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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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aber bei hoher Temperatur zunächst gut<br />

gereinigt werden, da sonst die heißen<br />

Aschepartikel und die chemischen Bestandteile<br />

des Rauchgases die Turbinenschaufeln<br />

beschädigen würden. Hierzu<br />

werden zur Zeit umfangreiche Forschungen<br />

durchgeführt und neue Werkstoffe und Filtertechniken<br />

entwickelt. Ein Wirkungsgrad<br />

von über 50% kann dabei erreicht werden.<br />

Bei gleichzeitiger Nutzung auch von Wärme<br />

(Kraft-Wärme-Kopplung), z. B. zur Raumheizung,<br />

kann der Energieausnutzungsgrad<br />

weit darüber hinausgehen. Bei der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung wird im Kraftwerk ein bestimmter<br />

Energieanteil als Wärme ausgekoppelt<br />

und in ein Fernwärmenetz geleitet.<br />

Dadurch entsteht kaum Abwärme, die ungenutzt<br />

bleibt. Insbesondere für Industrieanlagen,<br />

die für ihre Produktion z. B. Prozesswärme<br />

brauchen, und Stadtregionen<br />

ist die Kraft-Wärme-Kopplung eine effektive<br />

Lösung. Unter optimalen Bedingungen, z. B.<br />

an einem Wintertag, können Gesamtwirkungsgrade<br />

von über 80% erreicht werden.<br />

44<br />

Druckkohlenstaubfeuerung<br />

1<br />

2<br />

� 1 Kessel 2 Ascheabscheidung 3 Turbine für<br />

Rauchgas (Hochtemperatur) 4 Wärmetauscher<br />

5 Turbine für Restwärme 6 Transformator<br />

Wirbelschichtfeuerung<br />

3<br />

Umweltfreundlich und auch <strong>mit</strong> hohem<br />

Nutzeffekt können Kraftwerke <strong>mit</strong> Wirbelschichtfeuerung<br />

arbeiten. Hier wird Feinkohle<br />

<strong>mit</strong> Kalkstein vermischt in einem Kessel<br />

<strong>mit</strong> von unten her eingeblasener Luft<br />

verwirbelt und verbrannt. Der Kalkstein<br />

4<br />

6<br />

5<br />

bindet Schwefel, der da<strong>mit</strong> direkt in der<br />

Asche verbleibt. Die Wirbelschichtfeuerung<br />

ist für feste Brennstoffe – also für Kohle –<br />

besonders vorteilhaft, weil die Wärme intensiv<br />

auf die Siederohre des Kessels übertragen<br />

wird, die in diese brodelnde und brennende<br />

Schicht eintauchen. Dadurch kann<br />

bei gleicher Leistung die Kesselgröße verringert<br />

werden. Wenn die Verbrennung unter<br />

Überdruck durchgeführt wird, kann <strong>mit</strong> den<br />

Abgasen der verbrennenden Kohle zusätzlich<br />

eine Gasturbine zur Stromerzeugung<br />

betrieben werden. Dadurch lässt sich der<br />

Wirkungsgrad der Stromerzeugung erhöhen.<br />

1 2<br />

4<br />

Wirbelschichttechnik<br />

3<br />

� 1 Kohle 2 Kalk 3 Ascheabscheidung<br />

4 Verbrennungsluft 5 Düsenboden<br />

6 Wirbelschicht 7 Wasserzulauf 8 Dampf<br />

Die Wirbelschichtfeuerung hat neben der<br />

Anwendung in Kraftwerken wegen ihrer<br />

Umweltfreundlichkeit und ihrer technischen<br />

Vorteile vor allem Bedeutung für die Wärmeerzeugung,<br />

z. B. in dezentralen Heizwerken<br />

für die Nahwärmeversorgung und in Industriebetrieben.<br />

Solche Heizwerke und<br />

Kraftwerke <strong>mit</strong> unterschiedlichen Leistungswerten<br />

sind bereits seit Jahren in Betrieb.<br />

Ein Kraftwerk von besonderer Bauart wird in<br />

Völklingen im Saarland betrieben. Die Abwärme<br />

wird direkt in ein Fernheiznetz eingeleitet.<br />

Mit einem Großkessel konventioneller<br />

Art wird eine Wirbelschichtfeuerung kombiniert.<br />

Der Schwefel wird nach der Verbrennung<br />

aus dem Abgas entfernt. Die gereinigten<br />

Abgase werden über den Kühlturm abgeleitet:<br />

der Schornstein wird eingespart.<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

Koks für die Hütten<br />

Die Bundesrepublik Deutschland verfügt in<br />

ausreichendem Maße über eine der besten<br />

Kokskohlen der Welt. Als Kokskohle wird<br />

eine Kohlenart bezeichnet, meist Fettkohle,<br />

die beim Erhitzen besonders stark zusammenbackt<br />

und zugleich durch das entweichende<br />

Gas gut aufgebläht wird. Sie bildet<br />

einen festen, porigen Koks.<br />

Ein Teil der in Deutschland geförderten Kohle<br />

geht in die Kokereien und von dort als<br />

Koks in die Eisenhüttenindustrie. Wirtschaftliche<br />

Eisenverhüttung in großen Mengen ist<br />

ohne Hüttenkoks nicht möglich, auch wenn<br />

zusätzlich Öl und Gas und zunehmend Kohlenstaub<br />

verwendet werden.<br />

Wie wichtig Koks für die Versorgung der Industrie<br />

ist, hat die jüngste Entwicklung<br />

(2004) gezeigt: Der wirtschaftliche Aufschwung<br />

Chinas hat die Weltmärkte geleert<br />

und das Preisniveau über das des deutschen<br />

Kokses getrieben. Infolgedessen ist nun der<br />

Ausbau der deutschen Kokereikapazität vorgesehen.<br />

Um Eisenerz in reines Eisen zu verwandeln,<br />

ist ein geeignetes Reduktions<strong>mit</strong>tel nötig,<br />

der Koks. Der abbrennende Koks erzeugt<br />

im Hochofen die Hitze zum Schmelzen des<br />

Erzes, und der im Koks enthaltene reine<br />

Kohlenstoff verbindet sich in dieser Hitze zugleich<br />

<strong>mit</strong> dem im Erz enthaltenen Sauerstoff.<br />

Das nennt man Reduktion. An Hüttenkoks<br />

werden hohe Anforderungen gestellt:<br />

Er muss fest sein, stückig und porös. Nur so<br />

ist es möglich, dass die von unten einströmende<br />

Luft das Erz-Koks-Gemisch gleichmäßig<br />

durchströmt, dass also der Reduktionsvorgang<br />

vollständig ablaufen kann.<br />

Außerdem darf Hüttenkoks weder Schwefel<br />

noch Phosphor enthalten, der Ascheanteil<br />

soll möglichst gering sein. Verkokt wird die<br />

Kohle in Horizontalkammeröfen. Zahlreiche<br />

nebeneinanderliegende Ofenkammern bilden<br />

dabei eine Koksofenbatterie. Die Kokskohle<br />

wird von oben eingefüllt, der fertige<br />

Koks seitlich herausgedrückt. Die Erhitzung<br />

erfolgt <strong>mit</strong> Hilfe von Brenngas über die Heizzüge<br />

zwischen den Ofenkammern. Die<br />

Kokskohle wird unter Luftabschluss <strong>mit</strong> steigender<br />

Temperatur entgast, das heißt, die<br />

flüchtigen Bestandteile werden ausgetrieben.<br />

Die glühende Kohle bildet eine plastische<br />

Masse; sie backt wie ein Kuchenteig,<br />

in dem die Gasbläschen Poren bilden, zu-

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