Hohenzollertsehe Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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.lahrgang 1965 HOHENZOM-ERISCHB HEIMAT 3<br />
Aeltester Turm im Kreis:<br />
Haigerlochs Rom er türm<br />
Wenn wir dem Stilwandel folgen, kann unsere Reise nur<br />
in Haigerloch beginnen, welches den ältesten, zwar profanen,<br />
aber auch in den Dienst des Gottesdienstes gestellten Turm<br />
mit dem romanischen Römerturm besitzt. Diesen letzten<br />
Rest der einstigen Oberstadtbefestigung weisen die Steinmetzzeichen<br />
in die Zeit von 1050—1100. Als riesiges Viereck<br />
mit seinen 3,60 Meter dicken Mauern ohne Zierat und Verputz<br />
aus mächtigen Bossenquadern von 2 Meter Länge und<br />
60 Zentimeter Schichtenhöhe in die Höhe getrieben, schloß<br />
ihn einst oben ein Satteldach mit Fachwerk ab. 1746 hat er<br />
sich dann mit dem heutigen achteckigen Aufbau mit welscher<br />
Haube einen ande; en Hut aufsetzen lassen müssen, was Baumeister<br />
Großbayer besorgt hat. Er hat dann auch den Umgang<br />
geschaffen und mit Balustern geschmückt, während die<br />
Mauern durch Schallöcher durchbrochen wurden. Die Glocken<br />
der abgebrochenen Ulrichskirche kehrten ein, um seitdem<br />
täglich die Großtat Gottes in der Menschwerdung zu verkünden<br />
und zum Gottesdienst zu rufen. Der Römerturm ist<br />
das untrügliche Wahrzeichen der Stadt und weiß Gott wie<br />
oft schon auf Film und Leinwand gebannt worden.<br />
schöne Kirchtürme sind im Kreis Hechingen wertvoller Besitz, sind<br />
weit über das Land grüßende Wahrzeichen, die vom Hauch der Geschichte<br />
umgeben sind. Ein stolzer Zeuge des schwäbischen Klassizismus<br />
ist der Turm der Stiftskirche von Hechingen.<br />
Hoffen wir, daß die im abgelaufenen Jahre begonnenen<br />
Reparaturarbeiten an dem alten Baudenkmal zum guten Erfolg<br />
führen. Die Schäden, die das Bauwerk aufwies, waren<br />
leider größer, als man annahm.<br />
Abgeändert wurde auch der Turm der Schloßkirche, welcher<br />
jäh über der jenseitigen Felswand thront. Er stammt<br />
ebenfalls noch aus der Bauzeit der Schloßkirche, dem Todesjahr<br />
des hl. Karl Borromäus, dessen architektonisch gutgegliederte<br />
und ursprünglich mit Staffelgiebeln aufgeführte<br />
Turm die heutige Gestalt erhalten, welche sich widerspruchslos<br />
in den gewaltigen Wurf der Landschaft fügt.<br />
Der Schriftleiter des Konradsblattes, Albert Krautheimer,<br />
sprach einmal von einem schalkhaften Schwabenlachen, den<br />
der über die 143 Stufen zur Schloßkirche Heraufkeuchende<br />
hinter dem Turm zu erblicken glaubt.<br />
Indessen sind eine Reihe von Brüdern unseres Römerturmes<br />
gar nicht viel jünger. Ein ganz ordentliches Greisenalter<br />
haben auch die Türme der Pfarrkirche Empfingen und der<br />
Friedhofskirche au Gruol, deren Mauerwerk aus der Zeit um<br />
1320 stammen, als die Grafen von Hohenberg hier residierten.<br />
Tausende von Blicken zieht das schöne Gotteshaus und<br />
Marienheiligtum im Stunzachtal auf sich, seine hohe, über<br />
dem quadratischen Schaft aufgesetzte und auskragende Turm