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reiseFührer - HHLA

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eiseFührer<br />

Durch Die Welt Der hAMBurGer hAFeN uND lOGiStiK AKtieNGeSellSchAFt<br />

schuhe unterwegs<br />

Die Weltreise eines containers voller Schuhe von china nach Österreich.<br />

Kohlefrachter und erzzüge<br />

hansaport versorgt norddeutsche Kraftwerke und Stahlhersteller mit rohstoffen.<br />

hightech schützt das Klima<br />

Der hhlA container terminal Altenwerder senkt seinen cO 2 -Ausstoß.


ihr reiseleiter<br />

Meine sehr geehrten Damen und herren,<br />

mit diesem kleinen reiseführer möch-<br />

ten wir Sie auf eine anregende und inspirierende<br />

reise mitnehmen – durch<br />

unser unternehmen und in die Welt der<br />

logistik.<br />

Als ein führendes unternehmen<br />

der maritimen logistik in europa<br />

sind wir Motor des globalen Güteraustausches.<br />

Die kräftige Wiederbelebung<br />

des Außenhandels in Asien und Südamerika<br />

sowie in vielen Volkswirtschaften<br />

in Mittel- und Osteuropa führte im<br />

vergangenen Jahr zu einer kräftigen erholung<br />

der umschlag- und transportmengen<br />

im hamburger hafen. und damit<br />

auch wieder zur starken Nachfrage<br />

nach unseren Dienstleistungen entlang<br />

der gesamten transportkette.<br />

Mit neuen Großschiffsliegeplätzen<br />

und modernsten containerbahnhöfen<br />

ist unser unternehmen bestens<br />

gewappnet, um den weiter wachsenden<br />

Welthandel zu unterstützen. Mit<br />

dem systematischen Ausbau unseres<br />

europäischen Netzwerks für den hinterlandverkehr<br />

zeigen wir bereits heute,<br />

wohin die reise im Güterverkehr geht:<br />

von der Straße auf die Schiene – ökologisch<br />

und ökonomisch.<br />

unverzichtbares element dabei<br />

sind die intelligenten Prozesse, mit<br />

denen wir die „industrialisierung der<br />

transportkette“ – wie wir es nennen –<br />

von den häfen bis ins hinterland konsequent<br />

vorantreiben. technologisch<br />

führende terminals im Seehafen und<br />

im Binnenland verbinden wir mit zukunftsweisenden<br />

transportsystemen<br />

auf der Schiene. Mit einem flächen-<br />

deckenden Netz für den transport auf<br />

der „letzten Meile“ von und zu den inlandterminals<br />

bilden wir schließlich ein<br />

integriertes Verkehrssystem für den<br />

Güterverkehr. So sind alle Schnittstellen,<br />

Verkehrswege und Verkehrsträger<br />

optimal in Prozessketten aufeinander<br />

abgestimmt, und alle informationen<br />

können durch das gesamte Netzwerk<br />

fließen.<br />

Begleiten Sie einen container<br />

voller Schuhe auf seinem 21.000 Kilometer<br />

langen Weg vom hersteller im<br />

chinesischen Wenzhou bis in ein<br />

Wiener Schuhgeschäft. treten Sie mit<br />

uns eine reise in die Zukunft an und<br />

sehen Sie, wie innovative Konzepte<br />

und technische entwicklungen den<br />

Weg zu mehr effizienz, Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz in der logistikbranche<br />

mitbestimmen und künftig<br />

beeinflussen werden.<br />

Die hhlA gibt es seit 125 Jahren.<br />

Wir sind als unternehmen stets<br />

auf der reise und bewegen heute<br />

und in Zukunft die weltweiten Warenströme<br />

in europa. Denn auch Güter sind<br />

reisende, die unsere ganze Aufmerksamkeit<br />

verdienen. ich wünsche ihnen<br />

eine gute reise – wir sehen uns spätestens<br />

im hamburger hafen wieder.<br />

Klaus-Dieter Peters<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der hamburger hafen und logistik AG<br />

hhla reiseführer 3


inhalt<br />

3 ihr reiseleiter<br />

6 drehscheibe hhla<br />

im hamburger hafen schlägt das herz der hhlA. Wie und wo das<br />

unternehmen die globalen Warenströme hier dreht, zeigt eine Karte.<br />

8 gute Verbindung<br />

ein effizientes Netzwerk aus Schienen und Zügen verbindet die deutschen<br />

Seehäfen mit Mittel- und Osteuropa, und es entlastet die Straßen.<br />

10 schuhe unterwegs<br />

Wie die Kollektion des Schuhkonzerns Deichmann von china nach Wien<br />

reist – tagebuch einer Weltreise.<br />

18 container am laufenden band<br />

Das hub-System oder von der industrialisierung der transportketten –<br />

eine reise in die nahe Zukunft.<br />

20 Kohlefrachter und erzzüge<br />

Wie sieht das aus, wenn Kohle und erz für norddeutsche Stahl-<br />

und Kraftwerke vom Schiff auf den Zug umsteigen?<br />

22 hightech schützt das Klima<br />

elektrifizierung, neue technologien und Strom aus erneuerbaren<br />

rohstoffen vermindern den Ausstoß von cO 2 am hhlA container<br />

terminal Altenwerder.<br />

24 Planen, steuern, Programmieren<br />

Steuerungssoftware für hafenlogistik sorgt dafür, dass die Gepäckstücke<br />

der Globalisierung hocheffizient umgeschlagen werden.<br />

26 alte bacKsteine, neue bewohner<br />

Wie die hhlA die Speicherblöcke der hamburger Speicherstadt in<br />

begehrte Arbeitsplätze für Designer, Künstler und Medienunternehmen<br />

verwandelt.<br />

28 innoVationen gestern und heute<br />

Seit 125 Jahren ist die hhlA Vorreiter bei der entwicklung moderner<br />

hafentechnologie und damit Vorbild für terminalbetreiber weltweit.<br />

30 reiseVoKabeln<br />

31 imPressum<br />

4 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 5


eiSeZeNtruM<br />

drehscheibe hhla<br />

Im Hamburger Hafen treffen sich die globalen Warenströme. Die Standorte der <strong>HHLA</strong> sind über das Hafengebiet<br />

verteilt und breit gefächert ist das Angebot an Logistikdienstleistungen für die Kunden der <strong>HHLA</strong>.<br />

Finkenwerder Straße<br />

Othmarschen<br />

NORDSEE<br />

Quelle: hamburg Port Authority<br />

ELBE<br />

WALTERSHOFER HAFEN<br />

Walters hof<br />

Straße<br />

Waltershofer<br />

7<br />

Ottensen<br />

BURCHARDKAI<br />

Finken<br />

Waltershofer Damm<br />

Kaistraße<br />

Altenwerder Hauptdeich Am Ballinkai<br />

KÖHLBRAND<br />

SANDAUHAFEN<br />

Große Elbstr.<br />

Köhlbranddeich<br />

ZOLL<br />

RETHE<br />

Luise-<br />

VORHAFEN<br />

Schroeder-<br />

ZOLL Nippoldstraße<br />

werder<br />

Altenwerder Hauptstraße<br />

FISCHMARKT<br />

Straße<br />

HANSAPORT<br />

ALTONA<br />

BAHNHOF<br />

Damm<br />

Altenwerder<br />

KÖHLBRAND-<br />

BRÜCKE<br />

Altona<br />

FISCH-<br />

AUKTIONS-<br />

HALLE<br />

CRUISE<br />

CENTER II<br />

TOLLERORT<br />

Str.<br />

St. Pau l i<br />

St. Pauli Hafenstr.<br />

Steinw e rder<br />

KAISER-WILHELM-HAFEN<br />

ROSSHAFEN<br />

Roßweg<br />

SCHUPPEN<br />

71 70<br />

Köhlbrandbrücke<br />

ELLERHOLZHAFEN<br />

SCHUPPEN<br />

84<br />

Simon von Utrecht Str.<br />

REEPERBAHN<br />

82<br />

ST. PAULI<br />

LANDUNGSBRÜCKEN<br />

ALTER<br />

ELBTUNNEL<br />

69<br />

72<br />

Breslauer Str.<br />

RETHE<br />

ZOLL<br />

SCHUPPEN<br />

74<br />

77<br />

SCHUPPEN<br />

81<br />

Buda pester Straße<br />

Hohe S chaar<br />

73<br />

Buchheisterstraße<br />

Damm<br />

Neuhöfer<br />

Reiherdamm<br />

Feldstr.<br />

SCHUPPEN<br />

80<br />

ZOLL<br />

NORDERELBE<br />

Roßdamm<br />

REIHERSTIEG<br />

Hohe-Schaar-Straße<br />

Ellerholzdamm<br />

Holstenwall<br />

REIHERSTIEG<br />

Reiherstieg-<br />

Hauptdeich<br />

Neustadt<br />

ST. MICHAELIS-<br />

KIRCHE (MICHEL)<br />

Vorsetzen<br />

SPORTHAFEN<br />

INNENSTADT<br />

SCHUPPEN<br />

65<br />

Neuhöfer Straße<br />

Alts tadt<br />

G r a s b rook<br />

6 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 7<br />

BINNEN-<br />

ALSTER<br />

Willy-Brandt-Straße<br />

Sandtorkai<br />

Bei den Mühren<br />

SPEICHERSTADT<br />

63<br />

SCHUPPEN<br />

64<br />

62<br />

61<br />

60<br />

59<br />

RATHAUS<br />

HAFENCITY<br />

Gr. Grasbrook<br />

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G<br />

Am Sandtorpark<br />

Osakaallee<br />

HANSAHAFEN<br />

Mengestraße<br />

BEI ST. ANNEN:<br />

<strong>HHLA</strong><br />

FIRMENSITZ<br />

Veddeler Damm<br />

SPREEHAFEN<br />

75<br />

4<br />

St. Georg<br />

HAMBURG<br />

Brooktorkai<br />

Shanghaiallee<br />

Harburger Chaussee<br />

Überseeallee<br />

CRUISE CENTER I<br />

SCHUPPEN<br />

52<br />

O’SWALDKAI<br />

53<br />

51<br />

LEGENDE<br />

50<br />

48<br />

37<br />

Neuenfelder<br />

SCHUPPEN<br />

29<br />

HAFENMUSEUM<br />

Containerumschlag<br />

HAUPTBAHNHOF<br />

Straße<br />

Versmannstr.<br />

28<br />

4<br />

Spaldingstraße<br />

Nordkanalstraße<br />

Kloster tor<br />

ÜBERSEE-<br />

ZENTRUM<br />

SCHUPPEN<br />

D<br />

34<br />

SCHUPPEN<br />

F<br />

G<br />

brücke<br />

Dessauer Str. Sachsen-<br />

Fruchtlogistik<br />

Immobilien<br />

Alten-<br />

ALTENWERDER<br />

werder Wilhelm sburg<br />

Fahrzeuglogistik (RoRo) Hafengebiet<br />

Kontraktlogistik<br />

Kreuzfahrtterminal<br />

27<br />

Schumacherwerder<br />

Am Saalehafen<br />

ZOLL<br />

252<br />

ZOLL<br />

26<br />

25<br />

BALLINSTADT<br />

Niedergeorgswerder Deich<br />

Amsinckstraße<br />

ELBBRÜCKEN<br />

ZOLL<br />

Massengutumschlag<br />

Stadtgebiet<br />

<strong>HHLA</strong> Flächen<br />

hhla container<br />

alles dreht sich um die box<br />

Auf den hhlA container terminals werden Schiff und Bahn zu effizient und<br />

ökologisch vorteilhaften transportketten verknüpft. Die drei hochleistungs-<br />

fähigen terminals Altenwerder, Burchardkai und tollerort machen den ham-<br />

burger hafen zu einer der wichtigsten globalen container-Drehscheiben.<br />

technische innovationen und automatisierte Arbeitsabläufe ermöglichen eine<br />

Produktivität, die auch international Maßstäbe setzt. Mit dem container termi-<br />

nal Odessa (ukraine) betreibt die hhlA zudem eine führende umschlaganla-<br />

ge in der dynamisch wachsenden region am Schwarzen Meer. Serviceunter-<br />

nehmen ergänzen das Dienstleistungsangebot rund um die Box.<br />

hhla logistiK<br />

Know-how für die logistikkette<br />

Beratung, Spezialumschlag, lager- und Projektlogistik: Das Segment logis-<br />

tik bündelt eine breite Palette von Dienstleistungen. Die unikai lagerei und<br />

Spedition ist das Kompetenzzentrum für Fahrzeuglogistik im hafen. Das<br />

Frucht- und Kühl-Zentrum ist deutscher Marktführer im umschlag von<br />

Bananen und anderen Früchten. ulrich Stein bietet unverzichtbare leistun-<br />

gen für den Fruchtimport. Mit hansaport ist die hhlA am größten deutschen<br />

terminal für erz und Kohle beteiligt. hhlA logistics steht für hochwertige<br />

logistiklösungen, während hPc hamburg Port consulting mit ihren toch-<br />

tergesellschaften uniconsult und hPti die Kompetenz der hhlA bei hafen-<br />

technologie und Projektentwicklung weltweit erfolgreich vermarktet.


eiSerOuteN<br />

gute Verbindung<br />

Mit dem Ausbau von Inlandterminals und dem Betrieb von Ganzzugverbindungen ins europäische Hinterland<br />

organisiert die <strong>HHLA</strong> Warenströme zwischen den aufstrebenden Märkten in Zentral- und Osteuropa und den<br />

Häfen. Dieses effiziente Transportnetz ist flexibel und entlastet die Straßen vom Lkw-Verkehr.<br />

Antwerpen<br />

Brüssel<br />

NOR D S E E<br />

Amsterdam<br />

Rotterdam<br />

Köln<br />

Wörth<br />

Frankfurt<br />

am Main<br />

Basel Niederglatt<br />

Frenkendorf<br />

SCHWEIZ<br />

Bremerhaven<br />

Dortmund<br />

Kornwestheim<br />

Zürich/<br />

Rekingen<br />

Mannheim<br />

Mailand<br />

Wolfurt<br />

Bremen<br />

HAMBURG<br />

DEUTSCHLAND<br />

Ulm Augsburg<br />

Leipzig<br />

Bamberg<br />

Nürnberg<br />

München<br />

Kopenhagen<br />

Venedig<br />

Berlin<br />

Regensburg<br />

Salzburg<br />

Riesa<br />

Pilsen<br />

Enns Wien<br />

Koper<br />

Malmö<br />

Prag<br />

TSCHECHIEN<br />

ÖSTERREICH<br />

SLOWENIEN<br />

Zagreb<br />

Zlin<br />

O S T SEE<br />

Posen<br />

Breslau<br />

Danzig<br />

Ostrava<br />

Gleiwitz<br />

Lodz<br />

SLOWAKEI<br />

Budapest<br />

Mielau<br />

POLEN<br />

Dunajska Streda<br />

UNGARN<br />

Kaliningrad<br />

Kattowitz<br />

8 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 9<br />

Warschau<br />

Košice<br />

Malaszewicze<br />

LITAUEN<br />

Sestokai<br />

Vilnius<br />

hhla intermodal<br />

netzwerk für europa<br />

hhlA Minsk intermodal. Während die intermodalgesellschaften leistungsfähige<br />

Bahnverbindungen zwischen nordeuropäischen häfen und ihrem hinterland<br />

schaffen, WEISSRUSSLAND<br />

stellt eine wachsende Zahl von inlandterminals die hohe Qualität<br />

MOLDAWIEN<br />

Kischinau<br />

Kiew<br />

Odessa<br />

RUSSLAND<br />

ein umfassendes transport- und terminalnetzwerk für container bietet<br />

maritimer logistik auch im Binnenland bereit. Der Marktführer Metrans ver-<br />

bindet neben tschechien die Slowakei, ungarn und Slowenien mit den deut-<br />

schen Seehäfen. Polzug intermodal hat sich auf Polen und die GuS-Staaten<br />

spezialisiert. tFG transfracht ist Marktführer in Deutschland und bedient die<br />

Schweiz und Österreich. Die containerspedition ctD ist mit dem lkw im Nah-<br />

bereich deutscher Metropolen sowie im europaweiten Fernverkehr tätig.<br />

legende ctD container-transport-Dienst Metrans<br />

tFG transfracht<br />

Polzug<br />

UKRAINE<br />

terminal / Depot / Büro<br />

hhlA Seehafen-terminal


WeltreiSe<br />

schuhe<br />

unterwegs<br />

Mehr als 21.000 Kilometer liegen zwischen der chinesischen Küstenstadt<br />

Ningbo und Österreichs Hauptstadt Wien. Wie Europas größter Schuhhändler<br />

Deichmann seine neueste Schuhkollektion per Schiff und Bahn<br />

in eine seiner Filialen schickt – und welche zentrale Rolle dabei der<br />

Hamburger Burchardkai und die Containerzüge der <strong>HHLA</strong> Tochter<br />

Metrans spielen. Ein Reisetagebuch des Containers CMAU 146090-0.<br />

ningbo in china, 7. november, 11:30<br />

uhr. in leuchtendem Blau ragt die Bord-<br />

wand der christophe colomb der fran-<br />

zösischen reederei cMA cGM über<br />

den Kai im hafen von Ningbo. Mit fast<br />

366 Metern länge und 51 Metern Brei-<br />

te ist der Gigant eines der größten con-<br />

tainerschiffe der Welt. Gerade wurden<br />

die letzten Boxen mit Waren für europa<br />

verladen. unter ihnen auch container<br />

cMAu 146090-0 – randvoll mit der<br />

neuesten Kollektion von Damen-, herren-<br />

und Kinderschuhen, unter anderem<br />

für die Deichmann-Filiale in der Mariahilferstraße<br />

41 in Wien. europas größter<br />

Schuhhändler Deichmann fertigt seine<br />

Schuhe weltweit, einer der großen<br />

Produktionsstandorte liegt in Wenzhou<br />

in china. Kaum sind die Deichmann-<br />

Schuhe dort vom Fabrikband gerollt<br />

und verpackt, wird container cMAu<br />

146090-0 von Wenzhou ins mehr als<br />

200 Kilometer entfernte Ningbo transportiert,<br />

um dort auf die christophe<br />

colomb verladen zu werden. containerschiffe<br />

wie die christophe colomb<br />

sind die lastenträger des Welthandels,<br />

fahren nach eng getakteten Zeitplänen<br />

und auf festen routen. Mit dem<br />

2010 neu eingerichteten liniendienst<br />

FAl 5/Ae8 verbinden die reedereien<br />

cMA cGM und Maersk die dynamisch<br />

wachsenden Volkswirtschaften Asiens<br />

mit Nordeuropa und setzen dabei riesenschiffe<br />

mit einer Kapazität von bis<br />

zu 14.000 Standardcontainern (teu)<br />

ein.<br />

suezkanal, 28. november, 0:57 uhr. Mit<br />

etwa 7,5 Knoten schiebt sich die christophe<br />

colomb durch den mehr als 160<br />

Kilometer langen Suezkanal in Ägypten.<br />

er ist die wichtigste Schifffahrtsstraße<br />

der Welt und erspart von Asien<br />

nach europa den langen Weg um den<br />

afrikanischen Kontinent.<br />

hamburg, burchardkai, 29. november,<br />

8:00 uhr. Auf dem Monitor in seinem<br />

Büro auf dem hhlA container terminal<br />

Burchardkai (ctB) hat Schiffsplaner<br />

Sven Merzlanovits alle auf der christophe<br />

colomb eingestapelten container<br />

im Blick. Sie sind so aufeinander getürmt,<br />

dass sie in le havre, rotterdam<br />

und hamburg ohne umstapeln vom<br />

Schiff gehoben werden können. Die für<br />

hamburg bestimmten Boxen leuchten<br />

blau – auch container cMAu 146090-0<br />

mit rund 5.000 Paar Schuhen. „Schiffe<br />

mit einer Kapazität von 14.000 Standardboxen<br />

sind natürlich eine besondere<br />

herausforderung für die reedereien<br />

und uns terminalbetreiber“, sagt<br />

Das 366 Meter lange und 51 Meter breite<br />

Großcontainerschiff cMA cGM christophe<br />

colomb vor dem Anlegen am hhlA container<br />

terminal Burchardkai in hamburg.<br />

Merzlanovits. Schon lange bevor die<br />

christophe colomb hamburg erreicht,<br />

feilt der studierte Wirtschaftsingenieur<br />

zusammen mit cMA cGM an der logistik<br />

für das löschen und laden der<br />

Boxen bei der hhlA. transportketten<br />

sind heute bis ins letzte Detail durchgeplant,<br />

fein abgestimmt und justiert.<br />

Von Wenzhou nach<br />

hamburg<br />

Deichmann – europas größter Schuhhändler<br />

– fertigt unter anderem in der<br />

chinesischen Stadt Wenzhou. Dort werden<br />

die Schuhe in container verpackt<br />

und mit der Bahn in den 200 Kilometer<br />

entfernten hafen von Ningbo transportiert,<br />

bevor sie auf einem Großcontainerschiff<br />

ihre etwa 20.000 Seekilometer<br />

lange reise nach europa antreten. Der<br />

Asien-europa-Dienst FAl 5/Ae8 der<br />

reedereien cMA cGM und Maersk<br />

braucht dafür ungefähr fünf Wochen.<br />

10 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 11<br />

Hamburg<br />

Rotterdam<br />

Le Havre<br />

Europa<br />

Afrika<br />

Seeweg<br />

Schiene<br />

Suezkanal<br />

Hamburg<br />

Le Havre<br />

Rotterdam<br />

Asien<br />

Port Kelang<br />

Shanghai<br />

Ningbo<br />

Wenzhou<br />

Yantian<br />

Tanjung Pelepas


le havre, 7. dezember, 6:00 uhr. Die<br />

christophe colomb legt nach ihrer<br />

Zwischenstation im französischen le<br />

havre von der Kaimauer ab. Merzlanovits<br />

klärt die letzten Details für die<br />

Abfertigung in hamburg und plant zugleich<br />

die Beladung des Schiffes in der<br />

hansestadt. Dafür erhält er von der<br />

reederei cMA cGM eine Stauanweisung.<br />

Wo genau welcher container auf<br />

dem Schiff eingestapelt werden soll,<br />

tüftelt der Schiffsplaner mithilfe einer<br />

Planungssoftware am Bildschirm aus –<br />

das tetris der maritimen transportkette.<br />

unterdessen ermittelt der zuständige<br />

Planer am Burchardkai die Zahl der<br />

benötigten containerbrücken.<br />

hamburg, burchardkai, 10. dezember,<br />

8:45 uhr. Schlepper assistieren<br />

der christophe colomb beim Anlegen<br />

an dem neuen Großschiffsliegeplatz<br />

am Burchardkai. eine gigantische, fein<br />

durchgeplante Abfertigungsmaschinerie<br />

läuft an: containerbrückenfahrer,<br />

Brückenaufsicht, Brückeneinweiser und<br />

lascher – sie befestigen (laschen) und<br />

lösen die container – machen sich be-<br />

reit für ihre Arbeit am Schiff. im leitstand<br />

auf dem Burchardkai beginnen<br />

Schichtleiter, Online-Planer und Prozesssteuerer<br />

ihren Job an den computermonitoren,<br />

zugleich besteigen<br />

Van-carrier-Fahrer der hhlA ihre 15<br />

Meter hohen Portalhubwagen auf dem<br />

terminalgelände.<br />

burchardkai, 9:00 uhr. Schiffsplaner<br />

Merzlanovits klettert die Gangway zur<br />

christophe colomb hinauf. Gemeinsam<br />

mit dem 1. Offizier Julien rodrigues<br />

Genest prüft er, ob der erarbeitete<br />

Stauplan umgesetzt werden kann. 30<br />

Minuten später fährt Merzlanovits mit<br />

seinem roten VW über den Burchardkai<br />

zum terminalgebäude zurück. Die Abfertigung<br />

beginnt.<br />

burchardkai, 12:14 uhr. Schneeregen<br />

peitscht gegen die Scheiben der gläsernen<br />

Brückenkanzel. 49 Meter ragen<br />

die stählernen Beine der containerbrücke<br />

28 am Kai in die höhe, die 68<br />

Meter langen Ausleger sind ausgeklappt.<br />

„Mehrere tausend container<br />

müssen wir heute löschen und laden“,<br />

Strippenzieher<br />

herr merzlanovits, was macht ein<br />

schiffsplaner?<br />

Sobald wir von den reedereien um-<br />

fassende Daten über die ladung und<br />

eine Stauanweisung erhalten haben,<br />

erarbeiten wir mithilfe unserer modernen<br />

Planungssoftware den Stauplan<br />

für ein containerschiff. Zugleich ist es<br />

wichtig, für eine optimale logistik auf<br />

dem containerterminal zu sorgen.<br />

was bedeutet das konkret?<br />

Zum Beispiel dass nicht jene Box aus<br />

einem containerstapel zuerst zum<br />

Per containerbrücke werden die Stahlkisten<br />

gelöscht und auf dem Kai abgestellt. Vancarrier<br />

bringen sie von dort aus ins lager.<br />

sven merzlanovits, schiffsplaner am hhla container terminal burchardkai<br />

(ctb), über das optimale stapeln bunter stahlboxen und vernetztes arbeiten<br />

im hafen.<br />

Schiff gefahren und verladen wird, die<br />

ganz unten steht, sondern immer die<br />

oberste. Damit können wir umständliches<br />

hin- und herstapeln vermeiden.<br />

sie sind eine art strippenzieher auf<br />

dem terminal?<br />

Wir Schiffsplaner müssen immer<br />

ganzheitlich denken und arbeiten. Wir<br />

sind mit vielen Beteiligten persönlich<br />

in Kontakt – etwa mit den reedereien,<br />

mit Schiffsbesatzungen, Schiffsmaklern<br />

oder mit der Wasserschutzpolizei.<br />

Mehr Vernetzung geht nicht.<br />

ein hochbeiniger Van-carrier setzt einen container an einer zuvor exakt festgelegten Position auf dem Burchardkai ab.<br />

sagt Brückenfahrer Soenke Greve. er<br />

dirigiert in der Frühschicht eine von<br />

insgesamt sieben containerbrücken,<br />

mit denen die christophe colomb seit<br />

9:00 uhr abgefertigt wird. Maßarbeit.<br />

Schon am nächsten tag soll das riesenschiff<br />

hamburg wieder verlassen.<br />

burchardkai, 12:15 uhr. Greve schiebt<br />

den kleinen Joystick vor sich nach vorn,<br />

langsam gleitet die Kanzel am Ausleger<br />

über ein Gebirge aus Stahlboxen. Vier<br />

Standardcontainer gleichzeitig kann<br />

Greve mit seiner containerbrücke heben,<br />

120 tonnen Gewicht insgesamt.<br />

Das ist rekord. Die hhlA hat für die<br />

Abfertigung von Großcontainerschiffen<br />

der neuesten Generation nicht nur die<br />

liegeplätze am Burchardkai ausgebaut,<br />

sondern auch in die leistungsfähigsten<br />

Brücken europas investiert.<br />

burchardkai, 12:16 uhr. Welche der<br />

bunten Boxen Greve vom Deck der<br />

christophe colomb heben muss, erfährt<br />

er über einen kleinen Monitor in<br />

der Brückenkanzel. Der Brückenfahrer<br />

blickt durch eine Scheibe im Boden,<br />

lässt einen tonnenschweren Greifer,<br />

den Spreader, langsam nach unten<br />

gleiten und pickt container cMAu<br />

146090-0 in der Bay 57 der christophe<br />

colomb an. ein dumpfer laut. Greve<br />

hievt die Box aus dem Stapel. Gibt<br />

die Brückenaufsicht grünes licht, darf<br />

Greve den container auf die Kaikante<br />

stellen. und schon kann er die nächste<br />

Box holen.<br />

burchardkai, 12:16 uhr. Mehrere hundert<br />

Meter entfernt kontrolliert Prozesssteuerer<br />

Manfred Fuß im leitstand<br />

das löschen des containers cMAu<br />

146090-0. hat Greve die Box auf der<br />

Kaikante abgesetzt, blinkt sie auf dem<br />

überwachungsmonitor. Die hhlA hat<br />

am Burchardkai in eine neue integrierte<br />

terminalsteuerung (itS) investiert.<br />

Sie ermöglicht eine überwachung der<br />

Abfertigung in echtzeit und steuert zugleich<br />

das automatische einstapeln der<br />

container im modernen Blocklager auf<br />

dem terminalgelände. itS sorgt dafür,<br />

dass alle am containerumschlag beteiligten<br />

Systeme optimal vernetzt sind<br />

und gesteuert werden können. Manfred<br />

Fuß arbeitet bei jeder Abfertigung eng<br />

mit den Online-Planern zusammen, die<br />

für den richtigen einsatz der containerbrücken<br />

am Schiff sorgen. tausende<br />

Boxen müssen gelöscht und geladen<br />

werden, ohne dass sich dabei die<br />

Brücken und Fahrzeuge auf dem<br />

terminal ins Gehege kommen.<br />

12 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 13


ein Bahnkran be- und entlädt auf dem hhlA container terminal Burchardkai containerzüge. Diese bis zu 700 Meter langen Züge fassen maxi-<br />

mal 92 Standardcontainer und verkehren im Shuttlebetrieb zwischen dem hafen und dem hinterland.<br />

Hamburg<br />

Magdeburg<br />

Wittenberge<br />

Decín<br />

Schiene<br />

Straße<br />

Dresden<br />

Prag<br />

Wien<br />

Dunajská Streda<br />

Bratislava<br />

Von hamburg nach<br />

Wien<br />

transportweg der Deichmannschuhe<br />

aus dem hamburger hafen bis in die<br />

Wiener Verkaufsfiliale.<br />

burchardkai, 12:17 uhr. ulf Niekrenz<br />

hat mit dem Abstellen der Box auf der<br />

Kaikante automatisch einen transportauftrag<br />

erhalten. Mit seinem 60 tonnen<br />

schweren Van-carrier (Vc) fährt er zur<br />

containerbrücke 28, um den container<br />

aufzunehmen.<br />

burchardkai, 12:20 uhr. Niekrenz setzt<br />

den container cMAu 146090-0 in der<br />

übergabespur des Blocklagers ab.<br />

5.000 Paar Schuhe für die Deichmann-<br />

Filialen in Österreich haben auf ihrem<br />

Weg ins europäische hinterland die<br />

erste etappe gemeistert. computergesteuert<br />

sortieren die Kräne des vollautomatischen<br />

lagers die Box in eine<br />

optimale Position zur Zwischenlagerung<br />

vor dem Weitertransport.<br />

hamburg, burchardkai, 11. dezember<br />

2010, 10:50 uhr. Der Metrans-Zug<br />

41316 aus Prag hat seinen fünfstündigen<br />

Slot auf Gleis 12 des containerbahnhofs<br />

am Burchardkai pünktlich<br />

erreicht. im zweiten Stock des blaurot-grauen<br />

hauptgebäudes des ctB<br />

herrscht hochbetrieb – hier befindet<br />

sich die hinterlandsteuerzentrale für<br />

den Bahnumschlag. „Den beladen wir<br />

volles rohr mit 60 Schachteln“, tönt<br />

es aus dem hintergrund des engen<br />

raums, der mit Bildschirmen, handfunkgeräten,<br />

telefonen und einem großen<br />

übersichtsdisplay vollgestopft ist.<br />

Bernd lentfer, leiter der Betriebsadministration<br />

hinterland, schmunzelt: „Metrans<br />

ist mit seinen Shuttleverkehren<br />

ein gut planbarer Kunde. Fast immer<br />

sind alle Stellplätze ein- und ausgehend<br />

voll.“ Die „60 Schachteln“, etwa je zur<br />

hälfte 40-Fuß- und 20-Fuß-container,<br />

addieren sich zu insgesamt 92 teu,<br />

der weltweiten Zähleinheit auf Basis<br />

des Standard-20-Fuß-containers. Damit<br />

ist der Zug nach Prag heute komplett<br />

ausgebucht.<br />

burchardkai, 11:25 uhr. Am Gleis 12 ist<br />

die Arbeit bei leichtem Schneetreiben<br />

inzwischen in vollem Gange. Zehn Vcs<br />

flitzen zwischen den Ausgabestellen<br />

der mächtigen Blocklager und dem<br />

lang gestreckten containerbahnhof hin<br />

und her. Sie müssen die Stahlboxen<br />

maßgerecht für den umschlag auf die<br />

Bahn platzieren. Dafür sind die Gleise<br />

– wie an ice-Bahnhöfen – in die Abschnitte<br />

A bis F unterteilt. Das Kunststück<br />

von eDV und leitstand ist es,<br />

im engen Kontakt mit den Vc-Fahrern<br />

einen möglichst gleichmäßigen Fluss<br />

mit dem ent- und Beladen des Zuges<br />

zu organisieren, der auch den Fahrern<br />

der gewaltigen, gleisübergreifenden<br />

Bahnkrane ein optimales Arbeiten ermöglicht.<br />

Brückenfahrer, wie hier am inlandterminal<br />

der hhlA tochter Metrans in Prag, brau-<br />

chen Augenmaß und Fingerspitzengefühl.<br />

burchardkai, 14:31 uhr. heute läuft<br />

der Prozess fast ideal. hinter diesem<br />

reibungslosen Ablauf einer von täglich<br />

32 Zugabfertigungen am Burchardkai<br />

steckt gründliche Vorbereitung. Sönke<br />

Volkmer, Geschäftsführer von Metrans<br />

Deutschland, organisiert den Gesamtprozess.<br />

er koordiniert reeder, Zoll,<br />

Bahn, Burchardkai, Deichmann sowie<br />

Metrans in hamburg, Prag und im slowakischen<br />

Dunajská Streda. Für jeden<br />

hamburger containerterminal hat er einen<br />

eigenen Sachbearbeiter. ihr Job ist<br />

es, die Prozesse für die 1.781 Metrans-<br />

Züge zu organisieren, die hamburg 2010<br />

mit Prag verbunden haben. Metrans<br />

erreichte im vergangenen Jahr auf der<br />

Strecke hamburg–Prag eine rekordauslastung<br />

von nahezu 100 Prozent.<br />

„Deichmann ist für uns ein vorbildlicher<br />

Partner“, lobt Volkmer den Schuhkonzern,<br />

dessen logistik-Philosophie sich<br />

bestens mit der Metrans-Konzeption<br />

Der Shuttlezugbetreiber Metrans erreichte 2010 auf der Strecke hamburg–Prag eine rekordauslastung von nahezu 100 Prozent.<br />

14 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 15


versteht. um 14:31 uhr leuchtet es<br />

grün auf dem überwachungsmonitor:<br />

Die Box cMAu 146090-0 ist auf den<br />

Waggon 33544960171-5 im Abschnitt<br />

A verladen worden.<br />

burchardkai, 15:48 uhr. Der mehr als<br />

600 Meter lange Zug setzt sich allmählich<br />

in Bewegung. Per eDV erfahren<br />

der Metrans-Dispatcher in Prag und<br />

die logistikexperten von Deichmann<br />

zeitgleich, dass der Burchardkai seinen<br />

Job mal wieder präzise gemacht hat.<br />

decín, ˇ ˇ güterbahnhof, 12. dezember<br />

2010, 6:10 uhr. trotz der schwierigen<br />

Witterungsbedingungen ging die<br />

Fahrt über Magdeburg und Dresden<br />

glatt. Morgens um 6:00 uhr findet der<br />

lok- und Zugführerwechsel in Decín ˇ ˇ<br />

statt, der ersten tschechischen Stadt<br />

nach dem sächsischen elbkurort Bad<br />

Schandau. Die Metrans-Züge gehören<br />

zu den häufigsten Gästen auf diesem<br />

wildromantischen Streckenabschnitt<br />

direkt an der elbe. Schon von Weitem<br />

kann man sie an ihren geschlossenen<br />

containerreihen erkennen. Dank des<br />

im slowakischen Dunajská Streda endet der<br />

Schienentransport.<br />

eigenen Waggonmaterials und seiner<br />

ausgefeilten Auslastungslogistik packt<br />

Metrans seine Züge enger und voller<br />

als die Konkurrenz. Mit über 160.000<br />

containern auf der Strecke von hamburg<br />

nach Prag übertrifft das Bahnunternehmen<br />

2010 das bisherige rekordjahr<br />

2008 deutlich. Mit 31 Prozent der<br />

exporte und 28 Prozent der importe<br />

ist Deutschland tschechiens führender<br />

handelspartner. 75 Prozent der überseeverkehre<br />

werden auf der Schiene<br />

abgewickelt – zumeist mit Metrans.<br />

„Geht nicht gibt’s nicht“<br />

wie schaffen sie es, dass am bahn-<br />

hof burchardkai pro monat im schnitt<br />

30.000 container abgefertigt werden<br />

können?<br />

ich bin die Schnittstelle zwischen den<br />

Kunden – also den Zugbetreibern –<br />

und unserem Operating, das dann<br />

die eigentliche Be- und entladung<br />

durchführt. Der Datenaustausch mit<br />

den Zugbetreibern findet über das<br />

hafenbahn-Betriebs- und informationssystem<br />

hABiS statt. So bekomme<br />

ich rund um die uhr die empfangs-<br />

und Versanddaten für die Züge<br />

Prag, 12. dezember 2010, 8:57 uhr.<br />

in Prag ist das Wetter nicht besser.<br />

Bei leichtem Schneetreiben erhält der<br />

Metrans-Zug 41315 einfahrt in eine<br />

der größten umschlaganlagen europas.<br />

hier ist Platz für 15.000 container,<br />

auf den breit gefächerten Gleisanlagen<br />

können zehn Züge gleichzeitig<br />

bedient werden. Auch in der tschechischen<br />

Metropole sind die terminalabläufe<br />

genau vorgeplant. Als der Zug am<br />

Montagmorgen zum Stillstand kommt,<br />

steht auf dem Nachbargleis bereits ein<br />

Feeder-Zug, der nachts um 0:26 uhr in<br />

richtung der rund 380 Kilometer entfernten<br />

slowakischen Stadt Dunajská<br />

Streda starten wird. eine direkte umladung<br />

von Zug zu Zug per transtainerbrücke<br />

sorgt für einen hocheffizienten<br />

und kostengünstigen Anschluss.<br />

dunajská streda, 13. dezember 2010,<br />

9:11 uhr. Schmuck und aufgeräumt<br />

präsentiert sich der jüngste Metransterminal<br />

vor den toren der alten Stadt<br />

nahe der Donau im Dreieck von Wien,<br />

Budapest und Bratislava. Der Neubau<br />

auf der grünen Wiese wurde für ein vor-<br />

bernd lentfer, leiter administration hinterland, sorgt mit seinem team dafür,<br />

dass am burchardkai pro tag bis zu 32 züge pünktlich abgefertigt werden.<br />

mitgeteilt und sorge dafür, dass sie<br />

termingerecht abgefertigt werden.<br />

wie viel zeit bleibt für einen zug?<br />

laut Slotplan ist pro Zug ein Zeitfenster<br />

von fünf Stunden eingeplant. So<br />

schaffen wir es, auf dem terminalbahnhof<br />

32 Züge am tag abzufertigen<br />

– auch an Feiertagen. Wir versuchen<br />

sogar, überpünktlich zu sein.<br />

warum?<br />

Dann können wir neben den regulären<br />

Zügen auch noch Sonderzüge<br />

abfertigen. unser Motto lautet: Geht<br />

nicht gibt’s nicht.<br />

Neben dem Metrans-terminal im slowakischen Dunajská Streda befindet sich das Distributionszentrum von Deichmann (links oben).<br />

bildliches terminallayout genutzt: Die<br />

Anlage bietet Platz für 25.000 container,<br />

das großzügige Gleisareal erlaubt<br />

die Bedienung mehrerer Ganzzüge<br />

gleichzeitig. Der terminal wuchs auch<br />

in der Krise. Deichmann eröffnete im<br />

April 2009 sein neues Distributionszentrum<br />

direkt am terminalgelände.<br />

Jetzt gehen durch diese Anlage über 15<br />

Prozent aller Schuhe, die Deichmann in<br />

europa verkauft – 21 Millionen waren<br />

das im Jahr 2010. 5.000 Paar davon<br />

stecken in der Box mit der Kennung<br />

cMAu 146090-0, die an diesem winterlichen<br />

Montagmorgen hier eintrifft. Die<br />

Schuhkartons gelangen direkt vom Zug<br />

ins Distributionszentrum, wo sie in Sendungseinheiten<br />

für die einzelnen österreichischen<br />

Filialen aufgeteilt werden.<br />

wien, schenker-niederlassung, 14. dezember<br />

2010, 13:45 uhr. Für den großen<br />

Bedarf der österreichischen Metropole<br />

nutzt Deichmann ein eigenes unterverteilzentrum<br />

in der Schenker-Niederlassung<br />

am Alberner hafen in Wien. und<br />

hier kommt noch einmal Metrans ins<br />

Spiel. Peter Kiss, Geschäftsführer der<br />

slowakischen Metrans-tochter: „unse-<br />

in der Wiener innenstadt haben die Schuhe<br />

aus china ihr Ziel erreicht.<br />

re besondere Qualität ist der All-inclusive-Service,<br />

den wir bieten.“ Natürlich<br />

gehört auch die transportorganisation<br />

nach Wien dazu. Vom Distributionszentrum<br />

aus wird ein container mit der<br />

Schuhlieferung für Wien beladen, der<br />

bereits um 11:06 uhr nach Wien aufbricht.<br />

um 13:45 uhr ist die halle an der<br />

Gottfried-Schenker-Straße 1 erreicht.<br />

Zu den fünf Filialen in Wien sind es jetzt<br />

nur noch ein paar Kilometer.<br />

wien, mariahilferstraße 41, 15. dezember<br />

2010, 8:12 uhr. in der großen Deichmann-Filiale<br />

in der traditionsreichen<br />

Wiener einkaufsstraße geht die über<br />

21.000 Kilometer lange reise von china<br />

bis Wien zu ende. Für die endphase<br />

des Weihnachtsgeschäfts werden die<br />

regale noch einmal neu bestückt. Seit<br />

dem Start der christophe colomb in<br />

Ningbo sind genau 37 tage, 20 Stunden<br />

und 42 Minuten vergangen.<br />

16 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 17


eiSe iN Die ZuKuNFt<br />

container am<br />

laufenden band<br />

Mit einem intelligenten Konzept für den Transport zwischen Kaikante und den Kunden in Europa zeigt die <strong>HHLA</strong><br />

in Zusammenarbeit mit den Bahnoperateuren Metrans, Polzug und Transfracht, wo die Zukunft des Containerverkehrs<br />

liegt: auf der Schiene. Wir nennen es auch: „die Industrialisierung der Transportketten“.<br />

im kombinierten Verkehr von Schiene und Straße organisiert die hhlA tochter Metrans standardisierte<br />

transportketten zwischen Seehafen und hinterland. Start und Zielpunkt ist dabei<br />

zum Beispiel der hhlA container terminal Altenwerder.<br />

Die Digitalisierung analoger Medien<br />

durch Bits und Bytes hat die Welt<br />

grundlegend verändert. im öffentlichen<br />

Bewusstsein weit weniger präsent ist<br />

die „industrialisierung“ des Gütertransports<br />

durch den container. Die weltweit<br />

genormte Stahlbox hat die Prozesse<br />

rund um die transportkette vereinfacht,<br />

standardisiert und automatisiert.<br />

Mit enormen effizienzsteigerungen<br />

und einer drastischen Verringerung<br />

der transportkosten stellt der<br />

container die entscheidende trieb-<br />

feder der heutigen Globalisierungsdynamik<br />

dar.<br />

in der maritimen logistik mit<br />

großen containerschiffen und automatisierten<br />

terminals, wie etwa dem<br />

hhlA container terminal Altenwerder,<br />

ist diese industrialisierung schon weit<br />

fortgeschritten. Der landtransport ist<br />

davon meist noch weit entfernt. Dies<br />

zeigt sich besonders im Fernverkehr:<br />

Beim containertransport werden die<br />

Systemvorteile der Schiene gegenüber<br />

dem lkw viel zu selten genutzt.<br />

Zu unrecht. „Die Schiene hat<br />

Potenzial, große Mengen Fracht zuverlässig<br />

über lange Strecken zu bewegen“,<br />

sagt Peter Plewa, einer der<br />

beiden Geschäftsführer bei hhlA<br />

intermodal. Wie gut das funktioniert,<br />

zeigt die hhlA tochter Metrans. im<br />

kombinierten Verkehr von Schiene und<br />

Straße organisiert Metrans standardisierte<br />

transportketten zwischen dem<br />

Seehafen und dem hinterland. ein<br />

elementarer Bestandteil dieses Systems<br />

sind durchgängige informationsketten<br />

– in der transportlogistik noch<br />

längst keine Selbstverständlichkeit.<br />

Von großer Bedeutung sind außerdem<br />

große inlandterminals mit Drehscheibenfunktion<br />

und die Organisation der<br />

langstreckentransporte per Shuttlezug<br />

im taktverkehr. So verbinden täglich<br />

bis zu fünf Zugpaare die hamburger<br />

containerterminals direkt mit dem großen<br />

inlandterminal in Prag. Von dort<br />

aus erschließen Direktzüge oder lkw<br />

tschechien, die Slowakei und ungarn.<br />

Zudem dient der Prager terminal als<br />

Puffer beziehungsweise Zwischenlager<br />

für die Warenströme.<br />

Das erfolgsmodell Metrans<br />

dient als Vorbild für den Ausbau des<br />

Netzwerks in Polen. im polnischen<br />

Kattowitz eröffnete hhlA intermodal<br />

im Sommer einen neuen hinterlandterminal.<br />

es ist der erste privat finanzierte<br />

und gleichzeitig öffentlich sowie<br />

Auf dem Bahnhof des Buchardkai platzieren<br />

Kräne die container auf Shuttlezüge, die<br />

mehrmals täglich zwischen dem hafen und<br />

containerterminals im hinterland pendeln.<br />

kundenneutral betriebene terminal in<br />

Polen und kann sich durchaus mit den<br />

westlichen Standards im intermodalen<br />

Verkehr messen. 2011 erfolgt der Aufbau<br />

eines hub-terminals für Polzug in<br />

Posen. Dieser soll, wie in Prag oder<br />

im slowakischen Dunajská Streda, als<br />

Drehscheibe fungieren. Shuttlezüge<br />

bringen container aus den häfen nach<br />

Posen. Dort werden sie umgeladen auf<br />

lkw oder Zubringerzüge, die hinterlandterminals<br />

wie Kattowitz ansteuern.<br />

„in einem weiteren Schritt werden wir<br />

dieses System auch auf die für den<br />

hamburger hafen wichtigen Märkte<br />

Deutschland, Österreich und die<br />

Schweiz übertragen“, sagt harald rotter,<br />

Geschäftsführerkollege von Plewa<br />

18 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 19<br />

Hub-Terminal<br />

Das hub-System<br />

ein hub-terminal funktioniert wie eine<br />

radnabe (engl.: hub), auf die viele<br />

Speichen zulaufen. regelmäßige Shuttlezüge<br />

bringen container „bunt“ aus dem<br />

hafen zum hub, wo sie sortiert werden.<br />

Auf Schiene und Straße gelangen sie<br />

dann weiter in ihre Zielregion.<br />

bei hhlA intermodal. erste Mosaiksteine<br />

hat die hhlA schon umgesetzt.<br />

um inlandterminals in wichtigen<br />

Wirtschaftszentren zu entwickeln,<br />

haben hhlA und eurogate im Frühjahr<br />

2010 gemeinsam das unternehmen iPN<br />

inland Port Network gründet. Zwar gibt<br />

es in Deutschland bereits Anlagen, um<br />

container zwischen Schiene und Straße<br />

umzuschlagen. Diese sind jedoch<br />

zum teil überlastet oder können nicht<br />

weiter ausgebaut werden. Dass die<br />

hhlA es ernst meint mit dem Knüpfen<br />

eines dichten Netzwerks im hinterland,<br />

zeigt auch die von der hhlA tochter<br />

ctD und dem Bremer transportunternehmen<br />

eKB gegründete Firma cit<br />

container inland trucking. Sie soll die<br />

„letzte Meile“ vom inlandterminal zum<br />

Kunden abdecken.<br />

Die Vision der hhlA ist ehrgeizig.<br />

Stehen die neuen Drehscheiben im<br />

hinterland, sollen Shuttlezüge mehrmals<br />

täglich von den terminals der<br />

hhlA im hamburger hafen abfahren.<br />

containertransport wie am laufenden<br />

Band – gut kombiniert.


uMSteiGeN<br />

Kohlefrachter<br />

und erzzüge<br />

Im Schatten der Köhlbrandbrücke arbeitet nicht nur ein Gigant unter den Terminals, sondern auch ein<br />

Automatikwunder. Knapp 20 Prozent der gesamten Eingangstonnage des Hamburger Hafens werden<br />

allein hier umgeschlagen. Zu Besuch am Hansaport.<br />

hamburgs erzgebirge liegt unter der<br />

Köhlbrandbrücke. Die hansaport hafenbetriebsgesellschaft<br />

türmt hier<br />

schwarze und rote Berge auf – Kohle<br />

und erz für Kraft- und Stahlwerke<br />

im norddeutschen raum. hansaport<br />

ist der größte und leistungsfähigste<br />

Schüttguthafen Deutschlands. 2010<br />

wurden hier 13,8 Millionen tonnen erz<br />

und Kohle gelöscht. Das ist bei 106<br />

Mitarbeitern nur denkbar mit einem<br />

ausgeklügelten Automatisierungskonzept.<br />

„unsere Anlagen arbeiten bis zu<br />

90 Prozent im Automatikbetrieb“, sagt<br />

hansaport-Geschäftsführer erhard Meller.<br />

760 Meter Kaimauer stehen hier für<br />

die großen Massengutfrachter bereit.<br />

Vier Brücken löschen bis zu 110.000<br />

tonnen erz und bis zu 70.000 tonnen<br />

Kohle pro tag. Sie laden ihr löschgut<br />

auf Förderbandstraßen ab, die sich wie<br />

ein Gitternetz über die 350.000 Quadratmeter<br />

große lagerfläche legen. Die<br />

Bänder schütten Kohle und erz dort ab,<br />

wo es ihnen die Steuerung des terminals<br />

befiehlt.<br />

Das Aufschütten der Kohleund<br />

erzberge auf die lagerflächen<br />

übernehmen automatisierte Schaufelradbagger.<br />

ihre dreidimensional mes-<br />

Per Förderbandstraße (rechts) gelangen erz<br />

und Kohle auf halden, für die eine lagerfläche<br />

von 350.000 Quadratmetern zur Verfügung<br />

steht.<br />

senden laser-Scanner ermitteln die<br />

haldengeometrie. Vom lager geht die<br />

reise per Förderbandstraße meist zum<br />

terminaleigenen Bahnhof.<br />

Bis zu 15 Züge werden hier<br />

pro tag automatisch abgefertigt. Die<br />

Waggons werden meist von der Deutschen<br />

Bahn angeliefert und von einer<br />

funkferngesteuerten terminallok übernommen.<br />

Die zieht die bis zu 600 Meter<br />

langen Züge erst einmal rückwärts<br />

durch die Beladestation. im inneren der<br />

Station prüfen wiederum Scanner den<br />

Zustand der Waggons, nehmen deren<br />

Daten auf und geben sie online an die<br />

Datenbank weiter. Die bereitet die Beladung<br />

der Waggons elektronisch vor.<br />

Die Beladeautomatik steuert derweil<br />

die lok. Sind alle Waggons erfasst,<br />

schiebt die lok den Zug wieder zurück<br />

und lässt dabei jeden Waggon mit der<br />

errechneten Menge Kohle oder erz<br />

beladen. Die Bahn holt sich ihren Zug<br />

schließlich wieder am terminal ab.<br />

Manchmal reisen die rohstoffe<br />

auch mit Binnenschiffen weiter. Natürlich<br />

werden auch diese automatisch<br />

beladen. „Wir brauchen für die Abfuhr<br />

der Materialien keinen Meter Straße“,<br />

sagt Meller. Wir wollen uns auch lieber<br />

nicht vorstellen, was es hieße, 13,8 Millionen<br />

tonnen Schüttgut auf der Straße<br />

zu transportieren.<br />

Greiferbrücken (ganz links) können pro tag<br />

weit mehr als 100.000 tonnen Schüttgut<br />

löschen. Auf der lagerfläche werden von<br />

automatisierten Schaufelradbaggern (links)<br />

erz und Kohle aufgetürmt oder für den<br />

Weitertransport abgetragen.<br />

20<br />

hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 21


selbstfahrende agV (automated<br />

guided Vehicles) stoßen dank<br />

hybrider, dieselelektrischer Antriebe<br />

30 Prozent weniger cO aus. Die<br />

2<br />

nächste Generation könnte mit<br />

Batterie fahren, wenn der Probebetrieb<br />

erfolgreich verläuft.<br />

halbautomatische zwei-Katzcontainerbrücken<br />

gewinnen beim<br />

Absenken der container Strom<br />

zurück. Das spart 20 bis 25 Prozent<br />

des Strombedarfs.<br />

der containerbahnhof mit sieben<br />

gleisen sorgt für einen hohen Anteil<br />

ökologisch vorteilhafter Bahntransporte.<br />

containerganzzüge können<br />

ohne rangieren direkt zusammengestellt<br />

werden.<br />

logistikzentrum in direkter nähe<br />

bedeutet Verkehrsvermeidung<br />

durch kurze Wege. Zahlreiche<br />

logistikfirmen (zum Beispiel hhlA<br />

logistics) bilden ein Güterverkehrszentrum<br />

(GVZ) in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft.<br />

automatisierte blocklager<br />

ermöglichen neue Dimensionen der<br />

Flächeneffizienz. Pro container<br />

wird weniger als die hälfte der<br />

sonst üblichen lagerfläche<br />

benötigt.<br />

NAchhAltiG reiSeN<br />

hightech schützt<br />

das Klima<br />

Technologische Innovationen und ein hoher Elektrifizierungsgrad wirken sich am <strong>HHLA</strong> Container Terminal<br />

Altenwerder (CTA) umweltschonend aus. Der Strom aus erneuerbaren Energiequellen etwa senkt die<br />

CO 2 -Emissionen des gesamten Terminals um circa 60 Prozent.<br />

in hamburg-Altenwerder arbeitet nicht<br />

nur der am weitestgehend automatisierte,<br />

sondern auch der am stärksten<br />

elektrifizierte containerterminal<br />

der Welt. Beides bringt erhebliche<br />

Vorteile für die umwelt: So wird der<br />

Bedarf von mehr als 50 Millionen Kilowattstunden<br />

(kWh) Strom seit 2010<br />

vollständig aus erneuerbaren ener-<br />

giequellen gedeckt. Dieser cO -frei 2<br />

erzeugte Strom senkt die cO -emis-<br />

2<br />

sionsbilanz des gesamten terminals<br />

um circa 60 Prozent. Aber auch das<br />

energiesparen kommt nicht zu kurz,<br />

denn automatisierte Prozesse lassen<br />

sich mithilfe spezieller Algorithmen in<br />

idealer Weise optimieren. eine spezielle<br />

Software errechnet die kürzesten<br />

und damit energieeffizientesten Wege<br />

über den terminal und minimiert die<br />

Stapelvorgänge im containerlager.<br />

Allein das Projekt „Multiple load“ –<br />

der transport und umschlag von zwei<br />

Standardcontainern gleichzeitig –<br />

führte 2010 dazu, dass 292.000 kWh<br />

weniger Strom und 334.000 liter weniger<br />

Diesel verbraucht wurden.<br />

22 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 23


NAViGAtiONShilFeN<br />

Planen, steuern,<br />

Programmieren<br />

Intelligente Steuerung ist die wichtigste Stellschraube, um automatisierte Prozesse in der Logistik effizienter zu<br />

gestalten. Dazu nutzen viele Mitarbeiter der <strong>HHLA</strong> vernetzte und größtenteils selbst entwickelte IT-Systeme.<br />

Beim Anblick der nahezu vollautomatisierten<br />

Abläufe auf dem hhlA container<br />

terminal Altenwerder denken<br />

Besucher oft, alles würde „von Geisterhand“<br />

bewegt. tatsächlich findet man<br />

an der Kaikante nur wenige Mitarbeiter,<br />

obwohl es auf dem gesamten terminal<br />

mehr als 800 Arbeitsplätze gibt. Allein<br />

150 sind im Betriebsgebäude angesiedelt<br />

und sorgen dafür, dass alles seinen<br />

umschlag rund um die uhr auf dem hhlA<br />

container terminal Altenwerder.<br />

detailliert geplanten Gang geht. Das<br />

herz dieses komplizierten Mechanismus<br />

schlägt im leitstand, wo rund um<br />

die uhr immer 15 Betriebssteuerer im<br />

einsatz sind. Durch die großen Fenster<br />

können sie den Fluss von jährlich vielen<br />

hunderttausend Stahlboxen verfolgen,<br />

die sie in möglichst effiziente Bahnen<br />

gelenkt haben.<br />

Automatisierung mithilfe modernster<br />

informationstechnologie spielt<br />

dabei eine ganz wichtige rolle. Aber:<br />

computer sind nur rechenmaschinen,<br />

nützliche Werkzeuge, die erfahrene<br />

Mitarbeiter und ihre Beurteilungskompetenz<br />

gerade in kniffligen Situationen<br />

nicht ersetzen können. Das wird sehr<br />

deutlich im leitstand, wie es ihn auch<br />

auf den anderen containerterminals<br />

der hhlA gibt. Nur Menschen können<br />

aktuelle Situationen richtig bewerten,<br />

nur sie füttern die rechner mit den notwendigen<br />

Parametern, um auf komplexe<br />

Anforderungen reagieren zu können.<br />

Kurzfristig können das Sonderwünsche<br />

von Kunden oder technische Störungen<br />

sein. langfristig sind es viele Kleinigkeiten,<br />

die in der Summe die Abläufe<br />

kontinuierlich optimieren. Nur deshalb<br />

kann die ursprünglich für 1,9 Millionen<br />

Standardcontainer (teu) ausgelegte<br />

Anlage in Altenwerder mittlerweile rund<br />

1 Million teu zusätzlich bewältigen.<br />

Dafür wurden it-Programme angepasst,<br />

Fahrwege verändert, Algorithmen<br />

neu berechnet. Bei der hhlA entwickelt<br />

eine große it-Abteilung selbst<br />

relevante Programme und optimiert die<br />

Schnittstellen zu fremden Systemen.<br />

Kaum ein externer Spezialist ist mit<br />

den Abläufen auf einem terminal wirklich<br />

vertraut.<br />

Durch diese besonderen Anforderungen<br />

entstehen neue tätigkeitsprofile,<br />

zum Beispiel in der Wartung<br />

und entstörung. Dort schreiben hoch<br />

spezialisierte Mitarbeiter eigene Steuerungssoftware.<br />

Aber nicht nur auf<br />

den containerterminals gehört der intelligente<br />

umgang mit moderner informationstechnologie<br />

zum Berufsalltag.<br />

Vom leitstand aus haben die Betriebs-<br />

steuerer das Geschehen auf dem hhlA<br />

terminal stets im Blick.<br />

Der einsatz von it-Systemen und das<br />

Denken in Prozessketten finden sich in<br />

allen Bereichen der hhlA wieder. So<br />

überwachen Mitarbeiter in der Massengutabfertigung<br />

am hansaport den umschlagprozess<br />

im leitstand, bei den<br />

Bahngesellschaften „tracken“ Disponenten<br />

jeden container am Bildschirm,<br />

und selbst für lkw-Fahrer hat die hhlA<br />

tochter ctD eine eigene Software entwickelt,<br />

die dabei hilft, leerfahrten im<br />

hafen zu vermeiden.<br />

„in diese richtung zielt auch die<br />

Ausbildung bei der hhlA“, erklärt der<br />

leiter der hhlA Fachschule. Seit 2006<br />

steht Projektmanagement auf dem<br />

lehrplan, die Abläufe in der transportkette<br />

werden ganzheitlich behandelt.<br />

„Die Anforderungen verschieben sich<br />

in richtung Planungs- und Steuerungskompetenz“,<br />

erklärt er. „immer<br />

mehr Geräte werden aus der Ferne<br />

koordiniert und gesteuert, Ablaufpläne<br />

müssen gestaltet und optimiert werden.“<br />

24<br />

hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 25


ZeitreiSe<br />

alte bacKsteine,<br />

neue bewohner<br />

Seit Anfang der 1990er-Jahre saniert und entwickelt die <strong>HHLA</strong> die roten Backsteinblöcke der Speicherstadt.<br />

Inzwischen arbeiten in den ehemaligen Lagerhäusern Modedesigner, Werbetexter und Architekten neben<br />

Museen und Musicalschulen.<br />

Wie Wasserschlösschen thronen die<br />

roten Backsteinblöcke über den Fleeten<br />

der Speicherstadt. „Früher wurden<br />

die lagerräume lediglich für ihren ursprünglichen<br />

Zweck, meist für tee, Kaffee<br />

und teppiche genutzt“, sagt heidi<br />

Möller, die bei der hamburger hafen<br />

und logistik AG (hhlA) für den Vertrieb<br />

der Speicherstadtimmobilien zuständig<br />

ist, „die einfachen unbeheizten<br />

räume hatten in der regel nicht ein-<br />

mal fließendes Wasser.“ heute hängen<br />

hier lila handtaschen und glänzen im<br />

Scheinwerferlicht. im frisch renovierten<br />

Block Q präsentieren Modefirmen wie<br />

BrAX und Nannini in schicken Showrooms<br />

ihre Outfits und Accessoires.<br />

Neben den regalen stehen die alten<br />

holzpfeiler, auf denen die Gewürzhändler<br />

einst ihre Notizen hinterließen.<br />

Damals lieferten Schuten über die Fleete<br />

Kakao, Kaffee und rum an. Arbeiter<br />

warteten vor den Blöcken auf einen<br />

Job; sie schleppten die Waren von den<br />

luken ins innere der Speicherböden.<br />

Bis 2003 gehörte die Speicherstadt zur<br />

Freihafenzone. Sie war damit zollfreies<br />

hafengebiet und hafenfremden Nutzungen<br />

verschlossen.<br />

Seither erfindet sich die Speicherstadt<br />

zwischen innenstadt und<br />

hafencity neu. Sensibel und behutsam,<br />

mit Weitblick, nachhaltig und kreativ<br />

Sensibel und behutsam, mit Weitblick,<br />

nachhaltig und kreativ saniert die hhlA die<br />

die alten Blöcke der Speicherstadt.<br />

entwickelt die hhlA die Speicherblöcke<br />

und zieht neue Mieter in das<br />

ehrwürdige Quartier: Werbeagenturen,<br />

Architekten und Modefirmen schätzen<br />

das Flair und den charme der alten<br />

Bauten. Wo früher rohkaffee geröstet<br />

wurde, vermarktet heute etwa „Speicher<br />

und consorten“ Kaffee- und tee-<br />

Spezialitäten über das internet.<br />

Mit den neuen Mietern wachsen<br />

die Ansprüche an die Gebäude.<br />

So stellt die hhlA moderne heizsysteme<br />

bereit, installiert Aufzüge und<br />

saniert das historische Mauerwerk.<br />

Für jede Nutzung werden marktfähige<br />

und nachhaltige lösungen entwickelt.<br />

Wenn es der Denkmalschutz zulässt,<br />

vergrößert die hhlA auf Wunsch auch<br />

die Fenster.<br />

Vor 100 Jahren war es nachts<br />

hier meist dunkel und menschenleer;<br />

vereinzelt huschte ein Nachtwächter<br />

mit Gaslampe über die Böden. heute<br />

treffen sich Modedesigner und Ausstellungsbesucher<br />

auch abends zwischen<br />

künstlerisch illuminierten hausfassaden<br />

in cafes, Bistros und restaurants.<br />

Der Kulturspeicher Block D<br />

beherbergt das geschichtsträchtige<br />

Gruselkabinett „Dungeon“, die Musicalschule<br />

der Stage-Academy und die<br />

größte Modelleisenbahn der Welt, das<br />

Miniatur Wunderland. Attraktionen, die<br />

ihre Öffnungszeiten immer öfter in die<br />

Abendstunden verlängern. „Das ist<br />

auch für die neuen Bewohner und die<br />

Firmen in der angrenzenden hafencity<br />

wichtig“, sagt rainer Nelde, leiter der<br />

Vermietung bei der hhlA. „Wir wollen<br />

das Quartier beleben, allerdings individuell<br />

und nicht uniform.“<br />

Mainstream, einkaufsketten und<br />

Schnellrestaurants wünscht sich Nelde<br />

nicht in der Speicherstadt. „Wir suchen<br />

individuelle Betreiber, die selbst<br />

und mit dem nötigen enthusiasmus<br />

dabei sind und sich mit dem Standort<br />

identifizieren.“<br />

Schließlich verfolge die hhlA<br />

mit der Speicherstadt neben der nachhaltigen<br />

entwicklung und dem professionellen<br />

umgang mit den immobilien<br />

ein weiteres großes Ziel: Die Speicherstadt<br />

soll als ensemble uNeScO-Weltkulturerbe<br />

werden. Ziel ist ein gleichwohl<br />

historisches wie vitales multikulturelles<br />

Quartier, das wesentlich von<br />

der Vielfalt der Nutzungen lebt. hierbei<br />

– und dies ist wichtig – hat auch die<br />

konventionelle Nutzung wie etwa der<br />

teppichhandel seinen Platz.<br />

„Spannung im Quartier entsteht<br />

durch die größtmögliche Breite von<br />

Nutzungen, die sich gegenseitig befruchten<br />

und zudem nachhaltig funktionieren“,<br />

beschreibt Nelde die reise<br />

vom Damals zum heute und Morgen.<br />

hhla immobilien<br />

behutsamer strukturwandel für<br />

traditionsreiche hafenquartiere<br />

Mit den neuen Mietern wachsen die Ansprüche.<br />

Für jede Nutzung entwickelt die hhlA<br />

marktfähige und nachhaltige Qualitäten.<br />

Projekt- und Bestandsentwicklung, Quartiersmanagement und aktive Gestaltung<br />

des städtischen Strukturwandels – dies ist das breit gefächerte leistungsprofil<br />

von hhlA immobilien. An zentraler Stelle steht der behutsame<br />

und nachhaltige umbau der hamburger Speicherstadt zu einem mustergültig<br />

sanierten Quartier. Das einzigartige Ambiente des denkmalgeschützten lagerhauskomplexes<br />

inspiriert Mieter aus Medien, Kultur und Mode. Am nördlichen<br />

elbufer sichert die hhlA mit FMh Fischmarkt hamburg-Altona ein Stück der<br />

traditionsreichen Fischereiwirtschaft, eingebettet in eine intelligente Standortentwicklung<br />

für Fischhandel, Büros und eine ambitionierte Gastronomie.<br />

26 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 27


BeSSer reiSeN<br />

innoVationen<br />

gestern und heute<br />

Seit mehr als 125 Jahren bringt die <strong>HHLA</strong> mit neuen Ideen immer wieder frischen Wind in die Hafenlogistik: Die<br />

modernen Lagerkonzepte und Transportfahrzeuge waren und sind Vorbild für Unternehmen in der ganzen Welt.<br />

leichter stapeln<br />

Mit der einführung von Gabelstap-<br />

lern in den 1950er-Jahren wurde es<br />

deutlich einfacher, Waren im hafen<br />

zu transportieren und zu stapeln.<br />

Mit dem Aufkommen des Standardcontainers<br />

als wichtigstes transportbehältnis<br />

entwickelte die hhlA<br />

ende der 1960er-Jahre gemeinsam<br />

mit dem hersteller Peiner den sogenannten<br />

Portal-hubwagen, der<br />

später als Van-carrier seinen weltweiten<br />

Siegeszug antrat. Mit ihm<br />

ließen sich die Stahlkisten einfach<br />

auf dem terminalgelände umherfahren<br />

und aufeinandertürmen.<br />

F<br />

Frische Früchte<br />

1931 installierte die hamburger<br />

Kaiverwaltung in ihren Fruchtschuppen<br />

ein mobiles Fördersystem<br />

für Bananen. es war vor<br />

der Witterung geschützt und<br />

ermöglichte es, die Bananenstauden<br />

schnell zu verteilen.<br />

Die 2009 in Betrieb genommene<br />

neue Klimahalle am O’Swaldkai<br />

ist mit einem vollautomatischen<br />

Verteilersystem ausgestattet,<br />

das jeder Palette mit Bananenkartons<br />

einen individuellen<br />

lagerplatz zuweist.<br />

Autopilot statt<br />

Muskelkraft<br />

lange Zeit war der transport im<br />

hafen eine Sache starker Männer,<br />

die Sackkarren voller Stückgüter<br />

verteilten. heute kurven unbemannte<br />

Fahrzeuge, sogenannte<br />

Automated Guided Vehicles<br />

(AGV), über das terminalgelände<br />

und bringen container zu ihren<br />

lagerplätzen und von dort zur<br />

weiteren Verladung.<br />

lagern nach Bedarf<br />

Als am ende des 19. Jahrhun-<br />

derts die hamburger Speicherstadt<br />

entstand, war sie das modernste<br />

logistikzentrum ihrer Zeit. Die<br />

lang gestreckten mehrstöckigen<br />

Speicherblöcke boten im neu geschaffenen<br />

Freihafen weiträumige<br />

lagerflächen, die mit Neuerungen<br />

wie elektrischem licht und hydraulischen<br />

Winden ausgestattet waren.<br />

im Zeitalter von Just-in-time-Produktion<br />

sind container transportkiste<br />

und lagerfläche in einem. Auf<br />

Auf das Gleis setzen<br />

Die Kombination aus Schiff und Schiene<br />

spielte schon immer eine wichtige<br />

rolle im transportkonzept des<br />

hamburger hafens. Anfangs zogen<br />

noch zweispännige Pferdefuhrwerke<br />

die Schienengefährte. Diese wurden<br />

schon bald durch Dampflokomotiven<br />

ersetzt. 2008 nahm die hhlA auf dem<br />

container terminal tollerort einen der<br />

modernsten containerbahnhöfe europas<br />

in Betrieb. Mit dem Ausbau von<br />

inlandterminals fördert die hhlA die<br />

Verlagerung des Güterverkehrs von<br />

der Straße auf die Schiene.<br />

dem container terminal Altenwerder<br />

nahm die hhlA 2002 ihr erstes au-<br />

tomatisierte Blocklager in Betrieb. es<br />

sortiert die Stahlcontainer optimal für<br />

den Weitertransport.<br />

28 hhla reiseführer<br />

hhla reiseführer 29


eiseVoKabeln:<br />

fachbegriffe aus hafen und logistiK<br />

automated guided Vehicle<br />

(agV): Vollautomatisches, fahrerloses<br />

transportsystem, welches die contai-<br />

ner zwischen den containerbrücken<br />

an der Wasserseite und dem Blocklager<br />

bewegt. Wird bei der hhlA auf<br />

dem container terminal Altenwerder<br />

eingesetzt.<br />

ausgangstonnage: Gesamtheit<br />

der ausgehenden ladung.<br />

blocKlager: Bei der hhlA werden<br />

auf dem container terminal Altenwerder<br />

und künftig auch auf dem<br />

container terminal Burchardkai automatisierte<br />

Blocklager zur kompakten<br />

Stapelung von containern eingesetzt,<br />

die von Portalkränen auf Schienen<br />

bedient werden.<br />

containerbrücKe: Krananlage<br />

zum Be- und entladen von containerschiffen.<br />

unterschieden werden<br />

Panmax-, Post-Panmax- und Super-<br />

Post-Panmax-containerbrücken,<br />

die für die Abfertigung der entsprechenden<br />

Schiffsgrößen geeignet<br />

sind.<br />

containertrucKing: transport<br />

von containern mit dem lkw. Bei<br />

transporten innerhalb des hafens<br />

spricht man auch von umfuhren.<br />

eingangstonnage: Gesamtheit<br />

der eingehenden ladung.<br />

30 hhla reiseführer<br />

facilitY-management: Bezeichnet<br />

die Bewirtschaftung und Verwaltung<br />

von Gebäuden, Anlagen und ähnlichen<br />

einrichtungen wie etwa Kühlhäuser<br />

oder eine Bananenreiferei.<br />

flurfÖrderzeuge: Fahrzeuge, die<br />

Güter an land transportieren, stapeln<br />

und umschlagen können. Siehe auch:<br />

Van-carrier.<br />

hinterland: Bezeichnet das einzugsgebiet<br />

eines hafens.<br />

intermodal bzw. intermodalsYsteme:<br />

transport unter Nutzung<br />

verschiedener Verkehrsträger (Schiene,<br />

Wasser, Straße), der die jeweils<br />

spezifischen Vorteile der Verkehrsträger<br />

kombiniert.<br />

lÖschbrücKe: Anlage zum löschen<br />

von Kohle- und erzfrachtern.<br />

multifunKtionsterminal: universalterminal<br />

für den umschlag verschiedener<br />

Stückgutarten, beispielsweise<br />

Früchte, Fahrzeuge, Schwergut<br />

und auch container.<br />

multimodale transPorte siehe<br />

intermodal.<br />

PortalKrÄne (rmg): Krananlagen,<br />

die ihren Arbeitsbereich (zum Beispiel<br />

im Blocklager) wie ein Portal überspannen.<br />

Sie operieren oft auf Schienen<br />

und werden dann rMG (rail Mounted<br />

Gantry crane) genannt.<br />

seewÄrtige interKontinental-<br />

VerKehre: Warenverkehr zwischen<br />

den Kontinenten auf dem Seeweg,<br />

wobei meist Großcontainerschiffe zum<br />

einsatz kommen.<br />

standardcontainer: siehe teu.<br />

terminal: Bezeichnet in der transportbranche<br />

ein Gelände mitsamt infrastruktur,<br />

an dem Güter zwischen<br />

verschiedenen Verkehrsträgern umgeschlagen<br />

werden können.<br />

teu (twentY foot eQuiValent<br />

unit): Genormter Standardcontainer,<br />

der weltweit als Maßeinheit zur einheitlichen<br />

Zählung von containermengen<br />

Verwendung findet. Dieser 20-Fußcontainer<br />

ist 20 Fuß (6,1 Meter) lang,<br />

2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch.<br />

trimodal: Beschreibt die vorhandene<br />

Anbindung einer logistikanlage an<br />

die drei Verkehrsträger Schiene, Straße<br />

und Wasserweg.<br />

Van-carrier (auch straddlecarrier):<br />

umschlaggerät mit meist<br />

acht rädern zum transport von containern<br />

auf den terminals. Der Fahrer<br />

bewegt seinen Van-carrier über den<br />

container, hebt diesen an und stapelt<br />

ihn in mehreren lagen.<br />

imPressum<br />

herausgeber: hamburger hafen und logistik AG, Bei St. Annen 1, 20457 hamburg, telefon: 040-3088-0, Fax 040-3088-3355, e-Mail: info@hhla.de,<br />

www.hhla.de Verantwortlich: Florian Marten, leiter hhlA unternehmenskommunikation, telefon: 040-3088-3503, e-Mail: marten@hhla.de<br />

Konzeption und redaktion: torsten engelhardt, tOe-KOM, hamburg artdirektion: Petra hasselbring, hamburg fotografen/bildquellen: Julia<br />

Baier, christian Bruch, engel & Gielen, Sven Glage, thomas hampel, Oliver heissner, Jomare/Fotolia, Nele Martensen, Jörg Modrow. S. 28-29<br />

historische Aufnahmen: Gustav Werbeck, Archiv Speicherstadt-Museum, hamburger-Fotoarchiv (christoph Bellin). lithografie und druck:<br />

Druckerei Weidmann, hamburg.<br />

© hamburger hafen und logistik AG, Mai 2011.


hamburger hafen und logistiK aKtiengesellschaft<br />

Bei St. Annen 1, 20457 hamburg, telefon: 040-3088-0, Fax 040-3088-3355, e-Mail: info@hhla.de, www.hhla.de

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