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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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Bergbau muss <strong>mit</strong> dem Geld auskommen<br />

und versuchen, ein Höchstmaß an Förderung<br />

zu erreichen, wobei er die Kohle zum<br />

Wettbewerbspreis – d.h. angelehnt an den<br />

Importkohlenpreis – verkauft.<br />

Entsprechend der Verringerung der Subventionen<br />

von 4,6 Mrd. Euro in 1997 auf 1,83<br />

Mrd. Euro in 2012 soll die Förderung<br />

heimischer Steinkohle auf 16 Mio. t in 2012<br />

zurückgehen. Die Belegschaft muss bis<br />

dahin auf 20.000 Mitarbeiter mehr als<br />

halbiert werden. Um diesen starken Belegschaftsabbau<br />

sozialverträglich gestalten<br />

zu können, erhalten die Bergleute u.a.<br />

Umschulungsangebote für andere Tätigkeiten<br />

innerhalb und außerhalb des Konzerns.<br />

Zeitweise verzichtet die Belegschaft<br />

auch auf einen Teil ihres Einkommens, um<br />

da<strong>mit</strong> den Belegschaftsabbau zu strecken<br />

und Entlassungen zu vermeiden.<br />

Für die Zeit nach 2005 sind auf europäischer<br />

Ebene im Rahmen der Regelungen<br />

zur Nachfolge des EGKS-Vertrages Beschlüsse<br />

erfolgt. Nach Beendigung des<br />

EGKS-Vertrages 2002 wurden die verschiedenen<br />

Sonderregeln für den Kohle- und<br />

Stahlsektor neu formuliert und in den allgemeinen<br />

EG-Vertrag eingeordnet. In einer<br />

neuen Ratsverordnung wurden die staatlichen<br />

Beihilfen für den Steinkohlenbergbau<br />

geregelt. Ziel ist es, unter Berücksichtigung<br />

der sozialen und regionalen Aspekte der<br />

Umstrukturierung, den Steinkohlenbergbau<br />

und den Zugang zu den Lagerstätten zu er-<br />

Jahr Bergwerke*<br />

30<br />

Förderung<br />

tägl.<br />

Förderung<br />

je Schachtanlage<br />

halten. Ausdrücklich wird auf die Notwendigkeit<br />

der Stärkung der Energiesicherheit<br />

durch die eigene Kohle hingewiesen. So<br />

sind Beihilfen für den heimischen Steinkohlenbergbau<br />

auch künftig zulässig. Entsprechende<br />

Kriterien wurden festgelegt. Die<br />

neue Ratsverordnung hat eine Laufzeit bis<br />

Ende 2010.<br />

Strukturwandel im Revier<br />

Der starke Rückgang der Produktion auf<br />

<strong>mit</strong>tlerweile ein Sechstel des Wertes von<br />

1957 bewirkte einen Rückgang der Beschäftigten<br />

im Bergbau. Dieser war wegen<br />

der Produktivitätsfortschritte deutlich höher:<br />

Die Belegschaft ist in diesem Zeitraum auf<br />

weniger als ein Zehntel geschrumpft. In der<br />

Folge ist auch die Zahl der Ausbildungsplätze<br />

zurückgegangen. Beidem begegnet<br />

der Bergbau <strong>mit</strong> seinem Engagement in<br />

bergbaufernen oder -fremden Unternehmensaktivitäten<br />

und der Bereitstellung von<br />

Ausbildungsplätzen für andere Unternehmen.<br />

Der Bergbau muss der Lagerstätte folgen.<br />

Dies führt dazu, dass er ständig neue Bereiche<br />

erkunden muss und sich aus anderen<br />

bereits abgebauten Bereichen zurückzieht.<br />

Bei alledem spielen wirtschaftliche und ökologische<br />

Aspekte ebenfalls eine große Rolle.<br />

Dies hat in der Vergangenheit und wird<br />

weiterhin zu Umstrukturierungen auch<br />

Anzahl Mio. t v.F.** t v.F. t v.F. Anzahl Mio. t Tausend kg v. F.<br />

1957 153 149,4 3.380 212 64 42,3 607,3 1.599<br />

1965 107 135,1 4.959 466 48 37,9 377,0 2.705<br />

1970 69 111,3 6.360 868 36 32,2 252,7 3.755<br />

1975 46 92,4 7.969 1.164 25 26,5 202,3 3.800<br />

1980 39 86,6 8.723 1.408 18 20,7 186,8 3.948<br />

1985 33 81,8 10.031 1.672 13 15,0 166,2 4.368<br />

1990 27 69,8 10.449 1.803 8 10,3 130,3 5.008<br />

1995 19 53,1 11.197 2.336 4 4,8 92,6 5.587<br />

2000 12 33,3 9.890 3.431 1 3,8 58,1 6.685<br />

2005 9 24,7 10.922 3.888 1 2,1 38,5 6.735<br />

*) Stand Jahresende<br />

tägliche<br />

Förderung<br />

je Abbaubetriebspunkt<br />

Kokereien*<br />

Kokserzeugung<br />

**) t v.F. = Tonne verwertbare Förderung (vgl. S.35)<br />

Belegschaft<br />

Leistung<br />

je Mann<br />

und<br />

Schicht<br />

unter Tage<br />

Früher waren die Kohlenreviere von der<br />

Schwerindustrie geprägt. Umweltschutzeinrichtungen<br />

gab es kaum. Die Luft war<br />

dort bis in die 50er Jahre des vorigen<br />

Jahrhunderts von Staub und Ruß erfüllt.<br />

Die Silhouette des Reviers: bestimmt von<br />

den zahlreichen Fördertürmen sowie<br />

Hochöfen und Schornsteinen, die Rauch<br />

und Staub in die Luft abgaben.<br />

Heute hat sich das Erscheinungsbild<br />

gründlich gewandelt. Einerseits ist die<br />

Stahl- und Kohleproduktion zurückgegangen.<br />

Andererseits wird heute Kohle<br />

wesentlich effektiver eingesetzt, bei<br />

Kraftwerken und in Hochöfen. Und<br />

schließlich haben die Rationalisierungsmaßnahmen<br />

der Industrie deutliche Erfolge<br />

gezeigt. Die Folge: wenige Fördertürme<br />

und Hochöfen, keine „qualmenden<br />

Schlote“ mehr.<br />

Vor Ort: Wer Kohle „begreifen“ möchte,<br />

wer das Revier „erfahren“ will, wer wissen<br />

will, wie es heute ist und einmal war,<br />

der findet in der Broschüre „Vor Ort“, herausgegeben<br />

vom Gesamtverband des<br />

deutschen Steinkohlenbergbaus (Adresse<br />

siehe Impressum auf der 2. Umschlagseite)<br />

Adressen von Anschauungsbergwerken,<br />

Bergbau-Museen, Lehrpfaden<br />

und Sammlungen zum Thema<br />

Steinkohle.<br />

In den heute aktiven Revieren sind vor allem<br />

die von der Deutschen Steinkohle<br />

AG dem Publikum geöffneten Betriebe<br />

und Sammlungen zu nennen: Im Trainingsbergwerk<br />

in Recklinghausen kann<br />

man realen Bergbau erleben. In Ibbenbüren<br />

kann das Bergbaumuseum und im<br />

Saarland kann das Erlebnisbergwerk in<br />

Velsen und das geologische Museum in<br />

Saarbrücken besichtigt werden.<br />

Ein herausragendes Beispiel ist auch das<br />

Deutsche Bergbau-Museum (DBM) in<br />

Bochum, das größte Bergbau-Fachmuseum<br />

der Welt. In einem bergmännisch<br />

aufgefahrenen Streckennetz unter dem<br />

Museum befindet sich ein Anschauungsbergwerk<br />

von 2,5 km Streckenlänge.<br />

Das Museum beherbergt außerdem das<br />

Zentralarchiv des Bergbaus.<br />

� Umstrukturierung im deutschen Steinkohlenbergbau<br />

seit 1957.

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