held in six different cities. At each of<br />

these training sessions, Opel grouped<br />

its innovations into four thematic packages,<br />

and workshops were held on<br />

each one of them.<br />

The event was a great success with the<br />

1400 or so salespeople who attended,<br />

says Michael Hatz, head of sales and<br />

service training at Adam Opel GmbH.<br />

In his opinion, the competent training<br />

team from <strong>ESG</strong> was a great asset. The<br />

team’s “Opel innovation tour” was a<br />

creative and intuitive training concept,<br />

he said, and the car manufacturer was<br />

eminently satisfied with it.<br />

Worldwide access to vehicle data<br />

The Volkswagen group is currently redeveloping<br />

its entire diagnosis software.<br />

ODIS (Off-board Diagnosis Information<br />

System) is the name given to a new<br />

generation of system solutions that will<br />

be utilized in the Volkswagen group’s<br />

service sector around the world. <strong>ESG</strong><br />

has developed the diagnosis editing<br />

system – one of the two central pillars<br />

of the new software solution. According<br />

to Volkswagen, ODIS will allow service<br />

technicians to access all systems and<br />

information that are relevant to vehicle<br />

diagnosis. “Repair reliability and customer<br />

satisfaction increase, while garage<br />

and warranty costs decrease.”<br />

In future, the <strong>ESG</strong> solution will enable<br />

the Volkswagen group to register all<br />

data required by the service points at<br />

source. The system thus represents the<br />

basis for a uniform diagnosis process<br />

throughout the Volkswagen group. The<br />

system provides all the functions that<br />

are needed to create diagnosis information,<br />

and embeds them in the appropriate<br />

working environment.<br />

RFID in the German armed forces<br />

It’s a day like any other in a German<br />

army parachute unit: A paratrooper<br />

is being issued with the equipment to<br />

perform a jump exercise. As he receives<br />

his parachute and the auxiliary equipment,<br />

an alarm message suddenly<br />

appears on the computer: “CAUTION –<br />

parachute system unfit for service”.<br />

What sounded futuristic in the military<br />

environment only a few years ago, is<br />

meanwhile everyday reality: A computer-based<br />

logistics system monitors the<br />

condition of all components in real time<br />

and interactively supports the ground<br />

personnel in all aspects of the service<br />

availability processes.<br />

The novel logistics solution is part of<br />

the gliding parachute system for the<br />

German army special forces. This<br />

system involves a vast number of activities<br />

to ensure operational readiness<br />

at all times. The maintenance, repair,<br />

verification and packing, the storage<br />

of the oxygen, parachute and auxiliary<br />

equipment must be perfectly attuned<br />

to one another. All associated records<br />

of checks carried out, clearance for<br />

use, and issue to paratroopers were<br />

initially to be documented exclusively<br />

on paper. <strong>ESG</strong> thereupon proposed an<br />

RFID-based logistics solution that not<br />

only fulfills all of the requirements met<br />

by the existing paper documentation,<br />

but moreover takes care of all issues<br />

involved in ensuring long-term smooth<br />

operation. The novel solution was given<br />

the name “Daidalos”. All workstations<br />

involved in the processes at the respective<br />

site are equipped with a computer<br />

on which the Daidalos software is installed.<br />

In this way, changes to the condition<br />

of the parachute system can be<br />

registered and entered into the system<br />

at any location. All data are collected in<br />

a central database at the site and additionally<br />

processed for an electronic<br />

life-cycle file. This makes it possible<br />

to generate a complete history of each<br />

monitored subassembly whenever required.<br />

The condition of the parachute<br />

system is checked on issue to the action<br />

forces – and if a faulty subsystem<br />

is identified, the entire system is automatically<br />

barred from use.<br />

A blueprint for logistics?<br />

MDN pro is the key: This “material planning<br />

network”, a complex IT solution by<br />

<strong>ESG</strong>, is at the core of the company’s<br />

outsourcing service in the areas of<br />

materials management, warehousing<br />

administration, and the control of shipments<br />

and equipment rotation. The system<br />

has placed <strong>ESG</strong> firmly on the map<br />

as a lead logistics provider.<br />

MDN pro is currently being used by<br />

<strong>ESG</strong> in the centralized management<br />

of over 50 decentralized federal warehouses<br />

(BEL) and corresponding MRO<br />

facilities of the Luftwaffe. The company<br />

is also applying its know-how in<br />

the operation of a central warehouse<br />

(ZEBEL), which supplies around 150<br />

civilian companies and military maintenance<br />

facilities involved in the repair<br />

of defense systems and vehicles for<br />

the Joint Support Service of the armed<br />

forces. <strong>ESG</strong> works in partnership with<br />

the transport and logistics company DB<br />

Schenker. Another prominent project is<br />

the “HIL-Baugruppen-Drehkreuz” (assembly<br />

hub).<br />

Meanwhile, the cooperation between<br />

the Bundeswehr, <strong>ESG</strong> and DB Schenker<br />

has become synonymous with successful<br />

outsourcing, as well as for a productive<br />

partnership between the public and<br />

private sector – a genuine ‘lighthouse<br />

project’. At the close of the first ZEBEL<br />

project year, the German Federal Audit<br />

Office even noted savings of over onethird<br />

in direct costs compared with<br />

previous operations. Further optimization<br />

has been implemented in ongoing<br />

operations on a continuous basis.<br />

Thus, the two projects “ZEBEL” and<br />

“BEL Lw” could act as a blueprint for the<br />

sub-project “warehousing and distribution”<br />

for the “Logistics Project Outline”<br />

and serve as an important role model.<br />

Abandonment of the contract-specific<br />

consignment of stock, a task unique to<br />

ZEBEL, would mean a considerable setback<br />

in the maintenance process.


TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE WWW.<strong>ESG</strong>.DE

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