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unsere energieversorgung ausgewogener energiemix mit steinkohle

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Technischer Fortschritt im Kohleabbau:<br />

1925: im Handbetrieb wird die Kohle <strong>mit</strong> �<br />

der „Keilhaue“ gelöst. �<br />

1955: <strong>mit</strong> dem pressluftgetriebenen �<br />

Abbauhammer.<br />

Heute: vollmechanisiert in einem Schild- �<br />

streb (hier <strong>mit</strong> Kohle-Hobel).<br />

Automatisch schiebt sich der Kettenförderer<br />

wieder an die Kohle heran. Dabei dienen die<br />

Schilde als Widerlager. Anschließend rücken<br />

die Schilde – elektrohydraulisch bewegt –<br />

ebenfalls automatisch nach. Nach jedem<br />

Schnitt folgen sie in Richtung auf das Flöz<br />

und stützen das freigelegte Hangende ab.<br />

Hinter den Schilden geht das Hangende zu<br />

Bruch und rutscht auf den schrägen Stahlplatten<br />

ab, gefahrlos für Bergmann und Maschine.<br />

Die Gewinnung ist heute im deutschen<br />

Steinkohlenbergbau voll mechanisiert. Das<br />

heißt: Maschinen lösen die Kohle aus dem<br />

Flöz und laden sie auf den Förderer. Dabei<br />

gibt es nicht nur den Walzenschrämlader.<br />

Ein paar Kilometer von diesem Streb entfernt<br />

wird zum Beispiel ein Kohlenhobel eingesetzt.<br />

Das ist eine Maschine, die auf der<br />

gesamten Streblänge die Kohle nicht wie<br />

der Schrämlader aus dem Flöz schneidet,<br />

sondern wie ein Schreinerhobel schält. Im<br />

Gegensatz zum Walzenschrämlader bewegt<br />

sich der Hobel <strong>mit</strong> einer hohen Geschwindigkeit<br />

(30 bis 90 Meter pro Minute) am<br />

Kohlenstoß entlang, dafür aber beträgt die<br />

Schnitttiefe nur drei bis acht Zentimeter.<br />

Warum wird hier <strong>mit</strong> dem Walzenschrämlader<br />

und dort <strong>mit</strong> dem Kohlenhobel gearbeitet?<br />

Die Antwort ist einfach: Es gibt z. B. besonders<br />

dicke Flöze <strong>mit</strong> harter Kohle und<br />

geringer mächtige Flöze <strong>mit</strong> weicherer Kohle.<br />

Flöz Zollverein ist zum Beispiel ein dickes<br />

Flöz <strong>mit</strong> sehr fester, harter Kohle. Ein Ho-<br />

bel könnte nur wenige Zentimeter tief die<br />

Kohle lösen und wäre auch zu niedrig, um<br />

das Flöz in der gesamten Höhe abzubauen.<br />

In solchen Flözen werden fast ausschließlich<br />

Walzenschrämlader eingesetzt. Anders dagegen<br />

im dünneren Flöz Katharina <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerer<br />

Kohlenhärte. Dort ist der Hobel das<br />

besser geeignete Abbaugerät.<br />

Hobel und Walzenschrämlader können nur<br />

eingesetzt werden, wenn das Flöz eben,<br />

wellig oder mäßig geneigt ist. Je nach den<br />

geologischen Gegebenheiten können Flöze<br />

aber auch stark geneigt oder sogar steil,<br />

d.h. senkrecht stehen. Vielfältige Techniken,<br />

auch diese Flöze vollmechanisch abzubauen,<br />

wurden erprobt. Letztendlich war jedoch<br />

keine davon erfolgreich.<br />

Die jüngere Forschung will erreichen, den<br />

Gesteinsanteil bei der Förderung (heute<br />

rund 50 %) zu verringern, indem die Walze<br />

oder der Hobel die Grenze zwischen Kohle<br />

und Gestein automatisch erkennt. Mit Sensoren<br />

bestückte Maschinen, die von alleine<br />

immer in der Kohle bleiben, wurden erfolgreich<br />

getestet.<br />

Der Druckluft betriebene Abbauhammer, <strong>mit</strong><br />

dem die Bergleute noch in den 50er Jahren<br />

die Kohle losbrachen, ist heute nur noch ein<br />

Hilfs<strong>mit</strong>tel, wenn beispielsweise große Brokken<br />

die Transportbänder blockieren.<br />

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