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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

3.3.4.1 Unlösliche Verunreinigungen / Mechanische Abtrennung<br />

Unlösliche Inhaltsstoffe im <strong>Abwasser</strong> der chemischen Industrie können aus inerten Stoffen bestehen, wie Staub<br />

aus der Regenwasserkanalisation oder Sand (Ballast in Rohstoffen, wie Kalk). Sie können aber auch aus gefährlichen<br />

Stoffen bestehen, wie Schwermetallen <strong>und</strong> ihren Verbindungen. Diese fallen bei den Fällungsverfahren<br />

vorangehender Behandlungsverfahren oder bei Produktionsprozessen an, bei denen Katalysatoren eingesetzt<br />

werden. Sogar Dioxine können an feste Inhaltsstoffe adsorbiert werden (z. B. der Katalysator aus der Herstellung<br />

von Vinylchlorid mittels Oxychlorierung). Auf der anderen Seite muss es sich bei unlöslichen Verunreinigungen<br />

nicht unbedingt um Feststoffe handeln. Mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeiten, wie Öle, Stoffe mit<br />

öliger Konsistenz, Fette <strong>und</strong> Kolloide gehören ebenfalls <strong>zu</strong> dieser Kategorie. <strong>Abwasser</strong>, das unlösliche Verunreinigungen<br />

enthält, muss für gewöhnlich durch die oben beschriebenen Trennverfahren davon befreit werden.<br />

3.3.4.1.1 Abtrennung von Feststoffen in Sandfängen<br />

Beschreibung<br />

Sandabscheidung besteht in der Entfernung von Sand aus dem Regenwasser. Zu diesem Zweck werden Sandfänge<br />

eingesetzt, da sich sonst der Sand an unerwünschten Stellen ablagern würde <strong>und</strong> damit die Behandlungsverfahren<br />

stören <strong>und</strong> <strong>zu</strong> einem raschen Verschleiß der Pumpen führen würde [cww/tm/132].<br />

Sandfänge sind Bestandteil der AWBA <strong>und</strong> befinden sich für gewöhnlich unmittelbar hinter der Rechenanlage<br />

als Schutz vor groben <strong>und</strong> fasrigen Materialien. Sie sind so ausgelegt, dass sie die erforderliche Fliessgeschwindigkeit<br />

(etwa 0,3 m/s) einhalten können. Dadurch wird nur Sand abgetrennt, während die leichteren<br />

Feststoffe im <strong>Abwasser</strong>strom verbleiben.<br />

Es gibt drei unterschiedliche Arten von Sandfangtypen [cww/tm/132]:<br />

� der kanalförmige, horizontal durchflossene Langsandfang, bei dem die erforderliche Fliessgeschwindigkeit<br />

durch Zusammenwirken mit einem Venturi-Gerinne aufrecht erhalten wird, geeignet für stark schwankende<br />

<strong>Abwasser</strong>ströme (Abbildung 3.6) [cww/tm/132];<br />

Abbildung 3.6: Langsandfang<br />

Influent = Zulauf; Effluent = Ablauf<br />

� der R<strong>und</strong>sandfang, bei dem das Wasser tangential <strong>zu</strong>geleitet wird, was da<strong>zu</strong> führt, dass der Wasserkörper in<br />

Rotation versetzt <strong>und</strong> der Sand in die Mitte gespült wird, um dort mit einem Druckluftheber entfernt <strong>zu</strong><br />

werden. Für stark schwankende Zuflussmengen ist dieser Sandfangtyp weniger geeignet (Abbildung 3.7)<br />

[cww/tm/132];<br />

Abbildung 3.7: R<strong>und</strong>sandfang<br />

Compressed air = Druckluft; Effluent = Ablauf; Influent = Zulauf<br />

62 <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>

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