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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

� Abtrennung wieder verwendbarer Einzelstoffe, wie Ausgangsverbindungen, Lösungsmittel oder Katalysatoren;<br />

� Stoffumwandlung mit anschließender Rückgewinnung des Stoffes, z. B. thermische oder katalytische Oxidation<br />

mit Chlorrückgewinnung (aus organischen Chlorverbindungen) in Form von Salzsäure.<br />

Die Rückgewinnung von Stoffen ist bei hohen Konzentrationen im <strong>Abwasser</strong> wirtschaftlich (z. B. 10 g/l oder<br />

höher). Bei Anwesenheit von leicht abtrennbaren Stoffen, z. B. flüchtige, feste, fällbare oder extrahierbare Verbindungen,<br />

können die Rückgewinnungsverfahren sogar schon bei niedrigeren Konzentrationen wirtschaftlich<br />

sein.<br />

Die Rückhaltung von Stoffen mittels optimierter Verfahren umfasst die Modifizierung von Verfahrensschritten<br />

sowie <strong>zu</strong>sätzliche Maßnahmen, wie die Verbesserung der Mutterlaugen-aufarbeitung.<br />

Die Rückhaltung von Stoffen kann auch – neben der Vermeidung von Schadstoffen durch die Modifikation der<br />

Formulierung oder durch die Verbesserung der Verfahrensausbeute – durch Schadstoffabtrennung, z. B. mittels<br />

Adsorption oder Extraktion, oder durch Umwandlung, z. B. durch Oxidation oder Verbrennung, erreicht werden.<br />

3.3.1.7 Einsatz von Rohstoffen <strong>und</strong> Hilfsmitteln mit niedrigen Schadstoffgehalten<br />

Mit verunreinigten Rohstoffen <strong>und</strong>/oder Hilfsmitteln können Schadstoffe in die Produktionskette <strong>und</strong> so ins<br />

<strong>Abwasser</strong>system gelangen. Beispiele sind:<br />

� Metalle aus pflanzlichen Rohfetten,<br />

� Chlororganische Verbindungen (AOX/EOX) <strong>und</strong> andere Verunreinigungen in technischer Salzsäure,<br />

� Quecksilber in der Natronlauge aus Chloralkalielektrolysen nach dem Amalgamverfahren,<br />

� Schadstoffe insbesondere in Zwischenprodukten <strong>und</strong> in extern <strong>zu</strong>gekauften Vorstufen.<br />

Die Möglichkeiten des Betreibers <strong>zu</strong>r Beeinflussung dieser Situation sind begrenzt durch:<br />

� ungenügende Information durch die Lieferanten,<br />

� erhöhte Einschleusung von Schadstoffen durch rückgeführte Stoffe,<br />

� Verlagerung von Emissionsproblemen auf andere Stellen durch die Aufarbeitung von Rohstoffen.<br />

Die Reinigung der Rohstoffe kann durch Hersteller durchgeführt werden, die für die Reduzierung <strong>und</strong> für die<br />

Entsorgung der <strong>zu</strong> entfernenden Schadstoffe über technische Einrichtungen verfügen, wie Harze für Salzsäure<br />

oder Filtration/Adsorption für rohe Natronlauge.<br />

3.3.2 Mengenausgleich<br />

Im Allgemeinen können <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlagen (AWBA) am effektivsten bei möglichst konstanter hydraulischer<br />

Belastung (oder Durchflussmenge) <strong>und</strong> Schmutzfracht betrieben werden. In der Praxis können jedoch<br />

sowohl die Durchflussmenge als auch die Schmutzfracht aufgr<strong>und</strong> folgender Einflussfaktoren beträchtlich<br />

schwanken:<br />

� Verfahrensbedingungen<br />

� Einsatz von Wasser für Waschzwecke<br />

� Ballastwasserbehandlung<br />

� Wartungsvorgänge<br />

� Regenereignis<br />

Zum Ausgleich von kurzzeitigen (z. B. täglichen) <strong>und</strong> längerfristigen (z. B. wöchentlichen) Schwankungen sollten<br />

Puffereinrichtungen in Erwägung gezogen werden, entweder dezentral bei den verschiedenen Produktionsanlagen<br />

oder zentral auf oder in der Nähe der AWBA. Manchmal können sie der AWBA auch nachgeschaltet<br />

werden. Die geeignete Kapazität eines Pufferbehälters ist eine Funktion der <strong>zu</strong> erwartenden Schwankungen<br />

56 <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>

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