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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 2<br />

� Akute Toxizität<br />

� Mutagenität oder (vor<strong>zu</strong>gsweise) Genotoxizität<br />

� chronische Toxizität<br />

� Bioakkumulation<br />

� Persistenz oder (biologische) Abbaubarkeit.<br />

Hinsichtlich des Gewässerschutzes geben Chemikalien, die persistent (P), toxisch (T) <strong>und</strong>/oder bioakkumulativ<br />

(B) sind, <strong>zu</strong> besonderer Besorgnis Anlass. Der chemisch orientierte Ansatz konzentriert sich auf die Messung<br />

von gefährlichen Stoffen, die, ausgewählt <strong>und</strong> den P-T-B-Kriterien folgend, priorisiert wurden. Ein sorgfältig<br />

ausgearbeitetes GAB-Programm kann bei komplexen Abwässern dem Umweltmanagement integrierte Maßnahmen<br />

liefern. Die Vorteile der Verwendung biologischer Wirkparameter sind:<br />

� Mit der GAB werden alle Verbindungen im <strong>Abwasser</strong>, unabhängig von ihrem Ursprung, durch chemische<br />

Analysen erfasst. Die Verbindungen müssen nicht notwendigerweise identifizierbar sein. Nebenprodukte<br />

<strong>und</strong> Metabolite werden ebenfalls mitbewertet.<br />

� Toxische Effekte auf aquatische Organismen werden direkt erfasst; Wechselwirkungen werden auch berücksichtigt.<br />

� Die Quellen gefährlicher Abwässer (Produktionsschritte oder besonders relevante Stellen) innerhalb des<br />

Industriestandorts können in vielen Fällen ermittelt werden (Zurückverfolgung).<br />

� Die Anstrengungen, die <strong>zu</strong>r Durchführung einer GAB erforderlich sind, sind mit der umfassenden Analyse<br />

einzelner Substanzen in einem komplexen <strong>Abwasser</strong> vergleichbar.<br />

Die oben genannten Vorteile sind mehr oder weniger wissenschaftlicher Art, aber die GAB kann auch die täglichen<br />

Produktionspraktiken unterstützen:<br />

� Eine Kombination von direkten <strong>und</strong> indirekten Messungen eines Bereichs potenzieller Effekte kann durch<br />

das Umweltmanagement genutzt werden, besonders wenn die Abwässer Stoffe enthalten, für die mit Blick<br />

auf ihre Persistenz, Bioakkumulation <strong>und</strong> Toxizität eine schlechte Erkenntnislage gegeben ist.<br />

� Während die Toxizitätsergebnisse einfach verwendet werden können, werden bioakkumulative <strong>und</strong> persistente<br />

Stoffe eines <strong>Abwasser</strong>s nicht durch unmittelbare Effekte sichtbar; vielmehr ist für sie eine chronische<br />

Expositionsbewertung relevant.<br />

� Sie liefert Informationen <strong>zu</strong> potenziellen Umweltrisiken <strong>und</strong> stellt den Betreibern <strong>und</strong> den Genehmigungsbehörden<br />

brauchbare Informationen <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

� Mit spezifischen Techniken kann sie <strong>zu</strong>r Identifizierung von gefährlichen Stoffen im <strong>Abwasser</strong> benutzt<br />

werden <strong>und</strong> bietet dem Betreiber Hilfestellung <strong>zu</strong>r Reduzierung der Ableitung von solchen Stoffen.<br />

Die Anwendung der GAB stellt eine Herausforderung an die Wissenschaft dar. Sie beinhaltet:<br />

� einen permanenten Schwerpunkt hinsichtlich toxischer P-T-B-Stoffe in Verbindung mit einem Mangel an<br />

standardisierten Tests <strong>zu</strong>r Bestimmung der Bioakkumulation <strong>und</strong> Persistenz<br />

� gr<strong>und</strong>sätzlich berücksichtigt die GAB den Schutz von Sedimenten <strong>und</strong> die Eintragspfade in die Nahrungskette<br />

nicht; diese Effekte können jedoch in einem breiter angelegten Verfahren <strong>zu</strong>r Bewertung ökologischer<br />

Risiken unersucht werden<br />

� die Mitteilung der Ergebnisse der GAB ist im Zusammenhang mit vorübergehenden <strong>und</strong> regionalen <strong>Abwasser</strong>probenahmen,<br />

angewandten Testmethoden, den getroffenen Annahmen <strong>und</strong> den eingesetzten statistischen<br />

Verfahren für die Auswertung der Daten wichtig<br />

Im Allgemeinen kann die GAB innerhalb des UMS als Instrument verwendet werden. Es liefert detaillierte Informationen<br />

über die Schadstoffcharakteristiken eines <strong>Abwasser</strong>s. Wie in Abschnitt 2.2.1 erwähnt, ist es praktisch<br />

unmöglich, die Emission von jedem Schadstoff in einem <strong>Abwasser</strong>strom <strong>zu</strong> quantifizieren. Allerdings<br />

kann ein sorgfältig ausgearbeitetes GAB-Programm den Betreibern integrierte Maßnahmen hinsichtlich der<br />

<strong>Abwasser</strong>qualität liefern. Die GAB kann eine der angewandten Maßnahmen in einem <strong>Abwasser</strong>kataster darstellen,<br />

wie es in Abschnitt 2.2.1.2 beschrieben ist.<br />

22 <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>

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