Neurobiologie des Lernens Neue Reiserechnung - alter Hut Was ...
Neurobiologie des Lernens Neue Reiserechnung - alter Hut Was ...
Neurobiologie des Lernens Neue Reiserechnung - alter Hut Was ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Im OECD- Schnitt gibt es für 16<br />
Lehrkräfte eine pädagogisch unterstützende<br />
Kraft wie etwa PsychologInnen,<br />
LogopädInnen,…<br />
In Österreich ist dieses Verhältnis<br />
fast doppelt so schlecht. Nur auf<br />
jede 29. (!) LehrerIn kommt eine<br />
Unterstützungskraft. Ganz<br />
ähnlich fällt der Vergleich beim<br />
Einsatz von administrativen Hilfskräften<br />
aus.<br />
In all dem Evaluierungs- und Dokumentationswahn,<br />
der uns der-<br />
Ein Blick ins Reich einer Krankheit.<br />
Wolfgang Hagemann führt in<br />
„BURN-OUT bei Lehrern“ (C.H.<br />
Beck, München, 2003) den Erlanger<br />
Arbeitsmediziner Andreas<br />
Weber - er hat über 7.000 Gutachten<br />
zur Dienstunfähigkeit bei LehrerInnen<br />
ausgewertet - an:<br />
• 52 % der als dienstunfähig ausscheidenden<br />
Lehrkräfte haben<br />
mit psychischen oder psychosomatischen<br />
Leiden zu tun.<br />
• Lehrer gehen im Schnitt fünf<br />
Jahre vor dem eigentlich vorgesehenen<br />
Pensions<strong>alter</strong> in den<br />
wohlverdienten Ruhestand.<br />
• Andere Beamte, bei denen<br />
ebenfalls ein Pensions<strong>alter</strong> von<br />
65 Jahren vorgesehen ist, stehen<br />
deutlich länger in der Berufswelt,<br />
deren Arbeitsunfähigkeit<br />
liegt lediglich bei 37%.<br />
zeit beherrscht, würde ich mir eigentlich<br />
erwarten, dass Ministerium<br />
bzw. BIFIE, das die Studien für<br />
das Ministerium durchführt, die<br />
Ergebnisse der einzelnen Studien<br />
miteinander vernetzt. Wäre da<br />
nicht ein Schluss, dass das wenig<br />
zufrieden stellende Abschneiden<br />
bei einem Test, mit den mangelnden<br />
Supportsystemen, die in<br />
einem anderen aufgedeckt wurden,<br />
zusammen hängt? Ist es ehrlich,<br />
mit den einen Ergebnissen<br />
Druck auf die LehrerInnen auszu-<br />
Über den Tellerrand<br />
AB INS BURN-oUT<br />
Gerhard Grabner<br />
An den Schulen herrscht kein gutes Klima. Das ist die eine Seite.<br />
Und die andere Seite zeigt die Geschicklichkeit der LehrerInnen<br />
ihrer Gesundheit zu schaden.<br />
All das führt Weber zum Fazit:<br />
„An den Schulen herrscht kein<br />
gesun<strong>des</strong> Klima.“<br />
Das ist die eine Seite. Die andere<br />
Seite zeigt, das LehrerInnen recht<br />
geschickt darin sind, dieses Klima<br />
zu nutzen, um ihrer Gesundheit<br />
zu schaden.<br />
„WAS!?“ und „WIE DAS?“.<br />
Burn-Out ist die Antwort.<br />
<strong>Was</strong>? - Burn-Out?<br />
Burn-Out ist ein Gefühlszustand<br />
der Erschöpfung, durch den es zur<br />
Forderung der professionellen Distanz<br />
kommt, um Überidentifikation<br />
und Überengagement der helfenden<br />
Menschen zu vermeiden.<br />
Dieser Zustand ist begleitet von<br />
übermäßigem Stress und beeinträchtigt<br />
persönliche Motivation,<br />
Einstellungen und Verhalten.<br />
üben, während die anderen Ergebnisse<br />
verschwiegen werden?<br />
Die beschriebenen Ergebnisse<br />
von TALIS zeigen, dass wir Leh-<br />
schule<br />
rerInnen selbstbewusst auftreten<br />
können. Wir haben uns in<br />
punkto Fortbildung nichts vorzuwerfen.<br />
Die Ergebnisse zeigen<br />
aber auch, wie wichtig und<br />
fundiert die Forderung der FSG<br />
nach besseren Supportsystemen<br />
ist.<br />
Gewöhnt sich eine Person zu sehr<br />
an Stress und an Zwänge, dann<br />
wird diese Erschöpfung zum Normalzustand.<br />
Das kann man zulassen.<br />
Muss aber nicht sein.<br />
In vielen Sparten <strong>des</strong> Dienstleistungssektors<br />
(z.B.: Sozialarbeit,<br />
KindergärtnerInnen) wird eine<br />
präventive Maßnahme gegen<br />
Burn- out in Anspruch genommen:<br />
Supervision oder Coaching oder<br />
Beratung oder ... oder oder welch´<br />
Begriff sich auch immer dafür finden<br />
lässt.<br />
Aber: LehrerInnen sind meist Einzelkämpfer<br />
und - so gut wie - supervisionsresist.<br />
Dann also schon<br />
lieber die eine Seite nutzen und:<br />
Ab ins Burn-Out.<br />
nö.lehrerstimme 1/2010 11