Fight Back 04 (Mai 2009) - Nazis auf die Pelle rücken
Fight Back 04 (Mai 2009) - Nazis auf die Pelle rücken
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fight.back Nr.4 - <strong>2009</strong><br />
Ostend am Kaisersteg<br />
Hasselwerder Straße 32, 12439 Berlin-Niederschöneweide<br />
Inh. Rainer Hoffmann<br />
Die Kneipe <strong>die</strong>nte spätestens seit Mitte 2007 der<br />
lokalen <strong>Nazis</strong>zene als Treffpunkt. In unregelmäßigen<br />
Abständen fanden dort Veranstaltungen und<br />
mind. ein Konzert im kleineren Rahmen statt. Das Ostend am Kaisersteg<br />
war immer wieder auch Ausgangspunkt für Aktionen von Neonazis (wie<br />
z.B. Störaktionen beim alljährlichen „Fest für Demokratie“ am S-Bahnhof<br />
Schöneweide). Im selben Haus wohnen bekannte Neonazi-AktivistInnen.<br />
Zum Henker<br />
B<strong>rücken</strong>straße 14, 12439 Berlin-Niederschöneweide<br />
Inh. Paul Stuart Barrington<br />
Die Kneipe “Zum Henker” ist seit Anfang <strong>2009</strong><br />
Treffpunkt für organisierte Berliner Neonazis.<br />
Betrieben wird sie vom bekannten Neonazi Paul<br />
Stuart Barrington aus London, der seit mehreren<br />
Jahren in der Berliner <strong>Nazis</strong>zene aktiv ist. Er war beteiligt an einem<br />
Übergriff <strong>auf</strong> einen linken Jugendlichen in Postdam 2002, betrieb eine<br />
Webseite www.ss88.de, <strong>auf</strong> der Polizisten und Politikern mit Mord gedroht<br />
wurde, und gehörte zu einer Gruppe Neonazis, <strong>die</strong> 2006 in der Spreehexe<br />
den Hitlergeburtstag feierte.<br />
Zum Heideläufer<br />
Heideläufer Weg/Johannisthaler Chaussee<br />
Die Kneipe Zum Heideläufer (ehemals Buckower<br />
Pinte) <strong>die</strong>nt seit Jahren in schwankender Intensität<br />
(nicht nur Neuköllner) Neonazis als Treffpunkt. Das<br />
Spektrum des Publikums reicht von rechts-offenen<br />
Fussballfans bis zu organisierten Neonazis.<br />
Feste, kontinuierlich und vor allem öffentlich nutzbare Räumlichkeiten<br />
besitzen <strong>die</strong> Neuköllner Neonazis jedoch nicht. Es konnten und können<br />
höchstens Hinterzimmer von Kneipen (Osburger Eck, Party-Haus, Excalibur<br />
und andere) oder auch Jugendklubs temporär genutzt oder kurzzeitig<br />
dominiert werden.<br />
Am Ententeich<br />
Mariendorfer Damm 112, 12109 Berlin<br />
Tel. 030/706<strong>04</strong>764, www.ententeich-berlin.de<br />
Die Eckkneipe wird von Dietrich Löchelt und Sibille<br />
Löchelt betrieben. Sie ist regelmäßiger Treffpunkt<br />
für den NPD-Kreisverband 3 und der Kameradschaft<br />
Frontbann24.<br />
Destille<br />
Am Treptower Park 37, 12435 Berlin<br />
Tel. 030/5337456<br />
In der Destille finden seit Jahren Treffen von<br />
Reichsbürger, der Deutschland-Bewegung, des<br />
mittlerweile <strong>auf</strong>gelösten Märkischen Heimatschutz<br />
Berlin (MHS) sowie des Kampfbund Deutscher<br />
Sozialisten (KDS) statt. Der Betreiber Manfred Dieter Petranek bietet den<br />
meist älteren Neonazis auch das Hinterzimmer an.<br />
Dark7side-Klub<br />
Eddisonstr. 63, 12459 Berlin<br />
www.myspace.com/dark7side<br />
Rechts offener Musikklub für Darkmetal, Pagan<br />
und ähnliche Musik, deren Betreiber aus dem Umfeld<br />
des Berliner Gremium MC Chapter Darkside<br />
um den Neonazimusiker und Ex-FAP (Freiheitliche<br />
Deutsche Arbeiterpartei)-Landeschef Lars Burmeister stammen.<br />
Grüne Aue - Michas Bikertreff<br />
Mentelinstr. 131, 12459 Berlin, Tel. 030/5356192 und 0162/9703258<br />
Der Kneipier Michael Voge gab gegenüber der Presse bekannt, dass seine<br />
Zusammenarbeit mit der Neonaziszene rein kommerziell sei. In seinen<br />
Räumlichkeiten fand 2007 der NPD-Landesparteitag,<br />
der „Tanz in den <strong>Mai</strong>“ mit der Gemeinschaft<br />
Deutscher Frauen (GDF) und Feiern mit Neonazi-<br />
Rockern des Klubs Walhalla 92 statt. Diese Kneipe<br />
ist so „unpolitisch“, dass Neonazis sich wohlfühlen<br />
Rudower Spinne (U-Bahnhof Rudow)<br />
Die Rudower Spinne ist eine zentrale Kreuzung<br />
am U-Bahnhof Rudow. Sowohl der Ketchup Imbiss<br />
(nicht-rechte Betreiberin), als auch <strong>die</strong> Bushaltestelle<br />
und der U-Bahnhof <strong>die</strong>nen seit Jahrzehnten<br />
als Sammel- und Treffpunkte der Neonazis. Sowohl<br />
zum wochenendlichen Besäufnis, als auch zur<br />
gemeinsamen Anreise zu Aufmärschen treffen sich hier Neuköllner und<br />
Brandenburger Neonazis. Häufig werden hier <strong>die</strong> Autos geparkt, um dann<br />
gemeinsam mit den Öffentlichen weiter zu fahren.<br />
Walhalla 92<br />
Hauptstraße 16 - 18, 10317 Berlin, www.walhalla92berlin.de<br />
Der aus offiziell zehn Mitgliedern bestehende<br />
Rockerklub Walhalla 92 verfügt über ein Klubhaus<br />
in Lichtenberg. In der Aussenwirkung ist der<br />
Rockerklub darum bemüht, möglichst unpolitisch<br />
zu erscheinen. Trotzdem gehören Mitglieder der<br />
NPD, wie z.B. der ehemalige Berliner Vorsitzende<br />
Eckart Bräuniger, der Kameradschaft Spreewacht und der Neonazigruppe<br />
Vandalen zu den Gästen des Vereinshauses.<br />
Der Vorsitzende des Klubs, Silvio Cott aus Treptow, zeichnet sich für<br />
<strong>die</strong> Internetseite des Klubs verantwortlich. Neben ihm gehören Stefan<br />
Bruchmann, Jan Vrettas, Axel Lange und Nico Heubel zu den führenden<br />
Aktivisten des Klubs. Zuletzt am 21. Februar <strong>2009</strong> sollte <strong>auf</strong> dem Klub-<br />
Gelände ein Konzert des rassistischen European Brotherhood Radio<br />
mit den Neonazibands Preussenstolz, White Society und Strafmass<br />
stattfinden. Personen von Walhalla 92 Berlin bewegen sich im Umfeld des<br />
Rockerklubs Born to be Wild.<br />
Burschenschaft Gothia / VAB<br />
Königstr. 3, 14163 Berlin<br />
Tel. 030/8029081, www.gothia.de<br />
Die Gothia gehört zum extrem rechten Flügel<br />
innerhalb des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft.<br />
In ihrem „Gothenhaus“ finden monatlich<br />
„burschenschaftliche Abende“ mit Apologeten der<br />
Neuen Rechten statt. Auch <strong>die</strong> Vereinigung alter<br />
Burschenschafter zu Berlin (VAB) hat ihren Sitz hier.<br />
Burschenschaft Thuringia<br />
Richard-Wagner-Str. 19 10585 Berlin<br />
Tel. 030/3413<strong>04</strong>1, www.thuringia-berlin.de<br />
Die Thuringia ist vor allem durch Informationsabende<br />
mit dem Renegaten Bernd Rabehl in Erscheinung<br />
gereten.<br />
Berliner Burschenschaft der Märker<br />
Podbielskiallee 15, 14195 Berlin<br />
Tel. 030/83 29 368, berliner-burschenschaft.de<br />
Hier wurde 2003 das Sommerfest der extrem rechten<br />
Wochenzeitung Junge Freiheit ausgerichtet.<br />
Regelmäßig finden Veranstaltungen mit rechten<br />
Professoren und Politikern statt.<br />
Folgende Neonaziläden, Kneipen und Büros wurden in den letzten<br />
Jahren geschlossen:<br />
Kneipe Spasseck (Pankow), Kneipe Musikcafé (Pankow), NPD-KV5-Büro<br />
(Lichtenberg), Laden Wearwolf (Hohenschönhausen), Kneipe Kiste<br />
(Lichtenberg), Laden Andycap (Pankow), Roby Rob Shop (Friedrichshain,<br />
Inhaber Peter Brammann von D.S.T.), Parzifal (Oberschöneweide).<br />
L o c a t i o n s 21