Neurobiologie des Lernens Neue Reiserechnung - alter Hut Was ...
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Zur <strong>Neurobiologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />
„Die <strong>Neurobiologie</strong> beweist, was<br />
gute Pädagogen ohnehin schon<br />
machen – und ein bisschen mehr!“,<br />
stellt Christine Österreicher einen<br />
Bezug zwischen Wissenschaft und<br />
Praxis her: „Vieles, was gute Lehrer<br />
aus dem Bauch heraus machen, ist<br />
damit beweisbar!“<br />
Fundiertes, vielseitiges Wissen<br />
und eine gehörige Portion Leidenschaft<br />
zeichnen Christine Österreichers<br />
Vorträge als Referentin<br />
in der Lehreraus- und Fortbildung<br />
aus. Dazu gibt die sympathische<br />
Entwicklerin <strong>des</strong> ReLeMaKo®-<br />
Lerntrainings jede Menge Tipps<br />
zur Anwendbarkeit und Umsetzung<br />
der wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
in der pädagogischen<br />
Arbeit. Für uns verbindet sie heute<br />
wichtige Ergebnisse der Gehirnforschung<br />
mit Vorschlägen für<br />
den Unterricht.<br />
Bewusste Steuerung <strong>des</strong> Wissensnetzwerkes<br />
Tatsächlich führt immer erst das<br />
Erkennen und Beherrschen einer<br />
Regel zu konsistenter Anwendung.<br />
Dabei geht es aber nicht<br />
darum, die Regeln zu lernen, die<br />
Kinder sollen diese vielmehr aus<br />
wiederkehrenden Beispielen und<br />
modellhaften Situationen selbst<br />
herausfinden!<br />
neurobiologie <strong>des</strong> lernens<br />
L E U T ´ Artikel<br />
Gudrun Wallner lässt interessante Leut´ und Leut´, die<br />
etwas Interessantes zu sagen haben, zu Wort kommen.<br />
CHRISTINE ÖSTERREICHER<br />
M.Sc., M.Ed.<br />
Hauptschullehrerin, Lebens- und Sozialberaterin, Präsidentin der Gesellschaft für<br />
Arithmasthenie- und Legasthenietraining Austria (GALA), NLP-Trainerin (NLPUniversity,<br />
R.Dilts), Lehrbeauftragte <strong>des</strong> ÖTZ-NLP, Biofeedback-Trainerin<br />
Es ist äußerst wichtig, dass sie<br />
selbst erklären können, was sie<br />
machen, dass sie aussprechen<br />
und darüber reden: „Wie komme<br />
ich zur Lösung!“<br />
Erst durch das Erkennen der Regel<br />
findet wirklich „einsichtsvolles<br />
Lernen“ statt. Erst durch das Erkennen<br />
der Regel, weiß das Kind,<br />
„Das Erkennen der<br />
Regel ermöglicht<br />
Wissen systematisch<br />
anzuwenden.“<br />
dass es z. B. bei einer Rechnung,<br />
die 16 + 8 – 8 = ? lautet, nicht zu<br />
rechnen braucht. Erst das Erkennen<br />
der Regel ermöglicht dem<br />
Kind, sein Wissen systematisch<br />
anzuwenden!<br />
Wenn nun ein Kind fragt: „Wie<br />
schreibt man Birne?“, sollte die<br />
Antwort lauten: „<strong>Was</strong> genau<br />
möchtest du wissen?“ In diesem<br />
Moment wird die Bildung von Gedächtnisinhalten<br />
angeregt. Das<br />
Kind muss entscheiden: „Will ich<br />
wissen, ob das Wort groß oder<br />
klein geschrieben wird, ob es mit<br />
einem oder zwei n geschrieben<br />
wird,…?“<br />
Wie wichtig es ist, Lerninhalte zu<br />
reflektieren, findet sich auch im<br />
Ergebnis der TIMSS-Studie (Trends<br />
in International Mathematics and<br />
Science Study) 2007 wieder, der<br />
international standardisierten<br />
Leistungsmessung der Mathematik-<br />
und Naturwissenschaftskompetenz<br />
von Schülern in der<br />
8. Jahrgangsstufe in 41 Ländern.<br />
Interessant ist der Vergleich der<br />
beiden Nationen Japan und USA<br />
im Hinblick auf zwei Fragestellungen:<br />
Wie wird unterrichtet und<br />
wie wird geübt? Während die Unterrichtsmethodik<br />
ähnlich ist, gibt<br />
es beim Üben wesentliche Unterschiede:<br />
In den USA wird mittels<br />
Arbeitsblättern in erster Linie das<br />
Beherrschen der Verfahren gefestigt.<br />
Japanische Kinder müssen<br />
die Probleme individueller und<br />
aktiver bearbeiten und eignen<br />
sich so mehr mathematisches<br />
Verständnis und Denken an, was<br />
auch das wesentlich bessere Abschneiden<br />
im Rahmen der Studie<br />
erklärt.<br />
Eine sehr effektive Methode besteht<br />
z. B. darin, dass Kinder den<br />
Auftrag erhalten, in Gruppen gegenseitig<br />
jeweils für die anderen<br />
Aufgaben zu erstellen, allerdings<br />
nur solche, die alle Kinder der eigenen<br />
Gruppe lösen können. Der<br />
Ehrgeiz, besonders schwierige<br />
Beispiele für die andere Gruppe<br />
zu erarbeiten, hat zur Folge, dass<br />
auch den schwächeren Kindern<br />
der eigenen Gruppe der Sachver-<br />
lernen & lehren<br />
nö.lehrerstimme 1/2010 17