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Hohenzollertsehe Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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:(16 HOHENZOLLEB SCHE HEIMAT Jahrgang 1965<br />

Eine Inneringer Urkunde von 1374<br />

Ich Hans von Rischach, Ritter, den man nennt den Flachen,<br />

urkunde mit diesem Brief, daß ich mit guter Vorbetrachtung<br />

durch meines und meiner Vor- und Nachfahren<br />

Seelenheiles willen hiermit vermache luterlich durch Gott,<br />

dem Altar der Kapelle zu Inaringen in dem Dorf, da<br />

Unser Frowe (Maria) gnädig und Hauswirtin ist, zwanzig<br />

Malter und sechs Malter Korn in Veringer Meß, halb Vesen<br />

und halb Haber, aus dem großen Zehnten der Pfarrei Inaringen,<br />

die ich zu leihen han und deren Kirchensatz mein ist.<br />

Man soll sie jährlich aus dem Zehnten dem genannten Kapellenaltar<br />

und dessen Kaplan richten ohne ihre Kosten, und<br />

dazu das Widemgut zu Inaringen, das z. Zt. Hein G e r o t<br />

bebaut, das jährlich 30 Schilling, zwei Hühner und Va Viertel<br />

(= 60) Eier gibt. Dies alles gab ich dem Altar und dem<br />

Kaplan daselbst zu einer Besserung der Pfründe. Der Herr<br />

Peter der Maiger (Maier), derzeit Kirchherr zu Inaringen<br />

und sein Nachfolger soll den Altar der Kapelle besetzen<br />

mit einem ehrbaren Priester, daß er die Kapelle besorge,<br />

wie ein Kaplan es von Rechts wegen soll. Wie schon<br />

bisher jeder Kirchherr den Altar geliehen hat, soll er ihn<br />

auch fürbaß leihen samt dem Einkommen, das ich stiftete zu<br />

dem bisherigen. Weder ich noch meine Nachkommen dürfen<br />

den Kirchherrn und den Kaplan irren oder kränken an den<br />

genannten Gütern und Nutzungen. Dies soll jeder Pfarrer zu<br />

Inaringen alle Jahre in der Kilchen an der Kanzel auf den<br />

Tag der rechten Kilwihe und uf den Tag der Kirwihi der<br />

Kapelle verkünden und eröffnen. Wenn ich, vorgenannter<br />

Ritter Hans von Rischach, abgang von Todes wegen, was<br />

Gott lang aufspar, so soll danach ewiglich ein jeglicher<br />

Kylchherr und Kaplan zu Inaringen meine und meiner Vordem<br />

Jahrzeit began (begehen) uf minen jährlichen Tag mit<br />

Vigilen und Seelmessen, wie gewohnlich ist. Und dies alles<br />

zu einer stäten ewigen Sicherheit gib ich vorgenannter Ritter<br />

Hans von Rischach für mich und meine Erben und Nachkommen<br />

dem genannten Altar der Kapelle zu Inaringen diesen<br />

Brief besiegelt mit meinem Insiegel. Ich der genannte<br />

Pfaff Peter der Maiger, Kylchherr, bekenne, daß alle genannten<br />

Sachen mit meinem Willen und guter Gunst vollbracht<br />

sind. Und des zu Urkund han ich für mich und<br />

meine Nachfolger mein Siegel an diesen Brief gehenkt, der<br />

gegeben ist uf nächsten Donnerstag .or sant Johannestag ze<br />

Sunnwenden (22. Juni) do man von Gottes Geburt zalte drüzehenhundert<br />

Jahr und dar n a u c h in dem vierten und sübenzigoscen<br />

Jahre. - Or. Pergament. - Das Siegel des Ausstellers<br />

fehlt heute, das des Pfarrers Maier ist spitzoval und<br />

zeigt einen Schild, worin ein Falke auf einem Dreiberg steht.<br />

Die Umschrift ist zerbröckelt (Erzb. Archiv Freiburg: Z 595.)<br />

Joh. Adam Kraus.<br />

Es dürfte sich um die heutige hl. Kreuzkapelle am Südrand<br />

des Dorfes handeln, die somit nicht erst im 15. Jahrhundert<br />

entstanden wäre.<br />

BESTELL-SCHEIN<br />

zum Bezug der „Hohenzollerischen <strong>Heimat</strong>"<br />

Ich/wir bestelle(n) ab sofort zum laufenden Bezug<br />

durch die Post Stück „Hohenzollerische <strong>Heimat</strong>",<br />

Verlagspostamt Gammertingen, zum halbjährigen Be-<br />

zugspreis von DM 1.40.<br />

Vor- und Zunarre<br />

Genaue Anschrift<br />

Dieser Bestellschein ist bei Neubestellung bzw. Nach-<br />

bestellungen der nächsten Poststelle aufzugeben. Um<br />

deutliche Schrift wird gebeten.<br />

Gammertingen - Flurname Schrot. Am 21. Januar 1330<br />

verkaufte Volkart von Gammertingen den Klosterfrauen von<br />

Maria-Berg seinen Acker Srot bei dem Lewen und seinen<br />

Garten bei des Franchen Wöri um 11 Pfund Heller (Vergl.<br />

Kraus Hohenz. Jahresheft 1962 S. 63.) Der Name Srot (heute<br />

Schrot) bedeutet nach Bucks Flurnamenbuch = jäher Absturz.<br />

Die steile Halde gehörte einst dem herrschaftlichen<br />

Bierbrauer (Volksmund Brui) und heißt bis heute Bruiles<br />

Halde. Bei dem Acker Srot lag ein „Lewen", d. h. ein großer<br />

Grabhügel. Der Name „bei dem Lewen" kommt in Urkunden<br />

bis im 18. Jahrhundert vor. Wahrscheinlich ist der Hügel in<br />

diesem Jahrhundert eingeebnet worden. 1929 fand man auf<br />

dem Gelände in einem Doppelgrab wohl den schönsten<br />

Bronceschmuck Hohenzollerns. Beim Tuffsandgraben deckten<br />

die Arbeiter einen Urnenfriedhof auf. Die grauschwarzen<br />

schlanken Urnen steckten zum Teil unversehrt im Kalktuff.<br />

Die oben erwähnte Wöri (auch Würi geschrieben) war<br />

eine Wiese im Brühl, wo heute das Sägewerk Genkinger<br />

steht. Wiest.<br />

Glatter Urkunde: Am 24. Dez. 1456 verkaufte Kaspar<br />

von Nüwneck (Neuneck) zu Glatt an die St. Nikolauskapelle<br />

zu Göttelf ingen (bei Horb) und deren 2 Pfleger<br />

Hans Besenfeld und Claus Böglin sein Viertel des großen<br />

und kleinen Zehnten zu Göttelfingen, die er schon lange besessen,<br />

um 80 rheinische Gulden. Sein Bruder Lienhart von<br />

Nüwneck stimmt zu und siegelt mit ihm, ebenso ihre Vettern,<br />

die Gebrüder Wilhelm und Hans von Nüwneck zu<br />

Glatt. Alle vier Siegel sind erhalten. (Erzb. Archiv Freiburg:<br />

Z 665). — Ebenso verkaufte das Karmeliterkloster Rottenburg<br />

seinen Teil am Kleinzehnten zu Göttelfingen an den<br />

Pfarrer Lorenz Kaltmayer daselbst bzw. an die Pfarrei um<br />

16 rheinische Gulden. (Ebenda Z 666; Siegel zerbrochen). Zu<br />

Mitt. Hohz. 13 (1879) S. 90.) Krs.<br />

Das Hechinger Hudelgäu (Schadenweilerstraße) ist schon<br />

öfter Gegenstand der Ueberlegung gewesen. Schon in Egler-<br />

Ehrenbergs Chronik wird gefragt (S. 148), ob das Wort nicht<br />

„Düngerland" bedeuten könne. Spätere dachten an eine mögliche<br />

Niederlassung oder Haltestelle von „Hudelesware" in<br />

früherer Zeit. Aber befriedigen will keiner der beiden Erklärungsversuche.<br />

Vor allem wäre wichtig, die ältere Schreibart<br />

festzustellen, denn die Endung -gäu sieht etwas verdächtig<br />

aus. In Bickelspergs zollerischem Lagerbuch von 1435 S.<br />

38 steht üu lesen, der Steger von Boll bebaue u. a. auch 2<br />

Juchart Acker, die heißen „der H u d e.1 g e r". Zwar handelt<br />

es sich um einen Nachtrag um 1500 und ist nicht gesagt,<br />

wo dieser Hudel-Ger lag. Aber wichtig ist zu wissen, daß<br />

es in Ringingen einen Hasen-Ger gab, der zu Hasengairle<br />

und heutigem Hasengaile wurde. Es war ein Dreieck<br />

acker eines "3auern Haas (Ger = Dreieck). Aehnlich<br />

müßte in der schwäbischen Mundart der alte Hudelger zu<br />

Hudeigair und „H u d e 1 g a i" geworden sein, wenn, wie<br />

in Ringingen, das r verschwand. Wir hätten somit einen<br />

Dreieck-Acker eines Mannes namens Hudel,<br />

wie sie im genannten Lagerbuch mehrfach vorkommen!<br />

Das Hudel gäu wäre demnach eine falsche Verhochdeutschung<br />

eines schwäbischen Flurnamens! Krs.<br />

Familie Wesner. Im Jahre 1686 heiratete Matheis Faigles<br />

Tochter von Ringingen, namens Maria, nach Stetten u. Holstein,<br />

und war den aus Gambs ir Schweizerland stammenden<br />

Michael Wesner. Er war 1680 eingewandert. Krs.<br />

Hermann des Lahmen (t 1054) und seines Bruders Manegolds<br />

von Altshausen Vorfahren hat Karl Schmid anhand<br />

von Hermanns Chronik und der Vita des hl. Ulrich von<br />

Augsburg festgestellt: Ihr Vater war Wolferad, die Mutter<br />

N., die Tochter eines Pilgnm und der Bertrada. Die Großeltern<br />

hießen wieder Wolferad und Bertha. Der Vater<br />

dieses Wolferad hieß M a n e g o 1 d und dessen Eltern<br />

P e i e r e und L i u t g a r d, die Schwester des hl. Bischofs<br />

Ulrich von Augsburg war. Deren Eltern hießen H u p o 1 d<br />

und Dietburg (v. Dillingen). P e i e r e war ein f r ä k i -<br />

scher Graf, der in den Verbrüderungsbüchern bedeutender<br />

Klöster vorkommt. (Karl Schmid, Kloster Hirsau und<br />

seine Stifter, 1959, Verl. Albert-Freiburg, S. 96 und Register).<br />

Die Grafen von Altshausen stammten somit, wie die meisten<br />

Geschlechter des schwäbischen Hochadels eigentlich aus dem<br />

fränkischen Gebiet. Krs.<br />

Die Verfasser tragen für den Inhalt ihrer Abhandlungen die Verantwortung.

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