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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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In-situ-Vergasung<br />

Versuche haben gezeigt: Die Vergasung von<br />

Kohle könnte auch direkt im Flöz (an Ort<br />

und Stelle = „in-situ“) durchgeführt werden;<br />

allerdings nicht überall und erst in ferner Zukunft.<br />

Die Vergasung im Flöz könnte etwa<br />

so vor sich gehen: An zwei Stellen wird ein<br />

Kohlenflöz von oben angebohrt. Durch die<br />

eine Bohrung wird Luft, versuchsweise auch<br />

Wasserstoff, in das Flöz gepumpt und gezündet.<br />

Dabei setzt ein chemischer Prozess<br />

ein, bei dem Gas (vorwiegend Kohlendioxid,<br />

-monoxid, Wasserstoff) entsteht, das man<br />

durch die zweite Bohrung absaugen kann.<br />

Die Aussichten für eine wirtschaftliche Nutzung<br />

dieser Verfahren sind heute noch sehr<br />

gering. Aber vielleicht wird Untertagevergasung<br />

in weiterer Zukunft einmal für die riesigen,<br />

sehr tief liegenden Steinkohlenflöze in<br />

der norddeutschen Tiefebene möglich. Mit<br />

den derzeitigen technischen Mitteln des<br />

Bergbaus kann diese mehrere tausend Meter<br />

tief liegende Kohle nicht abgebaut werden.<br />

Aktivkoks für die Umwelt<br />

Von den Forschungsinstituten des Bergbaus<br />

wurde ein Aktivkoks entwickelt, der<br />

auf vielfältige Weise im Umweltschutz eingesetzt<br />

werden kann, zum Beispiel zur Beseitigung<br />

von Schwefel aus Kraftwerksabgasen.<br />

Das Verfahren beruht darauf, Steinkohle<br />

zu einem so feinporigen Koks zu verarbeiten,<br />

dass dieser eine große Menge Gas adsorbieren,<br />

das heißt, an seiner Oberfläche<br />

festhalten kann. Nur 1 Gramm dieses hochporösen<br />

Aktivkokses hat eine innere Oberfläche<br />

von bis zu 1500 Quadratmetern. Diese<br />

Adsorptionsmethode hat sich in Kraftwerken<br />

zur Entfernung von Schwefeldioxid<br />

aus dem Rauchgas bereits bewährt.<br />

Aktivkoks wirkt auch als Molekularfilter, das<br />

heißt, die Porengröße wird genau auf die<br />

Größe der Moleküle bestimmter Stoffe eingestellt.<br />

Mit einer auf Millionstel Millimeter<br />

angepassten Porengröße kann zum Beispiel<br />

Sauerstoff oder Stickstoff aus der Luft angereichert<br />

werden. In Kernkraftwerken wird<br />

Aktivkoks dazu verwendet, das radioaktive<br />

� Chemieprodukte aus Kohle. Die heutige<br />

organische Chemie hat ihre Wurzeln in der<br />

Verwertung der Kokerei-Abfallstoffe, die<br />

bald als Wertstoffe erkannt wurden.<br />

Edelgas Krypton aus den Abgasen zu entfernen.<br />

Ein großes Anwendungsgebiet findet<br />

der Aktivkoks bei besonders schwierigen<br />

und <strong>mit</strong> anderen Methoden kaum lösbaren<br />

Problemen der Abwässerreinigung.<br />

Der Bergbau hilft Umweltprobleme<br />

zu lösen<br />

Nicht nur bei der Entwicklung neuer umweltschonender<br />

Kraftwerkstechniken hat<br />

der Bergbau gezeigt, dass er weit über den<br />

Bergbau-Bereich hinaus international anerkannte<br />

Forschung betreibt und entsprechende<br />

Technik anbietet. Ein spezielles Kapitel<br />

ist die sogenannte Altlastensanierung.<br />

Auf vielen Industrie-Standorten ist im Laufe<br />

der Jahre der Produktion der Untergrund<br />

<strong>mit</strong> umweltgefährdenden Stoffen belastet<br />

worden. Unterschiedliche Methoden könnenangewendet<br />

werden, um diese Altlasten<br />

zu sanieren. Beim thermischen Verfahren<br />

werden die Böden verbrannt, so dass<br />

die umweltschädlichen Stoffe zersetzt werden.<br />

Biologische Verfahren sind für die Reinigung<br />

von Böden und Wasser geeignet.<br />

Spezielle Mikroben zersetzen hier die frag-<br />

lichen Stoffe zu schadlosen Abbauprodukten,<br />

u. a. Wasser. Die Erfahrungen aus dem<br />

Betrieb von Hydrieranlagen werden genutzt,<br />

um schadstoffhaltige Öle zu säubern.<br />

Die starke Zunahme von Abfällen aller Art<br />

zwingt zu Abfallvermeidung und Recycling.<br />

Die Reststoffe, die bei der Verstromung in<br />

Steinkohlenkraftwerken anfallen, werden<br />

fast vollständig wiederverwendet (Gips,<br />

Schlacke, Asche im Baustoffsektor). Was<br />

übrigbleibt, kann schadlos deponiert werden.<br />

In den Kokereien wurden bereits früher<br />

die „Abfallstoffe“ als „Wertstoffe“ genutzt.<br />

Auf der Grundlage dieser Stoffe entstand<br />

ein ganzer Wirtschaftszweig: die chemische<br />

und pharmazeutische Industrie.<br />

Chemische Untersuchungen, z. B. bei �<br />

der Beurteilung von Böden, sind unerlässlich.<br />

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