Januar - März 2011 - Kulturwerk Schlesien
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Die Sternschnuppe<br />
von Gerhard Unte<br />
Ich sah eine Sternschnuppe fallen;<br />
ein Stäubchen, zum Glühen entfacht,<br />
sah kurz ich sie leuchten und wallen,<br />
es war eine mondhelle Nacht.<br />
Ein uraltes Märchen verkündet,<br />
daß, wer eine Sternschnuppe sieht,<br />
Erfüllung des Wunsches wohl findet,<br />
der flugs durch die Seele ihm zieht.<br />
Rasch wie ein Gedanke versprühte<br />
der Funke, da faßte ich mich;<br />
ein Wunsch in dem Herzen mir glühte,<br />
gedacht hab' dabei ich an dich.<br />
Aus Gerhard Unte: Des Lebens Quellen. Gedichte.<br />
Würzburg 2000, S. 130.<br />
und Innsbruck Rechtswissenschaft. Von 1956 bis 1969<br />
wirkte er als Berufsoffizier bei der Bundeswehr; 1969<br />
schied er als Major i. G. aus. Danach war er als Leiter der<br />
Vertriebsnetzplanung Inland bei VW-Audi in Wolfsburg<br />
tätig. Im Ruhestand konnte er sich dann intensiv seiner<br />
Heimat zuwenden. Als Vorsitzender (seit 1990) der<br />
„Historischen Gesellschaft Liegnitz e. V.“, als 2. Vorsitzender<br />
der „Bundesgruppe Liegnitz“ und als Vorstandsmitglied<br />
der „Stiftung Schlesische Heimatstuben“ entfaltete<br />
Sigismund Freiherr von Zedlitz eine fruchtbare Tätigkeit.<br />
Seit 1975 leitete er 147 Studienreisen nach <strong>Schlesien</strong>. Er<br />
unternahm auch sehr viele private Reisen in die Heimat,<br />
oft zu caritativen Zwecken. Sigismund Freiherr von Zedlitz<br />
wurde im Laufe vieler Jahre ein profunder Kenner <strong>Schlesien</strong>s.<br />
Er gehört auch zu den Deutschen, die seit den<br />
1970er Jahren Brücken in das nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
Polen zugefallene <strong>Schlesien</strong> schlugen. Dabei wahrte<br />
er sein objektives Geschichtsbewußtsein, war aber erfolgreich<br />
bemüht, zu einer fruchtbaren nachbarlichen Zusammenarbeit<br />
mit den neuen Bewohnern <strong>Schlesien</strong>s zu kommen.<br />
Sigismund Freiherr von Zedlitz schrieb zahlreiche Auf-<br />
Bundesverdienstkreuz für Bernhard M. Baron<br />
8<br />
Am 17. <strong>Januar</strong> <strong>2011</strong> wurde der ehemalige Weidener Kulturamtsleiter,<br />
Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Bernhard M.<br />
Baron, für seine literaturhistorischen Verdienste mit dem<br />
Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der<br />
Geehrte wurde zwar 1947 in der bayerischen Oberpfalz<br />
geboren, ist jedoch oberschlesischer Abstammung. Er<br />
prägte über Jahrzehnte das städtische Kulturleben seiner<br />
Oberpfälzer Heimatstadt Weiden. So begründete er<br />
1985 die überregionalen, thematisch ausgerichteten<br />
„Weidener Literaturtage“, die er bis 2007 organisierte.<br />
Von Anfang an lud er auch stets schlesische Autoren oder<br />
Autoren schlesischer Abstammung ein, beispielsweise<br />
Schlesischer Kulturspiegel 46, <strong>2011</strong><br />
sätze über <strong>Schlesien</strong>. Er ist auch der Verfasser des<br />
Buches „Stadtführer Liegnitz“. Außerdem publizierte er<br />
das Buch „Der Landkreis Liegnitz“ (2007). Das neueste<br />
Werk ist das Buch „Die Pilgerreise des Heinrich von Zedlitz<br />
nach Jerusalem 1493“; es erschien 2010 im Bergstadtverlag<br />
Wilhelm Gottlieb Korn (s. S. 22).<br />
Am 20. <strong>März</strong> beging Herr Dipl.-Ing. Georg Drechsler,<br />
der mit seiner Frau Helga in München lebt, seinen 90.<br />
Geburtstag. Er stammt aus Traunstein/Oberbayern,<br />
wurde aber durch seine in Breslau geborene und in Oberschlesien<br />
aufgewachsene Ehefrau an <strong>Schlesien</strong> und an die<br />
Pflege des Kulturerbes dieser früheren preußischen Provinz<br />
herangeführt. Herr Drechsler wuchs in München auf.<br />
Nach dem Abitur nahm er an der Technischen Hochschule<br />
München das Studium der Hochfrequenztechnik auf. Er<br />
schloß es als Diplom-Ingenieur ab. Danach war er als<br />
Betriebsingenieur bei Sendern und im Rundfunkstudio<br />
tätig. Zwölf Jahre lang war Herr Drechsler Filmtonmeister<br />
der Bavaria-Film in München-Geiselgasteig. Seit<br />
1962 wirkte er beim ZDF und war beim Aufbau der Landesstudios<br />
Bayern und Nordrhein-Westfalen tätig. Er<br />
wurde Assistent des Technischen Direktors und Technisch-Wissenschaftlicher<br />
Berater. Georg Drechsler veröffentlichte<br />
Beiträge zur Fernsehtechnik in den Jahrbüchern<br />
des ZDF und in verschiedenen Büchern und Zeitschriften.<br />
Es ist im Grunde erstaunlich, daß der insbesondere technisch<br />
Versierte großes Interesse für die Geschichte und<br />
das Volkstum <strong>Schlesien</strong>s aufbrachte. Seine Ehefrau führte<br />
diese Zuwendung in einem beachtlichem Maße herbei.<br />
Am 29. <strong>März</strong> konnte Frau Helga Drechsler, geborene<br />
Rüster, ihren 90. Geburtstag feiern. Ihr Geburtsort war<br />
Breslau. In Oberschlesien wuchs sie auf. Im Riesengebirge<br />
hatte ihre Familie Besitz. So ist Frau Drechsler auf<br />
mehrfache Weise mit ihrer geliebten Heimat verknüpft.<br />
Mit der Stiftung <strong>Kulturwerk</strong> <strong>Schlesien</strong> ist sie seit langem<br />
eng verbunden. Ihre Erkrankung macht es ihr aber nicht<br />
mehr möglich, an Tagungen teilzunehmen. Wir wünschen<br />
gerade ihr alles Gute.<br />
Der Jubilarin und den Jubilaren übermitteln wir unsere<br />
herzlichsten Geburtstagsgrüße und alle guten Wünsche<br />
für ihr gesundheitliches Wohlergehen und ihre Schaffenskraft.<br />
Die Stiftung <strong>Kulturwerk</strong> <strong>Schlesien</strong> dankt allen<br />
für ihre Unterstützung bei den gemeinsamen Bemühungen<br />
um die Bewahrung und Pflege des deutschen Kulturerbes<br />
<strong>Schlesien</strong>s. Klaus Hildebrandt<br />
Reiner Zimnik, Helga Schütz, Claudia Keller, Werner Heiduczek<br />
und Hellmuth Karasek.<br />
Bernhard M. Baron war Mit-Initiator der bayernweiten<br />
Literaturtage (ab 2004 im zweijährlich Rhythmus)<br />
und ist Verfasser einer inzwischen in 4. Auflage erschienenen<br />
Weidner Literaturgeschichte. Bernhard M. Baron<br />
erhielt bereits 1995 den Friedrich-Baur-Literaturpreis<br />
der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1998<br />
den Nordgaupreis des Oberpfälzer Kulturbundes, 2000<br />
den Literaturpreis des Bezirks Oberpfalz und 2009 den<br />
Kulturpreis „Brückenbauer/stavitel mostu“ des Centrums<br />
Bavaria-Bohemia.