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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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3.3.1.4 <strong>Abwasser</strong>freie Verfahren der Vakuumerzeugung<br />

Kapitel 3<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihres nahe<strong>zu</strong> störungsfreien Betriebs, ihres niedrigen Wartungsbedarfs <strong>und</strong> ihrer niedrigen Kosten<br />

werden Wasserstrahl- <strong>und</strong> Dampfstrahlvakuumpumpen verbreitet eingesetzt.<br />

Die abwasserfreie Vakuumerzeugung kann durch den Einsatz von mechanischen Pumpensystemen mit Betrieb<br />

im geschlossenen Kreislauf durch Ableitung von kleinen <strong>Abwasser</strong>mengen im Zuge der Abschlämmung oder<br />

mittels trocken laufender Pumpen bewerkstelligt werden. Die <strong>Abwasser</strong>menge beträgt weniger als 5 % der eines<br />

Durchlaufsystems [cww/tm/82]. In einigen Fällen kann die abwasserfreie Vakuumerzeugung durch den<br />

Einsatz des Produkts als Sperrflüssigkeit in einer mechanischen Vakuumpumpe oder durch den Einsatz eines<br />

Gasstromes aus dem Produktionsprozess erreicht werden.<br />

Die Einsatzmöglichkeit der abwasserfreien Vakuumerzeugung muss in jedem Einzelfall ermittelt werden. Bei<br />

der Auswahl des geeigneten Verfahrens müssen die potenziellen Probleme berücksichtigt werden, insbesondere<br />

was die Korrosion, die Neigung <strong>zu</strong>r Krustenbildung, das Explosionsrisiko, die Anlagensicherheit <strong>und</strong> die Betriebs<strong>zu</strong>verlässigkeit<br />

anbelangt. Entsprechende Anwendungs-beschränkungen sind <strong>zu</strong> berücksichtigen, besonders<br />

im Falle von mechanischen Vakuumpumpen mit geschlossenem Kreislauf, wie Flüssigkeitsringpumpen,<br />

Drehschieber- oder Membranvakuumpumpen. In diesen Fällen können z. B. die Dämpfe die Schmierfähigkeit<br />

des Öls vermindern.<br />

Soweit eine Gaskondensation in der Pumpe vermieden wird, z. B. durch hohe Gastemperatur auf der Auslassseite,<br />

können trocken laufende Pumpen dann eine attraktive Möglichkeit darstellen, wenn Lösungsmittel <strong>zu</strong>rück<br />

gewonnen werden sollen oder ein hohes Vakuum erforderlich ist. Diese Pumpen können nicht eingesetzt werden,<br />

wenn der Gasstrom große Mengen kondensierbarer, Staub bildender oder Belag bildender Stoffe enthält.<br />

3.3.1.5 <strong>Abwasser</strong>freie Verfahren der Abgasreinigung<br />

Bei etwa einem Drittel der Abgasreinigungssysteme in der chemischen Industrie werden wässrige oder alkalische<br />

(Natronlauge) Waschprozesse eingesetzt. Damit werden insbesondere anorganische Stoffe, wie Chlorwasserstoff,<br />

Schwefeldioxid <strong>und</strong> wasserlösliche organische Stoffe entfernt.<br />

<strong>Abwasser</strong>freie Technologien der Abgasreinigung werden besonders dann eingesetzt, wenn ansonsten gefährliche<br />

oder nicht abbaubare organische Stoffe in die <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlage gelangen würden, wo sie <strong>zu</strong><br />

Störungen führen oder unbehandelt in das betroffene Gewässer eingeleitet werden könnten.<br />

Beispiele für abwasserfreie Techniken der Abgasreinigung sind:<br />

� Erfassung <strong>und</strong> anschließende thermische oder katalytische Oxidation von energiehaltigen Abgasströmen,<br />

vor<strong>zu</strong>gsweise in Verbindung mit einer Wärmerückgewinnung<br />

� Einsatz von geeigneten trockenen Entstaubungsanlagen (z. B. Tröpfchenabscheider, Zyklone, Elektrofilter,<br />

Gewebefilter) <strong>zu</strong>r Abscheidung von Partikeln <strong>und</strong> Aerosolen<br />

� Einsatz von trockenen/semi-trockenen Abgasreinigungstechniken (z. B. Aktivkohleadsorption, Eindüsen<br />

von Kalk/Natriumhydrogencarbonat) bei Abgasströmen, die mit organischen oder anorganischen gasförmigen<br />

Verunreinigungen belastet sind<br />

� Einsatz von wieder aufarbeitbaren organischen Lösungsmitteln (oder Ölen) anstelle von Wasser als Waschflüssigkeit<br />

bei bestimmten gasförmigen Verunreinigungen<br />

3.3.1.6 Rückgewinnung von Stoffen aus aufgefangenen Mutterlaugen oder durch optimierte<br />

Prozesse<br />

Die Rückgewinnung von <strong>Abwasser</strong>inhaltsstoffen ist mit vernünftigem Aufwand normalerweise nur aus konzentrierten<br />

<strong>Abwasser</strong>strömen machbar. Deshalb ist sie üblicherweise auf Mutterlaugen beschränkt. In Abhängigkeit<br />

von den Syntheseverfahren fallen die Mutterlaugen im Allgemeinen nach der Produktabtrennung oder<br />

der Produktwäsche als wässrige Lösungen an. Die Rückgewinnung kann <strong>zu</strong>m Beispiel bestehen aus:<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 55

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