Ausgabe 1960 - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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68 HOHENZOLLERISCHE HEIMAT Jahrgang lSfifl<br />
31. Burladinger Weg, 1729 Neue Burladinger Straß,<br />
jeztzt schön geteerte Kreisstraße.<br />
32. Der Burren mit Burrenhaile = kleiner Hau<br />
oder Wald auf dem Burren. Was ein Burren ist, braucht<br />
man einem Schwaben nicht erklären. Hier 1545 „die Reutinen"<br />
= ausgerodete Stelle, die jetzt wieder teils aufgeforstet<br />
wird.<br />
33. Der Dannemer Weg, Straße zwischen Weiler und<br />
Kernenwies an der Hagwiese entlang. 1530 Dornerweg, nach<br />
den Dornhecken.<br />
34. Der D i e b s t e i g, führte als Fußweg, jetzt Fahrweg<br />
von Breineschmack schräg auf die Höhe. Vermutlich Diet =<br />
Volk, wenn auch schon 1545 Tübsteig. Oben wächst Immergrün,<br />
muß also ein Gärtie bestanden haben!<br />
35. 'Dietrichsgrund 1524 = Feilen an der Heerstraße.<br />
„Dietrichsgut" von 1524 mit Haus Nr. 127 in der<br />
Enggasse verbunden; Ebinger Lehen.<br />
36. «Dodtmuot, Taudtmuot 1524, = Äsental. 1530<br />
eine Auchtert = Weideplatz: D'Aucht-Muot = Mulde!<br />
37. * D r e i Brunnen in Saia am Siechenbrünnle, wo<br />
mehrere Quellen sind. Eine hieß 1545 Sehenbrinlin.<br />
38. Beim Eichle oder Eich, auf Heufeld zw. Pfarrhaken,<br />
Riemen, Klaffensteig und Gastwiesen.<br />
39. 'Der Ehenberg, öhenberg, 1545 Ähenberg, siehe<br />
Nehberg!<br />
40. *Eichhalden 1800, heute Einlanden, Wald ohne<br />
Eichen!<br />
41. In E i n e c k, 833,4 m, Bergnase des Seeheimerberges<br />
gegen Jungingen mit abgegangener Burg, die 1545 Frundspürglin<br />
hieß, vermutlich nach Anna von Neuneck bekannt,<br />
erster Frau des Heinrich von Affenschmalz 1390, oder von<br />
Veronika von Neuneck 1507. (Albvereinsblätter 1950 S. 3.<br />
Hohz. JHeft 1954 S .125.<br />
42. In Einlanden; 1545 Leinlanden, Wald zw. Weilerwiesen<br />
und Buckental. Ob von Lein = Flachs, oder von<br />
Lein-Ahornbaum? Die Endung -landen und alte Ackerbeete<br />
scheinen mehr auf Flachs zu deuten.<br />
43. I n E i s e n 1 o c h, 1530 Ysenloch, Gemeindewald mit<br />
alten und neueren (1850) Bohnerzgruben. Zwischen dem vorderen<br />
und dem hinteren Eisenloch fand sich 1530 ein Gemeindetrieb.<br />
44. Eisenlocher Wasen, nördlich dem genannten<br />
Wald vorgelagert, darauf ein merkwürdiger langgezogener<br />
Damm (ehemaliger Weg?).<br />
45. Eng e, im Unteren Talwies an der Melchinger Grenze,<br />
wo das Tal sich verengt.<br />
46. In Enk 1544, Unter Engkh: Südwestecke der Markung<br />
in Tiefental, wo jedoch keine Enge zu finden ist. Vermutlich<br />
vom Starzeier Feld heruntergenommen. 1400 Unter<br />
Enche.<br />
47. Enggasse von der Kirche zum Kreben. 1545 Enggasse<br />
und Tenggasse! Ob D'Enggaß oder Ding = Thing =<br />
Gericht?<br />
48. *Eh ringsteig, der Mehrensteig, Irensteig, ein alter<br />
Fußweg 1545 in Gegend des Wasserrauns oder Unter Schopfenloch.<br />
Das M entstand aus „Am Ehringsteig", vielleicht<br />
„früherer Steig" = Fußweg.<br />
49. *Erdäpfelteile, 1780 hinter Nähberg in den<br />
Lehmgruben!<br />
50. * E 11 e n b e r g ca. 1400, heute Mettenberg, also „Am<br />
Ettenberg". Vielleicht von Etter = Zaun. Ein Dillzaun ist<br />
noch 1580 an der Burladinger Grenze erwähnt: Füllesgarten!<br />
51. Falken, an der Burladinger Grenze beim Hagweg,<br />
1530 Falck; unweit davon liegt die Burladinger Burgstelle<br />
Falken (Falken im Wappen!).<br />
52. Fegers Kreuz 1530 (804,2 m) = Inneres Kreuz am<br />
Hechinger Weg = Zweikreuzen. Sicher vom FN Feger.<br />
53. In Feilen, Fäulen, Veihlen, südl. des Gallenbühl.<br />
Schwerlich zu Faulwasser, da ganz trocken, eher zu Feil =<br />
Weidefeld.<br />
54. F e 1 s e n h a u, Gemeindewald zw. Burren, Herrenwald,<br />
Tannsamen mit höchstem Punkt der Gemarkung 912,7 m.<br />
55. 'Finstre Teile 1530, auch Hintere Teile; Talschlucht<br />
an der Killer Grenze zw. Hasenbühl und Saia. Hier<br />
unten bis 1847 gemeinsame Egert für Killer und Ringingen.<br />
56. Franzosenhau, seit 1946, wo die Franzosen den<br />
schönen Tannenwald im Boschen umhieben.<br />
57. *Frundspürglin 1545, Altes Schlößle 1548 = Eineck.<br />
Frund • Freund.<br />
58. 'Fuchsloch 1524, = Luchsloch 1751, bei „Uf der<br />
Luus" oder Ufm Ofen (Heufeld).<br />
59. Füllesgarten aufm Burladinger Mettenberg (Ettenberg),<br />
Dillzaun an der Grenze noch 1580; und 1762 heißt<br />
es: Mettenberger Tille am Vohlengarten (Zollerheimat 1937,<br />
6—7).<br />
60. Das Fürchtle, Talwieser periodischer Bach; 1545<br />
Furli.<br />
61. Uf den Fürsamen, Fürsinen 1545, Viesama, Fürsonen,<br />
Fürsaum = Wiesensaum vor Aeckern. An der Markungsgrenze<br />
gegen Heufeld, westl. der Viehweide.<br />
62. Hintern Gärten, Äcker am Ostrand des Dorfes<br />
südlich der Bitze.<br />
63. Beim Gärtie (Gäätle): ehem. Waldpflanzschule östl.<br />
des Tannsamens.<br />
64. In Galggruob, Kalchgruob am Talwieser Weg 1545,<br />
heute nur Steinhaufen.<br />
65. Am Gallenberg, am Westrand des alten Dorfes<br />
mit der 1834 abgebrochenen Galluskapelle.<br />
66. G a 11 e n g a rt e n auf dem Gallenberg, gehörte bis 1535<br />
der Kapianei, dann dem Pfarrer, seit 1874 privat. Die Felder<br />
westlich der Straße heißen richtig: Beim Gallengarten!<br />
67. G a 11 e n b ü h 1 (Ton auf ü) 1530, „Sankt Gallen Bühl"<br />
1562, an der Nordgrenze der Markung. Die Galluskaplanei<br />
besaß dort große Grundstücke.<br />
68. Galt stelle, aufm Burren: Wo man das Galt- oder<br />
Jungvieh bei der Weide ausruhen ließ.<br />
69. Gastwiesen zw. Hechinger Weg und dem Eichle.<br />
Die Junginger hatten hier Grundstücke und auch ein beschränktes<br />
Weiderecht: Gäste.<br />
70. Der Geißacker am Langenrain, streckt auf<br />
Schopfenloch. Name?<br />
71. *Gemeinmärk, gemeinsames Weideplätze 1530 mit<br />
der Nachbargemeinde am Stellflecken, auf Gallenbühl, unter<br />
der Finstern Teile. Ebenso hatte Ringingen die Burghalde<br />
gegen Melchingen mit Trieb und Tratt zu nutzen.<br />
72. Uf Gen steig, eigentlich „Oberhalb G."; nördlich<br />
von Lauen, sö vom Hörnle auf Heufeld: Gangsteig, alter<br />
Fußweg von Jungingen herauf. 1524 Günsteyg, 1578 Gänssteig.<br />
73. U f G o 1 d g r u o b, beim Haken (Heufeld), vermutlich<br />
Kalkgrub?<br />
74. *Goosbrunnen, Gänsebrunnen im Kreben, seit ca.<br />
1881 bis 1930.<br />
75. A m Graben, der große Entwässerungsgraben des<br />
Dorfes, dessen Anschwemmungen den alten Brühl in 2 Teile<br />
teilte. Grabenwiesen sind einfach Wiesen am Graben,<br />
nicht „vergrabene Wiesen", wie Birlinger wollte. 1524 Runs.<br />
76. Graußbrunnen am Kästlesbühl, 1695 Gauchsbrunnen.<br />
Im Jahre 1560 ist ein Ludwig Gauch nachzuweisen.<br />
Kaum von Gauch = Kuckkuk oder einer Krötenart. Groß ist<br />
die Quelle sowieso nicht, obwohl einer 1740 Großbrunnen<br />
schrieb.<br />
77. Im Grund, Niederung hinter dem Nehberg, zw. ihm<br />
und Kohlhalde.<br />
78. *Haberkernengasse 1790, heute Hilbgasse nach<br />
der 1911 zugeschütteten Hilb. Vermutlich auf die ehemalige<br />
Zehntscheuer (Nr. 81) anspielend.<br />
79. An Hägern: Heckenhage an der Dorfseite des<br />
Hälschloch.<br />
80.) Hälschlah, Hälschloch, Hellschloh, 1530 Hälischloch,<br />
1524 Höllischloch, Loch = lucus = lichter Wald. Erste<br />
Silbe unklar. Häl wäre schlüpfrig. Hälisch vielleicht von<br />
Schwäb. Hall? Doch sind keine Beziehungen nachweisbar.<br />
Wurde 1912 von der Schule „Kaiser Wilhelms-Hain" umgenannt,<br />
aber ohne Erfolg! Höllisch zu Höhle? 1524 Hellischlochs<br />
Bronnen.<br />
81. H a g e n w i e s e n: Gemeindewiesen zum Unterhalt der<br />
Zuchtstiere: Hägen.<br />
82. H a g s t a g 1524, stieß an Kirchholzer Staig hinauf.<br />
Muß auf ein Hag hindeuten. Auch „Hauchstaig", „Haugksteig",<br />
was hohe Staig heißen würde!<br />
83. Hag weg, Herrschafts- jetzt seit 935 Staatswald zw.<br />
Hautenwies und Stellflecken. Schon 1545 „Am klain helzlin,<br />
genannt das Hag, gat bis uf den Falken hinab", zwischen<br />
dem Hagweg und Burladingen.<br />
84. H a i r a w a 1 d, 1545 Herrenwald, Herrschafts- jetzt<br />
Staats wald.<br />
85. Hairagarten zwischen Bach und Hilbgasse, von<br />
Familie Dieter 1879 von der Herrschaft erworben.<br />
86. Haira-Rain (Heira Roi) zwischen Kappelfußweg<br />
und Neuem Weg, am ehem. Herrschaftsacker. Herr muß ursprünglich<br />
ein langes e gehabt haben, sonst wäre es in der<br />
Mundart nicht zu ai geworden: hehrer ist Steigerungsform<br />
von hehr.<br />
87. s' H a i r 1 e s W ä 1 d 1 e : Herrle = Pfarrer. Aus diesem<br />
Gemeindewald erhielt der Herr Pfarrer (S. Hairle) sein<br />
Bürgerholz. 1545 Kirchenholz und Pfarrers Holz.<br />
88. Ufm Haken = Pfarrhaken 1545. Pfarrwiese auf<br />
Heufeld zw. Gastwiesen und Klaffensteig. Haken = altes<br />
Wiesenmaß (Buck),