Die Vereinbarkeit des IT-Verfahren ATLAS (Einfuhr ... - EFA-Schriften

2. Teil: E-Government
den. Im Sinne des E-Government wurde unter einer Dienstleistung jeder
Kontakt und Prozess zwischen einem Bürger oder der Wirtschaft und der
öffentlichen Verwaltung verstanden199 .
Unter Zugrundelegung dieser Definition stellte sich bei der Bestandsaufnahme
der Dienstleistungen heraus, dass es in Deutschland jedes Jahr eine
große Anzahl von Dienstleistungen gibt. Weil sich viele Dienstleistungen
aus den verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung stark ähnelten
und sich zusammenfassen ließen, verdichtete sich die Summe auf 350 Einzeldienstleistungen,
wozu auch die Zollbehandlung bei der Ein- und Ausfuhr
gehörte. Es zeigte sich, dass im Bereich der Zollverwaltung 50 Millionen
Zollanmeldungen pro Jahr abgegeben200 .
Die Zielsetzung von BundOnline2005 wurde erreicht. Über 100 Bundesbehörden
stellten bis Dezember 2005 rund 440 Dienstleistungen für die Bürger,
die Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung elektronisch zur Verfügung.
Zu diesen Dienstleistungen gehörte auch die Abgabe einer
elektronischen Zollanmeldung und der Erhalt eines elektronischen Zollabgabenbescheides
mittels des IT-Verfahren ATLAS201 .
Das IT-Verfahren ATLAS wurde als �Vorzeigemodell� gerühmt, weil es zu
den meistgenutzten Verfahren unter den BundOnline-Dienstleistungen gehörte
und die Umstellung der 11 Mio. Anträge im Jahr 2004 auf das Online-
Verfahren zu Einsparungen von rund 107 Mio. Euro führte202 .
(2) DeutschlandOnline
Um die Standardisierung und die Einführung von E-Government weiter
voranzutreiben, ist im Jahre 2004 die Initiative �Deutschland-Online� gestartet.
Deutschland-Online ist die gemeinsame nationale E-Government-
Strategie von Bund, Ländern und Kommunen, die ein integriertes E-
Government-Angebot auf allen Verwaltungsebenen anstrebt203 .
Ziel der Initiative ist es, eine vollständig integrierte E-Government-
Landschaft in Deutschland zu schaffen, indem die notwendigen Standards
199 Vgl. Bundesministerium des Innern, SAGA, S. 36.
200 Vgl. Kleindiek, in:Reinermann/v.Lucke (Hrsg.), Electronic Government, S. 122.
201 Vgl. Kleindiek, in:Reinermann/v.Lucke (Hrsg.), Electronic Government, S. 122.
202 Vgl. dazu im Rahmen der elektronischen Zollabwicklung oben 3. Teil, D.
203 Zeitgleich wurde die Initiative �Media@komm-Transfer� gestartet. Dabei handelt es
sich um ein Programm zur Förderung der flächendeckenden Integration von kommunalem
E-Government (Schwiering, Electronic Government, S. 101).
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