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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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sammen. Bei einem Temperaturanstieg über<br />

1273 Grad Kelvin (1000 Grad Celsius) hinaus<br />

erreicht die Masse ihre volle Porosität<br />

und Festigkeit. Der Koks kann nun aus dem<br />

Ofen gedrückt und <strong>mit</strong> Wasser gelöscht<br />

werden. Auch hier werden durch großen<br />

technischen Aufwand die Umweltschutzauflagen<br />

erfüllt. So werden die beim Füllen<br />

und Leeren der Öfen und beim Löschen des<br />

Kokses entstehenden Abgase abgesaugt<br />

und gereinigt, das Kokereiwasser wird besonders<br />

gründlich gereinigt.<br />

Auch die bei der Koksherstellung anfallenden<br />

Gase werden gereinigt. Dabei fallen<br />

Teer, Rohbenzol, Ammoniak und Schwefelverbindungen<br />

an, die als Rohstoffe für die<br />

chemische Industrie genutzt werden.<br />

Außerdem entsteht Heizgas, das zum Beheizen<br />

der Koksöfen genutzt wird. Überschüssiges<br />

Gas wird an die Industrie und an<br />

die Gasversorger geliefert. Früher versorgte<br />

es als Stadtgas die Haushalte.<br />

Wärme aus Kohle Aus Kohle wird Gas<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Energiewirtschaft<br />

noch völlig auf die Kohle ausgerichtet.<br />

Noch Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

wurden rund 50 Prozent der Steinkohlenförderung<br />

im sogenannten Wärmemarkt<br />

eingesetzt, d.h. in Kohleheizungen und<br />

kleineren Kesselanlagen. Heute spielt dieser<br />

Sektor bei der Steinkohle keine große Rolle<br />

mehr – ein Beispiel für den Strukturwandel.<br />

Dennoch gibt es Steinkohleheizungen und<br />

kleinere Steinkohlekessel auch heute noch,<br />

aber <strong>mit</strong> einer völlig neuen modernen Technik:<br />

vollautomatisch und thermostatgesteuert.<br />

Auch die Asche wird automatisch abgezogen<br />

und staubfrei in einen Container transportiert.<br />

Für Einzelfeuerung sind die umweltverträglichen<br />

Brennstoffe Anthrazitkohle und Koks<br />

geeignet. Brikett- und Eierkohlensorten werden<br />

längst nicht mehr teergebunden hergestellt<br />

und brennen daher praktisch rauchfrei.<br />

Dass man Kohle in brennbares Gas umwandeln<br />

kann, ist lange bekannt. Forscher und<br />

Techniker suchten nach der Ölpreiskrise<br />

nach neuen und wirksameren Verfahren.<br />

Der Kohle könnte künftig ein vollkommen<br />

neues Aufgabengebiet zugewiesen werden.<br />

Die klassischen fossilen Energiereserven der<br />

Erde sind zu rund 70 Prozent Kohle (bei den<br />

geologischen Reserven stellt die Kohle sogar<br />

über 80%) und nur zu 30 Prozent Erdöl<br />

und Erdgas. Im Gegensatz dazu beruhen<br />

über zwei Drittel <strong>unsere</strong>s gegenwärtigen<br />

Verbrauchs an fossilen Energieträgern auf<br />

Öl und Gas. Die Entwicklung wirtschaftlicher<br />

Verfahren für die Vergasung von Kohle ist<br />

deshalb eine wichtige Aufgabe der Kohleforschung.<br />

Das Ziel: Erdöl und Erdgas dann<br />

zu ersetzen, wenn es knapp wird. Zwar ist<br />

derzeit wegen der niedrigen Öl- und Erdgaspreise<br />

eine wirtschaftliche Vergasung<br />

von Steinkohle in Deutschland nicht möglich.<br />

Aber die Verfahren können für andere<br />

Länder interessant sein.<br />

Aus Kohle kann zusammen <strong>mit</strong> Wasserdampf<br />

unter Druck und bei hoher Temperatur<br />

Synthesegas (Kohlenmonoxid und Wasserstoff)<br />

hergestellt werden – als Ausgangsprodukt<br />

für die chemische Industrie, als<br />

Reduktionsgas für die Eisenverhüttung oder<br />

nach weiterer Umwandlung in synthetisches<br />

Erdgas (Methan) als Heizgas für Industrie<br />

und Haushalte. Die Kohlevergasung ist je<br />

nach Ziel und Methode außerordentlich flexibel.<br />

Auch für die Wasserstoffherstellung<br />

zur Nutzung z. B. in Brennstoffzellen kann<br />

die Kohlevergasung einen Beitrag leisten.<br />

Um Kohle zu vergasen, muss viel Wärme<br />

zugeführt werden. Dazu kann ein Teil der<br />

Kohle während der Vergasung verbrannt<br />

werden, oft unter Zuführung von reinem<br />

Sauerstoff, um hohe Temperaturen zu erzeugen.<br />

Wird die benötigte Wärme jedoch<br />

von außen zugeführt, dann kann die gesamte<br />

Kohle in Gas umgewandelt werden.<br />

� Kokerei Prosper in Bottrop. Die Abdeckhaube<br />

wird über den glühenden Koks<br />

gefahren, um die Emissionen zu unterbinden.<br />

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