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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 2<br />

Der dynamische Prozess <strong>zu</strong>r Festlegung von Zielwerten, bei dem die chemische Industrie <strong>und</strong> die <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e gelegten<br />

Produktionsbedingungen Gegenstand kontinuierlicher Entwicklung <strong>und</strong> permanenter Änderungen sind,<br />

beinhaltet eine regelmäßige Überprüfung, ungeachtet der Einführung neuer gesetzlicher Anforderungen. Deshalb<br />

ist die Festlegung eines Programms <strong>zu</strong>r Bewerkstelligung dieser Änderungen erforderlich. Das Ziel der<br />

regelmäßigen Überprüfung ist die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung eines Chemiestandorts als<br />

Ganzes. Zur Erreichung dieses permanenten Ziels sollte ein Reduktionsprogramm aufgestellt werden, das folgende<br />

Elemente enthält:<br />

� Eine wiederkehrende Beurteilung der Umweltmanagementpraxis in Verbindung mit der Betriebsweise <strong>und</strong><br />

der Anlagenausrüstung unter Berücksichtigung von:<br />

­ Umweltauswirkungen<br />

­ geänderte rechtliche Anforderungen<br />

­ öffentliche Bedenken<br />

­ Einführung eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />

� Anreize für die Einführung wirtschaftlicher Maßnahmen <strong>und</strong> Ermittlung bedeutender Beiträge <strong>zu</strong>r Emissionsreduzierung,<br />

wie:<br />

­ Umlage der Kosten für die <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> durch Einführung eines Abrechnungssystems,<br />

z. B. die Einführung eines internen ‘Verursacher (der Verschmut<strong>zu</strong>ng)-Zahlt-Prinzips’ für die Ableitung<br />

aus einzelnen Produktionseinheiten, die intern mit den Kosten für die Behandlungsanlagen entsprechend<br />

ihrem Verschmut<strong>zu</strong>ngsanteil verrechnet werden; dies ist ein geeigneter Anreiz <strong>zu</strong>r Minimierung<br />

der Emissionen <strong>und</strong> auch <strong>zu</strong>r Reduktion der anteiligen Behandlungskosten für die Produktionseinheit<br />

­ interne Belohnungen (Bonuszahlung) für betriebliche Verbesserungsvorschläge durch die Beschäftigen<br />

­ interner Wettbewerb für die Verminderung von Betriebsstörungen <strong>und</strong> -unfällen<br />

� Einbeziehung von Zielset<strong>zu</strong>ngen für die Vermeidung von Emissionen bei der Auslegung von neuen oder<br />

modifizierten Anlagen <strong>und</strong> Prozessen, wie:<br />

­ Einführung des Recyclings von Ausgangsstoffen oder Produkten, wenn Anlagenänderungen vorgesehen<br />

sind<br />

­ Einführung von Wassersparmaßnahmen unter den gleichen, oben genannten Bedingungen<br />

� vorbeugende Wartung <strong>und</strong> geeignete Überwachungstechnik <strong>zu</strong>r Minimierung von Emissionen <strong>und</strong> Verlusten<br />

� Einführung von konstruktiven <strong>und</strong> betrieblichen Überwachungen <strong>und</strong> Vorgehensweisen mit Verfahrensvorgaben<br />

<strong>zu</strong>r verstärkten Vermeidung, <strong>zu</strong>r frühzeitigen Erkennung <strong>und</strong> Erfassung von unbeabsichtigten Leckagen/Freiset<strong>zu</strong>ngen<br />

entweder durch<br />

­ messtechnische Überwachung oder<br />

­ organisatorische Maßnahmen mit Personaleinsatz, wie regelmäßige Kontrollgänge oder durch Einbau<br />

von Auffangsystemen mit ausreichendem Auffangvolumen<br />

� Untersuchung <strong>und</strong> Abschät<strong>zu</strong>ng eingetretener unbeabsichtigter Leckagen/Freiset<strong>zu</strong>ngen<br />

� Unterrichtung der Beschäftigen <strong>und</strong> der Öffentlichkeit mit Informationen über Emissionen, erzielte Fortschritte<br />

bei der Reduktion von Emissionen <strong>und</strong> Zukunftspläne, die einen klar strukturierten Dialog <strong>zu</strong> den<br />

Anliegen <strong>und</strong> Ideen, sowohl der Beschäftigten als auch der Öffentlichkeit beinhalten sollten.<br />

Die Überprüfung soll <strong>zu</strong> Entscheidungen <strong>zu</strong>r Änderung oder gar <strong>zu</strong>r Anpassung der Zielset<strong>zu</strong>ngen oder der<br />

Umweltpolitik führen.<br />

2.2.2.3 Wahl der Behandlungsmöglichkeiten<br />

Mit den notwendigen Informationen über die von einem Chemiestandort ausgehenden Emissionen <strong>und</strong> den<br />

festgelegten Umweltzielen <strong>und</strong> –anforderungen besteht der nächste Schritt in der Auswahl von geeigneten Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Das übliche Ziel besteht in der Ermittlung eines wirtschaftlichen Behandlungsverfahrens,<br />

das ein Höchstmaß an Umweltleistung bietet. Eine zweckdienliche Auswahl erfordert normalerweise Behandelbarkeits-<br />

<strong>und</strong>/oder Pilotstudien.<br />

Die verfügbaren Behandlungsmaßnahmen werden im Allgemeinen nach folgenden Gesichtspunkten beurteilt<br />

<strong>und</strong> ausgewählt:<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 31

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