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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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Flüssige Kohle<br />

Für Kohleöl gilt dasselbe, was bereits bei<br />

Kohlegas gesagt wurde: Erdöl und Erdgas<br />

werden <strong>mit</strong> Sicherheit knapp und teuer.<br />

Kohleöl könnte in der Zukunft einen Teil des<br />

Erdöls ersetzen. Auch die Kohleverflüssigung<br />

ist durchaus nicht neu. Grundsätzlich<br />

gibt es vier Methoden der Kohleverflüssigung:<br />

Die Fischer-Tropsch-Synthese: Kohle wird<br />

<strong>mit</strong> Wasserdampf unter Druck und Hitze<br />

vergast, wie oben beschrieben. Aus den dabei<br />

entstandenen „chemischen Bausteinen“<br />

Kohlenmonoxid und Wasserstoff werden<br />

danach durch Synthese (griechisch: Zusammensetzen)<br />

verschiedene flüssige Kohlenwasserstoffe,<br />

z. B. Vergaser- und Dieselkraftstoff,<br />

hergestellt. Das Verfahren wurde<br />

in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

von den deutschen Wissenschaftlern<br />

Fischer und Tropsch entwickelt.<br />

Die Methanol-Synthese: Nach der Verga-<br />

46<br />

sung (wie oben) kann Methanol erzeugt<br />

werden. Wie Benzin und Alkohol (genauer:<br />

Äthylalkohol) ist Methanol als Lösungs<strong>mit</strong>tel<br />

geeignet, vielleicht aber in Zukunft vor allem<br />

als Autokraftstoff in Mischung <strong>mit</strong> Benzin.<br />

Die Automobilindustrie erprobt seit Jahren<br />

Fahrzeuge, die <strong>mit</strong> Methanol angetrieben<br />

werden.<br />

Das SRC-Verfahren (solvent refined coal –<br />

wörtlich übersetzt: <strong>mit</strong> Lösungs<strong>mit</strong>tel verfeinerte<br />

Kohle): Kohle wird unter Druck und<br />

Hitze in Ölen, die viel Wasserstoff enthalten,<br />

aufgelöst. Dabei entsteht Kohleöl, das man<br />

als Heizöl verwenden oder zu anderen Produkten<br />

weiterverarbeiten kann.<br />

Die Kohle-Hydrierung (Griechisch: „Hydrogen“<br />

= Wasserstoff ): Kohle wird nicht nur in<br />

Kohleöl, sondern zusätzlich <strong>mit</strong> reinem Wasserstoff<br />

nach einem besonderen Verfahren<br />

in andere flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt,<br />

also in Heizöl, Dieselöl, Vergaserbenzin<br />

oder Leichtbenzin. Den Umwandlungsprozess<br />

kann man je nach dem<br />

gewünschten Produkt steuern. Dieses Hy-<br />

drierverfahren wurde von dem deutschen<br />

Wissenschaftler Bergius entwickelt.<br />

Bereits 1928 wurden im Werk Leuna bei<br />

Halle etwa 100.000 Tonnen Benzin pro Jahr<br />

aus Braunkohle hergestellt. 1943 flossen in<br />

Deutschland aus 12 Hydrierwerken und 9<br />

Synthesewerken fast 4 Millionen Tonnen<br />

Benzin, gewonnen aus Steinkohle und<br />

Braunkohle.<br />

Versuchsanlagen zur Herstellung von Kohleöl<br />

wurden nicht nur vom Steinkohlenbergbau,<br />

sondern auch von großen Ölgesellschaften<br />

in der jüngeren Vergangenheit betrieben.<br />

Die Forschung ist weitgehend abgeschlossen.<br />

Die großindustrielle Einführung<br />

könnte aber erst bei wesentlich höheren Ölpreisen<br />

erfolgen. Die einzigen Großanlagen<br />

zur Herstellung von Benzin und Öl aus Kohle<br />

werden gegenwärtig in Südafrika betrieben.

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