Ausgabe 1960 - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Jahrg^nfe 96(1 HOHEN ZO tEBISCHÜ HEIMAT 3<br />
Der schwarze Peter, welcher des Henstetters Pferd gestohlen<br />
und in der Morgenfrühe stolz seinen Kameraden<br />
vorgeführt hatte, stürzte mit einem Wutschrei dem Reiter<br />
entgegen. Schnell hatte Gabriel die Situation erfaßt, hier<br />
galt nur schleunige Flucht dem Talausgang Zimmern zu.<br />
Dieses Vorhaben wäre auch gelungen und für sämtliche<br />
Banditen, die sich abgetrennt, verhängnisvoll geworden, aber<br />
der Ackergaul scheute vor dem Rindelbach. Weder durch<br />
ermunternde Worte noch durch Schläge mit dem Stiel seiner<br />
Waffe konnte Gabriel das Pferd veranlassen, das Hindernis<br />
zu nehmen, da war alle Mühe umsonst. Rasch entschlossen<br />
riß Gabriel das Pferd herum und galoppierte direkt den<br />
Banditen entgegen. Der schwarze Peter sprang mit katzenartiger<br />
Geschwindigkeit auf den Reiter los und faßte das<br />
Pferd am Zügel, doch ein wuchtiger Hieb Gabriels mit seiner<br />
Keule traf ihn derart über den Rücken, daß er mit einem<br />
Albbuche im Rauhreil<br />
Schmerzenslaut zu Boden sank. Jetzt kamen die andern,<br />
aber der Gaul, durch das wüste Geschrei wild geworden,<br />
schlug nach allen Seiten aus und drehte sich im Kreise. Gabriel<br />
hatte alle Mühe, sich auf dem ungesattelten Tier zu<br />
halten. Hiebei war ihm seine Waffe entfallen; lange konnte<br />
diese Situation nicht mehr dauern, bis es den Burschen gelang,<br />
sein Pferd zu fassen und ihn herunter zu zerren.<br />
Doch Vitus hatte das Fehlen des Freundes auf dem<br />
Kampfplatz bemerkt, und den fliehenden Gegnern folgend,<br />
sah er Gabriel aus der Waldschlucht reiten, sah aber auch<br />
eine Anzahl Banditen den Pferden zuströmen. Hier tat Hilfe<br />
not!<br />
Sein Pferd stand direkt am Ortseingang, von einer<br />
Bauerntochter mit Not im Zaum gehalten. Mit einem Satz<br />
war Vitus im Sattel und sprengte das Wiesental entlang dem<br />
hart bedrängten Freund entgegen. Es war höchste Zeit, denn<br />
Photo und Klischee Eigentum von Herrn Christian Maute-Bisingen