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Hohenzollertsehe Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Kirche in Killer: Pfarrer Hüetlin von Hausen i. Kill, berichtet<br />

am 24. Januar 1778 an die bischöfliche Behörde nach<br />

Konstanz: Wie auch der Dekan Bitzenhofen von Ringingen<br />

unterm 16. d. M. bezeuge, sei die Filialkirche in Killer so<br />

ruinös, daß sie unbedingt repariert gehöre, was bei den<br />

spärlichen Mitteln fast unmöglich sei. Die Heiligenpfleger<br />

können kaum die jährlichen Ausgaben aufbringen. Doch<br />

hätten der Pfarrer, die Hechinger Räte und die zwei Pfleger<br />

folgenden Ausweg gefunden: Die Heiligenpflege (fabrica) besitze<br />

13 Jauchert Aecker an entferngelegenen Orten, über<br />

den Bergen drüben, die selten gedüngt und bisweilen 6 bis 9<br />

Jahre wüst liegen gelassen würden, bis sie sich erholt hätten.<br />

Diese Aecker bringen jährlich kaum 18 fl ein. Nun haben die<br />

genannten diese Grundstücke zum Verkauf ausgeboten, in<br />

der Hoffnung, dafür die kirchenamtliche Genehmigung zu<br />

erhalten. Sie hätten 1000 Gulden gelöst mit dem Vorbehalt,<br />

daß auf diesen Aeckern ein unablöslicher Zins in Höhe von<br />

jährlich 50 fl stehen bleibe und die Grundstücke dafür als<br />

Pfand dienen. Hierdurch würden die jährlichen Einkünfte<br />

des Heiligen um 30 fl erhöht und außerdem Mittel zur Reparatur<br />

der Kirche gewonnen. — Die kirchliche Genehmigung<br />

wurde denn auch am 26. Januar 1778 erteilt.<br />

Die Filialkirche Killer verkaufte 1899 das überflüssige<br />

Hochaltargemälde, dessen Rahmen zerstört war (Kreuzigung),<br />

an die Filialkirche Gauselfingen um 15 fl. Der Hochaltar<br />

war erst erneuert worden. Der alte wurde 1934 wieder<br />

aufgestellt. (Registratur Freiburg). Krs.<br />

Ablacher Preise 1749 anläßlich, einer Erbteilung: 1 Knöpfle-<br />

Icessele 2 fl; 1 Waschkessel 3fl; 2 Sperrstrick mit 22 Pfund<br />

2 fl 24 kr; 1 gute Kettinen (Kette) von 14 Pfund 1 fl 34 kr;<br />

1 Vorkette mit 10 Pfund 1 fl 10 kr; 2 Krezeisen zum Wagen<br />

von 8 Pfund 56 kr; 2 Bomstrick zu 12 Pfund 48 kr; 1 Bömennagel<br />

(Bindnagel für Strohband?) 15 kr; 1 Schrotaxt 30 kr;<br />

1 Scheitaxt 30 kr; 1 Beil 10 kr; 1 Pfannenknecht 12kr; 1 Bratpfanne<br />

40 kr; 1 kupfernes Bratpfännle 30 kr; 1 schlechter<br />

Seynapf 10 kr; 1 eiserner Rost 6 kr; große eiserne Pfanne<br />

30 kr; 1 Schaum- und 1 Schöpflöffel 10 kr; 1 Bachspieß und<br />

2 Löfflen 6 kr; 1 Brotmesser 20 kr; 1 Schnellwaage 30 kr;<br />

1 Feuerhund 16 kr; 1 schlechte Winde 4 fl 30 kr; 2 Dängelgeschirr<br />

20 kr; 5 alte Seegessen (Sensen) je 10 Bazen 4 kr;<br />

2 Hauen 40kr; 1 Haumesser 24 kr; 1 Spalter (Wecken zum<br />

Holzspalten) 6 kr; 20 Ehlen Enwerke Tuch zu je 10 kr; 16<br />

Ehlen Reiste Tuch zu je 12 kr; 1 Himmelbettstatt (ohne Bett)<br />

2 fl; 1 Lotterbettstättle 1 fl; 1 Trog 1 fl; 10 Leinstühl (Lehnstühle)<br />

lfl; 1 alte Wasserlägel (Fäßchen) 2 kr; 2 Schmalzkübel<br />

20 kr; 1 Krautstanden 24 kr; 8 Reutern (Siebe) lfl;<br />

2 Habergeschirr —; 1 Deichsel mit dem Öther 2 fl; 1 Pflug<br />

samt Gestell und Egten 1 fl 20kr; 1 zweijähriger Stier<br />

10 fl; 1 alte Kuh 10 fl; 1 jähriges Hagele 5 fl; 1 jähriges Roß<br />

mit doppeltem Geschirr 28 fl; 1 zehnjähriges Roß Hfl; 1 gar<br />

alter Braun 5fl; 1 braune Stute samt Fohlen 24 fl:<br />

2 Schafe samt 2 Lämmern 4fl; 2 Schweine 7 fl; 6 starke Wagen<br />

Heu je 9 fl, (Gutensteiner Amtsprotokoll 1749 ff, Seite<br />

12 f; Schloß Langenstein). Krs.<br />

BESTELL-SCHEIN<br />

zum Bezug der „Hohenzollerischen <strong>Heimat</strong>"<br />

Ich/wir bestelle(n) ab sofort zum laufenden Bezug<br />

durch die Post Stück „Hohenzollerische <strong>Heimat</strong>",<br />

Verlagspostamt Gammertingen, zum halbjährigen Be-<br />

zugspreis von DM 1.40.<br />

Vor- und Zunarre<br />

Genaue Anschrift<br />

Dieser Bestellschein ist bei Neubestellung bzw. Nachbestellungen<br />

der nächsten Poststelle aufzugeben. Um<br />

deutliche Schrift wird gebeten<br />

Ueber die Schenken von Stauffenberg brachte Dr. Gerhard<br />

Wunder in „Hohenzollerische Jahreshefte" 1952 und 1954<br />

zwei Arbeiten, denen hier folgendes nachgetragen sei: 1310<br />

sind die Brüder d. (== dominus) Fredericus dictus Schenk<br />

und d. Walterus dictus Schenk als socii des Grafen Friderich<br />

von Zollern auf der Universität Bologna, Italien.<br />

— Auf der Universität S i e n a, Italien, wurden immatrikuliert:<br />

1577, Juli 4. Wernherus Schenk a Stauffenberg Suevus,<br />

Joannes Christopherus Schenk a Stauffenberg und Sebastianus<br />

Schenck a Stauffenberg. 1605, Nov. 6.: Joannes Rudolphus<br />

Schenck a Stauffenberg - 1606, Apr. 20.: Albert Schenck<br />

a Stauffenberg - 1708, Sept. 22.: Filipo Adamo Sigismundo<br />

Schenk liber baro di Stauffenberg - 1733 Francesco Guilielmo<br />

Schenck barone di Stauffenberg, canonico delle chiese<br />

cathedrali di Erbipoli Augusta ed Aichstätt. M. Sch.<br />

Das Zollern-Wappen, von Silber und Schwarz geviertet, ist<br />

allgemein bekannt. Beachtenswert ist, daß es in den Wappen<br />

der bundesdeutschen Landkreise — zur Zeit haben 69 Landkreise<br />

noch kein eigenes Wappen angenommen — zwölf<br />

mal vertreten ist. Im Wappen des Krs. Hechingen wird der<br />

Zollernsehild vom rotbewehrten und -bezungten schwarzen<br />

Adler gehalten, während im Sigmaringer Kreiswappen der<br />

Schildfuß von Silber und Schwarz geviertet ist. Das Zollernwappen<br />

zeigt auch die linke Seite des gespalteten Schildes<br />

im Wappen des Krs. Crailsheim. In den bayerischen Landkreisen<br />

Ansbach, Dinkelsbühl, Ebermannstadt, Hilpoltstein,<br />

Kitzingen, Pegnitz, Rehaus, Schwabach und Uffenheim ist jeweils<br />

e i n Feld des Wappens von Silber und Schwarz geviertet.<br />

Bei den genannten Kreisen weist das Zollerwappen auf<br />

Besitzungen und Rechtstitel der einstigen Burggrafen von<br />

Nürnberg und der markgräflichen Linien zu Ansbach und<br />

Bayreuth hin. M. Sch.<br />

Baufarla (!) sage man angeblich in Burladingen zum Kinderspielball<br />

(Fischer, Schwäb. Wörterbuch Nachtragband 1936<br />

S. 1862). Das ist natürlich ein Irrtum aus Verkennung der<br />

alten Burladinger Aussprache des L., die dem Englischen ähnlich<br />

ist. Vielmehr heißt das Wort „B a u f a 11 a" wie in Onstmettingen.<br />

Starzein, Ringingen, Tuttlingen, Laupheim, Betzenhausen,<br />

während anderwärts die Form „Faubalia", Fuballa,<br />

Faudaballa o. ä. lautet, Dagegen sagt man in Straßberg<br />

„Bauballa", in Freudenweiler „Schuballa (wie auch in Dangstetten<br />

/ Waldshut), in Neufra „R u g b a 11 a". Schuckballa<br />

würde gleich Wurfball sein: Fu-, Fau- (schweizerisch Für-)<br />

Balla sind bei Fischer unerklärt. Doch hält er (II, die Form<br />

Bauballa für die sicher ältere Form, ohne es zu begründen<br />

oder deuten! Ein Bufballa könnte vielleicht gleich Stoß-Ball<br />

sein. Krs.<br />

Alfons Kasper, Kunstwanderungen kreuz und quer der Donau<br />

(-Oberschwaben III) 1964 im Selbstverlag des Verfassers,<br />

Schussenried/Württbg, Abt-Rohrerstr. 12. DM 6.-; 168 Seiten<br />

mit 84 Abbildungen, Ein entzückendes Bändchen, das viel<br />

Freude machen kann. Alle wichtigen Kirchen, Kapellen, Burgen<br />

und Ruinen von Beuron bis Riedlingen sind nach Geschichte<br />

und Kunst behandelt. Abstecher führen nach Stetten<br />

a. k. M., Jungnau, Veringen, Schatzberg, Langenenslingen,<br />

Kreenheinstetten, Meßkirch, Wald, Habstal, Krauchenwies,<br />

Mengen, Herbertingen und die Orte dazwischen.<br />

Berichtigung: Das in H. H. 1964, S. 64 genannte Gugenwald<br />

ist nicht abgegangen, sondern das heutige Gaugenwald<br />

bei Aichhalden im Kreis Calw, trotz WUB II, S. X.<br />

In der Abhandlung: „Die Revolution 1848 in Trillfingen"<br />

von Josef Schäfer in der letzten Ausgabe der „Hohenzollerischen<br />

<strong>Heimat</strong>", ist dem Autor leider ein Fehler unterlaufen.<br />

Der Verfasser schreibt, die Bürgerwehrfahne von Trillfingen<br />

sei die einzige, erhaltene Fahne ihrer Art in Hohenzollern.<br />

Bekräftigt wird diese Meinung durch die Aussage: Oberarchivrat<br />

Dr. Gönner schreibt, daß aus dem Lande ähnliche<br />

Fahnen im Original nicht bekannt sind." Wie mir Oberstaatsarchivrat<br />

Dr. Gönner schreibt, wird hier der Sinn seines<br />

Schreibens an den Verfasser falsch wiedergegeben. Richtig<br />

muß es heißen, daß Herrn Dr. Gönner keine ähnliche Fahnen<br />

im Original bekannt sind.<br />

Die Fahne der Haigerlocher Stadtgarde (Bürgerwehr) ist<br />

ebenfalls noch vorhanden. Sie wurde am 29. Oktober 1848<br />

eingeweiht, wie ich schon in meinem. Aufsatz „Die Haigerlocher<br />

Stadtgarde" in derselben Ausgabe der Hohenzollerischen<br />

<strong>Heimat</strong> vom April schreibe.<br />

Karl Werner Steim<br />

Die Verfasser tragen die Verantwortung für den Inhalt<br />

ihrer Abhandlungen.

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