01.09.2015 Aufrufe

Die Sonderausgabe BUNTE 2015 des Freistaates Sachsen

Vom trendigen Leipzig über die Landpartie hin zum Aktivurlaub – Sachsen zeigt sich gerne facettenreich. Dies beweist auch die BUNTE in ihrer neuen Sonderausgabe und gibt zudem Einblick in die Verbundenheit des gebürtigen Dresdner Tatortstar Jan Josef Liefers zu seiner Heimat, stellt den sächsischen Adelsverband vor und zeigt märchenhaft schöne Schlösser und Burgen der Region.

Vom trendigen Leipzig über die Landpartie hin zum Aktivurlaub – Sachsen zeigt sich gerne facettenreich.
Dies beweist auch die BUNTE in ihrer neuen Sonderausgabe und gibt zudem Einblick in die Verbundenheit des gebürtigen Dresdner Tatortstar Jan Josef Liefers zu seiner Heimat, stellt den sächsischen Adelsverband vor und zeigt märchenhaft schöne Schlösser und Burgen der Region.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Robert Capa, Redner. Palermo, Sizilien, Juli 1943, Kupferstich-Kabinett, SKD © Robert Capa / International Center of Photography, Magnum Photos


Wissenswertes<br />

12<br />

Schloss Moritzburg<br />

Der Kostümball auf Schloss Moritzburg –<br />

ein Muss für Aschen brödel-Fans.<br />

<strong>Die</strong> Kulisse <strong>des</strong> Märchenfilms verzaubert<br />

aber zu jeder Jahreszeit.<br />

Beliebtestes Fotomotiv ist natürlich<br />

der „Aschenbrödelblick“.<br />

www.schloss-moritzburg.de<br />

Megasound<br />

1 2<br />

Rund & süß<br />

Elfriede, die Frau <strong>des</strong> Erfinders, soll die<br />

süßen Mini-Kügelchen, die Rudolf Hoinkis<br />

aus Görlitz 1908 erfunden hat, Liebesperlen<br />

getauft haben. Heute liefert der<br />

Betrieb die bunte Dekoration in alle Welt<br />

TOP 1<br />

<strong>Die</strong><br />

Wussten Sie, dass Weltstars auf Musikinstrumente<br />

aus <strong>Sachsen</strong> stehen? Dass die<br />

Leuchter der Himmelfahrtskirche in Jerusalem<br />

aus <strong>Sachsen</strong> stammen? <strong>Die</strong>ses schöne<br />

4 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong><br />

11<br />

Handy-App<br />

Divinity Roxx, die<br />

Bassistin von Beyoncé,<br />

schwört auf ihren Warwick<br />

Bass aus dem Vogtland.<br />

Da ist sie nicht allein:<br />

Auch U2 und Eric Clapton<br />

gehören zu den Fans.<br />

www.warwickbass.com<br />

George Clooney, Dr. House,<br />

Gollum oder Ethan Hawke –<br />

durch das Schlösserland<br />

<strong>Sachsen</strong> führen berühmte<br />

Synchronstimmen von<br />

Hollywood-Stars. Gratis-<br />

Download: Schlösserland-<br />

<strong>Sachsen</strong>-App<br />

8<br />

Erleuchtung<br />

<strong>Die</strong> Himmelfahrtskirche in Jerusalem (u.) und<br />

das Mariinsky-Theater St. Petersburg sind<br />

Beispiele der Leuchten-Handwerkskunst aus<br />

Wurzen. www.leuchten-manufactur1862.com<br />

10<br />

Klassik<br />

mit Babys<br />

Berührungsängste<br />

kennt die Oper Leipzig<br />

nicht. Hier dürfen an<br />

bestimmten Terminen<br />

Eltern gemeinsam mit<br />

ihren Babys klassische<br />

Musik genießen. Ein<br />

voller Erfolg. Früh übt<br />

sich ...<br />

9Ohrenschmaus<br />

Australien, Kanada, Russland –<br />

auf der ganzen Welt spielen<br />

die besten Bluesmusiker auf<br />

Seydel-Mundharmonikas<br />

aus Klingenthal. James Cotton<br />

(oben CD „Cotton Mouth Man“)<br />

wurde dafür sogar mit dem<br />

Grammy Award ausgezeichnet<br />

und vierfach nominiert.<br />

www.seydel1847.de


3<br />

Wieder<br />

daheim<br />

Eine lange Reise hat<br />

er hinter sich, der<br />

Leipziger Thomaskantor<br />

Johann Sebastian<br />

Bach. Das einzige<br />

authentische Originalgemälde<br />

(Wert ca.<br />

2,5 Mio. Dollar) ist nun<br />

nach 265 Jahren wieder<br />

in der Heimatstadt. Zu<br />

sehen ist das Bildnis<br />

<strong>des</strong> großen Musikers,<br />

das ein amerikanischer<br />

Sammler der Stadt<br />

vermacht hatte, im<br />

Bach Museum.<br />

www.bach-leipzig.de<br />

4<br />

Häkeln ganz im Trend<br />

Thomas Jaenisch studierte im sächsischen Freiberg,<br />

als er mit Freund Felix Rohland eine Idee hatte:<br />

Mützen häkeln wie in den 70ern. Myboshi nannten sie die<br />

Unikate und lösten unerwartet eine neue Handarbeitswelle<br />

aus. <strong>Die</strong> Masche kommt an. Das Hobby-Imperium wächst ...<br />

2 aus <strong>Sachsen</strong><br />

Bun<strong>des</strong>land ist wie eine große Wundertüte.<br />

Wo sonst könnten Sie durch einen Schlosspark<br />

flanieren und die Stimme von George<br />

Clooney säuselt Ihnen sanft ins Ohr?<br />

7<br />

Wer hat’s<br />

erfunden?<br />

Pro Tag melden<br />

die <strong>Sachsen</strong> im<br />

Durchschnitt drei<br />

Erfindungen an.<br />

Dass Praktisches<br />

auch nett aussehen<br />

kann, zeigt<br />

Neonon. Das junge<br />

Dresdner Modelabel<br />

entwirft Sicherheitskleidung,<br />

die<br />

garantiert auffällt.<br />

Nicht nur für Mann<br />

und Frau, sondern<br />

auch für Vierbeiner.<br />

www.neonon.de<br />

6<br />

Zeitreise<br />

5<br />

Schaulauf<br />

Am 31. Oktober blicken<br />

alle nach Leipzig: Prominenz<br />

aus Film (hier<br />

Wolke Hegenbarth),<br />

Politik und Wirtschaft<br />

gibt sich dann die Ehre<br />

zur Eröffnung der Ballsaison<br />

mit dem 21. Leipziger<br />

Opernball. Der<br />

steht dieses Jahr unter<br />

dem Motto „Shalom<br />

Israel“. www.leipzigeropernball.com.<br />

In<br />

Dresden wird am 29. Januar<br />

2016 beim Semper-<br />

Opernball getanzt. www.<br />

semperopernball.de<br />

Orangeur Steffen Pabst hat eine Mission:<br />

Bis 2017 sollen viele italienische Orangenbäumchen<br />

sorgsam großgezogen werden.<br />

Ihr neues Zuhause<br />

wird dann der<br />

Dresdner Zwinger.<br />

Besucher können<br />

erahnen, wie Herrscher<br />

August der<br />

Starke im Jahr 1710<br />

die Orangerie erlebt<br />

hat. Wer will, kann<br />

sogar Orangenbaumpate<br />

werden<br />

Fotos: FACUNDO ARRIZABALAGA/epa/dpa bildfunk, Daniel Bark, Paula Bartels, Sylvio Dittrich, <strong>Die</strong>ter Heinemann/Ralf Harde/United Archives/IFTN/dpa picture-alliance, jens schlüter/epd-bild, Steffen Unger, shutterstock<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 5


Junges <strong>Sachsen</strong><br />

Blaublütiger VErein<br />

<strong>Die</strong> jungen Mitglieder <strong>des</strong> säch sischen Adelsverbands<br />

haben sich für <strong>BUNTE</strong> zum Gruppenfoto<br />

(mit Pferd) versammelt. Im Hintergrund das romantische<br />

Rokoko-Schloss Reichstädt bei Dresden.<br />

V. l.: Dimitra Maritsa und ihr Verlobter Constantin<br />

von Schönberg (Vereins jugendsprecher),<br />

Olga Herzogin zu Mecklenburg (Sprecherin 2012–<br />

<strong>2015</strong>), Alexander von Kempis mit Verlobter Felicitas<br />

von Einsiedel (Sprecherin 2010–2013), Ferdinand<br />

von Schönberg und Freundin Marie-Christine von<br />

Minckwitz auf Pferdedame Lady<br />

Foto: Kay MacKenneth und paul schirnhofer für bunte (montage);<br />

produktion: linna nickel; haare & make-up: Janet Abraham


<strong>Sachsen</strong><br />

im Herzen<br />

junger Adel<br />

Ihre Familien haben<br />

Lan<strong>des</strong>geschichte<br />

geschrieben. Jetzt<br />

packt der Nachwuchs<br />

an, um Kulturschätze<br />

zu erhalten und Traditionen<br />

zu pflegen.<br />

<strong>BUNTE</strong> machte<br />

einen Abstecher in<br />

die Schlosswelt<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 7


Junges <strong>Sachsen</strong><br />

Olga Herzogin zu<br />

Mecklenburg, 26<br />

„Meine Urgroßmutter<br />

war Prinzessin Anna<br />

von <strong>Sachsen</strong>, <strong>des</strong>halb<br />

durfte ich dem Verein<br />

als Nicht-Sächsin<br />

beitreten. Er ist wie<br />

eine große Familie!“<br />

Ferdinand von<br />

Schönberg, 27, &<br />

Marie-Christine<br />

von Minckwitz, 27,<br />

mit Ragna<br />

„Der Verein pflegt<br />

Tradition und Geschichte,<br />

die sonst<br />

in Vergessenheit<br />

geraten würden.“<br />

Kleid: Basler<br />

Schmuck: Justwin<br />

Kleid: Georg et Arend<br />

Schmuck: Justwin<br />

Kleid: Guido Maria<br />

Kretschmer<br />

Schuhe: Tamaris<br />

Schmuck: Justwin<br />

Felicitas von<br />

Einsiedel, 25<br />

„Ich habe auf unserem<br />

Jahrestreffen<br />

meinen Verlobten<br />

Alexander kennengelernt.<br />

Dort entstanden<br />

schon viele<br />

Lebensfreundschaften<br />

– und Pärchen.“<br />

Constantin von<br />

Schönberg, 24, &<br />

Dimitra Maritsa,<br />

27, mit Cleo<br />

„Meine Verlobte<br />

Dimitra wird nach<br />

unserer Hochzeit<br />

einen Antrag auf<br />

Mitgliedschaft<br />

stellen. Sie wäre<br />

die erste Griechin<br />

im Verein!“<br />

Kleid: Basler<br />

Schmuck: Justwin


Jahrestreffen Zu Pfingsten kamen die jungen Mitglieder <strong>des</strong> sächsischen<br />

Adelsvereins dieses Jahr auf Schloss Frankleben zum Ball zusammen<br />

Fotos: paul schirnhofer und Marco Junghans (Gruppenfoto rechts) für bunte, Paarfoto linke Seite, rechts unten: Kay MacKenneth und paul schirnhofer für bunte<br />

Liebevoll pflegt<br />

man Tradition:<br />

Beim Ball wird<br />

Quadrille wie zu<br />

Zeiten Napoleons<br />

getanzt<br />

Das<br />

Schloss<br />

Auf Reichstädt wurde Lan<strong>des</strong>geschichte<br />

geschrieben:<br />

Während der großen<br />

Hungersnot führte Schlossherr<br />

Adam Rudolph von<br />

Schönberg 1771 die Kartoffel<br />

unter den Bauern ein.<br />

Nachfahrin Dr. Ilse von<br />

Schönberg kaufte das Familienanwesen<br />

nach der<br />

Wende zurück. Heute dient<br />

es als traumhafte Hochzeits-<br />

Location. Infos unter: www.<br />

schloss-reichstaedt.de<br />

Friesenstute Lady wird nicht als<br />

professionelles Model enden,<br />

das steht fest. Aber Marie-<br />

Christine von Minckwitz,<br />

27, ist störrische Pferde und<br />

heikle Einsätze im Sattel gewohnt<br />

und so meisterte sie das <strong>BUNTE</strong>-Fotoshooting<br />

mit Noblesse. Beim historischen<br />

Familien umzug derer von Minckwitz musste<br />

sie schließlich schon in Ritterrüstung hoch<br />

zu Ross durch die Stadt traben. Familiengeschichte<br />

verpflichtet eben. Womit wir beim<br />

Thema wären: <strong>Sachsen</strong>s junger Adel hat eine<br />

Mission – das Wissen über die Geschichte der<br />

Region mehren und die Liebe zur Heimat<br />

wecken! Das ist man der oft 1000-jährigen<br />

Familienhistorie schuldig.<br />

Der heimische Adel ist sogar in einem eigenen<br />

Verein organisiert, Sächsischer Adel e. V.,<br />

und dieser hat eine extra Jugendabteilung<br />

(www.sachsenadel.de). Zum Hintergrund: Im<br />

Zweiten Weltkrieg wurden die alteingesessenen<br />

ursächsischen Adelsfamilien in alle Himmelsrichtungen<br />

versprengt, ihre Schlösser danach<br />

enteignet. Um das Netzwerk aufrechtzuerhalten<br />

und die Tradition nicht abreißen zu lassen,<br />

gründete man 1951 den Verein.<br />

Für <strong>BUNTE</strong> versammelten sich jetzt Jugendsprecher,<br />

Vereinsmitglieder und die offenbar<br />

patriotischen Hundefäulein Cleo (Dackel) und<br />

Ragna (Dachsbracke) zum Gruppenbild, um die<br />

Augen zu öffnen für die historischen Schätze,<br />

die im Schmuckkästchen <strong>Sachsen</strong> so schlummern.<br />

Eines dieser Juwelen ist zum Beispiel das<br />

romantische rosarote Rokoko-Schloss Reichstädt<br />

bei Dresden (Infotableau r.). Hier wird<br />

Vereinsjugendsprecher Constantin von Schönberg,<br />

24, nächsten Juni heiraten.<br />

Wenn es darum geht, die Heimat zu promoten,<br />

hat der blaublütige Nachwuchs auch keine<br />

Probleme, die Ärmel hochzukrempeln und sich<br />

die Hände schmutzig zu machen: Regelmäßig<br />

trifft man sich zu freiwilligen Arbeitseinsätzen<br />

auf baufälligen Schlössern, um den Besitzern<br />

unter die Arme zu greifen. <strong>Die</strong>se haben die Anwesen<br />

meist nach der Wende zurückgekauft<br />

und versuchen, sie wieder in den Vorkriegszustand<br />

zu versetzen, um sie als Kulturschätze<br />

für die Region zu erhalten. Dann werden Dächer<br />

gedeckt, Bäume gefällt oder modrige Keller<br />

trockengelegt. Spitzhacke und Spaten statt<br />

goldener Löffel.<br />

Beim großen Fototermin mit <strong>BUNTE</strong> in<br />

Abendrobe und Smoking merkte man sofort:<br />

<strong>Die</strong>se jungen Menschen gehen einfach anders<br />

mit Tradition um, sind topfit in Etikette und<br />

beherrschen noch Handkuss und Verbeugung.<br />

Ein jeder weiß eine ruhmreiche Wappensage<br />

zum Siegelring am Finger zu erzählen, wie<br />

Ferdinand von Schönberg, 27, und sein Bruder<br />

Constantin: Ihr Schild zeigt einen springenden<br />

Löwen – oben rot, unten grün. Der Legende<br />

nach soll im gelobten Land ein Schönbergscher<br />

Kreuzritter am Ufer eines Flusses von einem<br />

Löwen angefallen worden sein. Der Ritter bezwang<br />

das Tier – oben war es blutüberströmt,<br />

an den Läufen mit Wasserlinsen bedeckt.<br />

Einmal im Jahr ist großes sogenanntes<br />

Pfingsttreffen der Youngster-Vereinsabteilung in<br />

wechselnder Schloss-Location (Foto von diesem<br />

Jahr oben). Höhepunkt ist stets ein festlicher<br />

Ball, auf dem noch nach alter Sitte Quadrille<br />

getanzt wird. Quadrille ist ein höfischer Tanz<br />

aus der Zeit Kaiser Napoleons (1769–1821), bei<br />

dem man sich im Quadrat gegen übersteht. Eine<br />

herrlich formvollendete Angelegenheit. <strong>Die</strong> ein<br />

oder andere Ehe soll hier schon gestiftet worden<br />

sein. Zu später Stunde wird dann die Etikette<br />

beiseitegeräumt und zu wildem Friesenrock<br />

abgehottet, auch das hat beim Ball inzwischen<br />

Tradition.<br />

Als junger Adliger von heute surft man zwischen<br />

den Welten, zwischen Geschichte und<br />

Modernität. Oder, wie es die langjährige Jugendsprecherin<br />

<strong>des</strong> Vereins, Felicitas von Einsiedel,<br />

25, ausdrückt: „Wenn Tradition zum Selbstzweck<br />

verkommt, läuft etwas falsch. Wir leben sie<br />

aus Überzeugung, weil sie uns emotional verbindet<br />

und weil wir unsere Heimat lieben. Wir<br />

tragen <strong>Sachsen</strong> nicht nur im Wappen, sondern<br />

im Herzen.“ <br />

Linna Nickel<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 9


Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz<br />

www.saechsische-schweiz.de<br />

Aktivurlaub<br />

Foto: © Rico Richter<br />

Sächsische Schweiz<br />

Ein Märchen aus Stein<br />

In der Mitte Europas, zwischen Dresden und Prag,<br />

liegt die Nationalparkregion <strong>des</strong> Elbsandsteingebirges.<br />

Erkunden Sie Pirna und die Sächsische Schweiz<br />

Erleben Sie die Altstadt Pirnas in der von Ihnen gewünschten Jahreszeit mit ihrer liebevollen Atmosphäre<br />

und den gemütlichen Einkaufsstraßen.<br />

3 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet, Begrüßungsdrink, ein regionaltypisches Spezialitätenmenü,<br />

ein Essen vom Heißen Stein, ein 3-Gang-Romantik-Menü, ein Picknickkorb zur Stärkung für<br />

240 € pro Person im DZ<br />

Buchung von Unterkünften und Pauschalangeboten,<br />

Versand von Informationsmaterialien und Auskünfte zur Sächsischen Schweiz:<br />

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. | Bahnhofstraße 21 | 01796 Pirna | Tel. 03501 470147<br />

info@saechsische-schweiz.de | www.saechsische-schweiz.de | www.malerweg.de<br />

Tipp:<br />

Bei Buchung dieses Angebotes über den Tourismusverband erhalten Sie unter<br />

Angabe <strong>des</strong> Kennworts »Toskana« gratis* einen Gutschein<br />

für einen 4-stündigen Aufenthalt in der Toskana Therme Bad Schandau dazu.<br />

(*solange der Vorrat reicht)


Junges <strong>Sachsen</strong><br />

Von <strong>Sachsen</strong> in<br />

die welt<br />

Senkrechtstarter <strong>Die</strong>se<br />

jungen Menschen mischen<br />

die Szene auf – in Musik, Gastronomie<br />

und Sport<br />

2name Annekatrin<br />

Ra<strong>des</strong>, 26, aus Dresden<br />

• BERUF Sommelière<br />

• STATUS Weinexpertin,<br />

in ihrer Zunft<br />

die jüngste <strong>Sachsen</strong>s.<br />

Mag auch andere Getränke<br />

und hat daher den Barkeeper-Schein,<br />

eine<br />

Barista-Ausbildung für<br />

Kaffee und Tee sowie ein<br />

Diplom als Bier-Sommelière<br />

• PROGNOSE Probiert,<br />

auch den Softgetränkemarkt<br />

zu revolutionieren<br />

1<br />

name<br />

Therese Morich, 25, aus Chemnitz • BERUF DJane &<br />

Studentin • STATUS Morgens büffelt sie Wirtschaftsmathematik<br />

an der TU, abends heizt sie als Tereza dem Partyvolk<br />

ein. Machte sich mit dem Auftritt bei der Adidas-Show auf der<br />

New York Fashion Week einen Namen, gehört nun zu Deutschlands<br />

und Europas angesagtesten Hip-Hop-DJs • PROGNOSE<br />

Nach dem Mathe-Diplom wird sie eine ganz große Nummer<br />

3name Marcus Sadey,<br />

17, aus Chemnitz<br />

• BERUF Sport -<br />

schüler (Gewichtheben)<br />

• STATUS Ob Reißen oder<br />

Stoßen – er stemmt die<br />

Gewichte schon wie ein<br />

ganz Großer. Belohnung:<br />

8. Platz bei den Olympischen<br />

Jugendspielen in<br />

Nanjing 2014 • PRO GNOSE<br />

Sehr gute Chancen auf den<br />

Olympiasieg 2020<br />

Fotos: Peter Kneffel/dpa picture-alliance, Matteo Prandoni/BFAnyc/ddp images, ANDREAS WEICHELT<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 11


Titel<br />

Mann mit Vision<br />

und Meinung<br />

Für den „Tatort“<br />

ermittelt Jan Josef<br />

Liefers zwar in<br />

Münster, sein Herz<br />

schlägt aber auch<br />

sehr laut für seine<br />

Heimat <strong>Sachsen</strong><br />

Fotos: martin steffen/laif, dorothee falke/thomas&thomas<br />

<strong>Die</strong> Lieder<br />

meiner Heimat<br />

Jan Josef Liefers ist Schauspieler – und Musiker<br />

aus Passion. Das Land <strong>Sachsen</strong> vertritt er am 29. August<br />

beim Bun<strong>des</strong>vision Song Contest von Stefan Raab<br />

12 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


Als Frontmann<br />

der Rockband<br />

Radio Doria singt<br />

Liefers eigene<br />

Songs wie das<br />

wunder schöne Lied<br />

„Sehnsucht Nr. 7“<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 13


Titel<br />

Radio Doria<br />

Gemeinsam<br />

Musik zu<br />

machen ist<br />

für den<br />

Schauspieler<br />

pure Lust<br />

FAmilienhund<br />

Tony<br />

liebt es, mit<br />

Herrchen<br />

die Sächsische<br />

Schweiz<br />

zu erkunden<br />

Beim Song Contest<br />

von Stefan Raab<br />

am 29. August vertritt<br />

er das Land <strong>Sachsen</strong><br />

14 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


„Ich empfinde<br />

eine große<br />

Verbundenheit<br />

zu <strong>Sachsen</strong>,<br />

denn das ist<br />

meine Heimat“<br />

Redner zu<br />

DDR-Zeiten<br />

Liefers trat im<br />

November 1989<br />

in Berlin bei<br />

einer Demo auf<br />

Ein Leben ohne Musik – daran<br />

kann sich Jan Josef<br />

Liefers nicht erinnern.<br />

„Wenn meine Mutter morgens<br />

aufsteht, dann macht<br />

sie das Radio an, und wenn<br />

sie wieder schlafen geht, macht sie es aus. So<br />

war es schon immer.“ Den „Soundtrack meiner<br />

Kindheit“ (so heißt auch ein Album von ihm)<br />

beherrschten Sänger wie die Puhdys oder<br />

Manfred Krug, aber auch Udo Jürgens. „Ich<br />

bin in der DDR aufgewachsen, und wenn sich<br />

irgendwo eine Schlange bildete, stellte man<br />

sich automatisch hinten an, ohne zu wissen, was<br />

einen erwartete. Auf die Art kam ich zu einer<br />

Platte von Udo Jürgens mit dem Lied ,Griechischer<br />

Wein‘. <strong>Die</strong> Scheibe habe ich meiner Mutter<br />

geschenkt und sie hat es geliebt. Sie hat dann<br />

die Augen zugemacht und reiste gedanklich in<br />

die Ferne.“<br />

Seine Mutter litt unter dem Reiseverbot. Mit<br />

der Musik träumte sie sich raus aus der Enge. Als<br />

Folge gab es im Hause Liefers zu DDR-Zeiten<br />

eine große Plattensammlung, die ständig aufgestockt<br />

wurde. „So war sie auch etwas unabhängiger<br />

von der Musik, die auf den drei staatlichen<br />

Radiosendern angeboten wurde.“<br />

Jan Josef Liefers wuchs in einem Künstlerhaushalt<br />

in Dresden auf. Opa Heinz war Schauspieler,<br />

Papa Karlheinz Regisseur und Mama<br />

Brigitte auch Schauspielerin. <strong>Die</strong> Herren Liefers<br />

hatten alle ein Faible für Gesang, erzählt er: „Alle<br />

haben irgendwie Musik gemacht. Mein Vater konnte<br />

Gitarre spielen und war Mitglied eine Skiffle-<br />

Band, mein Opa hatte in den 30er-Jahren das<br />

Gesangsquintett Fünf Hertzels. Ich habe gerade<br />

erst ein Foto von ihm mit seinen Kollegen auf dem<br />

Dachboden entdeckt.“<br />

Er selbst machte erst eine Tischlerlehre am<br />

Staatstheater Dresden, ehe er an der Schauspielschule<br />

Ernst Busch studieren durfte.<br />

Trotz der politischen Umstände – mit seiner<br />

Heimat <strong>Sachsen</strong> hat er nie gehadert. „Ich mag die<br />

Menschen dort. <strong>Die</strong> <strong>Sachsen</strong> sind keine Duckmäuser<br />

und haben einen Hang zur Aufmüpfigkeit, was<br />

wohl historisch bedingt ist. <strong>Die</strong> <strong>Sachsen</strong> wehren<br />

sich und gehen auf die Straße, wenn ihnen etwas<br />

nicht passt. In letzter Zeit leider für Dinge, die ich<br />

schrecklich finde. Ich frage mich gerade – zusammen<br />

mit Freunden und Kollegen wie Til Schweiger<br />

oder Rea Garvey –, wie die zivilisierte, zu Mitgefühl<br />

und gesundem Menschenverstand fähige Mitte<br />

unserer Gesellschaft eine lautere Stimme bekommt<br />

gegen das irrationale, von Empathielosigkeit und<br />

dumpfer Angst geprägte Gequake von ganz rechts.<br />

Wir müssen die Entflammbarkeit für wichtige 6<br />

Fotos: radio doria tonstudio, maurice weiss/ostkreuz, prosieben/willi weber, hubert link via eastblockworld<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 15


Titel<br />

Leipzig<br />

Dresden Bautzen Görlitz<br />

Pirna<br />

Chemnitz Zittau<br />

Zwickau<br />

Plauen<br />

PIRNA<br />

Tipp für eine<br />

MotorradTour<br />

Der passionierte<br />

Motorradfahrer<br />

fährt gern mit<br />

seiner Maschine<br />

durch die Säch sische<br />

Schweiz<br />

STADT<br />

WEHLEN<br />

RATHEN<br />

Motorrad-<br />

FAn Schauspieler<br />

Jan<br />

Josef Liefers<br />

verrät seine<br />

Lieblingsroute<br />

STRUPPEN<br />

KÖNIGSTEIN<br />

PFAFFENDORF<br />

BAD<br />

SCHANDAU<br />

GOHRISCH<br />

6 Themen wieder in uns finden. In den Fragen<br />

Asylpolitik und Integration liefert die deutsche<br />

Politik seit Jahren leider keine gute Performance<br />

ab, was zu Verunsicherungen beitrug und letztlich<br />

den rechten Rand gestärkt hat.“<br />

<strong>Die</strong> Musik, sagt er weiter, sei ja schon immer<br />

auch ein Hilfsmittel gewesen, um sich politisch zu<br />

äußern. „Nicht umsonst wurden viele Rockmusiker<br />

in der DDR argwöhnisch beobachtet, und genau<br />

<strong>des</strong>wegen standen auch Tausende 1988 in Berlin<br />

auf der anderen Seite der Mauer, um das Konzert<br />

von Pink Floyd im Berliner Westen zu hören. Oder<br />

ein Jahr zuvor dasselbe bei David Bowie. Ich sehe<br />

einfach, dass jede gesellschaftliche Bewegung ihre<br />

Musik hat.“<br />

<strong>Die</strong> Beatles, Pink Floyd oder David Bowie –<br />

ihre Songs prägten das Musikverständnis <strong>des</strong><br />

Schauspielers. „Ich mochte die Beatles immer<br />

mehr als die Stones, weil sie eine komprimierte,<br />

künstlerische Entwicklung hatten, von einer<br />

Art englischen Schlagern bis zum experimentellen<br />

Psychedelic Sound in wenigen Jahren.<br />

Heute finde ich die Stones natürlich super und<br />

war auch schon in mehreren Konzerten, die je<strong>des</strong><br />

Mal als die endgültig letzten angekündigt waren.<br />

<strong>Die</strong>se Männer sind Pop-Denkmäler, denen<br />

man einfach huldigen muss.“ Warum ist Liefers<br />

eigentlich nicht Sänger statt Schauspieler geworden?<br />

„Das war ja nicht so einfach wie im Westen.<br />

Man konnte in der DDR nicht einfach eine Band<br />

gründen und irgendwo auftreten. Ich sah keinen<br />

guten Weg für mich in die Musik. Mit meinen<br />

paar Akkorden und der alten Gitarre zog ich von<br />

„Beim<br />

Song Contest<br />

wollen wir<br />

gewinnen!“<br />

Musik im Blut<br />

Auf seiner aktuellen<br />

CD sind Ehefrau<br />

Anna Loos sowie die<br />

Töchter Lilly, 12, und Lola, 7,<br />

der Backgroundchor<br />

Hinterhoffest zu Lagerfeuer und spielte, was ich<br />

mir beigebracht hatte.“<br />

Er hatte zwar im Alter von zehn, elf Jahren Unterricht,<br />

aber „der Lehrer war steinalt und kannte<br />

keinen der Songs, die ich lernen wollte“. Vielmehr<br />

sollte er sich volkstümliches Liedgut aneignen und<br />

das war nun wirklich nicht sein Ding. Als Autodidakt<br />

hat Jan Josef Liefers in den vergangenen<br />

30 Jahren fast jeden Tag Gitarre gespielt und liebt es<br />

heute, mit seiner Band Radio Doria auf der Bühne<br />

zu stehen und seine eigenen Lieder zu performen.<br />

„Für unsere aktuelle CD habe ich mit Alexander<br />

Freund einen perfekten Partner zum Songschreiben<br />

gefunden. Ich hätte nicht gedacht, dass es leichter<br />

sein kann, zu zweit an einem Text zu arbeiten. Ich<br />

habe immer geglaubt: Das muss ich ganz allein<br />

machen, das versteht eh keiner, was ich sagen will.<br />

Früher habe ich mich oft wochenlang rumgequält.<br />

Jetzt ist das ein kreativer Prozess geworden, der richtig<br />

Spaß gemacht hat.“ Beim aktuellen Album gab<br />

es zudem Unterstützung von Ehefrau Anna Loos<br />

sowie den Töchtern Lilly und Lola. Sie sind bei<br />

„Unbeschreiblich“ als Backgroundchor zu hören.<br />

„Haben wir bei uns im Badezimmer aufgenommen,<br />

weil es da so schön hallt.“<br />

Bleibt die Frage, was für den „Tatort“-Star den<br />

besonderen Reiz an der Musik ausmacht – im<br />

Gegensatz zur Schauspielerei. „Man ist viel mehr<br />

bei sich und spielt keine Rolle aus einem Drehbuch.<br />

Außerdem gibt es nichts Großartigeres, als<br />

gemeinsam zu musizieren.“<br />

Mit seiner Band nimmt er am 29. August auch<br />

am Bun<strong>des</strong>vision Song Contest in Bremen teil –<br />

und wird <strong>Sachsen</strong> dabei mit dem Song „Sehnsucht<br />

Nr. 7“ vertreten. „Ich empfinde eine große Verbundenheit<br />

zu <strong>Sachsen</strong>, meiner Heimat. Und<br />

die Menschen dort mögen anscheinend<br />

auch unsere Musik besonders gern, wir<br />

spielen da immer vor ausverkauften<br />

Häusern. Außerdem findet der Song Contest<br />

ja zum letzten Mal statt, weil Stefan<br />

Raab in Rente gehen will. <strong>Sachsen</strong> hat<br />

noch nie gewonnen, es ist also unsere<br />

gemeinsame, letzte Chance. Und es ist zum Glück<br />

nicht alles so bierernst. Also auf geht’s, <strong>Sachsen</strong>!“<br />

Christiane Soyke<br />

Fotos: martin steffen/laif, dpa, Illustrationen: ulrich pitule/bunte (2)<br />

16 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


Umwerfend<br />

anders.<br />

Highlights <strong>2015</strong><br />

Herbst- und Weinfest<br />

in Radebeul & Meißen<br />

25.09. – 27.09.<strong>2015</strong><br />

10 Jahre Leben in der Frauenkirche<br />

Festtage zum Jubiläum<br />

22.10. – 31.10.<strong>2015</strong><br />

15. Jazztage Dresden<br />

06.11. – 15.11.<strong>2015</strong><br />

Dresdner UNITY Night <strong>2015</strong><br />

07.11.<strong>2015</strong><br />

Weihnachtshauptstadt Dresden<br />

mit dem 581. Striezelmarkt<br />

26.11. – 24.12.<strong>2015</strong><br />

www.veranstaltungen.dresden.de<br />

Dresden.Marketing<br />

@DD_Marketing


Starke Frauen<br />

die gesichter<br />

der Hope-Gala:<br />

Unternehmerin<br />

Viola Klein<br />

(in Brian Rennie<br />

für Basler)<br />

und Pfarrer<br />

Stefan Hippler<br />

aus Südafrika<br />

im Dresdner<br />

Schauspielhaus<br />

Fotos: Arno Burgi/dpa picture-alliance, MARKO GREITSCHUS/api, Robert Harding/mauritius images, stephan schraps/ullstein bild<br />

helfen<br />

ist viel mehr<br />

als ihr Hobby<br />

Viola Klein organisiert zum zehnten Mal die Hope-Gala<br />

in Dresden und hilft so HIV-Erkrankten in Südafrika


spenden<br />

sammeln<br />

Viola Klein<br />

spannt gern<br />

Freunde wie Udo<br />

Lindenberg<br />

für das<br />

HIV-Projekt<br />

Hope ein<br />

initiatorin der hope-gala<br />

Viola Klein mit ihrem Ehemann,<br />

Musikmanager Hermjo Klein<br />

„Work-Life-Balance ist eine Erfindung<br />

von Leuten, die nicht gern arbeiten“<br />

GewinnSPIEL<br />

Vor dem Büro von Viola<br />

Klein stehen Kisten mit<br />

Schulranzen, Kleidung<br />

und Spielzeug. Es sind<br />

Spenden der Mitarbeiter<br />

ihrer Firma Saxonia<br />

Systems an Flüchtlinge in Dresden. Dass geholfen<br />

wird, ist hier selbstverständlich. Bevor wir<br />

mit dem Interview beginnen, braucht die quirlige<br />

Unternehmerin „erst mal einen Kaffee“.<br />

Bei ihrem Pensum bräuchten andere erst mal<br />

Urlaub. Viola Klein engagiert sich neben ihrem Job<br />

als Geschäftsführerin der Softwarefirma für diverse<br />

Hilfsorganisationen. Eine, die Hope-Kapstadt-<br />

Stiftung, liegt ihr besonders am Herzen und hat sie<br />

dazu motiviert, mit der Deutschen Aids-Stiftung<br />

die jährliche Hope-Gala ins Leben zu rufen, die<br />

„etwas Glanz und Gloria nach Dresden bringt“.<br />

Dass sie Charity-Lady genannt wird, gefällt<br />

ihr nicht: „Da geht direkt eine Schublade auf, in<br />

der ich nicht landen möchte. Das klingt, als ob ich<br />

nicht arbeiten würde und nur geheiratet oder geerbt<br />

hätte.“ <strong>Die</strong> Idee zur Hope-Gala ist nicht aus<br />

Langeweile entstanden. <strong>Die</strong> Initiatorin: „Mein Geschäftspartner<br />

Andreas Mönch hat 2001 in Südafrika<br />

geheiratet. Und der Pfarrer Stefan Hippler,<br />

der ihn getraut hat, wollte kein Geld, sondern Spenden<br />

für Hope. Als ich mit ihm telefoniert habe, hat<br />

er mich ermuntert, mir die Zustände vor Ort selbst<br />

anzusehen. Also bin ich hingeflogen. So eine Not<br />

habe ich noch nie gesehen. Das war außerhalb<br />

meiner Vorstellungskraft.“ Das ist der Moment, in<br />

dem die sonst starke Stimme von Viola Klein leiser<br />

wird. „Da lernt man Dankbarkeit und Demut<br />

für sein eigenes Leben.“ Schockiert war sie, dass<br />

80 Prozent der HIV-Neuerkrankten Frauen und<br />

Kinder sind. Besonders erschütternd: die hohe<br />

Zahl der Aids-Waisen.<br />

<strong>Die</strong> Powerfrau fasste den Entschluss zu helfen.<br />

Mit ihrem Trauzeugen Harry Belafonte stellte<br />

sie in einer Pressekonferenz das Projekt vor.<br />

Danach entstand die Idee, in der frisch restaurierten<br />

Frauenkirche ein Konzert mit Aftershowparty<br />

zu veranstalten. Bereits beim ersten Mal<br />

kamen 50 000 Euro zusammen. Das hat den Ehrgeiz<br />

der Sächsin geweckt. „Ich habe mein Netzwerk<br />

vergrößert und versucht, mehr Sponsoren<br />

und Helfer zu finden.“ Alle Künstler (von Klassik<br />

bis Rock) treten ohne Gage auf. „Jeder Cent<br />

kommt an, wir haben keine Administrationskosten.<br />

Der Event ist schon vorher durch Sponsoren<br />

finanziert. Dafür muss ich ungefähr 100 000 Euro<br />

ranschaffen – ein Kraftakt.“ Inzwischen feiert<br />

die Hope-Gala zehntes Jubiläum und konnte<br />

in den vergangenen Jahren 840 000 Euro sammeln.<br />

Belohnt das für den Stress? Viola Klein:<br />

„Ja, aber noch viel mehr mein jährlicher Besuch<br />

in Kapstadt. Wenn ich sehe, was unsere 35 Mitarbeiter<br />

in 16 Townships auf die Beine stellen, bin<br />

ich glücklich. Das Konzept: Wir bauen nichts, sondern<br />

nutzen die Einrichtungen <strong>des</strong> Staates. Wir<br />

investieren in Menschen, in Hilfe zur Selbsthilfe.“<br />

Anderen zu helfen ist für Viola Klein selbstverständlich.<br />

„Das sollte zur guten Kinderstube<br />

gehören.“ Und leidet die Work-Life-Balance unter<br />

ihrem Engagement? Klein: „Work-Life-Balance<br />

ist eine Erfindung von Leuten, die nicht gern arbeiten.<br />

Ich freue mich, wenn ich etwas geschafft<br />

habe – und das setzt wieder neue Energien frei.“<br />

Zum Beispiel, um in ihrer Firma Deutschkurse<br />

für Flüchtlinge anzubieten und eine App zur ersten<br />

Orientierung zu erstellen. Viola Klein wird<br />

es nie langweilig – und das liegt an ihrer Hilfsbereitschaft.<br />

<br />

Sandra Schmidt<br />

<strong>Die</strong> Jubiläumsgala findet am<br />

31. Oktober im Dresdner Schauspielhaus<br />

statt – und Sie können<br />

dabei sein. Wir verlosen zwei<br />

exklusive Tickets zur Gala. Sie<br />

übernachten im 5-Sterne-Superior-Hotel<br />

„Taschenbergpalais“<br />

Kempinski in Dresden. <strong>Die</strong> Anreise<br />

2. Klasse DB ist inbegriffen.<br />

Frage: <strong>Die</strong> wie vielte Hope-Gala<br />

findet <strong>2015</strong> statt? Lösungswort an:<br />

hopegala@bunte.de (bis 10. September).<br />

Weitere Veranstaltungs-<br />

Infos: www.hopegala.de<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 19


9. Oktober <strong>2015</strong><br />

Lichtfest Leipzig<br />

mit Pinar Atalay und Florian Lukas<br />

25 Jahre Deutsche Einheit<br />

20 Uhr | Augustusplatz<br />

„Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit?“<br />

Musik, Video und Performance<br />

lichtfest.leipziger-freiheit.de


Starke Frauen<br />

Sie ist das Gesicht der Kunstsammlungen<br />

Chemnitz: Ingrid Mössinger.<br />

Als die Direktorin 1996 in ihrem alten<br />

Golf ankam, fand sie ein in die Jahre<br />

gekommenes Gebäude am Theaterplatz<br />

vor. Aber sie erkannte, dass unter der<br />

bröckeligen Fassade ein Juwel verborgen war.<br />

„Allerdings teilten wir uns den Platz mit einem<br />

Naturkundemuseum und einer Bienenzucht.“ Heute<br />

umfassen die Kunstsammlungen vier Standorte<br />

in Chemnitz. Das Verzeichnis der gezeigten<br />

Künstler ist über 450 Seiten stark und ein Who’s<br />

who der Kunstgeschichte: Ernst Ludwig Kirchner,<br />

Marc Chagall, Edvard Munch, Pablo Picasso,<br />

Joseph Beuys und viele, viele mehr. Der Charme<br />

und das Engagement der gebürtigen Schwäbin<br />

beeindruckten Sammler immer wieder derart,<br />

dass sie ihre Werke gern nach Chemnitz gaben.<br />

Ihr größter Coup war es, die Sammlung <strong>des</strong><br />

Münchner Galeristen Alfred Gunzenhauser mit<br />

2459 Werken von Größen wie Max Beckmann,<br />

Otto Dix oder Alexej von Jawlensky nach <strong>Sachsen</strong><br />

zu holen. Geschätzer Wert: über 200 Millionen<br />

Euro. Mössinger erspähte für Gunzenhauser sogar<br />

das passende Museumsgebäude – und die<br />

Münchner Konkurrenz hatte das Nachsehen. Wie<br />

schafft sie das? „Ich verbringe bestimmt 60 Prozent<br />

meiner Zeit damit, finanzielle Mittel für die Kunst<br />

zu organisieren. Wenn ein Museum nicht wächst,<br />

stirbt es“, erklärt sie.<br />

Zudem gelingt es ihr, mit spektakulären Ausstellungen<br />

den Ruf der Sammlungen in die Welt<br />

zu tragen. So zeigte sie erstmals öffentlich im Jahr<br />

2007 die Aquarelle und Gouachen von Bob Dylan,<br />

den bis dahin öffentlich noch kein Museum nach<br />

seinen bildnerischen Werken gefragt hatte. Zuvor<br />

beschäftigte sie sich mit der sogenannten<br />

visuellen und konkreten Poesie von Carlfriedrich<br />

Claus und Franz Mon, in der Worte zu Bildern<br />

werden. Sie sah eine künstlerische Verbindung<br />

zu Dylan und suchte den Kontakt zum Musiker.<br />

Das sorgte weltweit für Schlagzeilen – und rund<br />

260000 Klicks im Internet. C. D.<br />

Ingrid Mössinger lebt für die Kunst. Hier<br />

steht sie vor dem Bild „Schwester Rosi III“ von<br />

Georg Baselitz – diese Schenkung bleibt der<br />

Sammlung trotz <strong>des</strong> Streits um das Kunstgutschutzgesetz<br />

erhalten<br />

Hier gedeiht<br />

die Kunst<br />

Ingrid Mössinger hat aus Chemnitz eine Top-<br />

Adresse für Sammler und Museumsbesucher gemacht<br />

Fotos: Hendrik Schmidt/dpa picture-alliance, ddp images, imago/epd, mauritius images (2)<br />

Vier Standorte bilden die Kunstsammlungen chemnitz<br />

Henry van de Velde-Museum<br />

Für den Fabrikanten Esche<br />

schuf Henry van de Velde die<br />

Jugendstilvilla. Heute ist sie<br />

„sein“ Museum (Parkstraße 58)<br />

Am Theaterplatz<br />

Hier befindet sich u. a. die Gemäl<strong>des</strong>ammlung<br />

mit Werken von<br />

Karl Schmidt-Rottluff, Edvard<br />

Munch usw. (Theaterplatz 1)<br />

Museum Gunzenhauser<br />

2400 Exponate von über 270 Künstlern<br />

sind hier zu sehen – 278 sind<br />

von Otto Dix, mehr als irgendwo<br />

sonst auf der Welt (Falkeplatz)<br />

Schloßbergmuseum<br />

Hier befindet sich das Stadtmuseum<br />

– schon die Räumlichkeiten<br />

aus Mittelalter und Renaissance<br />

sind sehenswert (Schloßberg 12)<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 21


Kultur<br />

Kreativer Kopf<br />

Galerist Gerd Harry<br />

Lybke gilt als einer<br />

der einflussreichsten<br />

Galeristen der Gegenwart.<br />

Sein Markenzeichen<br />

sind farbenfrohe<br />

Dreiteiler<br />

Willkommen in lybzig!<br />

Judy Lybke Der Top-Galerist aus Leipzig zeigt in<br />

<strong>BUNTE</strong> seine sieben Lieblingsflecken der Messestadt<br />

Seine maßgefertigten<br />

Dreiteiler, die mitunter<br />

aussehen, als hätte Picasso<br />

wild mit Warhol<br />

geknutscht, täuschen<br />

leicht darüber hinweg,<br />

dass man es hier mit einem der mächtigsten<br />

Galeristen der Welt zu tun hat. Denn der Judy,<br />

wie viele Gerd Harry Lybke, 54, auch nennen,<br />

kommt hemdsärmelig und duzfreudig daher.<br />

Dabei hat dieser Mann von Leipzig aus mit<br />

seiner Galerie Eigen + Art ein globales Kunstimperium<br />

aufgebaut, das seinesgleichen sucht.<br />

Lybke riecht gute Kunst zehn Meilen gegen<br />

den Wind und erkannte als einer der Ersten das<br />

Potenzial von Genie Neo Rauch, 55. Heute vertritt<br />

er die angesagtesten Künstler wie Martin<br />

Eder, 46, Tim Eitel, 44, oder Carsten Nicolai, 49.<br />

Faszinierend: Er ist totaler Autodidakt. Der gelernte<br />

Maschinenmonteur verdingte sich einst<br />

als Aktmodell an der Kunsthochschule! Glücklicherweise<br />

hat er dann die Seiten gewechselt ...<br />

Sein Erfolgsgeheimnis: Lybke<br />

ist kein Gallerowdy, der sich wichtiger<br />

nimmt als die Kunst. <strong>Die</strong> wilden<br />

Dreiteiler sind das Maximum<br />

an Selbstinszenierung. Das lieben<br />

seine Künstler so an ihm. Und was<br />

er an Leipzig liebt, hat er <strong>BUNTE</strong><br />

verraten. <br />

L. Nickel<br />

Vom Autodidakten<br />

zum Beherrscher<br />

eines globalen<br />

Kunstimperiums<br />

22 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong><br />

Galerist Judy Lybke mit Maler<br />

Neo Rauch, den er entdeckt hat


Judy Lybkes inspirational<br />

Places in Leipzig<br />

1<br />

Thomaskirche<br />

„Hier unbedingt den<br />

berühmten Motetten<br />

(mehrstimmige Gesänge,<br />

Anm. d. Red.)<br />

<strong>des</strong> Thomanerchors<br />

lauschen.“ Jeden<br />

Freitag 18 Uhr und<br />

Samstag 15 Uhr,<br />

2 3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Eintritt 2 Euro<br />

Bike-Bar<br />

„Alles rund ums Rad<br />

findet man übrigens<br />

bei Dr. Seltsam.<br />

Tagsüber ist es ein Fahrradladen, abends verwandelt er sich<br />

in eine urige Kneipe.“ Merseburger Straße 25, 04229 Leipzig<br />

7<br />

diefabrik „Aus Alt mach Neu!<br />

<strong>Die</strong>fabrik in der Klingenstraße <strong>des</strong>ignt<br />

Stühle, Lampen und tolle Lautsprecher<br />

aus alten Werkstoffen.“ Rechts: Regal<br />

„shelf114/115“ aus recycelbarer Wellpappe.<br />

Infos unter www.diefabrik.org<br />

RöstGut „Den besten Kaffee der<br />

Stadt mahlt die Kaffeerösterei RöstGut<br />

auf dem Gelände der alten Zelluloidfabrik<br />

im Stadtteil Schleußig.“ Im Hof mit<br />

Weinlaub gibt es auch ein kleines Café.<br />

Onlineshop: www.roestgut.de<br />

Der Fockeberg in der Leipziger Südvorstadt: „<strong>Die</strong> Aussicht hier ist<br />

so schön, dass man nicht mehr weg will! Im Sommer findet hier das große<br />

Seifenkistenrennen statt.“ Der Fockeberg entstand aus Schutt der<br />

Kriegsruinen, die man nach und nach zu einem Berg aufgeschichtet hat<br />

Radeln<br />

„Leipzig ist eine<br />

Fahrradstadt,<br />

<strong>des</strong>halb sollte man<br />

unbedingt selbst in<br />

die Pedale treten, am<br />

besten rund um den<br />

malerischen Cospudener See“<br />

Baumwollspinnerei<br />

„Sie ist das kreative Herz Leipzigs.“<br />

In der ehemaligen Spinnerei haben<br />

sich Galeristen, Künstler, Designer<br />

und Architekten, ein Kino und Gastrobetriebe<br />

angesiedelt. Kanzlerin<br />

Angela Merkel war auch schon da<br />

Fotos: Dominik Butzmann/laif, Waltraud Grubitzsch und Jan Woitas/dpa Picture-Alliance, Stefan Noebel-Heise/imago,<br />

Thomas Puschmann/FRüHBEETGRAFIK, Rainer Weisflog, Sebastian Willnow/ddp images (2), mauritius images/Westend61<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 23


Kultur<br />

Ein Ballett,<br />

das stolz macht<br />

Mario Schröder ist Chefchoreograf in<br />

Leipzig. 1989 floh er vor der Stasi in die Oper –<br />

heute begeistert er weltweit für den Tanz<br />

Düster und<br />

AHNungsvoll<br />

Mozarts<br />

„Requiem“ in<br />

der Inszenierung<br />

von Mario<br />

Schröder


Körperbeherrschung<br />

in<br />

Vollendung:<br />

<strong>Die</strong> Leipziger<br />

genießen<br />

Weltruf<br />

Fotos: Andreas Birkigt (2), KIRSTEN NIJHOF und ida zenna für die oper leipzig<br />

Seine erste Liebe war der<br />

Fußball. Doch dann<br />

brachte die Mutter von<br />

Mario Schröder, 50, ihrem<br />

Sohn eine Anzeige<br />

der berühmten Palucca<br />

Hochschule für Tanz in Dresden mit: „Nachwuchs<br />

gesucht!“ „Ich fragte meine Mutter: ,Was<br />

ist Ballett?‘ Sie sagte: ,Das, was Charlie Chaplin<br />

macht.‘ Ich liebte Charlie Chaplin und wollte sofort<br />

zum Vortanzen, obwohl ich keine Ahnung davon<br />

hatte“, erinnert sich der gebürtige Fins terwalder.<br />

Er wurde angenommen.<br />

Acht Jahre dauerte die Ausbildung bei Gret<br />

Palucca und Patricio Bunster. Nebenbei studierte<br />

Mario Schröder Choreografie – und wurde<br />

1983 erster Solist beim Leipziger Ballett der Oper<br />

Leipzig unter Leitung <strong>des</strong> legendären Uwe Scholz,<br />

den er später beerbte. Eine Bilderbuchkarriere.<br />

Doch mit Leipzig verbindet ihn viel mehr:<br />

Schröder war mit dabei, als die ersten Montagsdemos<br />

gegen das DDR-Regime stattfanden – und<br />

stellte sich und seine Berufung infrage. „Einmal<br />

rannte ich von einer Demo weg zur Oper, weil ich<br />

eine wichtige Probe hatte“, sagt Mario Schröder.<br />

„Plötzlich folgten mir vier Stasi-Beamte in Zivil.“<br />

Schröder floh am Pförtner vorbei, die Stasi-Schergen<br />

stoppten ordnungsgemäß an der Pforte. „So<br />

hat sie ihre eigene Pedanterie, ihr eigenes System<br />

ausgebremst.“ Doch aus der Probe wurde nichts.<br />

„Ich musste abbrechen und habe geweint: Wie<br />

konnten wir ,Dornröschen‘ tanzen, während die<br />

Leute auf die Straße gingen? Also bin ich wieder<br />

rausgegangen, um zu demonstrieren.“<br />

Für Mario Schröder steht spätestens seit diesen<br />

Tagen fest: Gesellschaftliche Prozesse sind wichtiger<br />

Teil seiner künstlerischen Arbeit. „Tanz ist<br />

Kommunikation. Tanz ist immer Gegenwart, weil<br />

er vom Augenblick lebt.“ Ob Mörderballaden von<br />

Nick Cave, Musik von Wolfgang A. Mozart oder<br />

Gustav Mahler, The Doors oder Richard Wagner –<br />

Schröder kennt keine Genre-Grenzen. „Wir erzählen<br />

Geschichten. Tanz ist Reflexion. Wenn mich<br />

eine Musik anspricht, mache ich etwas daraus,<br />

egal ob es sich dabei um Punk oder Barockmusik<br />

Ob Punk oder<br />

Barock – hier<br />

verschwimmen die<br />

Genre-Grenzen<br />

handelt.“ Das kommt beim Publikum gut an –<br />

und zwar weltweit – und ist ein Grund für den<br />

exzellenten Ruf <strong>des</strong> Leipziger Ensembles. „Man<br />

muss das Handwerk, das klassische Ballett beherrschen,<br />

wenn man Neues machen will“, erklärt er.<br />

Doch ansonsten sei der Tanz eine der flexibelsten<br />

Kunstformen.<br />

„Manchmal kommen Menschen zum ersten<br />

Mal zu uns und sagen anschließend: ,Wir wussten<br />

nicht, dass Ballett so sein kann. Wir dachten<br />

immer, Ballett bedeute Männer mit Strumpfhosen<br />

und ,Schwanensee‘.‘ Auch das ist Ballett, aber eben<br />

nicht nur.“ Eine bemerkenswerte Altersmischung<br />

beim Publikum und die Liebe der Leipziger zu<br />

ihrem Ballett sind der Lohn seiner Arbeit. „Es<br />

sind die Menschen hier, die all das mittragen und<br />

entwickeln. Da ist Leipzig etwas ganz Besonderes.“<br />

Auf der einen Seite profitiert die boomende<br />

Region von „ihrem“ Ballett. Schröder: „<strong>Die</strong> Kombination<br />

von Wirtschaft, Kultur und Politik finde<br />

ich spannend. Wenn sich Konzerne, die Millionengewinne<br />

machen, für die Kultur stark machen, ist<br />

das toll. Das heißt aber nicht, dass sich der Staat<br />

aus der Verantwortung ziehen kann.“ Auf der<br />

anderen Seite sei die kulturelle Vielfalt Leipzigs<br />

ein wichtiger Grund für Unternehmen, sich in<br />

der <strong>Sachsen</strong>-Metropole anzusiedeln. Stichwort:<br />

Standortfaktor. „Als wir jetzt in Thailand gastierten,<br />

haben uns einige Zuschauer, die Leipzig<br />

nicht kannten, danach gesagt, dass sie nun unbedingt<br />

Leipzig besuchen wollen, wenn sie nach<br />

Deutschland kämen. Und das macht uns stolz.“<br />

Claus Dreckmann<br />

Erste Adresse <strong>Die</strong> Oper am<br />

Augustusplatz<br />

Mario<br />

Schröder<br />

gewann als<br />

Choreograf<br />

bereits zahlreiche<br />

Preise<br />

Als Solotänzer<br />

arbeitete Mario Schröder (l.)<br />

mit Uwe Scholz (M.)<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 25


Tradition<br />

6<br />

Bräuche<br />

braucht der Mensch<br />

Deutsche Sorben hüten ihre Kultur. In der Lausitz begegnet<br />

man Legenden, die hier seit Jahrhunderten bewahrt werden<br />

26 <strong>BUNTE</strong> 25 | <strong>2015</strong>


60 000 Sorben leben in<br />

Ostdeutschland –<br />

sie sind ein eigenes Volk<br />

Das fröhliche Lied<br />

weckt Kindheitserinnerungen:<br />

„Ein Vogel<br />

wollte Hochzeit machen<br />

in dem grünen<br />

Walde, fideralala, fideralala,<br />

fideralalalala“ kann jeder mitsingen. In<br />

vielen Gemeinden <strong>Sachsen</strong>s und Brandenburgs ist<br />

das Lied an eine wunderschöne Tradition geknüpft<br />

– den sorbischen Brauch der Vogelhochzeit: Am<br />

25. Januar verkleiden sich Kinder als bunte Hochzeitsgesellschaft.<br />

Am Vorabend haben sie Teller<br />

ins Freie gestellt – die Freude ist je<strong>des</strong> Jahr groß,<br />

wenn sie sie am nächsten Morgen mit Süßigkeiten<br />

und Teig-Vögeln gefüllt vorfinden. Der Tradition<br />

nach bedanken sich die Vögel so für die Fütterung<br />

in der kalten Jahreszeit – und die Erwachsenen<br />

lassen die Kleinen in diesem Glauben ... 6<br />

an feiertagen<br />

wie hier zu<br />

Pfingsten sieht<br />

man häufig die<br />

schönen sorbischen<br />

Trachten<br />

Zu Jedem<br />

FEstlichen<br />

Anlass gibt es<br />

eine andere<br />

Tracht<br />

Fotos: Oliver Killig/dpa picture-alliance, Carsten Koall/visum<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 27


Tradition<br />

„Viele Traditionen gehen<br />

verloren. Dagegen wollte<br />

ich etwas unternehmen“<br />

alt und neu<br />

Sorbische<br />

Muster und<br />

modernes<br />

Design harmonieren<br />

der zauberlehrling<br />

Otfried Preußlers<br />

Jugendbuch „Krabat“<br />

basiert auf einer<br />

sorbischen Legende<br />

Bunte reihe<br />

Lausitzer Keramik ist<br />

berühmt für ihre<br />

Farben und Pfauenaugenmuster<br />

hoch zu Ross Beim<br />

Osterreiten ziehen die Prozessionen<br />

von Dorf zu Dorf<br />

als mädchen<br />

trug die Sorbin<br />

Kornelia Sir<br />

diese Tracht.<br />

Heute entwirft sie<br />

Mode (oben)<br />

6 Etwa 60 000 Sorben leben heute in <strong>Sachsen</strong><br />

und Brandenburg. Früher sprachen die meisten<br />

neben Deutsch auch Obersorbisch, das dem<br />

Tschechischen ähnelt, oder Niedersorbisch, das<br />

mit dem Polnischen verwandt ist. In den vergangenen<br />

Jahren lernten immer weniger die Sprache<br />

ihrer Ahnen. Zum Glück ändert sich das gerade,<br />

junge Leute interessieren sich für ihre Wurzeln.<br />

„Dass die alten Traditionen verloren gehen,<br />

merkte ich erst, als ich in die Schweiz gezogen<br />

war“, sagt die Sorbin Kornelia Sir. „Dagegen<br />

wollte ich etwas tun, also begann ich, die traditionelle<br />

Tracht neu zu interpretieren.“ Ihr Label<br />

nennt sich KonTour (www.kontour.net), die farbenfrohen<br />

Shirts, Hosen und Kleider aus sorbischen<br />

Stoffen verkauft sie in ihrer Heimatstadt<br />

Hoyerswerda. „Das gefällt auch Touristen, denn<br />

sie bekommen ein Stück Geschichte mit“, sagt Sir.<br />

Das traditionelle Osterreiten hingegen ist<br />

fest verwurzelt: Hunderte von<br />

Reitern, allesamt mit Gehrock<br />

und Zylinder, tragen die Botschaft<br />

der Auferstehung Jesu<br />

von Dorf zu Dorf, mit sorbischen<br />

Gebeten und Liedern.<br />

<strong>Die</strong> mystischen Sagen und Märchen<br />

der Oberlausitz wurden von<br />

vielen Schriftstellern aufgenommen,<br />

allen voran die Geschichte<br />

<strong>des</strong> Zauberlehrlings Krabat, der<br />

sich den bösen Mächten widersetzt.<br />

Einer der bekanntesten<br />

Autoren ist Jurij Brezan († 2006),<br />

der Krabat in seinem Buch<br />

„Krabat oder <strong>Die</strong> Verwandlung<br />

der Welt“ die Menschheit retten<br />

lässt. Ebenso bekannt ist<br />

Otfried Preußler († 2013), der<br />

sein Jugendbuch „Krabat“ 1971<br />

verfasste. Auch auf der Bühne<br />

wird das Märchen erzählt, je<strong>des</strong><br />

Jahr finden in Schwarzkollm<br />

die Krabat-Festspiele statt (www.<br />

Volkstänze<br />

lernen<br />

mittlerweile<br />

auch wieder<br />

die jungen<br />

Sorben<br />

gerade für<br />

kinder finden<br />

sich in der sorbischen<br />

Kultur<br />

viele schöne<br />

Bräuche<br />

krabat-festspiele.de), stimmungsvoll<br />

an der Schwarzen<br />

Mühle unweit von Hoyerswerda.<br />

In die sorbischen Traditionen<br />

einzutauchen macht also nicht<br />

nur Erwachsenen Spaß. „Bis<br />

bald“ oder „Hac do bórze“,<br />

wie man auf Sorbisch sagt.<br />

<br />

Barbara Woinke<br />

Fotos: Arno Burgi/dpa bildfunk (2), MATTHIAS HIEKEL/AFP, Sebastian Kahnert/dpa picture-alliance, Torsten Kellermann/Wittichenau, Rainer Weisflog (3), Roger Paul und Mirko Schöder/Münzkabinett Staatliche Kunstsammlungen Dresden, privat (2), pr<br />

28 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


Hoher Besuch<br />

Beatrix, 2011<br />

noch Königin der<br />

Niederlande, im<br />

Grünen Gewölbe<br />

Wer den Taler nicht ehrt ...<br />

Das Münzkabinett im Dresdner Residenzschloss<br />

ist eine der schönsten Sammlungen Europas<br />

Münzsammlung Dresden<br />

Blick in die<br />

neue Schau<br />

Auf blauem<br />

Grund präsentiert<br />

sich der<br />

Münzschatz<br />

Münze<br />

mit dem<br />

Konterfei<br />

August<br />

<strong>des</strong><br />

Starken<br />

GeschenkMedaille<br />

<strong>des</strong> Orientalisten<br />

M. Georg Jakob Kehr<br />

an August I. (1727)<br />

SilberTaler<br />

<strong>des</strong> preußischen<br />

Königs<br />

Friedrich Wilhelm<br />

I. (1861)<br />

Wer an Dresden denkt, denkt<br />

unweigerlich an <strong>Sachsen</strong>s<br />

legendären Kurfürsten August<br />

den Starken (1670–1733).<br />

Unter ihm entfaltete sich das<br />

„Elbflorenz“ zum barocken Gesamtkunstwerk.<br />

Besucher aus aller Welt bestaunen heute<br />

seine prunkvollen Schätze im Historischen<br />

Grünen Gewölbe und Neuen Grünen Gewölbe –<br />

ein Rausch aus Perlen, Korallen, Silber, Gold<br />

und Elfenbein.<br />

Nun ist eine weitere Schatzkammer für den<br />

Besucher geöffnet: Das berühmte Münzkabinett<br />

mit seinen rund 300 000 Einzelstücken hat<br />

nach elf Jahren Bauzeit im Juni <strong>2015</strong> einen festen<br />

Platz im Residenzschloss gefunden. Es handelt<br />

sich um eine der bedeutendsten Kollektionen<br />

an Münzen, Medaillen, Ehrenzeichen und<br />

Siegel-Stempeln Europas und geht zurück auf<br />

den albertinisch-sächsischen Herzog Georg den<br />

Bärtigen (1471–1539). Seit 2004 war die Sammlung<br />

so nicht mehr zu sehen. Nun erstrahlt sie<br />

in neuer Pracht. In drei Sälen werden die interessantesten<br />

Stücke präsentiert und die Münzgeschichte<br />

von der Antike bis zur Gegenwart<br />

erklärt. Heute versteckt sich die Münzsammelleidenschaft<br />

unter dem trockenen Fachbegriff<br />

Numismatik. Das war früher anders: „Münzbelustigung“<br />

nannte man sie. Und das macht<br />

doch viel mehr Lust auf einen Besuch.<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 29


Luxus<br />

Einfach Spitze,<br />

dieser Auftritt<br />

<strong>Die</strong> grosse<br />

Gala zur<br />

BAMBI-Verleihung<br />

besuchte<br />

ein stolzer Fußballstar<br />

Philipp<br />

Lahm mit seiner<br />

Frau Claudia –<br />

sie in Spitze von<br />

Irene Luft<br />

30 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong><br />

Es ist der Stoff, aus dem die<br />

ganz großen Auftritte gemacht<br />

sind: Spitze aus Plauen und<br />

dem Vogtland. Sie kleidet<br />

Frauen zum Beispiel passend<br />

zum beschwingten Sound<br />

eines großen Orchesters: Beim<br />

Wiener Opernball wurde das<br />

Kleid von Topmodel Franziska<br />

Knuppe zur schönsten Robe<br />

<strong>des</strong> Abends gewählt. Sie kam<br />

im bodenlangen schwarzen<br />

Filigrantraum von Designerin<br />

Irene Luft. In diesem Jahr ging<br />

Jessica Stockmann auf der Berliner<br />

Merce<strong>des</strong>-Benz Fashion<br />

Week in Luft auf den Catwalk –<br />

und sah einfach nur Spitze aus.


luxus für<br />

die ganze Welt<br />

Flügel, auf denen die größten Hits komponiert wurden, Kleider, die<br />

auf den prächtigsten Bällen der Welt getragen werden, Seide und Leder,<br />

die Hand und Auge schmeicheln – das ist Handwerkskunst aus <strong>Sachsen</strong><br />

Musical-Gott<br />

Andrew Lloyd<br />

Webber komponierte<br />

„Cats“ auf<br />

einem Blüthner. Er<br />

besitzt min<strong>des</strong>tens<br />

sechs Flügel<br />

der Firma<br />

So klingen Hits<br />

Jessica<br />

Stockmann<br />

auf dem<br />

Catwalk der<br />

Berliner<br />

Fashion Week<br />

Designerin<br />

Irene Luft<br />

setzt in ihren<br />

Kollektionen<br />

auf üppige<br />

Spitze und<br />

Stickereien –<br />

Merino-Wollmischungen<br />

auf hauchdünner<br />

Seide<br />

„... and there will be an answer ...“– nämlich die, dass<br />

Paul McCartney den Beatles-Hit „Let It Be“ auf einem<br />

Flügel von Julius Blüthner spielt. <strong>Die</strong> Pianoforte-Fabrik<br />

aus Großpösna sorgt seit 1853 für den Klang, der die<br />

Welt bewegt – und kostbar ist: Für ein handgefertigtes<br />

Meisterstück werden schon mal 100 000 Euro fällig.<br />

HANDGEKLÖPPELT<br />

Stahltaschen von<br />

Beatrice Müller<br />

Taschen aus Stahl<br />

<strong>Die</strong> schlechte Nachricht zuerst: Wer eine der aus Edelstahlfäden<br />

geklöppelten Handtaschen von Beatrice Müller aus<br />

Annaberg-Buchholz haben möchte, muss min<strong>des</strong>tens ein<br />

Jahr warten und mehr als 2000 Euro ausgeben. <strong>Die</strong> gute:<br />

<strong>Die</strong> Klöppelweltmeisterin hat andere Stücke vorrätig ...<br />

Fotos: Russell Boyce/reuters, Franziska Krug/Getty Images, Lars Rosenkranz, Timm/face to face (2), imago<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 31


Luxus<br />

Thomas de<br />

Maizière,<br />

Bun<strong>des</strong>innenminister,<br />

ist ein<br />

Diplomat-Fan.<br />

Rechts: das<br />

Modell „Rome“,<br />

Preis 200 Euro<br />

<strong>Die</strong> Gold-Feder<br />

Ganzmetallgehäuse mit Brillantlackierung. 14-Karat-Bifocalfeder. Geräuschlose<br />

Windung. 41 Gramm Leergewicht. Das ist nicht einfach ein Füller, sondern einer von<br />

Diplomat aus Cunewalde in der Lausitz. Schreibgerät der Staatsmänner und Individualisten<br />

seit 1922. Handschrift in Tinte als Ausdruck der Persönlichkeit – und als binden<strong>des</strong><br />

Zeichen unter Verträgen. Diplomat liefert Füller an Regierungen aus aller Welt.<br />

In Deutschland unterschreibt Innenminister Thomas de Maizière mit Diplomat.<br />

Meissener Drache<br />

Helmut Schmidt, Altkanzler<br />

und Deutschlands bekanntester<br />

Raucher, hat ihn als Aschenbecher:<br />

den roten Ming-Drachen<br />

aus der Meissener Porzellanmanufaktur.<br />

Dekor seit 1740 – und<br />

jetzt wieder en vogue: Geschirr,<br />

Teekannen, Tassen ... Das Tier<br />

steht für übernatürliche<br />

Weisheit. So gesehen sind<br />

195 Euro für einen<br />

Kaffeebecher eine gute<br />

Investition ...<br />

32 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong><br />

Ein königlicher Stoff<br />

Nymphenburg, Dresdner Stadtschloss, Schönbrunn:<br />

Schlösser zum Staunen. An den Wänden: originalgetreuer<br />

Damast von Wolfgang Eschke. Nur seine<br />

Seidenmanufaktur in Crimmitschau kann das. Kostet<br />

schon mal 200 Euro pro Quadratmeter – und das geben<br />

auch einige Reiche für ihre Privathäuser aus ...<br />

Wolfgang Eschke fertigt in<br />

seiner Manufaktur Damast<br />

nach historischen Vorbildern<br />

Edle Patina<br />

Mutare Das<br />

edle Leder<br />

der Kathi<br />

Halama<br />

Der Name ist Programm: Mutare<br />

ist Latein und heißt Veränderung.<br />

Denn auch die Taschen der Designerin<br />

Kathi Halama aus Chemnitz<br />

verändern sich: Mit den<br />

Jahren setzt das strohgegerbte<br />

Rindleder Patina an – man hat<br />

das Täschchen schließlich ewig ...<br />

Fotos: Uwe Meinhold/ddp images, Sgt. Aaron Hostutler/DOD Photo/action press,<br />

Fräulein Fotograf (2), ©Meissen® Photo:Porzellan-Manufaktur Meissen 2005, pr (4)


Ungewöhnlicher Schmuck – eine<br />

Weltneuheit aus Dresden<br />

Das lässt Frauen<br />

aufhorchen<br />

<strong>Die</strong>ser edle Schmuck verbirgt ein<br />

kleines Geheimnis: <strong>Die</strong> Dresdner Designerin<br />

Sandra Coym und die Akustikerin Kerime<br />

Riedel hatten die Idee zur Weltneuheit – Ohrringe mit<br />

einem integrierten Hörgerät. Außen Silber und Gold im<br />

preisgekrönten Design, innen modernste Schweizer<br />

Digitaltechnik. Den „Hörschmuck“ (alles Einzelstücke)<br />

gibt es für rund 5000 Euro (www. hoerschmuck.de).<br />

Museumsreif<br />

Federleicht und filigran: <strong>Die</strong><br />

Halskette sieht aus, als könne<br />

man sie wie die Blüte einer<br />

Blume in der Hand zerdrücken.<br />

Nur die Formen erinnern ein<br />

wenig an die Natur, das Material<br />

ist unverwüstlich. <strong>Die</strong> Dresdner<br />

Designerin Dorit Schubert<br />

klöppelt ihren Schmuck aus<br />

Silber, Edelstahl und Nylon –<br />

ein hauchzartes Gewebe, im<br />

Färbebad koloriert. Und schon<br />

museumsreif. Zu sehen z. B.<br />

auf Burg Abenberg in Bayern.<br />

Zu kaufen im kleinen<br />

Schmuckladen in Dresden.


Wirtschaft<br />

<strong>Sachsen</strong>s Autokönig<br />

Siegfried Bülow leitet<br />

das Porsche-Werk in<br />

Leipzig von Anfang an.<br />

In der DDR baute er<br />

Nutzfahrzeuge<br />

namens Barkas<br />

Auferstanden<br />

aus Ruinen<br />

Siegfried Bülow Der Sachse hat<br />

Benzin im Blut, seine Karriere ist märchenhaft<br />

raumschiff Porsche<br />

Das Autowerk mit seinen<br />

rund 3500 Arbeitsplätzen<br />

ist hochprofitabel und<br />

der Stolz der Messestadt<br />

Er verkauft Emotion. Den<br />

Luxus, den sich nicht jeder<br />

leis ten kann, vor allem in<br />

den neuen Bun<strong>des</strong>ländern.<br />

Aber Siegfried Bülow, Chef<br />

<strong>des</strong> Leipziger Porsche-Werks,<br />

ist ein Mann, der gern Visionen verwirklicht.<br />

Und Porsche in Leipzig zu einem Leuchtturm<br />

der Wirtschaft gemacht hat. <strong>BUNTE</strong> sprach mit<br />

dem <strong>Sachsen</strong>, der zu DDR-Zeiten in Chemnitz das<br />

Autowerk Barkas geleitet hatte und heute seiner<br />

Heimat „etwas zurückgeben“ will.<br />

Herr Bülow, ist Ihre Karriere ein Märchen?<br />

Heute kann man das so sagen, am Anfang war<br />

das noch nicht mal ein Traum. Ich war einfach<br />

zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Da war<br />

viel Glück dabei. Nicht alle tüchtigen Leute kriegen<br />

so eine Chance.<br />

Porsche beschloss Ende der 90er, eine Fabrik<br />

im Osten zu bauen – warum fiel die Wahl auf Sie?<br />

Ein Headhunter sprach mich an und sagte mir,<br />

dass eine deutsche Autofirma jemanden sucht, der<br />

auf der grünen Wiese ein Werk aufbaut. Ich wusste<br />

lange nicht, um wen es sich handelt, ein Jahr dauerten<br />

die Verhandlungen, bis ich beim damaligen<br />

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking im Büro saß.<br />

34 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


Fotos: Christoph Busse/VISUM, Tom Schulze/dpa picture-alliance, Timm/all4prices, ddp images, imago<br />

zweite Ehe Siegfried<br />

Bülow mit Astrid Hoeschel-<br />

Bellmann<br />

„Nach der<br />

Wende musste<br />

ich als Chef<br />

meine Frau und<br />

meinen Vater<br />

entlassen“<br />

Rennstrecke mit Autofabrik<br />

Porsche-Kunden werden in<br />

Leipzig verwöhnt, sie dürfen ihr<br />

Auto gleich rasant testen<br />

Wahrscheinlich kamen sie auf mich, weil ich als<br />

Sachse die Region, die Historie und die Menschen<br />

kenne. Und bei Volkswagen zehn Jahre lang in<br />

vielen Bereichen wie Logistik, Lackiererei und<br />

Fahrzeugbau Erfahrungen gesammelt hatte.<br />

Wurden Sie als „Ossi“ mit offenen Armen<br />

aufgenommen?<br />

Aber ja. Bei Volkswagen spielt Herkunft keine<br />

Rolle. Man wird einzig an der Leistung gemessen.<br />

Das ist auch bei uns in Leipzig so. Wenn einer<br />

unserer Mitarbeiter gegen Ausländer hetzen<br />

würde, wäre er keiner mehr von uns. Wir erwarten<br />

Respekt. Porsche beschäftigt in Deutschland<br />

Menschen aus 50 Nationen.<br />

Sie sind der Chef – ist Ihnen das Wir-Gefühl<br />

besonders wichtig?<br />

Ja, Automobilbau ist Mannschaftssport. Wir Manager<br />

verstehen uns als <strong>Die</strong>nstleister, die Facharbeiter<br />

am Fließband schaffen die Werte. Und jeder<br />

unserer 3500 Mitarbeiter hat bei uns die gleiche<br />

Chance auf Bonusbeteiligung. Das ist eine Frage<br />

der Fairness. Zudem gab es im vergangenen<br />

Jahr für jeden eine Sonderzahlung von 8600 Euro.<br />

Mögen Sie Widerspruch?<br />

Wenn er konstruktiv ist, natürlich. Ich will keinen<br />

Einheitsbrei. Und mein Büro steht für jeden offen.<br />

Ich behaupte ja nicht, die Weisheit mit Löffeln<br />

gefressen zu haben.<br />

Wie haben Sie die Wirren der Wende erlebt?<br />

Dramatisch. Ich musste im 7000-Mann-Betrieb<br />

Barkas 2000 Leute entlassen – die schwierigste<br />

Entscheidung meines Lebens. Darunter waren<br />

auch meine Frau und mein Vater. Ich konnte sie<br />

ja bei der Zerlegung, die beschönigend „Restrukturierung“<br />

genannt wurde, nicht verschonen.<br />

Das musste ich tun, um glaubwürdig zu bleiben.<br />

Haben Sie nie daran gedacht, die DDR zu<br />

verlassen, so wie es Tausende getan haben?<br />

Ich durfte ab 1986 in den Westen reisen – unter<br />

der Zusicherung, dass ich zu meiner Schwägerin,<br />

die damals in der BRD lebte, keinen Kontakt aufnehme.<br />

Aber an Flucht habe ich nie gedacht. Ich<br />

hatte ja in der DDR meine Familie, meine Freunde,<br />

meine Verantwortung. Bei Barkas wurde ich sogar<br />

als Chef von der Belegschaft demokratisch<br />

bestätigt, als der sozialistische Betrieb in eine<br />

kapitalis tische Ordnung überführt wurde.<br />

Obwohl Sie vorher in der SED waren ...<br />

Ja. Aber ich war kein überzeugter Kommunist.<br />

Ich bin da eingetreten, um etwas zu verändern,<br />

ich wollte gestalten, nicht nur meckern. Und vor<br />

allem: Wir wollten gute Autos bauen. Aber ein Jahr<br />

vor der Wende hörte ich bereits von einem Generaldirektor,<br />

dass es mit der DDR zu Ende geht. Wir<br />

waren schon vorher über den starren Apparat gefrustet.<br />

Ich konnte auch politische Witze erzählen,<br />

ohne dass ich Probleme bekam. Ein Blatt vor den<br />

Mund habe ich nie genommen.<br />

Haben Sie als Junge von einem Porsche geträumt?<br />

Nein, ich hatte ein Poster von einem Ford Mustang<br />

bei mir hängen. Im Westen habe ich ihn mal gefahren.<br />

So eine Karre, dachte ich, und war enttäuscht,<br />

kein Vergleich zum damaligen Porsche<br />

356. Aber an den Scheiben der Westautos haben<br />

wir uns die Nasen plattgedrückt.<br />

Sind die <strong>Sachsen</strong> stolz auf Ihr Porsche-Werk?<br />

Ja, obwohl unsere Autos zu 90 Prozent in den<br />

Export gehen. Porsche ist nun mal kein Massenprodukt.<br />

Bei der US-amerikanischen Ausgabe<br />

von „Stiftung Warentest“ – „J. D. Power“ – sind wir<br />

seit Jahren die Nummer eins. Wir haben immer<br />

den Anspruch, das sportlichste Auto in seinem<br />

Segment zu bauen.<br />

Das Porsche-Image ist konstant gut. Wie<br />

kommt das?<br />

Da spreche ich für die Region <strong>Sachsen</strong>: Porsche<br />

ist auch bei denen beliebt, die sich das Auto nicht<br />

leis ten können. Porsche ist mehr als ein Automobilhersteller.<br />

Wir sind Arbeitgeber, Jobmotor und<br />

bringen Kaufkraft in die Region. Zudem engagieren<br />

wir uns hier gesellschaftlich stark, unterstützen den<br />

Breitensport in der Kinder- und Jugendförderung,<br />

sind Partner der hiesigen Kultureinrichtungen, wie<br />

beispielsweise <strong>des</strong> Gewandhauses. Nach mehr als<br />

13 Jahren Erfolgsgeschichte am Standort wollen wir<br />

den <strong>Sachsen</strong> etwas zurückgeben und DANKE sagen.<br />

Viele Ihrer Mitarbeiter, die in den Westen<br />

gegangen waren, kamen zurück.<br />

Weil wir ihnen einen sicheren Job bieten. In einer<br />

wunderschönen Gegend.<br />

Sie sind 63. Wie lange wollen Sie noch als<br />

Mr. Porsche arbeiten?<br />

Mein Vertrag geht bis 2017. Was dann kommt,<br />

wird sich zeigen. Ich bin kein Typ, der einfach von<br />

heute auf morgen aufhören kann. Vielleicht räume<br />

ich meine Garage mal drei Wochen auf, dann<br />

muss ich wieder ran.<br />

Und was steht in Ihrer Garage?<br />

Ein Wartburg Camping, das Traumauto meiner<br />

Jugend. Ein alter Porsche 911. Und der Pana mera.<br />

Den fahre ich mit meiner Frau am liebsten.<br />

<br />

Interview: Manfred Otzelberger<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 35


Genuss<br />

Gäste im<br />

„ Bl au e n E ngel“<br />

Im Herzen von Aue steht seit dem<br />

17. Jahrhundert das „Hotel Blauer Engel“<br />

<strong>Die</strong> Küche<br />

von Benjamin<br />

Unger ließen<br />

sich auch Franzi<br />

van Almsick und<br />

Boris Becker<br />

schmecken<br />

So edel kann<br />

Matjes sein<br />

Eine Sahnesauce mit Zwiebeln<br />

und Gurken: Das ist<br />

die Standardzubereitung für<br />

Matjes. Nicht so, wenn der<br />

Junghering in die Hände von<br />

Benjamin Unger gerät. Er<br />

beizt die Filets in einer<br />

Marinade, die u. a. Koriander,<br />

Kardamom und Sternanis<br />

enthält. Dann fertigt er ein<br />

Zitronen-Vanille-Gelee an, mit<br />

dem der Fisch später bestrichen<br />

wird – dann wird er<br />

von Knusperhippen getrennt.<br />

Das alles kommt zwischen<br />

zwei Milchhippen, wird mit<br />

Estra gonschaum und einem<br />

Salat von Kerbel, Estragon,<br />

Rucola und Radicchio (mit<br />

eigens angemachter Mandel-<br />

Vinaigrette) schließlich auf<br />

dem Teller dekoriert. Unger:<br />

„So werden sämtliche<br />

Geschmacksrezeptoren<br />

angesprochen ...“<br />

Matjesfilet mit Gewürzöl<br />

im Zitronen-Vanille-Gelee<br />

und Estragonschaum<br />

Im „Blauen Engel“ kann<br />

man wie ein König tafeln<br />

modernE Küche im traditionellen Ambiente: <strong>Die</strong> Kreationen<br />

von Benjamin Unger locken Feinschmecker nach Aue<br />

Glück auf“ wird der Gast begrüßt,<br />

wenn er das Restaurant „St. Andreas“<br />

im „Blauen Engel“ zu Aue<br />

betritt – eine Reminiszenz an den<br />

alten Bergmannsgruß <strong>des</strong> Erzgebirges.<br />

Tradition strahlt schon die Fassade <strong>des</strong><br />

Bauwerks aus dem Jahr 1663 aus. Drinnen aber<br />

Chefkoch<br />

Benjamin<br />

Unger bietet<br />

„junge,<br />

moderne<br />

Küche mit<br />

Pep und<br />

Niveau“<br />

wird „eine junge, moderne Küche mit Pep und<br />

Niveau“ zelebriert, wie Küchenchef Benjamin<br />

Unger sagt. Wozu er in dem Familienbetrieb<br />

bevorzugt Produkte der Region auf den Tisch<br />

bringt, „zum Beispiel sächsisches Eichelmastschwein<br />

mit Pfifferlingen und Rotweinnudeln“.<br />

Weil nicht nur Städtetouristen ins schöne Aue<br />

kommen, sondern auch Fußballgrößen, die zu<br />

den Spielen von Erzgebirge Aue anreisen, hat<br />

Unger auch schon die U-20-Nationalmannschaft<br />

bekocht und den FC Bayern München. Boris<br />

Becker ließ sich die Küche ebenso wenig entgehen<br />

wie Franzi van Almsick. Gekocht hat Unger auch<br />

für Helmut Kohl und Michail Gorbatschow, da<br />

war dann „vom Kesselgulasch bis zur Ochsenbacke“<br />

alles dabei.<br />

Wer Wert darauf legt, kann sich das Menü von<br />

Unger wie einst die sächsischen Könige stilgerecht<br />

auf Porzellan aus Meissen (im Drachen-Dekor)<br />

servieren lassen. Servietten und Tischläufer sind<br />

dann mit Swarovski-Kristallen geschmückt. „Das<br />

hat noch nicht mal das ,Hotel Adlon‘ in Berlin“,<br />

sagt Unger und schmunzelt. Christian Krabichler<br />

36 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


„Auerbachs Keller“, Leipzig<br />

Fotos: Gregorio T. Binuya/Clemens niehaus/Marechal-Piovanotto/Ray Tang/action press, Jose Giribas/SZ Photo/laif, maria schiffer/Jalag Syndication, lucie schulte, Sebastian Willnow/ddp images, B. and E. Dudzinscy (shutterstock, Jeunes Restaurateurs Deutschland (2), PR<br />

„Lucie Schulte“, Görlitz<br />

Görlitz ist die heimliche Filmhauptstadt<br />

<strong>Sachsen</strong>s: Hollywood-Hits wie<br />

„Grand Budapest Hotel“ entstanden<br />

zwischen seinen historischen Bauten. Im<br />

„Lucie Schulte“ entspannen sich <strong>des</strong>halb auch<br />

waschechte US-Stars. Jeff Goldblum spielte in<br />

der Bar Klavier – seitdem gibt es Jazz-Abende.<br />

Weltbekannt und ein Muss vor Weihnachten –<br />

Dresdner Christstollen. So backen Sie ihn selbst<br />

(wenn Sie nicht ein Original in Dresden online bestellen<br />

wollen). Zutaten: 1,2 kg Mehl, 750 g Butter,<br />

0,4 l Milch, 80 g Hefe, 600 g in Rum eingelegte Rosinen,<br />

100 g Mandeln, 10 g bittere Mandeln, 150 g<br />

Zitronat, 100 g Orangeat, 100 g Zucker, etwas abger.<br />

Zitronenschale und Macisblüte, Puderzucker.<br />

Königin Silvia<br />

von Schweden<br />

zählt zu den gekrönten<br />

häuptern auf<br />

der Gästeliste von<br />

„Auerbachs Keller“<br />

Jeff Goldblum<br />

setzte<br />

sich im „Lucie<br />

Schulte“ selbst<br />

ans Klavier<br />

Der GRosse<br />

Keller – einer<br />

von fünf Sälen<br />

in „Auerbachs<br />

Keller“ – und<br />

der jüngste<br />

(1912 gebaut)<br />

in dem seit<br />

1525 existierenden<br />

Gasthaus<br />

„Lila Soße“, Dresden<br />

das rezept für Dresdner christstollen<br />

Zubereitung: 1 Hefe in etwas lauwarmer Milch<br />

auflösen und 15 Min. gehen lassen. 2 Mit Mehl,<br />

Milch, 600 g Butter, Zitronenschale und Macis<br />

zum Teig verkneten. Andere Zutaten dazugeben,<br />

den Teig etwa eine Stunde zugedeckt gehen<br />

lassen. 3 Eine längliche Rolle formen, mit<br />

Das einzige Gasthaus der Welt, <strong>des</strong>sen<br />

Ruhm literarisch für alle Zeiten festgeschrieben<br />

ist. „Auerbachs Keller<br />

Leipzig“ heißt das Kapitel in Goethes „Faust“.<br />

Der Dichterfürst selbst ließ sich als Student<br />

hier anregen für das Gelage, zu dem Mephisto<br />

den Faust verführt. Heute kommen Bun<strong>des</strong>präsident<br />

Joachim Gauck, Königin Silvia<br />

von Schweden, aber auch Fußballstars wie<br />

Sami Khedira – eine VIP-Liste, wie sie im<br />

Buche steht ...<br />

Wo Stars<br />

klimpern und genießen<br />

Drei adressen mit hohem Promi-<br />

Faktor, die sogar schon Hollywood-<br />

Schauspieler nach <strong>Sachsen</strong> lockten<br />

Dresden gilt in den USA als „Hot Spot“ –<br />

schrieb zumin<strong>des</strong>t die „New York<br />

Times“. Und empfahl „Lila Soße“ als<br />

Geheimtipp. Offenbar hat das Willem Dafoe<br />

(„Spider-Man“) gelesen – jedenfalls kam er ins<br />

Kneipenrestaurant im Kunsthof. Neben Star-<br />

Feeling wird Leckeres im Weckglas serviert.<br />

Willem<br />

DaFoe<br />

probierte<br />

deutsche<br />

Küche aus<br />

dem Weckglas<br />

einem Rundholz in der Mitte vorsichtig etwas<br />

platter rollen, den dünneren Boden wieder zur<br />

Mitte hin umschlagen (geschlagene Stollenform).<br />

Bei 180 °C ca. 60 Min. backen. 4 Restliche<br />

Butter zerlassen und den Stollen damit<br />

bestreichen, mit Puderzucker bestäuben. In<br />

einer mit einem Tuch bedeckten Holzwanne<br />

etwa zwei Wochen ziehen lassen.<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 37


Genuss<br />

spitzen-Weine<br />

winzer Karl<br />

Friedrich<br />

Aust in seinem<br />

Weinberg – über<br />

sich das Spitzhaus.<br />

Einst ein<br />

Lustschlösschen,<br />

heute ein Restaurant<br />

mit Blick<br />

über Radebeul<br />

1Das Weingut Schloss Proschwitz (Meißen)<br />

von Dr. Georg Prinz zur Lippe gilt als ältestes<br />

privat bewirtschaftetes Weingut in <strong>Sachsen</strong>.<br />

Für Rotweinliebhaber unerlässlich: sein Spätburgunder<br />

von 2012 für 23,50 € pro Flasche<br />

2Ganz ungewöhnliche Gewächse kommen<br />

vom Weingut Klaus Zimmerling –<br />

der Winzer ist schon eine Ikone <strong>des</strong><br />

deutschen Weinbaus. Lage: Pillnitzer Königlicher<br />

Weinberg (Dresden). Probieren:<br />

den 2012 Riesling, Große Lage, 0,5 l zu 24 €<br />

3Karl Friedrich Aust keltert u. a.<br />

eine fruchtige Spätlese vom Weißburgunder<br />

(Goldener Wagen, 0,5 l,<br />

14,50 €). Und empfiehlt den regionaltypischen<br />

Müller-Thurgau (0,75 l zu 11,50 €)<br />

Meissen<br />

Coswig<br />

Das Juwel<br />

im Elbland<br />

Dresden<br />

Pirna<br />

Radebeul<br />

Klein,<br />

aber fein<br />

<strong>Die</strong> sächsischen<br />

Weinbaugebiete<br />

an<br />

den Hängen<br />

entlang<br />

der Elbe<br />

So schön ist<br />

es dort, dass<br />

der König es<br />

ein „sächsisches<br />

Nizza“ nannte<br />

38 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong><br />

wein aus <strong>Sachsen</strong> gehört zu den<br />

besten deutschen Gewächsen. Einige<br />

davon kommen aus Radebeul<br />

Wie soll ein Wein schmecken?<br />

„Nach Erde und Geborgenheit“,<br />

findet Karl Friedrich<br />

Aust, Winzer in Radebeul<br />

und einer dieser jungen, von<br />

Qualität besessenen Weinmacher, die die deutschen<br />

Gewächse wieder zu Weltgeltung geführt<br />

haben. Seit über 850 Jahren gedeihen im milden<br />

Klima <strong>des</strong> sächsischen Elblands<br />

Reben, mit rund 450 Hektar<br />

ist es eines der kleinsten<br />

Weinbaugebiete in Deutschland.<br />

Und eines der schönsten.<br />

„Sächsisches Nizza“ hat König<br />

Johann Radebeul einst genannt,<br />

das Juwel am alten Postkutschenweg<br />

zwischen Dresden und Meißen.<br />

Ein Stück der traditionsreichen Spitzenlage<br />

„Goldener Wagen“, einst im kurfürstlich-sächsischen<br />

Besitz, gehört heute Aust. Rund 25 000<br />

Flaschen füllt er im Jahr ab – darunter einen<br />

Müller-Thurgau, eine Rebe, die selten für Spitzenweine<br />

verwendet wird, weil sie als relativ<br />

anspruchslos und <strong>des</strong>halb als tauglich für die<br />

Massenproduk tion gilt. <strong>Die</strong>ser „Müller“ aber vermittelt<br />

eben dieses Gefühl von Geborgenheit,<br />

„ein wunderschöner Wein, regionaltypisch für<br />

<strong>Sachsen</strong>“, meint Aust, der auch Weißburgunder<br />

und als Rotwein einen Spätburgunder produziert.<br />

Sein Gut öffnet er gern für Theater- und Musik-<br />

Events, bei der langen Gartennacht im September<br />

spielt der Akkordeon-Virtuouse Tobias Morgenstern<br />

mit seiner Band. Nur<br />

alle zwei Jahre aber findet der<br />

Korkenweitwurf statt, ein weltweit<br />

singulärer Wettbewerb, bei<br />

dem mit 3,2 Gramm schweren<br />

Weinkorken geworfen wird. Jeder<br />

hat nur einen Versuch. Wer trainieren<br />

will: Der Rekord liegt bei<br />

22,40 Metern. Walter Drechsel<br />

Pittoresk Meinholdsches Turmhaus in<br />

Radebeul. Es gehört zum Weingut Aust<br />

Fotos: Sylvio Dittrich/weisflog.net, interTOPICS/STAR-MEDIA, pr karte: www.saechsische-vinothek.de


Landpartie<br />

Auf Tour<br />

durch den Freistaat<br />

Losfahren und genießen! Kaum ein anderes Bun<strong>des</strong>land<br />

präsentiert eine so packende Mischung zwischen Kultur- und<br />

Aktiv-Urlaub. Wir zeigen Ihnen die schönsten Orte<br />

<strong>Die</strong> Elbe zieht<br />

sich wie ein Band<br />

quer durch <strong>Sachsen</strong>.<br />

Von historischen<br />

Schiffen gewinnt<br />

man Ausblicke<br />

aufs Land<br />

Fotos: pr Karte: ulrich pitule/bunte grafik<br />

MADE IN SACHSEN<br />

Leipzig ist Produktionsort<br />

<strong>des</strong> futuristischen<br />

BMW i8.<br />

Ein echter<br />

Hingucker, der<br />

bei einer Tour<br />

für Aufsehen<br />

sorgt ...<br />

Leipzig<br />

Dresden<br />

Pirna<br />

Chemnitz<br />

Zwickau<br />

Plauen<br />

Görlitz<br />

Bautzen<br />

Zittau<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 39


Landpartie<br />

Leipzig<br />

Sächsisches<br />

Burgen- &<br />

Heideland<br />

Fotografen<br />

finden im Muldental<br />

seltene Tiermotive<br />

wie den Eisvogel<br />

Sonder-<br />

Schau<br />

3<br />

ACTION beim Paddeln im<br />

Kanupark Markkleeberg<br />

Mit dem Blick auf vergessene<br />

Wettiner wird zur neuen<br />

Ausstellung eine Führung<br />

angeboten. Drei vergessene<br />

Wettiner sorgen<br />

für große Unterhaltung mit<br />

über 1000 Geschichten,<br />

wie beispielsweise „Warum<br />

missglückte Markgraf<br />

Dedos Schlankheitskur?“<br />

(www.schloss-rochlitz.de).<br />

VINETA<br />

Kunstprojekt<br />

im Störmthaler<br />

See zur Erinnerung<br />

an den<br />

versunkenen<br />

Ort Magdeborn<br />

40 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


2<br />

Fotos: Sylvio Dittrich/Schlösserland-<strong>Sachsen</strong>, Stephan<br />

Flad (2), Eckehard Schulz/ddp images, action press,<br />

imago Karte: ulrich pitule/bunte grafik<br />

Schlafen<br />

am See in<br />

einer Jurte<br />

im „Camp<br />

David Sport<br />

Resort“<br />

Geschichte<br />

kann so<br />

spannend sein!<br />

1<br />

ÜBER der<br />

Mulde<br />

zwischen<br />

Chemnitz und<br />

Leipzig liegt<br />

Schloss<br />

Rochlitz<br />

Stille<br />

& Action<br />

Das Burgen- & Heideland<br />

verzaubert bereits auf den ersten Blick.<br />

Und wer ein zweites Mal hinschaut,<br />

entdeckt viel Sport und Kultur<br />

W<br />

ie viele Herrscher mag dieser<br />

Landstrich wohl gesehen haben?<br />

Nirgendwo sonst in <strong>Sachsen</strong> gibt<br />

es so viele Burgen und Schlösser.<br />

<strong>Die</strong> Mischung macht’s: spannende Städte wie<br />

Chemnitz und Leipzig, gepaart mit dem Land<br />

der Seen und dem stillen Heideland.<br />

Schloss Rochlitz ist einer der berühmtesten<br />

1 Wettiner-Sitze. Über 1000 Jahre alt, beflügelt<br />

die ehemalige Wehranlage die Fantasie. Mystisch:<br />

die Frühe-Vogel-Führung im Morgengrauen mit<br />

Frühstücksimbiss und Panoramablick mit Sonnenaufgang<br />

(www.schloss-rochlitz.de).<br />

Vor den Toren der Stadt Leipzig sind die<br />

2 zahlreichen Seen Freizeitziel der Städter<br />

und Sehnsuchtsort vieler Urlauber. In der Bucht<br />

am Schladitzer See liegt das „Camp David Sport<br />

Resort“. Feiern, Sporttreiben und Entspannen –<br />

alles am Strand. Übernachtet wird im Tenthouse<br />

(www.campdavid-sportresort.de).<br />

<strong>Die</strong> Erlebnistour per Schlauchboot vom<br />

3 Markkleeberger See zum Störmthaler See<br />

ist nichts für Wasserscheue. Im Kanupark<br />

Markkleeberg ist die Abkühlung perfekt (www.<br />

leipzigerneuseenland.de). Besinnlicher geht’s<br />

beim Kunstprojekt, der Vineta-Insel, zu.<br />

<strong>Die</strong> Heimat der Schildbürger liegt in Schildau<br />

in Nordsachsen, das sagen zumin<strong>des</strong>t die<br />

4<br />

Schildauer. Ein Brunnen erinnert an die grotesken<br />

Geschichten. Kleiner Test: 22 Hinweise sind in der<br />

Brunnenskulptur versteckt. Wer Nachhilfe braucht,<br />

frischt sein Wissen darüber im nahen Museum auf<br />

(www.schildbuergermuseum.jimdo.com).<br />

Nur 80 Einwohner zählt eines der schönsten<br />

5 Dörfer <strong>Sachsen</strong>s: Höfgen bei Grimma. Je<strong>des</strong><br />

Gebäude steht unter Denkmalschutz. Klanginstallationen,<br />

Skulpturenparks und Sinnes-<br />

Radwege – damit hat sich Höfgen als „Dorf der<br />

Sinne“ einen Namen gemacht (www.dorfdersinne.<br />

de). Übernachtungstipp: Im Sächsischen Künstlerhaus<br />

„Denkmalschmiede Höfgen“ vereinen<br />

sich Tradition und Moderne. Sie werden es lieben<br />

(www.hoefgen.de).<br />

Kurz mal nach Afrika reist man bei einem<br />

6 Besuch <strong>des</strong> Leipziger Zoos. Ganz einfach<br />

taucht man dort in neue Lebensräume ein, verschwindet<br />

mal nach Afrika, Asien oder Südamerika<br />

und beobachtet die Tierwelt in der freien Natur<br />

(www.zoo-leipzig.de).<br />

Nur einen Katzensprung sind die Städte<br />

7 Leipzig, Halle und Dessau vom Naturpark<br />

Dübener Heide (www.duebener-heide.de) entfernt.<br />

Das „Land der Biber“ kann man beim<br />

Wanderreiten auch hoch zu Ross erkunden<br />

(www.freizeitreiten-paetz.de). Extratour gefällig?<br />

Auf zum Hochseilgarten <strong>des</strong> Rubiconparks<br />

(www.rubiconcoaching.de)!<br />

Der beste Schlafplatz für Kunstinteressierte<br />

8 im Herzen von Leipzig ist in der Baumwollspinnerei.<br />

Wo Künstler in ihren Ateliers arbeiten<br />

und ausstellen, liegt eine hochmoderne Pension<br />

mit nur vier Zimmern (www.meisterzimmer.de).<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 41


Landpartie<br />

Chemnitz<br />

Zwickau<br />

Erzgebirge<br />

1<br />

RASANT<br />

nehmen die<br />

Biker die eigens<br />

angelegten<br />

Rad-Trails bei<br />

Rabenberg in<br />

Angriff<br />

Schön<br />

& sportlich<br />

Das Erzgebirge steht für große Handwerkskunst<br />

und Abenteuer in freier Wildbahn<br />

Sieben Tipps<br />

für Touren<br />

und Besuche<br />

D<br />

ie höchste Erhebung <strong>Sachsen</strong>s liegt<br />

im Erzgebirge. Der Fichtelberg ist mit<br />

1215 Metern ein gutes Sportrevier zu<br />

jeder Jahreszeit. Wer die luftigen Anhöhen<br />

verlässt, findet quirlige Städte wie Chemnitz<br />

& Zwickau und idyllische Dörfer.<br />

Aufsteigen und abschalten ist das Motto für<br />

1 Biker im Erzgebirge. Zu den Top-Trails der Welt<br />

zählt das Gebiet am Rabenberg, genannt „The<br />

Rock“. Kilometerlange Single-Trails und vier un­<br />

terschiedlich schwere Runden sind die Grundlage<br />

für jede Menge Fahrspaß. Bikes können vor Ort<br />

gemietet werden (www.trailcenter-rabenberg.de).<br />

Auf Schatzsuche durch Schloss Waldenburg<br />

2 geht es per Voranmeldung. Macht Spaß! Nehmen<br />

Sie sich aber Zeit, um die kostbaren Räume<br />

zu bestaunen (www.waldenburg.de).<br />

Ein Kleinod ist die „Alte Münze“ in Zwickau.<br />

3 Mit großer Liebe wurde das Wirtshaus restauriert.<br />

Achten Sie auf Details wie den historischen<br />

Weinsafe, den Polyphon-Musikautomaten oder<br />

die Münzschau (www.alte-muenze-zwickau.de)!<br />

Kostbare Automobile der Marken Horch,<br />

4 Wanderer, DKW und Audi verschmolzen zur<br />

4<br />

42 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


2<br />

SCHLOSS<br />

Waldenburg<br />

ist auch bekannt<br />

für seine<br />

Konzerte<br />

KULISSE „Grand Budapest<br />

Hotel“ wurde teilweise hier im<br />

Schloss Waldenburg gefilmt<br />

Fotos: Liane Matrisch/ddp images, Rainer Weisflog, Jan Woitas/dpa picture-alliance, Capital Pictures/ddp images, pr (3) Karte: ulrich pitule/bunte grafik<br />

Autounion. Zeugen der sächsischen Automobil-<br />

Geschichte finden Oldtimerfans im August Horch<br />

Museum Zwickau (www.horch-museum.de).<br />

Im stillen Muldental liegt unser Übernachtungstipp.<br />

Sie schlafen in einem historischen<br />

5<br />

Vierseitenhof im schönen Örtchen Franken nahe<br />

Zwickau – ein Bilderbuchambiente. <strong>Die</strong> Fünf-<br />

Sterne-Ferienwohnungen sind zauberhaft eingerichtet<br />

(www.denkmalhof-franken.de).<br />

Sehenswert „addition“ heißt die Sonderschau<br />

der Galerie der Hochschule Zwickau<br />

6<br />

für Angewandte Kunst Schneeberg. Hier zeigen<br />

junge Designer ihre Werke (www.fh-zwickau.de).<br />

In Schneeberg können Sie aber auch klöppeln<br />

lernen (www.goldne-sonne.de).<br />

7<br />

Köstlichkeiten aus regionalem Anbau serviert<br />

man im „Restaurant Himmel und Hölle“<br />

in Freiberg (www.himmelundhoelle-freiberg.de).<br />

Ein prima Ausgangspunkt, um die historische<br />

Altstadt der Unistadt Freiberg (Silbermannorgel<br />

im Dom) zu erkunden (www.freiberg-service.de).<br />

vier STARKE Marken: Audi, Horch,<br />

Wanderer & DKW als Autounion<br />

3<br />

FEIN speisen Sie in der „Alten Münze“ in Zwickau.<br />

Das historische Haus wurde wunderbar restauriert<br />

Zum 100.<br />

geburtstag<br />

Auf der ganzen Welt sind die<br />

kleinen Figürchen mit den<br />

elf Punkten beliebte Sammlerstücke.<br />

Im Oktober eröffnet<br />

am Stammsitz von Wendt<br />

& Kühn in Grünhainichen<br />

eine Erlebniswelt für die Marke,<br />

die durch ihre Handwerkskunst<br />

berühmt wurde<br />

(www.wendt-kuehn.de).<br />

5<br />

Gut schlafen Der „Denkmalhof<br />

Franken“ ist eine Bilderbuchherberge<br />

– hier zu übernachten<br />

ist etwas ganz Besonderes<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 43


Landpartie<br />

Plauen<br />

Das Vogtland<br />

4<br />

ELVIS PRESLEY spielte auf Gitarren<br />

von Framus. Der Hersteller sitzt<br />

heute in Markneukirchen<br />

5<br />

Schneewittchen,<br />

Auffällige<br />

Felsformation<br />

Beim Schneckenstein<br />

fand man einst<br />

herrlichen Topas.<br />

Heute ist der Fels ein<br />

Aussichtspunkt<br />

6<br />

K<br />

ein<br />

Preisgekrönt<br />

ist der Stollen<br />

aus dem Stollen<br />

von Roman<br />

Wunderlich<br />

Wie im Märchen<br />

Rapunzel und Dornröschen<br />

inspirierten zu diesen märchenhaften 5-Sterne-<br />

Ferienhäusern. Da werden Kinderträume<br />

wahr. Auf 10 000 qm gibt’s auch herrliche Spielplätze<br />

und einen See (www.rapunzelturm.de).<br />

SCHLAFEN<br />

bei Rapunzel<br />

anderes Sommererholungsgebiet<br />

in <strong>Sachsen</strong> ist größer als die Talsperre<br />

Pöhl mit fast 4000 Hektar großem<br />

Landschaftsschutzgebiet. Wer geruhsam<br />

durchs Vogtland reist, entdeckt weitere Überraschungen.<br />

Der großartige Viadukt, die Göltzschtalbrücke,<br />

1 ist schon von Weitem ein echter Hingucker.<br />

Sie ist mit 78 Metern Höhe die größte Backsteinbrücke<br />

der Welt. <strong>Die</strong> Deutsche Bahn investierte<br />

in das Denkmal historischer Ingenieurbaukunst<br />

2,2 Mio. Euro (www.goeltzschtalbruecke.info).<br />

Burg Schönfels ist im September (18.–20.)<br />

2 Treffpunkt für Mittelalterfans mit Markt und<br />

Konzert. <strong>Die</strong> Anlage ist samt Wall, Graben, Vorburg,<br />

Unterburg und Hauptburg mit Bergfried<br />

ursprünglich erhalten (www.burg-schoenfels.de).<br />

3Spitzenklasse sind diese zarten Gewirke, die<br />

Plauen weltweit berühmt machten. Wer vor Ort<br />

ist, kann zusehen, wie’s funktioniert, und im Outlet<br />

shoppen (www.mo<strong>des</strong>pitze.de). Im Plauener<br />

Spitzenmuseum geht man auf Zeitreise in die<br />

Fotos: Ava Elderwood by The Elderwood Photography, Dorothea Schmid/laif, Hendrik Schmidt/dpa,<br />

picture-alliance, Rainer Weisflog, pr (2), imago (2) Karte: ulrich pitule/bunte grafik<br />

44 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


2<br />

Schauplatz zahlreicher<br />

kultureller Events: die Burg<br />

Schönfels bei Lichtentanne<br />

3<br />

1<br />

WELTWEIT EINZIG-<br />

ARTIG ist die<br />

Göltzschtalbrücke<br />

aus Zigtausenden<br />

Backsteinen<br />

Spitze &<br />

Edelsteine<br />

SPezialitäTEN, Baudenkmäler und junge Designer –<br />

das Vogtland ist ein Ziel für neugierige Entdecker<br />

Vergangenheit dieses Kunstwerks. <strong>Die</strong> Maschinen<br />

sind wahre Oldtimer (www.plauen.de).<br />

Traditionell gut ist der Klang von Instrumenten<br />

aus Markneukirchen. <strong>Die</strong> Historie<br />

4<br />

der Instrumentenbauer beleuchtet das dortige<br />

Musikinstrumentenmueum. Vor 20 Jahren zog<br />

der E-Bass- und Gitarrenhersteller Warwick aus<br />

Franken hierher – und belebte die berühmte Gitarrenmarke<br />

Framus wieder. John Lennon und Elvis<br />

Presley spielten einst auf solchen Instrumenten.<br />

„<strong>Die</strong> Landschaft<br />

mit ihren weiten<br />

Hügeln ist<br />

unglaublich“<br />

Zu den britischen Kronjuwelen zählen auch<br />

5485 Topas-Edelsteine. <strong>Die</strong> „Sächsischen<br />

Diamanten“ wurden um 1700 beim Schneckenstein<br />

abgebaut. Heute ist der Fels ein Wanderziel<br />

mit sehenswertem Besucherbergwerk. Vergessen<br />

Sie nicht, eine Jacke mitzunehmen in<br />

den kühlen Stollen während der Besichtigung<br />

(www.schneckenstein.de).<br />

Vogtländer Stollen reift bei Bäcker Wunderlich<br />

besonders lecker im ehemaligen Berg-<br />

6<br />

werkstollen Tannenberg (www.grubenstollen.de).<br />

7<br />

FÜR<br />

SPITZE<br />

ist Plauen<br />

weltberühmt<br />

Buchenwälder & Bergwiesen zählen zu den<br />

Naturschönheiten auf dem 50 Kilometer langen<br />

Höhensteig-Rundweg. Belohnung für die<br />

sportliche Herausforderung: herrliche Ausblicke<br />

bis nach Tschechien (www.klingenthal.de.)<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 45


Landpartie<br />

Dresden<br />

Pirna<br />

Sächsisches<br />

Elbland & Sächsische<br />

Schweiz<br />

1<br />

BESONDERE<br />

Ausblicke auf<br />

die Uferlandschaft<br />

genießt<br />

man an Bord<br />

eines historischen<br />

Schiffes<br />

Fotos: Jan Gutzeit, Matthias Hiekel und R. Hoelzl/WILDLIFE//dpa picture-alliance, Oliver Killig,<br />

Norbert Millauer/ddp images, schlösserland sachsen (2); Karte: ulrich pitule/bunte grafik<br />

Mit Herz<br />

& Natur<br />

Prächtige Bauten krönen Städte wie Dresden<br />

oder Meißen. <strong>Die</strong> Landschaft entlang der Elbe ist<br />

perfekt für einen Urlaub zwischen Stadt und Land<br />

4<br />

Herrschaftlich<br />

schlafen im<br />

Ferienhäuschen<br />

auf Schloss<br />

Moritzburg<br />

Auto-Schau-<br />

Kasten<br />

<strong>Die</strong>se hochmoderne Autofabrik<br />

steht im Herzen von<br />

Dresden. Wie wird ein Fahrzeug<br />

zusammengebaut?<br />

Nur zehn Gehminuten von<br />

der Altstadt können Sie<br />

das hautnah erleben (www.<br />

glaesernemanufaktur.de).<br />

3<br />

MITTEN durch<br />

den Nationalpark<br />

fährt die<br />

Kirnitzschtalbahn<br />

46 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong>


2<br />

Einzigartig<br />

ist Pfunds<br />

Molkerei in<br />

Dresden.<br />

Hier wurde<br />

auch für den<br />

Hollywood-<br />

Film „Grand<br />

Budapest<br />

Hotel“<br />

gedreht<br />

Wie ein blaues Band zieht sich die<br />

Elbe durch diese grandiose Landschaft.<br />

Am Fluss reihen sich wie<br />

Perlen atemberaubende Städte<br />

mit Bauten wie aus einem Märchen. Weiter<br />

südlich im Nationalpark Sächsische Schweiz<br />

fühlen sich Kletterer wie im Grand Canyon (www.<br />

nationalpark-saechsische-schweiz.de).<br />

Ganz schön stolz können die <strong>Sachsen</strong> auf<br />

1 die größte und älteste Raddampferflotte der<br />

Welt sein. Seit rund 180 Jahren gehören die Dampfschiffe<br />

zum Bild der Elbe. Rund eine halbe Million<br />

Passagiere werden jährlich befördert (www.<br />

saechsische-dampfschiffahrt.de).<br />

2Den schönsten Milchladen der Welt ließ 1880<br />

der Landwirt Paul Pfund in Dresden bauen.<br />

Tipp: internationale Käseköstlichkeiten probieren<br />

mit einem Glas Milch oder einem Glas sächsischen<br />

Wein (www.pfunds.de).<br />

Mitten durch den Nationalpark rollt die Kirnitzschtalbahn,<br />

inzwischen auch solar ange-<br />

3<br />

trieben. Wer hier wandert, kann das seltene Gelbe<br />

Bergveilchen entdecken. Ein Relikt aus der Eiszeit.<br />

4Wenn es still wird im Schlosspark und die<br />

Tagesbesucher gehen, ist die Atmosphäre auf<br />

der Schlossinsel Moritzburg besonders schön.<br />

Das erleben nur Übernachtungsgäste in einem<br />

der kleinen Ferienhäuser direkt am Wasser (www.<br />

schloss-moritzburg.de).<br />

Originalgetreu vier- bis fünfspännig gehen<br />

5 in <strong>Sachsen</strong> die Postkutschen auf große Fahrt.<br />

Zum Beispiel von Dresden entlang der Freiberger<br />

Chaussee durch den Tharandter Wald. Kribbeln<br />

inbegriffen: Wer will, bucht einen Überfall durch<br />

Räuber dazu (www.poststrassen-erleben.de).<br />

6Knigge-Kurse für Kids gibt es in Meißen. Am<br />

kostbar gedeckten Tisch mit feinstem Meissener<br />

Tafelporzellan entdecken Sechs- bis Zwölfjährige<br />

spielend die Regeln <strong>des</strong> Benimms. Verköstigung,<br />

Besuch im Museum und in den Schauwerkstätten<br />

inbegriffen (www.meissen.com).<br />

7<br />

Als beliebteste Radstrecke Deutschlands<br />

wurde die Elbland-Route vom ADFC gewählt.<br />

180 Kilometer am Wasser entlang. Ein besonderes<br />

Highlight ist der Abschnitt zwischen Dresden und<br />

Torgau (www.elbland.de), der vom prächtigen<br />

Renaissanceschloss Hartenfels gekrönt wird. Nicht<br />

verpassen: die Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum<br />

(www.luther.skd.museum).<br />

Im Geburtsland <strong>des</strong> Freeclimbing ist Klettern<br />

ein unvergleichliches Erlebnis. 1106 frei<br />

8<br />

stehende Gipfel verlocken im Elbsandsteingebirge<br />

zu Höchstleistungen. Für Anfänger gibt es<br />

Schnupper kurse (www.saechsische-schweiz.de).<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 47


Landpartie<br />

Görlitz<br />

Bautzen<br />

Zittau<br />

<strong>Die</strong> Oberlausitz<br />

1<br />

Traum<br />

auf Zeit <strong>Die</strong><br />

schwimmenden<br />

Urlaubshäuser<br />

auf<br />

dem Geierswalder<br />

See<br />

Ganz weit<br />

im Osten<br />

<strong>Die</strong> Oberlausitz ist ein Urlaubsparadies<br />

für die ganze Familie<br />

Genuss auf sorbisch<br />

Lust auf sorbische Rinderroulade oder Lausitzer<br />

Forellenfilet? Im „Restaurant<br />

Wjelbik“ in Bautzen schwört man<br />

auf heimische Küche und regionale<br />

Lieferanten. Serviert wird übrigens in<br />

original sorbischer Tracht (www.wjelbik.de).<br />

Eine neue Urlaubswelt mit vielen miteinander<br />

verbundenen Seen entsteht durch<br />

die Flutung früherer Tagebaugebiete in<br />

der Oberlausitz (www.oberlausitz.com).<br />

<strong>Die</strong> Mischung aus historischen Städten, sakralen<br />

Schätzen und tollen Freizeitangeboten ist ideal für<br />

Familien, die aktiv und kulturell interessiert sind.<br />

1Am Geierswalder See kann man baden, surfen<br />

oder Boot fahren. Übernachtungstipp:<br />

eines der schwimmenden Häuser mieten (www.<br />

geierswaldersee.de). Auch im „Leuchtturmhotel“<br />

gibt es schöne Zimmer im Nautik-Look (www.<br />

leuchtturm-lausitz.de). Weitere Infos zu Europas<br />

größter von Menschenhand geschaffener Wasserlandschaft<br />

unter www.lausitzerseenland.de.<br />

2Abstecher nach „Görliwood“ Das historische<br />

Görlitz hat sich zum Lieblingsdrehort vieler<br />

Filmproduzenten gemausert. Stars wie Emma<br />

Thompson trifft man im „Kings Pub“ (www.kingspub-goerlitz.de),<br />

Kate Winslet schlief im „Hotel<br />

Tuchmacher“ (www.tuchmacher.de). Tipp: die<br />

zweistündige Film-Drehorte-Stadttour (www.<br />

goerlitz.de).


3<br />

Herrschaftlich<br />

„Schloss Gaußig“<br />

liegt in einem<br />

herrlichen Park<br />

Romantisch<br />

schläft man<br />

im Himmelbett<br />

<strong>des</strong><br />

Schlosses<br />

4<br />

FamilienspaSS<br />

Besuch<br />

im Dinosaurierpark<br />

5<br />

Fotos: Jörg Ermisch, Angela Liebich, Rainer Weisflog, R. Hoelzl/WILDLIFE, kulturinsel, pr (2) Karte: ulrich pitule/bunte grafik<br />

3Herrschaftlich übernachten Sie auf „Schloss<br />

Gaußig“ bei Bautzen. Während der Rhododendronblüte<br />

im Frühsommer wirkt ein Parkspaziergang<br />

wie ein Farbenrausch (www.schlossgaussig.de).<br />

Beeindruckend ist Deutschlands größter<br />

Saurierpark mit 200 Dinos in Klein-<br />

4<br />

welka. <strong>Die</strong> Giganten der Urzeit sind wirklich<br />

lebensecht inszeniert. Spannend: die „Vergessene<br />

Welt“ (www.saurierpark.de).<br />

Freizeitpark Schlafen<br />

im luftigen Baumhaus<br />

Hier fühlen sich<br />

Familien mit<br />

Kindern wirklich<br />

pudelwohl!<br />

2<br />

SCHAUPLaTZ<br />

zahlreicher<br />

Hollywood-<br />

Filme: das historische<br />

Görlitz<br />

5Ein großes Abenteuerland erwartet die Besucher<br />

der Kulturinsel Einsiedel, nur 2,5 km vom<br />

östlichsten Punkt der Republik entfernt in der Gemeinde<br />

Neißeaue. Hier kann man im luftigen Baumhaushotel<br />

übernachten (www.kulturinsel.com).<br />

6Auf alten Pilgerwegen durchzieht die neue<br />

touristische Route Via Sacra die Oberlausitz<br />

und führt Besucher zu sakralen Bauwerken und<br />

Schätzen wie z. B. dem Zittauer Fastentuch oder<br />

zum Freilichtmuseum Burg und Kloster Oybin<br />

(www.via-sacra.info).<br />

7Für Architekturfans ist das Haus Schminke in<br />

Löbau ein Muss. Weltweit gilt es als eines der<br />

wenigen original erhaltenen Zeugen <strong>des</strong> Bauhaus-<br />

Stils. Wer rechtzeitig bucht, kann sogar exklusiv<br />

übernachten (www.stiftung-hausschmike.eu).<br />

8<strong>Sachsen</strong>s einzige UNESCO-Welterbestätte,<br />

den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau, darf<br />

man einfach nicht verpassen. Tauchen Sie ein<br />

in eine 200 Jahre alte und 830 Hektar große<br />

Kunst-Welt, voll von Leidenschaft und Gartenlust<br />

(www.muskauer-park.de)-<br />

<strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong> 49


Umfrage<br />

4<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

6<br />

Was lieben Sie<br />

an <strong>Sachsen</strong>?<br />

1 Alex di Capri, 41, Sänger<br />

„Meine eigenen unvergesslichen Vorstellungen<br />

in der Leipziger Staatsoper<br />

als Dr. Jekyll im Musical ,Jekyll &<br />

Hyde‘. Begeistert war ich in Dresden<br />

von der facettenreichen Architektur,<br />

dem Ensemble ,Fluss & Stadt‘. Und<br />

von den tollen Cafés, in denen<br />

ich mich zum Textelernen niedergelassen<br />

habe.“<br />

2 Andrea Kathrin Loewig,<br />

48, Schauspielerin<br />

„Mein Vater (2014 verstorben) war ein<br />

gebürtiger Sachse und hielt sein Leben<br />

lang die Kultur für das Aushängeschild<br />

<strong>Sachsen</strong>s. Sei es die Kultur <strong>des</strong><br />

Bauens von Dresden, Meißen oder<br />

auch die Kultur der schönen Künste.<br />

Und selbstverständlich die Kultur <strong>des</strong><br />

kulinarischen Genießens, einschließlich<br />

der Weine, welche ich jetzt erst<br />

schätzen gelernt habe. Ich habe <strong>Sachsen</strong><br />

sozusagen in den Genen.“<br />

3 Helmut Zierl, 60,<br />

Schauspieler<br />

„Spontan fallen mir meine Dreharbeiten<br />

im Elbsandsteingebirge in der<br />

Sächsischen Schweiz ein. Was für eine<br />

beeindruckende Landschaft – hinter<br />

jeder Ecke erahnte ich Karl May.<br />

Und ich erinnere mich gerne an<br />

meine Auftritte bei den Zwingerfestspielen<br />

in Dresden. <strong>Die</strong> Stadt ist ein<br />

absolutes Highlight. Sicher eine<br />

der schönsten Städte Deutschlands.“<br />

4 Aurélie bastian,<br />

34, Backfee<br />

„Für Rinderrouladen und<br />

Rotkohl in ,Auerbachs Keller‘<br />

bin ich immer zu haben.“<br />

5 Palina Rojinski, 30,<br />

Moderatorin<br />

„Ich liebe den sächsischen Akzent!“<br />

6 Anna Maria Kaufmann, 50,<br />

Sopranistin<br />

„Ich habe in <strong>Sachsen</strong> schon viele Konzerte<br />

gegeben. <strong>Die</strong> Menschen sind<br />

dort authentisch, halten zusammen.<br />

Ich liebe sie allein schon dafür, dass<br />

sie die Musik so lieben wie ich!“<br />

7 Laura Wontorra, 26,<br />

Sportexpertin<br />

„Ich moderiere manchmal in Leipzig<br />

das Spiel der 2. Liga für Sport1.<br />

Mir gefällt die Stimmung in der Arena<br />

sehr. Das WM-Stadion von 2006<br />

ist immer gut gefüllt und der Fußball<br />

im Osten Deutschlands erlebt durch<br />

RB Leipzig gerade eine große<br />

Aufbruchstimmung. Da steckt<br />

viel Potenzial drin! Außerdem<br />

ist die Lebensqualität<br />

im Vergleich zu anderen<br />

deutschen Großstädten<br />

sehr hoch! <strong>Die</strong> Pizza kostet<br />

nur sechs Euro und<br />

nicht zwölf wie in<br />

München.“<br />

Fotos: hergen schimpf, face to face (2), imago (2), action press, stephan flad/mdr<br />

50 <strong>BUNTE</strong> 36 | <strong>2015</strong><br />

7


Wanderwochen – Unterwegs mit Freunden<br />

Grüne Wälder & Bergwiesen, frische Luft und spannende Geschichten: <strong>Die</strong>se Wanderungen<br />

sind alles andere als gewöhnlich, denn sie sind „echt erzgebirgisch“. Kleine Wege abseits <strong>des</strong><br />

großen Rummels oder spektakuläre Ausblicke. <strong>Die</strong> Lieblingsplätze der Erzgebirger lernen Aktivfreunde<br />

alljährlich bei den Wanderwochen „echt Erzgebirge“ kennen. In den schönsten<br />

Wandermonaten Mai und September stellen Einheimische auf geführten Rundwanderungen<br />

im gesamten Erzgebirge sowie entlang <strong>des</strong> Qualitätsweges Kammweg Erzgebirge-Vogtland<br />

ihre Heimat vor. Spannende Geschichten und Erlebnisse am Wegesrand inklusive!<br />

Herbstwanderwochen 19. - 27. September <strong>2015</strong> und 17. - 25. September 2016;<br />

Frühjahrswanderwochen 21. - 29. Mai 2016<br />

Wir sind<br />

Weihnachten<br />

Mit Beginn der Adventszeit verwandelt<br />

ein warmes Leuchten<br />

das Erzgebirge in eine traumhafte<br />

Kulisse. Jahrhunderte alte Bräuche<br />

und Traditionen wie Historische<br />

Mettenschichten, Bergparaden<br />

und Hutzenabende sind hier tief<br />

verwurzelt und werden mit Freude<br />

gelebt. Traditionell werden zum<br />

ersten Advent in den Orten die<br />

Freiland-Pyramiden feierlich angeschoben.<br />

Ein besonderes Erlebnis<br />

ist die „Freiberger Weihnacht“,<br />

eine Aufführung <strong>des</strong> Krippenspiels<br />

in bergmännischer Tradition am<br />

Neue Wendt & Kühn-Welt<br />

ab 3. Oktober in Grünhainichen<br />

Auf Tuchfühlung mit einer großen Manufakturgeschichte am Ort ihres Entstehens: Nirgendwo<br />

lässt sich Wendt & Kühn authentischer erleben als am Unternehmenssitz in Grünhainichen.<br />

Dort, wo 1915 alles begann und bis heute die Fertigung der Blumenkinder, Engelmusikanten<br />

und aller anderen Figuren und Spieldosen beheimatet ist. Pünktlich zum 100. Jubiläum<br />

der Traditionsmanufaktur eröffnet am 3. Oktober im historischen Fachwerkhaus die neue<br />

Wendt & Kühn-Welt. Sie gibt Einblicke in den behüteten Musterschatz und lässt die kunstvolle<br />

Fertigung erlebbar werden. In einem großzügigen Verkaufsbereich werden die hochwertigen<br />

Artikel eindrucksvoll in Szene gesetzt.<br />

www.wendt-kuehn.de<br />

TIPP<br />

Zum Tag <strong>des</strong> traditionellen Handwerks<br />

am 19.10.<strong>2015</strong> kann man den Meistern<br />

bei ihrer Arbeit über die Schulter<br />

schauen und erleben, wie die echt erzgebirgische<br />

Holzkunst entsteht.<br />

INFORMATIONEN<br />

Tourismusverband Erzgebirge e. V. · Adam-Ries-Straße 16 · 09456 Annaberg-Buchholz<br />

Tel. 03733 18800-0 · info@erzgebirge-tourismus.de · www.erzgebirge-tourismus.de<br />

www.facebook.com/Erzgebirge.<strong>Die</strong>Erlebnisheimat

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!