Aktuelles - KreisSeniorenRat Waldshut
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<strong>Aktuelles</strong><br />
Familiengeschichten I Anregung für Senioren<br />
Familien-Geschichte - Familiengeschichten<br />
Familiengeschichte ist nicht nur das, was im Taufbuch<br />
hinter nüchternen Jahreszahlen vermerkt ist<br />
oder was Historiker für die Ortsgeschichte herausfinden.<br />
Der Begriff „Familiengeschichten“ indes<br />
holt weiter aus. Sie beinhalten jene kleineren und<br />
größeren Begebenheiten, die sich wirklich abgespielt<br />
haben. Sie stellen eine spannende Reise in<br />
die Vergangenheit dar, die schriftlich festzuhalten<br />
es sich lohnt. Tun Sie dies! Kinder, Enkel, Nachkommen<br />
überhaupt, lesen Ihre Berichte mit Interesse<br />
und Freude und werden Ihnen dankbar<br />
sein!<br />
Als Beispiel nenne ich das Ostergedicht, das<br />
meine neunzigjährige Mutter wiederholt<br />
aus ihrer Kinderzeit zitierte:<br />
Der Osterhasenmann rührt in der<br />
Werkstatt Farben an,<br />
rot, gelb, violett und blau<br />
und spricht dabei zu seiner Frau:<br />
„Ich habe eine Bitt‘,<br />
hilf doch beim Eiermalen mit.<br />
Du weißt, das Osterfest ist morgen<br />
und viel zu tun, ich bin in Sorgen!“<br />
Er malt, sie malt, die Sonne sinkt,<br />
der Mondschein blinkt,<br />
noch vier, noch zwei, die Uhr schlägt zehn<br />
- „Hurra, lasst uns zu Bette geh‘n!“<br />
10<br />
Kleine Handarbeiten, die Großmutter<br />
als Kind und im Unterricht<br />
gemacht hat, sind bei den Enkeln<br />
willkommene Anschauungsobjekte,<br />
die zum Nachmachen reizen.<br />
Denn handwerkliche Fähigkeiten,<br />
gepaart mit Kreativität,<br />
sind ein wertvolles „Erbgut“. Die<br />
Schildkröt-Puppe „Inge“ mit dem<br />
selbstgestrickten Smok-Kleidchen von der Patin<br />
der Oma wird gerne bewundert und mit dem Melitta-Puppengeschirr<br />
wird „Kaffeeklatsch“ gespielt.<br />
Ein anderes Beispiel: Meine Mutter hat immer<br />
erfolgreich Pflanzen<br />
vermehrt und<br />
nachgezogen. Sie<br />
drückte Geranienstecklinge<br />
in die<br />
Erde und erhielt so<br />
neue Pflanzen für<br />
das nächste Gartenjahr.<br />
Auch eigener Samen wurde von ihr produziert.<br />
So habe ich das Glück, dass mir diese Vorgänge<br />
von jeher vertraut sind und an ihren Satz<br />
zum Kartoffelanbau kann ich mich gut erinnern:<br />
Setzt du mich im März,<br />
so treibst du mit mir Scherz,<br />
setzt du mich im April,<br />
so komm‘ ich, wann ich will,<br />
setzt du mich im Mai,<br />
so komm’ ich glei(ch)!<br />
Eine wahre Fundgrube für Familiengeschichten<br />
sind alte Bilder. Hierzu ein Tipp: Versehen Sie die<br />
Personen mit den Namen und dem Geburtsjahr,<br />
denn schon nach zwei Generationen fällt die Unterscheidung<br />
schwer!<br />
Ingeborg Dietsche