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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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Ein neuer Schacht entsteht<br />

Trotz aller Automation und allem technischen<br />

Fortschritt ist und bleibt der Beruf<br />

des Bergmanns ein Geschäft, das ohne<br />

Geschick, Zähigkeit und Ausdauer nicht<br />

auskommt. Das wird beim Schachtbau<br />

deutlich.<br />

In einer Pfütze auf der Sohle, genau 980<br />

Meter tief unter der Erde, zerplatzen Blasen:<br />

Gas. Nichts Besonderes, die fünf Hauer, die<br />

dort unten den neuen Schacht Meter für<br />

Meter tiefer in den Fels treiben, wissen,<br />

dass sie beim Abteufen wieder auf eine<br />

kohleführende Schicht gestoßen sind. Das<br />

haben sie schon oft erlebt. Aber auch andere<br />

Erdschichten mussten durchteuft werden;<br />

Schwimmsande, Mergelschichten,<br />

Schiefer, Sandstein.<br />

In Tag- und Nachtschichten haben die Hauer<br />

den Schacht, der 1000 Meter tief werden<br />

soll, pro Monat 40 bis 60 Meter tiefergeteuft<br />

und ausbetoniert; 20 Meter noch, dann ist<br />

die 1000-Meter-Sohle erreicht. Rund<br />

50.000 Kubikmeter Gestein mussten dabei<br />

herausgesprengt und an die Tagesoberfläche<br />

gebracht werden. Schachtbau, das ist<br />

nicht nur harte Arbeit, sondern vor allem ein<br />

teures und langwieriges Unternehmen: 30<br />

bis 70 Millionen Euro kostet ein Schacht.<br />

Unten arbeitet ein übermannshoher Polypgreifer,<br />

der das Gestein aufnimmt, das die<br />

Männer der Vorschicht losgesprengt haben.<br />

Ein Mann steuert die Maschine. Polternd<br />

lässt der Greifer die grauen Felsbrocken in<br />

einen riesigen Eisenkübel fallen, in dem das<br />

Gestein nach oben gefördert wird. In diesem<br />

Kübel verlassen die Bergleute bei<br />

Schichtwechsel ihren Arbeitsplatz im übrigen<br />

auch wieder.<br />

Neben dem Abteufgerüst liegen die �<br />

Stahlausbauteile für den Einbau in den<br />

neuen Schacht bereit.<br />

Oben, an der Tagesoberfläche, wo die Abteuffördermaschine<br />

steht, wird der Kübel<br />

gekippt und das Gestein abtransportiert.<br />

Gegenwärtig bieten die Teufarbeiten für die<br />

Männer keine besonderen Schwierigkeiten.<br />

Aber auf den ersten 100 Metern sah das<br />

noch anders aus. Da mussten zunächst die<br />

wasserführenden Lockergesteine durchstoßen<br />

werden, die das feste Karbongebirge<br />

überlagern. Damals konnte man den Schacht<br />

nicht einfach durch Bohren, Schießen und<br />

Laden abteufen. Die Schwimmsandschichten<br />

und die wasserführenden Klüfte im Gestein<br />

hätten dies nicht zugelassen.<br />

Deshalb wurde das Gefrierverfahren angewendet.<br />

Dies ist eine der zuverlässigsten<br />

Abteufmethoden – in Deutschland entwickelt,<br />

in der ganzen Welt angewandt. Das Prinzip:<br />

Wasserhaltige und lockere Erdschichten<br />

werden eingefroren, um sie fest und stabil<br />

zu machen. Durch die gefrorene Erde wird<br />

dann der Schacht niedergebracht.<br />

Der Frostzylinder schützt den neuen<br />

Schacht während des Teufens gegen Wassereinbrüche<br />

und ermöglicht es, ihn dauerhaft<br />

wasserdicht auszubauen. Der wasserdichte<br />

Ausbau besteht heute aus Stahlblech,<br />

das durch eine Betonwand verstärkt<br />

wird.<br />

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