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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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Bergbau und Rohstoffe:<br />

Schlüssel zum Fortschritt<br />

So steht es im Lexikon: „Der Umfang der<br />

Rohstoff-Grundlage ist für jede Volkswirtschaft<br />

von entscheidender Bedeutung.“ Ein<br />

dürrer Satz, der so, wie er da steht, wenig<br />

aufregend ist. Ist es nicht selbstverständlich,<br />

dass die Rohstoffe Grundlage und Voraussetzung<br />

sind für die Entwicklung der Technik,<br />

für die Versorgung <strong>mit</strong> Licht, Kraft und<br />

Wärme, für die Höhe <strong>unsere</strong>s Lebensstandards?<br />

Ein Leben ohne Rohstoffe ist überhaupt<br />

nicht vorstellbar. Viele Gebrauchsgegenstände<br />

des täglichen Lebens, vom<br />

Messer bis zum Auto, werden aus mineralischen<br />

Rohstoffen hergestellt. Ohne die<br />

Rohstoffe Kohle, Öl und Gas gäbe es praktisch<br />

keinen Stahl, keinen elektrischen<br />

Strom, keine Industrie, keinen technischen<br />

Fortschritt. Rohstoffe und Zivilisation sind<br />

untrennbar <strong>mit</strong>einander verbunden, das eine<br />

ist ohne das andere nicht denkbar.<br />

Je weiter sich der Mensch entwickelte, desto<br />

mehr Mineralien lernte er kennen und<br />

nutzen. Oder vielleicht sagt man es besser<br />

umgekehrt: Je mehr Mineralien der Mensch<br />

in der Natur zu finden und zu verwenden<br />

lernte, auf desto höhere Kulturstufen entwickelte<br />

er sich. Da war die Steinzeit <strong>mit</strong><br />

Waffen und Werkzeug aus Feuerstein. Vor<br />

ungefähr 8000 bis 10 000 Jahren haben die<br />

Menschen der jüngeren Steinzeit 12 m tiefe<br />

Gruben gegraben, um an den harten Stein<br />

und da<strong>mit</strong> an den Rohstoff zu kommen, aus<br />

dem sie ihre Waffen und Werkzeuge herstellten.<br />

Zunächst konnten sich viele selbst <strong>mit</strong> dem<br />

Rohstoff Feuerstein versorgen; bald aber<br />

übernahm eine Gruppe handwerklich Begabter<br />

diese Arbeit für die anderen. Der<br />

Mensch der Steinzeit hatte einen Beruf entwickelt,<br />

den des Bergmanns. Bergleute förderten<br />

den Stein zutage und begannen, ihn<br />

gegen Bedarfsgegenstände des täglichen<br />

Lebens einzutauschen. In der Nähe der<br />

Gruben siedelten sich andere „Handwerker“<br />

an; sie bauten Werkstätten, in denen die<br />

schweren Steinknollen zerschlagen und zu<br />

unterschiedlichen Geräten verarbeitet wurden.<br />

Kupfer und Bronze haben einer ganzen<br />

Epoche der Vorgeschichte den Namen gegeben.<br />

Man weiß heute, dass rd. 3000 Jahre<br />

vor der Zeitwende die Rohstoffe Blei,<br />

Zinn, Arsen, Antimon und Zinkerz zumindest<br />

34<br />

bekannt waren. Das erste Metall, das gehandelt<br />

wurde, war Kupfer. In der Türkei<br />

fand man Kupfererzschlacken aus dem 7.<br />

Jahrtausend vor der Zeitrechnung. Im gesamten<br />

Mittelmeerraum blühte der Handel<br />

<strong>mit</strong> Kupfer. Der Name der Mittelmeerinsel<br />

Zypern leitet sich aus dem Vorhandensein<br />

des begehrten Metalls ab (Cyprus = Kupfer).<br />

In Mesopotamien dürfte die älteste Bronze<br />

erschmolzen worden sein – aus den Metallen<br />

Kupfer und Zinn.<br />

Von Anbeginn war es so: Wer über Rohstoffvorkommen<br />

verfügte und sie nutzbar<br />

machte, sie erschließen konnte, hatte Macht<br />

und Wohlstand. Rohstoffe und Bergbau,<br />

das waren und sind die Schlüssel zum Fortschritt.<br />

Ein Blick in die Neuzeit macht das sehr<br />

deutlich: Selbst unwirtliche und geradezu lebensfeindliche<br />

Gebiete wie Alaska, Sibirien<br />

oder die Sahara wurden durch die Entdeckung<br />

von Rohstofflagerstätten plötzlich attraktiv<br />

und zogen Menschen an – Geologen,<br />

Ingenieure, Kaufleute. Neue Industrien entstanden,<br />

Wohnungen wurden gebaut, Menschen<br />

angesiedelt.<br />

Kohle – Motor der<br />

Industrialisierung<br />

Mit Beginn der Industrialisierung trat ein<br />

Rohstoff in den Vordergrund: die Kohle. Sie<br />

gab Energie, die man vorher nur durch Wasser-<br />

und Windmühlen oder durch Verbrennen<br />

von Holz gewinnen konnte. Die bis dahin<br />

überwiegend genutzte menschliche und<br />

tierische Muskelkraft war sehr begrenzt.<br />

Erst die Kohle ermöglichte eine wesentlich<br />

umfassendere Nutzung von Energie.<br />

Ohne die Kohle hätte es keine Industrielle<br />

Revolution gegeben. Ohne die Kohle hätte<br />

auch der Wald ein schlimmes Ende gefunden,<br />

weil überwiegend Holz und Holzkohle<br />

als Energieträger genutzt worden wären.<br />

Ballungszentren entstanden dort, wo es<br />

Rohstoffe in ausreichender Menge gab:<br />

Ruhrgebiet, Manchester in England, Pittsburgh<br />

in USA, Nowosibirsk in Russland, Johannesburg<br />

in Südafrika. Nehmen wir zur<br />

Verdeutlichung das Ruhrgebiet, eines der<br />

größten industriellen Ballungszentren der<br />

Welt: Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

ein Agrarland <strong>mit</strong> unbedeutenden<br />

Kleinstädten und Dörfern, dann die Industrielle<br />

Revolution auf der Basis der Dampf-<br />

maschine, angetrieben von dem Rohstoff<br />

Kohle. Die Eisenbahn verkürzte Transportund<br />

Reisezeiten erheblich. Eisen und Stahl,<br />

Maschinen, Produktion, Arbeit, Handel,<br />

Wohlstand – ein Kreislauf, der Millionen<br />

Menschen in das Land an Rhein und Ruhr<br />

lockte.<br />

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts war<br />

es gelungen, Eisen <strong>mit</strong> verkokter Kohle zu<br />

erschmelzen. Doch erst eineinhalb Jahrhunderte<br />

danach kam in Deutschland der<br />

Durchbruch. Hochöfen wurden gebaut, die<br />

Revolution in der Eisenindustrie. Der Bedarf<br />

an Kohle verdoppelte und verdreifachte sich<br />

in wenigen Jahren. In nur neun Jahren verdoppelte<br />

sich seinerzeit auch die Einwohnerzahl<br />

z. B. in Essen von 10.550 auf 20.800.<br />

Das ist nur ein Beispiel von vielen, um zu erkennen,<br />

wie sehr Rohstoffvorkommen die<br />

Entwicklung einer Region beeinflussen.<br />

Die im Bergbau entwickelten Techniken haben<br />

Bedeutung auch in anderen Wirtschaftszweigen.<br />

Das erste Stahlseil wurde<br />

im Bergbau entwickelt, die erste elektrische<br />

Lokomotive fuhr im Bergbau. In den 80er<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand<br />

erneut eine „Revolution“ in der Eisenbahntechnik<br />

statt: Lokomotiven, die stromsparend<br />

und ruckfrei Schwerlastzüge ziehen<br />

können, sind heute weltweit im Einsatz – sie<br />

wurden im Bergbau entwickelt. Modernste<br />

Techniken der Datenübertragung und Datenverarbeitung<br />

(bis hin zur Computerlogik<br />

nach dem Prinzip der neuronalen Netze)<br />

werden auch im Bergbau erprobt und<br />

weiterentwickelt.<br />

Deutsche Technik ist weltweit begehrt. Die<br />

hohe Qualität ist ein entscheidender Grund<br />

dafür, dass 40 Prozent der auf dem Weltmarkt<br />

verkauften Bergbaumaschinen aus<br />

Deutschland kommen.

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