Die Vereinbarkeit des IT-Verfahren ATLAS (Einfuhr ... - EFA-Schriften
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2. Teil: E-Government<br />
dell <strong>des</strong> �New Public Management� (NPM). Das Schlagwort �New Public<br />
Management� steht für eine weltweite Bewegung zur Reform von Staat und<br />
Verwaltung und prägt die zu Beginn der 90er Jahre eingesetzte Reformphase<br />
zur Reformierung der öffentlichen Verwaltung169 . Als Kern der Problematik<br />
wurde die klassische bürokratische Steuerung <strong>des</strong> Staates auf der Grundlage<br />
<strong>des</strong> Bürokratiemodells von Max Weber170 gesehen, die mit Schlagworten<br />
wie �organisierte Unverantwortlichkeit� belegt wurde171 .<br />
Beim �New Public Management� handelt es sich nicht um ein geschlossenes<br />
Reformmodell. Vielmehr steht �New Public Management� als Sammelbegriff<br />
für eine Vielzahl teilweise recht heterogener, bisher aber wenig strukturierter<br />
Reformansätze172 . Allen Reformansätzen ist gemein, dass sie dem<br />
Leitbild eines privatwirtschaftlichen <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmens folgen.<br />
<strong>Die</strong>ses Leitbild zielt darauf ab, öffentliche Verwaltungen durch den Einsatz<br />
von privatwirtschaftlichen Instrumenten zu kundenorientierten <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen<br />
umzugestalten173 .<br />
Inhaltlich sieht das Konzept <strong>des</strong> �New Public Management� vor, dass eine<br />
Entwicklung <strong>des</strong> öffentlichen Sektors auf drei grundlegenden Prinzipien<br />
beruht, die auch als die drei Ebenen <strong>des</strong> �New Public Management� bezeichnet<br />
werden174 . Zu diesen drei Prinzipien gehören ein neues Rollen- und<br />
Funktionsverständnis von Staat und öffentlicher Verwaltung175 ,eineexterne<br />
Strukturreform176 und eine Binnenreform177 .<br />
169 Vgl. Schwiering, Electronic Government, S. 29.<br />
170 Das Bürokratiemodell wurde zu Beginn <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts als Antwort auf die<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen in Europa verstanden. Im Zentrum dieser Herausforderungen<br />
stand das Problem der rationalen Ausübung legaler Herrschaft (vgl.<br />
dazu Budäus, in:Budäus/Conrad/Schreyögg (Hrsg.), New Public Management, S. 1).<br />
Das Bürokratiemodell sah eine Zentralisierung <strong>des</strong> Verwaltungshandelns und eine<br />
strikte Arbeitsteilung innerhalb der öffentlichen Verwaltung vor. Ferner war es durch<br />
eine ausgeprägte Hierarchisierung gekennzeichnet. Folge <strong>des</strong>sen war eine Ineffizienz<br />
<strong>des</strong> Verwaltungshandelns. <strong>Die</strong>ses bestand in langen Bearbeitungszeiten und fehleranfälligen<br />
Arbeitsabläufen. Durch den Einsatz von Software wurden diese Nachteile<br />
nachhaltig zementiert (vgl. Mehlich, Electronic Government, S. 15).<br />
171 Vgl. Kussmaul, Wirtschaftliche Internetkommunikation, S. 89.<br />
172 Vgl. Budäus, in:Budäus/Conrad/Schreyögg (Hrsg.), New Public Management, S. 1;<br />
Schwiering, Electronic Government, S. 29.<br />
173 Vgl. Schwiering, Electronic Government, S. 15.<br />
174 Vgl. Kussmaul, Wirtschaftliche Internetkommunikation, S. 89.<br />
175 <strong>Die</strong>ses Verständnis soll vor allem dadurch geprägt sein, dass ein Abbau von Staatstätigkeit<br />
auf allen Ebenen der Gebietskörperschaften notwendig ist. <strong>Die</strong>se �Abbaupolitik�,<br />
die Anfang der 90er Jahre unter der Initiative �Schlanker Staat� bekannt wurde,<br />
soll insbesondere durch eine Privatisierung <strong>des</strong> Verwaltungshandelns in Form vom<br />
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